Dann hast du erklärt, wenn man 10 IE spritzt und 4 Stunden wartet und nichts ißt hat man einen Hypo und wenn man 3 Stunden wartet einen Hyper....... was ich nicht verstanden habe.
Ach sooo... Ja, das war wirklich ein Mißverständnis.
Daß man bei normalem Ausgangs-BZ nach 10 IE und 4 Stunden ohne Essen eine Hypo bekommt ist ja wohl klar.
Nur das zweite hattest du nicht richtig verstanden. Wenn man mit normalem BZ eine Mahlzeit isst, für die man 10 IE spritzen würde und man spritzt diese 10 IE erst drei Stunden nach der Mahlzeit, dann ist der BZ bis dahin hochgegangen (Hyper).
Das sind Extremfälle die es vielleicht gibt, weiß nicht kann ich nicht sagen, aber ich finde sie haben mit Vrenis Frage nichts zu tun.
Das war ein
Extrembeispiel.
Ich wollte damit verdeutlichen warum ein SEA wichtig ist!
Also fangen wir wieder von vorne an mit Vrenis Frage kann ich auch nachher spritzen. Ich sage ja: ich esse und spritze ganz normal ein paar Minuten nachher. Und was sagst du jetzt dazu? Aber bitte nicht mit Ausnahmefällen kommen!
Daß es
deine Sache ist, wie du mit
deinem BZ umgehst.
Die meisten werden aber um einen SEA nicht herumkommen, wenn sie das Risiko für Spätschäden vermindern wollen.
Bei einer guten Therapie kommt es nicht allein auf ein gutes HbA1c an, sondern der BZ sollte möglichst selten über 140 liegen. Ein hoher BZ geht aber nicht ins HbA1c ein, wenn er nur für 1-2 Stunden so hoch ist.
Die Faktoren, die daran beteiligt sind sind derart vielschichtig, daß man diese Frage
nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten kann. Der BZ wird nur dann nicht zu sehr ansteigen oder abfallen, wenn Glucose und Insulin möglichst zur selben Zeit im Blut ankommen.
Die Resorption von Glucose findet im Dünndarm statt. Ist die Speise fettig, dann wird sie später im Dünndarm ankommen als bei leicht verdaulichen Kohlenhydraten.
Dann gibt es Menschen mit einer sogenannten Gastroparese. So nennt man es, wenn die Magen-Darm-Bewegung krankhaft verlangsamt ist. Auch bei denen wird sie später im Dünndarm ankommen.
Dann muß auch noch das Insulin aus dem Unterhautfettgewebe resorbiert werden. Das geht bei Normalgewichtigen schneller, weil deren dünneres Unterhautfettgewebe stärker durchblutet ist. Manche Körperstellen sind besser durchblutet als andere. Die Umgebungstemperatur spielt eine Rolle (wenn es kalt ist, dann "zentriert" der Körper; es wird weniger Blut durch die Haut fließen, weil das die Körpermitte und damit die Organe stärker auskühlen würde. Es kommt auf das Insulin an: Liegt es als Hexamer vor (wie beim Normalinsulin), dann muß es erst zu Monomeren zerfallen. Die Resorption dauert also länger als bei Dimeren (wie bei Analoga), die nur einmal zerfallen müssen.
Und deshalb kann das nur jeder für sich selbst beantworten mit einem entsprechenden Test, wie ich ihn auf
http://www.diabetesinfo.de/mahlzeitenbolus-test.php beschrieben habe.