Autor Thema: Nächtliche Hypo  (Gelesen 6430 mal)

Offline BlueDevilHH

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Nächtliche Hypo
« am: Januar 14, 2011, 13:50 »
Immer wieder lese ich hier von nächtlichen Hypos.

Da ich (bisher) von sowas nicht betroffen bin frage ich mich immer wie sich sowas bemerkbar macht, denn eigentlich schläft man doch nachts.

Kann mir das vielleicht ein Betroffener einmal erläutern?

Offline vreni

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #1 am: Januar 14, 2011, 14:04 »
ja kann ich, Du wachst irgendwann auf, kannst Dich nicht bewegen, frierst, kommst ganz langsam gedanklich klar .dass es ein Hypo ist, kannst Dir keinen Traubenzucker  oder sonst was holen und wenn Du einen Partner hast nur anschupsen (verständlich reden liegt auch nicht drin), dass er Dir das holt was Du brauchst, sonst kannst Du hoffen, dass dass sich Dein Körper auch sonst wieder aufrappelt.

Ganz grauenhafte Erfahrung, ehrlich. Bis man das nur schon geschnallt hat........... und man weiss nicht, was im Schlaf schon passiert ist, ob man bewusstlos war  :kratz:.



Offline Herr_Koch

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #2 am: Januar 14, 2011, 14:17 »
Wenn ich sowas hab, was heute zum Glück selten vorkommt, dann wach ich auf und verspüre einen Heisshunger, schwitze und bin zittrig. Halt wie bei ner Hypo am Tag.

Hilflos war ich bisher noch nie, zum Glück. Konnte noch immer selbst in die Küche und mir was zu Essen holen. Einmal bin ich mit 1.7 aufgewacht. Das Messresultat vorm Schlafengehn war durch einen nicht ganz sauberen Finger zu hoch ausgefallen und ich hab demzufolge zu viel gespritzt zur Korrektur. Ist wirklich keine schöne Erfahrung, weil mans womöglich nicht merkt, wenn man langsam unterzuckert sondern erst dann, wenn man schon tief unten ist. Ich wach zum Glück schon bei knapp unter 4 mmol/l auf und kann mich dann mit wenig Aufwand wieder auffangen.
DM-1-Diagnose am 7. 12. 2008. Novorapid/Insulatard

Offline Sabine Baron

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #3 am: Januar 14, 2011, 17:41 »
Ich bin vorigen Sommer mehrmals nachts vor dem Kühlschrank aufgewacht.
Ich hab Traubenzucker neben dem Bett liegen und auch auf dem Kühlschrank, aber ich war immer am Salat essen.
Wenn ich dann zu mir gekommen bin, hab ich mir aber schnell nen Traubenzucker gegönnt, gemessen und auch
noch immer ne Stunde gewartet ob der Wert nu ja wieder hoch geht.
War aber nur im Sommer als es auch nachts ziemlich heiß war.

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Offline Ludwig

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #4 am: Januar 14, 2011, 19:39 »
Immer wieder lese ich hier von nächtlichen Hypos.

Da ich (bisher) von sowas nicht betroffen bin frage ich mich immer wie sich sowas bemerkbar macht, denn eigentlich schläft man doch nachts.


ja und ich habe so fest geschlafen, dass ich durch den Hypo nicht munter wurde! Die Folge war, dass ich mich (wie mir meine damalige Partnerin später erzählt hat) total verkrampft habe, in die Zunge gebissen habe und nicht ansprechbar war. Ich bin jedenfalls erst wieder zu mir gekommen, als der Notarzt neben mir stand und freundlich nach meinem Namen fragte! Er hatte mir  eine Glucagon-Spritze verpasst und wollte natürlich, dass  ich nun noch KH's zu mir nehme. (aber natürlich erst wenn ich wieder voll bei Bewußtsein bin)

Dieses Problem ist nachdem Umstieg von Protaphane auf Lantus schon längst Geschichte und inzwischen ist mein Schlaf auch nicht mehr so fest, dass ich einen Hypo nicht bemerken würde.  :ja:

Ich wünsche so eine Situation niemanden, denn wie auch schon Vreni geschrieben hat, ist man dabei völlig hilflos! :knatschig:

Nicht zuletzt aus dieser Erfahrung gehe ich nicht mit einem BZ <100 schlafen, auch wenn ich damit die Mitgliedschaft im 5er-club nicht schaffe!

