Hallo Ina,
sorry, aber wenn ich deinen Tagesplan so lese, ist mir klar, warum dein DM Achterbahn fährt.... Du solltest irgendwie schaffen, einen Gang runterzuschalten
Aus reichlich Selbstversuchen in den letzten 36 Jahren weiß ich, daß ich die größten Schwankungsbreiten erziele, wenn ich mich derart unter Streß setze.
Darum ist mein Credo: Leben und leben lassen!
Zwischen Selbstdisziplin und Lockerheit in der Einstellung des und zum DM muß jeder für sich seine eigene Balance finden.
Ich persönlich kümmere mich auch weniger um die spezifischen biochemischen Vorgänge, die da bei dem Schubladenpatienten XY in dieser oder jener Situation ablaufen sollen. Ich beobachte vor allem meinen Gesamttagesverbrauch an Insulin. Wenn er höher als 40 IE (ohne Korrekturen) ist, weiß ich, daß ich ordentlich gefuttert habe und mal wieder einen Tick zurückfahren sollte, um das Gewicht zu halten.
Wenn er deutlich unter 30 IE ist, weiß ich, daß ich durchaus auch wieder mehr essen könnte...
Und vor allem: es gibt immer Tage, die einfach schlecht laufen. Man schläft schlecht, steht mit dem falschen Fuß... ähhhh.... einem Wert weit über 200 auf, und hatte eigentlich was vor. Das ist dann der Moment, wo ich mir sage: Uli, dein Körper zeigt dir die gelbe Karte, dreh einen Zacken zurück!
Das heißt im Klartext: alles verschieben, was geht. Ausruhen, korrigieren, trinken, essen sehr kontrolliert und erst wenn unter 200.
Sollte das an einem Arbeitstag passieren (also sogar was deutlich über 300), dann anrufen, später gehen.
Ich habe meine eigenen Korrekturregeln gebaut, die Teupeschen passen bei mir net.
Hat bisher immer funktioniert und kommt seit CSII zum Glück höchstens einmal im Jahr vor. Die Ursachen zu erforschen habe ich aufgegeben. Bei mir sind es vermutlich vor allem psychosomatische Gründe, denn ich leide furchtbar mit, wenn ein Familienmitglied oder einer meiner Kater krank ist. Diese Tage hakt man am besten ab und sagt sich: morgen wirds besser!
Alles in allem kann ich auf der Basis meiner Lebenserfahrung sagen, daß der Mensch ein höchst komplexes Wunderwerk darstellt, welches von der Wissenschaft noch nicht annähernd erforscht ist. Allein das Kapitel Ernährung und Stoffwechsel hat sich in den 36 Jahren, in denen ich mich (notgedrungen) intensiv damit beschäftige, ein paarmal so total verändert, daß ich inzwischen keinen Pfifferling mehr darauf gebe, was gerade bei den Medizinern "IN" ist.
Was aber nicht heißt, daß nicht ich das eine oder andere mal ausprobiere und für mich teste
Gruß
Ulrike