Autor Thema: Besch* Vormittage  (Gelesen 7649 mal)

Offline Llarian

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Besch* Vormittage
« am: August 28, 2013, 21:03 »
Hallo Forum, hallo Teupianer...

ich brauche einmal Input.
Ich war im April in Althausen und habe dort eine extrem flach profilierte BR bekommen, die lediglich eine leichte Nachtabsenkung hatte. Und ich hatte dort Werte von meist unter 120mg/dl (wenn nicht eine phR querschlug)... für mich eine neue Erfahrung. Ich bin sonst zwischen 40 und 500 gependelt (nein, kein Tippfehler).
Wieder zuhause hat es nicht lange angehalten. Egal, wie ich morgens rauskomme, am späten Vormittag oder kurz nach dem Mittag bin ich jenseits der 350.
Jetzt kann man natürlich hingehen, am Vormittag engmaschig testen und draufprügeln, sobald es ansteigt. Aber ich will ja nicht reagieren, ich wills verhindern.

Versuche bisher:
Ich habe eine alte BR mit Morgenbuckel rausgekramt, auf meine aktuelle TDD angepasst - trotzdem die hohen Werte.
Ich habe mit dem Aufstehinsulin experimentiert - bringt halt rine Hypo und trotzdem später einen Anstieg.

Grunddaten:
Alter: 41
DM-Alter: 36
TDD: 20-30 IE
BR: 12,4 IE
Pumpeninsulin: Insuman Infusat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich
Aufstehinsulin: 0,7 IE

Ich frühstücke unter der Woche nicht, BE-Faktor-Fahler vom Frühstück kann ich also ausschließen; ebenso Hypos im Zeitraum ab Mitternacht.

Was passiert da? Warum so völlig anders als in Althausen? Was tun? :kratz:

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Anja

Offline Joa

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #1 am: August 28, 2013, 23:44 »
Was passiert da? Warum so völlig anders als in Althausen? Was tun? :kratz:
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?

Ich hätte aber mal eine andere Frage. Hast Du in A'hsn auch das Frühstück ausfallen lassen?
Und Frage Nr. 2, was war da mit dem Aldosteron bei Dir im Busch?

Gruß
Joa
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Offline Llarian

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #2 am: August 29, 2013, 07:59 »
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?
Schon klar... Ich habe nur ein schlechtes Gewissen... kaum zuhause, schon wieder Mist, Protokollmuffel (naja, die Protokolle hören eh bei 280 auf :-/)

Zitat
Ich hätte aber mal eine andere Frage. Hast Du in A'hsn auch das Frühstück ausfallen lassen?
Nein... und 2,5 Kilo zugenommen. Spräche dafür, dass der Frühstücksbolus eine massive Basallücke ausgebügelt hat. Dann hätte ich aber einen Abendessensfaktor, der deutlich über dem Frühstücksfaktor liegt... was der BR genau entgegenlaufen würde. Widerspricht ein wenig der Parallelitätsregel.

Zitat
Und Frage Nr. 2, was war da mit dem Aldosteron bei Dir im Busch?

Da vermischt Du gerade zwei Dinge ;)
Zum einen haben mich immer die Prozesse hinter dem Aufstehphänomen interessiert und Du hast meine Fragen dazu öfter beantwortet, zum anderen habe ich wegen kardialer Neuropathie mit orthostatischer Dysregulation vor ~10 Jahren ein anderes Mineralocorticoid eingenommen, Decortin.

Aber kaum hatte ich gestern den Beitrag geschrieben, war die Aussage zu den nächtlichen Hypos hinfällig... 

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Anja

Offline Llarian

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #3 am: August 29, 2013, 08:36 »
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?
Hmpf... hat Urlaub bis 8.9. ...

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Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #4 am: August 30, 2013, 11:12 »
Zu den Regeln kann ich ja eh nichts sagen, aber: wenn es mit Frühstück in Althausen so gut gelaufen ist könntest du das ja jetzt zuhause quasi als therapeutische Maßnahme fortführen...

Viele Grüße,
Jörg
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Offline ariola

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #5 am: August 30, 2013, 11:37 »
Hallo Anja,

mir fallen noch 2 Aspekte ein. Hat sich dein Einschlafzeitpunkt seit Althausen geändert? Wenn ja, könnte die Nachtabsenkung nicht mehr passen.

Wenn du morgens nichts frühstückst, wie sind deine Werte den Vormittag über? Mir reichen schon 2-3 Stunden bei Werten knapp um die 70 mg/dl um eine leichte Resistenz zu entwicklen, vielleicht ist es bei dir ähnlich.

Zitat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich

Mich würde interessieren, was der Doc dazu sagt. Kämpfe momentan mit einem ähnlichen Problem.

