Hallo Gemeinde,
letztes Wochenende fand in Wien wieder ein "Fit-Update" ("Fit" ist die österreichische Bezeichnung für ICT) von Kinga Howorka statt. Wie üblich war fast alles interessant, aber besonders aufschlussreich fand ich den Vortrag von Corinna Bruckmann, einer deutschen Parodontologin, die in Wien an der Zahnuni lehrt.
Der Inhalt des Vortrags in Kürze:
Diabetiker haben häufiger Parodontitis, und umgekehrt kann eine therapierte Parodontitis die Blutzuckerwerte verbessern, da ein flächenmäßig oftmals sehr große Entzündung den BZ natürlich beeinflusst.
So kann eine starke Parodontitis eine Fläche von 7-8 cm2 umfassen. Wenn wir so eine Entzündung zb am Bein hätten, würden wir uns umgehend darum kümmern. Da die Zahnfleischentzündung sich aber in Zahnfleischtaschen abspielt, nehmen wir sie oft nicht wahr bzw. nicht so ernst.
Evolutionär sind die Folgen der Parodontitis sehr sinnvoll: Da verhindert werden muss, dass sich eine Entzündung in den Körper ausbreitet, löst sich zuerst das Zahnfleisch vom Zahn, es bildet sich der Knochen zurück und stößt den infektiösen Zahn ab.
Eine gute Zahnpflege sieht nach Frau Bruckmann so aus:
- elektrische Zahnbürste
- 2 x täglich 4 Minuten putzen
- 2 x täglich Zahnzwischenräume reinigen (Zahnseide oder Bürstchen)
- Fluoridhältige Zahnpasta (Colgate Total, Parodontax)
- Mundspülungen (Listerine ohne Alkohol, 3%iger Wasserstoff)
- 2 x pro Jahr zum Zahnarzt
- mindestens 2 x pro Jahr professionelle Mundhygiene (im Fall von Parodontose eine spezielle Mundhygiene - PZR)
- Kaugummi mit Xylitol, falls man mal nicht Zähne putzen kann
gute Website:
www.zahngesundheit-aktuell.deFrau Bruckmann hat noch bemängelt, dass es in Österreich keine Parodontologen gibt, da unsere Zahnärztekammer dagegen ist. Dementsprechend sind viele Zahnärzte auf diesem Gebiet nicht sehr bewandert.
Liebe Grüße aus Wien
Barbara