Autor Thema: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung  (Gelesen 14105 mal)

Offline ich bins mal wieder

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Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« am: Januar 27, 2012, 07:28 »
Hallo zusammen,
zur Zeit bin ich noch in Elternzeit.
Ab Sommer (Juni oder August) gehe ich wieder arbeiten, ich bin Erzieherin und arbeite beim Bistum, also recht großer Arbeitgeber.
Wo ich arbeiten werde, kann ich noch nicht sagen, erfahre es auch erst kurz vorher, habe aber reinen Festvertrag und den schon seit 12 Jahren.
Nun war es so, als ich am Dienstag beim Doc war, fragte er mich als erstes, ob ich denn berufstätig sei. Wenn ja würde er mich nicht arbeiten lassen mit den Werten. Und wenn die Werte im Sommer sich nicht komplett gebessert haben, lässt er mioch nicht arbeiten. Nun meine Frage: Sage ich meinem Regionalleiter jetzt schon das ich Diabtetes habe? Oder sage ich es erst im Sommer meinen Arbeitskolleginnen?

Mich würde mal eure Meinung interessieren.
Diabetes Typ 1 im  Januar 2012 erkannt, leider etliche Zeit auf Typ 2 behandelt. Jetzt wo ich Gewissheit habe, geht es mir besser, da ich die Richtige Medizin (Insulin) bekomme, bei Typ 1 ist mit Metformin,.. allein nicht viel zu machen!

Offline Oggy

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #1 am: Januar 27, 2012, 08:11 »
Hallo
Hast Du durch den DM einen GdB von 50? Wenn ja unterliegst Du automatisch einem anderen Kündigungsschutz als Schwerbehinderter - wenn nicht.... :ka:
Sagen müssen mußt Du nichts - ich würde mal vorher eruieren, wie denn im Bistum mit solchen Fällen verfahren wird :D
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

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Offline Joerg Moeller

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #2 am: Januar 27, 2012, 09:03 »
Ich denke die einzigen die es wissen sollten sind die direkten Kollegen (damit denen klar ist, daß du z.B. mal Zeit zum Messen brauchst oder auch mal unvorhergesehen etwas essen musst).

Für den Arbeitgeber selber ist das nur relevant, wenn du einen Arbeitsplatz hast, der vom Diabetes betroffen sein könnte. Z.B. als Pilotin oder Busfahrerin.

Was mich mehr verwundert ist, daß dein Doc dich für Arbeitsunfähig hält. Was genau stört ihn denn an deinen Werten?

Viele Grüße,
Jörg
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Offline moewe

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #3 am: Januar 27, 2012, 09:13 »
Bis Sommer ist ja noch eine Weile hin. Da solltest du in der Lage sein, deine Werte bis dahin stabil zu kriegen.

Da ich schon seit meinem 18. Lebensjahr schwerbehindert bin, habe ich meinem Arbeitgeber immer gesagt, daß ich Diabetes habe. Bisher hatte ich immer Glück, und es wurde akzeptiert. Die direkten Kollegen sollten es aber auf jeden Fall wissen, denn sie sind sozusagen meine Lebensversicherung. Im Notfall sollten sie wissen, was zu tun ist. Das ist besonders wichtig, wenn du noch nicht so ganz stabil bist. Damit hatten meine Kollegen bisher auch nie ein Problem.

Krank geschrieben war ich auf Grund meines Diabetes bisher nur ein einziges Mal, als sie mich wegen einer schweren Hypo für ein paar Tage zur Kontrolle ins KH mitgenommen hatten. Allerdings ist das jetzt schon 25 Jahre her und sowas ist mir nie wieder passiert :rotwerd:

Aber jeder hat seine eigene Methode, damit umzugehen. Ich messe mittags vor dem Essen gehen auch ganz normal am Schreibtisch, gehe dafür nicht raus. Alles ganz easy. Nach meiner Meinung ist am besten, wenn man sich ganz normal verhält und es nicht zu etwas besonderem macht.
Manch einer verbirgt es auch vor den Kollegen, aber das finde ich nicht gut.

Gruß
Ulrike


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Offline ich bins mal wieder

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #4 am: Januar 27, 2012, 09:56 »
Hallo, danke erst einmal für eure Meinungen.
Also ich habe keinen GdB für meinen DM.
Also mein Doc meinte, das es für mich nicht gut sei zur Zeit zu arbeiten, da es mir nicht wirklich gut geht, und die Werte ja zur Zeit noch sehr schwanken. Ich bin Erzieherin und habe die Verantwortung für die Kinder. Der Doc sagte mir wenn ich jetzt arbeiten gehen würde, würde er es auf keinen Fall zulassen, da er es zu gefährlich findet.
Es ist nämlich meist so das wir mit den Kindern alleine sind. Zu Stoßzeiten sind wir mit zwei Fachkräften in der Gruppe, aber halt nicht immer.
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Offline Malou