Viele Grüße
Ariola

Offline Llarian

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #6 am: August 30, 2013, 21:19 »
mir fallen noch 2 Aspekte ein. Hat sich dein Einschlafzeitpunkt seit Althausen geändert? Wenn ja, könnte die Nachtabsenkung nicht mehr passen.
Nicht so sehr, dass es soo zuschlagen sollte.

Zitat
Zitat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich
Mich würde interessieren, was der Doc dazu sagt. Kämpfe momentan mit einem ähnlichen Problem.
Naja... ich hatte eine etwas heftigere Hypo während des Kurses und er hat an meinen Werten vorgerechnet, wie sich eine phR auswirkt... und lag nur 10mg/dl daneben.

Was ich aus Althausen zum Thema phR mitgenommen habe:
  • Normalerweise hat man sie nicht.
  • Wer zu schweren Hypos mit Bewußtlosigkeit neigt, neigt auch zu phRs.
  • Wer 20 Jahre keine hatte, bekommt sie wahrscheinlich auch nicht mehr. (Ausnahmen bestätigen die Regel; eine der Ausnahmen schreibt gerade diesen Beitrag)
  • Getriggert werden können sie, wenn o.g. Neigung vorliegt, bei Werten von unter ~70mg/dl, die mindestens etwa eine halbe Stunde bestanden haben.
  • Die Resistenz dauert etwa 8-9 Stunden.
  • Theoretisch kann man die Auswirkung auf den BZ verhindern, indem man in der Resistenzzeit nichts isst. In der Realität reichen aber meist schon die Hypo-BEs aus den BZ in die Höhe zu treiben.

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Anja

Offline Susanne

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #7 am: August 31, 2013, 07:42 »
hmpf. Nicht einfach, aber das weisst Du ja eh.  Hast  Du Mitten-in-der-Nacht- und späte Nacht-Werte, so 3-4 Stunden vor dem Aufstehen? Oder kommst Du an ein CGM ran, um sich mal Verläufe anzusehen?
Susanne
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Offline Llarian

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #8 am: August 31, 2013, 10:15 »
hmpf. Nicht einfach, aber das weisst Du ja eh.  Hast  Du Mitten-in-der-Nacht- und späte Nacht-Werte, so 3-4 Stunden vor dem Aufstehen? Oder kommst Du an ein CGM ran, um sich mal Verläufe anzusehen?
Ich habe einige Tage um 0h und 3h getestet... von den ersten Nächten stammt die Aussage, dass da keine Hypo ab Mitternacht war. Dann habe ich den Thread eröffnet und - schwups - von Mitternacht bis Aufstehen 3 Hypos :-/, gestern morgen einen Verstopfungsalarm und heute und morgen fallen aus hormonellen Gründen aus der Betrachtung raus.
CGM wäre möglich, aber die Erkenntnisse daraus ließen sich bisher meist nicht mit in die Zeit danach übernehmen. Meine CGM-Anträge ruhen auch derzeit, weil ich allmählich Probleme mit meinen Kathetersetzstellen bekomme.

Derzeit denke ich wirklich, dass die flache BR nicht (mehr) die richtige ist. Ich verstehe nur nicht, warum.
Rein biochemisch kann Stress keine Auswirkung auf den BZ haben... nur dass, was er am Verhalten tut. Ich nenne jetzt das erste mal primäre, das zweite sekundäre Stressauswirkungen. Lt. Teupe gibt es die pimären nicht, höchstens langfristig, die sekundären sehr wohl.

Aber da gibt es so einige Dinge, die mir zu denken geben...
Bei einem Termin bei der DM-Beraterin meines Diabetologen hat sie sich meine Werte angeschaut, auf einen Punkt gezeigt und gefragt, was sich denn ab da geändert hatte. Ab da war ich nicht mehr in einem beruflich sehr stressigen Projekt, mit dem ich auch privat nur negatives verbunden habe. Die Werte waren sichtbar besser. Nicht optimal, aber eben besser.
In Althausen war ich drei Wochen weg vom Stress und hatte einmal Zeit, mich um den DM zu kümmern. Es gab Leute, mit denen man über den DM auf einer anderen Ebene reden konnte (sonst wären die, genau wie ich, nicht in Althausen gewesen).

Sind das jetzt primäre oder sekundäre Stressauswirkungen, oder kommt da noch etwas anderes in Frage?

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Offline Susanne

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Re: Besch* Vormittage
« Antwort #9 am: August 31, 2013, 11:36 »
wie waren die Werte um 0 und um 3h in den Nächten ohne Hypo  genau? 3h tendenziell tiefer?
Und: sind die Werte nach dem  Abendessen wirklich  ok?
Ist abends Deine Hauptmahlzeit, anders/mehr BE  als in Alth?
was für Werte gibts nüchtern nach frühem/spätem Abendessen mit schnellen/langsamen Be mit wenig/viel Fett-Eiweiss?
Stress/Bewegungs-Level am Tag vor den Nacht-Hypos?

nur so ein paar Fragen.... ;)
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