lg
Ludwig
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Als ich ein Bursche von 14 war, verhielt sich mein Vater so überheblich, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, was der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte! M. Twain

Offline maulwurfinchen

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #5 am: Januar 14, 2011, 22:07 »
Ich hatte schon öfter Hypos im Schlaf, eindeutiges Anzeichen sind bei mir wirre bzw. Albträume. Dann werde ich wach und trinke erstmal was. Hilflos war ich noch nie, allerdings stelle ich fest, dass Hypos bei gleichen Werten wie Hypos tagsüber öfter Nachts krasser ausfallen also mit Fressanfall :mahl:, dass ich so lange essen muss bis die Symptome weg sind, weil ich sonst das Gefühl habe, ich falle um. Meinen Mann wecken würde mich mehr Energie kosten als selbst aufzustehen.  :hilfe:
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Offline SabineS

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #6 am: Januar 14, 2011, 23:25 »
Ich hatte schon öfter Hypos im Schlaf, eindeutiges Anzeichen sind bei mir wirre bzw. Albträume. Dann werde ich wach und trinke erstmal was. Hilflos war ich noch nie, allerdings stelle ich fest, dass Hypos bei gleichen Werten wie Hypos tagsüber öfter Nachts krasser ausfallen also mit Fressanfall :mahl:, dass ich so lange essen muss bis die Symptome weg sind, weil ich sonst das Gefühl habe, ich falle um. Meinen Mann wecken würde mich mehr Energie kosten als selbst aufzustehen.  :hilfe:

Dieser Absatz könnte von mir sein: genau treffend auf meine Erfahrungen mit nächtlichen Hypos.
Allerdings war ich nachts schon einmal bewusstlos mit heftigem Krampfanfall und bin erst zu mir gekommen, als der Notarzt (mein Hausarzt) das Glukagon schon gespritzt hatte. Schrecklich, diese Erfahrung....   

Mari

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #7 am: Januar 15, 2011, 02:57 »
Frage dazu: Wer hat denn den Arzt verständigt?
Ich habe auch ab und zu Hypos in der Nacht, merke diese aber immer (wobei in letzter Zeit keine mehr...messe ja eh nie). Aber was macht man denn, wenn man alleine wohnt???

Offline Richard Wagner

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #8 am: Januar 15, 2011, 11:22 »
Aber was macht man denn, wenn man alleine wohnt???

Gute Frage. Ich (seit 44 Jahren Typ 1 mit Pumpe) wohne seit über 20 Jahre alleine und kenne natürlich auch Hypos. Glücklicher Weise bemerke ich die relativ früh und wache Nachts auch davon auf. Allerdings liege ich Nachts bei einer Hypo erheblich niedriger als Tagsüber, es dauert anscheinend recht lange bis ich wirklich wach bin.

Was machen? 1.) vor dem Schlafen gehen den BZ messen und bei Bedarf BZ =< 100
noch ein Duplo "vernichten". Duplo weil die Schokolade den BZ langsam steigen lässt und so  meinem niedrigsten Nächtlichen BZ um 03:00 am besten abdeckt. Ansonsten kann man nur hoffen gesund wieder auf zu wachen (Leberzucker)...:-( Natürlich habe ich immer Fanta normal griff bereit, schmeckt besser als Traubenzucker und wirkt quasi gleich schnell. Fanta deswegen weil ich bei einer Hypo schon einmal Kola Light erwischt habe was dann zu einer Wahnsinns Hypo geführt hat. :-(

Wichtig ist auch sich (seinen Körper) möglichst gut zu kennen, was habe ich wann gegessen, wie war meine Körperliche Belastung, wie fühle ich mich u.s.w. daraus kann man dann auch abschätzen wie der Nächtliche Verlauf werden wird..

Vorgestern habe ich bei BZ 100 vor dem Schlafen gehen einmal testweise die Basalrate
von 23:30 bis 06:30 auf 70% laufen lassen. Das hat prima geklappt. :-) Ich werde meine Basalrate dementsprechend ändern da ich in der Letzten Zeit nüchtern Werte um die 65..75 mg/dl habe.

Gruß Richard

Offline BlueDevilHH

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Re: Nächtliche Hypo
« Antwort #9 am: Januar 15, 2011, 12:54 »
Ah, nun bin ich wieder etwas schlauer geworfen.

Vielen Dank für die vielen Antworten!!!

Liebe Grüße und ein geruhsames Wochenende (ohne Hypos!)

Mario