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #5 am: Januar 28, 2012, 00:16 »
Ich bin Grundschullehrerin und wurde in ganz schwierigen Zeiten auch schon wegen zu instabiler Einstellung kurzzeitig krankgeschrieben.
Ich hatte zeitweise zwei Hypos an einem Schulvormittag. Wenn du dann gerade 15 Kinder im Schwimmbecken zu beaufsichtigen hast, wird es wirklich brenzlig. Oder ich war mit 28 Erstklässern in der Turnhalle...,oder auf dem Weg zur Jugendverkehrsschule - zu Fuß durch den Straßenverkehr alleine mit einer ganzen Klasse. Das ist etwas anderes als eine Hypo zu Hause auf der Couch oder an einem Büroarbeitsplatz. Da bekomme ich häufig regelrecht Panik.
Meine Schüler wissen alle von meiner Erkrankung. Das hilft aber wenig. Gerade die ganz Kleinen wären doch völlig überfordert und erst einmal schockiert, wenn ich in der Turnhalle oder noch schlimmer im Schwimmbad wegen einer nichtbemerkten Hypo zusammenbrechen würde.Was ist mit der Aufsichtspflicht? Was ist, wenn ich gerade dann ins Wasser springen muss? Zweimal musste ich schon Nichtschwimmer aus dem Wasser holen, die unbedingt ausprobieren wollten, ob es hinter der roten Kordel wirklich plötzlich viel tiefer wird...  :nein:
Ich kann deinen Arzt gut verstehen. Bei dir wird es ähnliche Situationen geben.
Natürlich messe ich in der Schule sehr häufig und vor jedem Schwimmbadbesuch sowieso. Trotzdem-in sehr schwierigen Zeiten ist die Einstellung so instabil, dass es manchmal eine halbe Stunde später doch zu einer Hypo kommt. :daumenrunter:
Viele Grüße

Malou

Offline Jo

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #6 am: Januar 28, 2012, 10:11 »
Hallo, ichbinsmalwieder,

ich habe als Sozialpädagoge mehrere Jahre in Kindergärten gearbeitet, und kann nur sagen, dass es ein Risiko ist, wenn Du mit den Kindern alleine bist. Man muss sehr oft sehr schnell reagieren, und wie der Zufall es dann gerade will, stehst Du genau dann unter Umständen gerade in oder kurz vor einer Hypo. Gerade wenn die Werte sehr schwanken, kann das Probleme machen. Ich kann Deinen Arzt verstehen.

Übrigens würde ich mir überlegen, evtl. einen GdB zu beantragen. Evtl. nur für eine Übergangszeit (meist 2 Jahre), bis sich Dein Status stabilisiert hat.

Schönen Gruss & alles Gute

Jo

Offline SabineS

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #7 am: Januar 28, 2012, 12:17 »
Nun war es so, als ich am Dienstag beim Doc war, fragte er mich als erstes, ob ich denn berufstätig sei. Wenn ja würde er mich nicht arbeiten lassen mit den Werten. Und wenn die Werte im Sommer sich nicht komplett gebessert haben, lässt er mioch nicht arbeiten.

Hallo,

was war denn das für ein Doc? Ein Diabetologe oder der Hausarzt? Wenn er bis dato nichts von Deiner Berufstätigkeit wusste, herrscht vermutlich kein enges Arzt-Patient-Verhältnis? Was wäre Dir selbst lieber: Arbeiten oder krank geschrieben werden?

Mich hat Deine Erzählung sehr gewundert, weil doch der Arzt nicht vorschreiben kann, ob Du Dich krank schreiben lässt oder nicht. 

Zitat
Nun meine Frage: Sage ich meinem Regionalleiter jetzt schon das ich Diabtetes habe? Oder sage ich es erst im Sommer meinen Arbeitskolleginnen?


Hmm, das ist schwer zu sagen, denn wenn Gefahr besteht, dass Du Kinder gefährdest, sollten das schon alle Beteiligten wissen. Vielleicht kann man Deine Arbeit so gestalten, dass Du nie ganz alleine mit den Kindern bist.
Ansonsten würde ich es erst im Sommer nur den Arbeitskolleginnen erzählen.

Bis Sommer ist noch viel Zeit. Eventuell besteht die Möglichkeit, dass Du bis dahin mit Schulung/Arztwechsel/Motivationsschüben die Einstellung besser hinbekommst?

Offline ich bins mal wieder

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #8 am: Januar 28, 2012, 16:54 »
Hallo Sabine, also als ich am Dienstag beim Doc war, war es mein erster Besuch bei diesem Diabetolgen. Ich habe den Arzt gewechselt.
Ich selbst würde arbeiten gehen, aber nur wenn gewährleistet ist das ich nicht alleine mit den Kindern bin.
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Offline Scrat

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Re: Arbeiten mit Typ 1 und Krankschreibung
« Antwort #9 am: Januar 28, 2012, 19:45 »
Zitat
Ich selbst würde arbeiten gehen, aber nur wenn gewährleistet ist, dass ich nicht alleine mit den Kindern bin.
Das kann dir doch aber auch passieren, wenn du lt. Arzt berufsfähig wärst und was hielte den BZ dann davon ab, dich in eine Hypo zu "stürzen" (dafür gibt es 1000 Gründe)? Der beste Weg, so etwas zu entgehen, wäre natürlich ein relativ konstant "gesunder" BZ (den aber wohl kaum ein Typ1 ständig erreicht!). Wie schon geschrieben wurde, denke ich auch, dass bis zum Sommer noch etwas Luft ist und du die Zeit bis dahin zur Stabilisierung nutzen solltest (evtl. ambulante Einstellung). Erst dann macht es auch "Sinn" den Vorgesetzten etwas vom DM zu erzählen (ein paar Vertrauenspersonen, die Bescheid wissen, sollte es aber schon geben...).