Autor Thema: Gluconeogenese  (Gelesen 10724 mal)

Offline Nicol

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 37
  • Country: nl
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #10 am: Mai 08, 2011, 12:45 »
ich kann dir leider keine Erklärung geben.

Ich habe so gegessen wie du bevor DM1 festgestellt wurde.
Kein Frühstück, mittags unregelmässig und wenig, abends normal warm.

Ich habe aber bemerkt dass das jetzt nicht mehr geht. Wenn ich nicht
frühstücke und danach alle 3-4 Stunden etwas esse fliegen die BZ's in alle
Richtungen. Seit ich auf jeden Fall das Frühstück nehme und regelmässig esse sind die BZ's auch schön regelmässig (zwischen 100-125).
Dabei esse ich BE-reduziert (6-7 BE pro Tag), normal Fett/Eiweiss um nicht
in Gewicht zu zu nehmen. Und hab mehr Spass am Essen bekommen.
(eine Nebenwerkung der Mal positiv ist).

Ich weiss nicht ob du die Gelegenheit hast (beruflich usw) nur mal zu testen wie deine BZ's sind wenn du regelmässig isst und mit Frühstück.
Wäre vielleicht ein Versuch wert?

Viele Grüsse, Nicol.

 

Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Gluconeogenese
« Antwort #11 am: Mai 08, 2011, 12:59 »
Ich habe so gegessen wie du bevor DM1 festgestellt wurde.
Kein Frühstück, mittags unregelmässig und wenig, abends normal warm.

Ich habe aber bemerkt dass das jetzt nicht mehr geht. Wenn ich nicht
frühstücke und danach alle 3-4 Stunden etwas esse fliegen die BZ's in alle
Richtungen. Seit ich auf jeden Fall das Frühstück nehme und regelmässig esse sind die BZ's auch schön regelmässig (zwischen 100-125).

Bei noch vorhandener Eigenproduktion ist das Frühstück durchaus von Bedeutung:

a) Glycogenreload nach der Nacht
b) Unterstützung der Insulinproduktion durch Aktivierung von GLP-1

GLP-1 wird nur nach Nahrungszufuhr von den L-Zellen abgegeben. Stimulanzien sind Glucose, bestimmte Fettsäuren, Gallensaft.
Daher sollten Typ 2 und andere Typen mit vorhandener Insulinherstellung das Frühstück wohl nicht vernachlässigen.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Franc

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 128
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 3
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #12 am: Mai 08, 2011, 14:12 »
Hallo Joa,

... Ist zwar keine unbedingt zufriedenstellende Theorie ...
Noch eine Theorie... Du nutzt bislang kein Basal?
Doch - meistens zumindest -. Von den Werten her eigentlich nicht unbedingt nötig aber auf Deine Anregung zur Unterstützung der Betas gibt es meistens nachts (10:00 Uhr) 15 IE und morgens (7:00 Uhr) 14 IE Protaphane. Wenn ich mehr Protaphane gebe komme ich zu tief, wenn ich es weglasse (vergesse ich schonmal hin- und wieder  :heilig:) ist es z.Zt. auch nicht schlimm.

Gruß
Franc

Offline Franc

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 128
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 3
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #13 am: Mai 08, 2011, 14:21 »
Hallo Nicol,

danke für Deine Idee, aber am Wochenende/Urlaub esse ich ganz normal und habe hier nachmittags dasselbe Loch (deswegen war auch die Vermutung/Erklärung Biorhythmus.)

Aber mal eine andere Frage, wie kommst Du mit 6-7 BE pro Tag aus :kreisch:?

Das könnte ich mir bei mir (m40) absolut nicht als ausreichend (hungerstillend) vorstellen.
Bei mir ist's ungefähr so:
Mo-Fr. ca. 17-20 BE
Sa-So ca. 25-30 BE
drunter ginge bei mir nur mit :kotz:

Gruß
Franc


Seit ich auf jeden Fall das Frühstück nehme und regelmässig esse sind die BZ's auch schön regelmässig (zwischen 100-125).
Dabei esse ich BE-reduziert (6-7 BE pro Tag), normal Fett/Eiweiss um nicht in Gewicht zu zu nehmen. Und hab mehr Spass am Essen bekommen.

Ich weiss nicht ob du die Gelegenheit hast (beruflich usw) nur mal zu testen wie deine BZ's sind wenn du regelmässig isst und mit Frühstück.
Viele Grüsse, Nicol.

Offline Nicol

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 37
  • Country: nl
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #14 am: Mai 08, 2011, 14:23 »

Daher sollten Typ 2 und andere Typen mit vorhandener Insulinherstellung das Frühstück wohl nicht vernachlässigen.


Und bei Type1?
Ich bin Type 1 und habe fast keine eigene Insulinherstellung.

Offline Nicol

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 37
  • Country: nl
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #15 am: Mai 08, 2011, 14:53 »
Hallo Franc,

17-30 Be könnte ich nie schaffen, nur wenn ich jeden Tag Kuchen, Pizza usw essen würde.

Mit Frühstück tu ich mich noch schwer, daher leicht.
Ein typischer Tag sieht so ungefähr so aus (Zeiten plus/minus);
08.00    ein kleiner Becher Yoghurt Naturel (0.5 BE)
11.00    ein Becher Brinta (2 BE)
14.30    1-2 scheiben KH-armes Brot (vom Bäcker) mit KE-armer Belag (0.5-1 BE)
             (Tomaten/Käse/Fleisch/Radieschen/usw)
            150 gr Obst wie Erdbeeren, Beeren, 1/2Apfel usw (1 BE)
18.00    warmes Essen  (2 BE)
             (viel Gemüse, Fleisch/Fisch/Eier, eine Kartoffel/wenig Reis/Bulgur/Pasta)
22.00    irgendetwas zwischen 0.5-1 BE (zb. Käse, Wurst, ein Stück Chocolade, Oliven,
                                                              ein Keks, Toast mit Frischkäse/Lachs, gefüllte
                                                              Pepperoni. Gibt soviel Leckeres)
Zusätzlich ungefähr 3 Liter Flüssigkeit über den Tag.

Wenn ich mal Lust habe auf Pizza, Kuchen usw. mache ich dass auch, passe den Insulin
darauf an, nur eben nicht jeden Tag. (Geburtstage, Feiertage).
Habe keine Hungergefühle, den halbjährliche Bluttest weissen keine Vitamin/Mineraldefizite
auf.
(Hba1c wird jeden dritten Monat gemessen).

Bin 43 Jahre, 1.65 m. Gross, 65 Kilo schwer und mache keine schwere körperliche Arbeit.
Ich denk mal dass das bei jeder anders ist. Zb. Mann, 1.90m, 120 Kilo, schwere körperliche
Arbeit.

Grüsse, Nicol

Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Gluconeogenese
« Antwort #16 am: Mai 08, 2011, 19:32 »
Doch - meistens zumindest -. Von den Werten her eigentlich nicht unbedingt nötig
Nu ja, wer lesen kann ist klar im ...  Das hattest ja auch schon im OP geschrieben.

Dann bau doch einfach grundsätzlich zum späteren Nachmittag eine kleine Tea-Time Mahlzeit?

@Nicole: Der Gedanke mit dem Frühstück betraf erst mal die Situation einer noch relevanten Insulinproduktion. Aber das die Sekretine (GLP-1 und GIP) auch noch ein paar weitere Wirkungen mitbringen, die Betazellaktivität ist nur ein Teil, mag es auch bei ohne Betazellen einen Sinn machen. Ich kann da aber nichts genaueres zu sagen.  :(

Gruß
Joa

Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16965
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Gluconeogenese
« Antwort #17 am: Mai 09, 2011, 10:40 »
Du gibst morgens 14 IE Protaphan die eigentlich nicht nötig wären und fragst dich woher das Nachmittags-Tief kommt? :kratz:

Warum schlägt die Balkenwaage immer nach links aus, wenn man links etwas draufstellt was eigentlich nicht nötig wäre?

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Franc

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 128
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 3
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Gluconeogenese
« Antwort #18 am: Mai 09, 2011, 12:10 »
Hallo Jörg,

auf diese - wie immer schön bebilderte - Frage habe ich gewartet  ;)

Also:
1. Wenn ich (was durchaus öfters vorkommt) keine 14IE Protaphane gebe habe ich dieselben Phänomene/Werte. (Ich habe die Protaphane-Menge so eingestellt, dass keine Veränderung gegenüber den Werten ohne sind). Das ist Nachts übrigens das gleiche bei mir.
2. Wenn ich keine Protaphane morgens nehme kann es u.U. dazu führen, dass ich eine SEA beim Mittagessen einhalten muss, weil ohne Protaphane die Unterstüztung durch die Betas nicht genug in die Gänge kommen (war ein Tipp von Joa, Merci-funktioniert!)
3. Laut Wirkkurve von Protaphane sollte bei Gabe um 7.00 Uhr gegen 17.00 Uhr auf dem absteigenden Ast sein "NPH-Verzögerungsinsulin - Wirkeintritt nach 2 Std., stärkste Wirkung nach 4-5 Std., Wirkdauer je nach Dosis 8-12 Std)

Gruss
Franc

Du gibst morgens 14 IE Protaphan die eigentlich nicht nötig wären und fragst dich woher das Nachmittags-Tief kommt? :kratz:
Warum schlägt die Balkenwaage immer nach links aus, wenn man links etwas draufstellt was eigentlich nicht nötig wäre?

Viele Grüße,
Jörg

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16965
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Gluconeogenese
« Antwort #19 am: Mai 09, 2011, 12:49 »
Gut, dann betrachten wir es mal von einer anderen Seite: welche Faktoren können zu einem absinken des BZ führen?

- zuviel Insulin (ob Basal/Bolus ist da erstmal von untergeordneter Bedeutung)
- zuwenig KH (wenn man sich z.B. bei den BE verschätzt hat
- mangelnde Glucosefreisetzung in der Leber (Z.B. wenn die durch Insulin gebremst wird, mit anderen Abbauprozessen (Medis, Alkohol) ausgelastet ist oder andere endokrinologische Gründe bestehen)
- viel Hirnaktivität (Nervenzellen verbrauchen dann mehr Glucose und das sogar insulinunabhängig)
- körperliche Aktivität (senkt den Basalbedarf, weil es die Glucose leichter in die Zellen schleust)

Was davon bei dir zutrifft kann ich nicht beurteilen, ich lebe deinen Tag ja nicht. Aer ich würde das mal durchgehen und ggf. auch mal zum Endokrinologen gehen, wenn du es nicht anders abstellen kannst.

Wenn ich genau wüßte, daß jeden Tag um 16:30 eine leichte Hypo kommt würde ich um 16:00 ein Duplo einwerfen.

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/