Kann man diesen AGE-Anteil irgendwie messen oder bestimmen oder so?
Messen kann man das sicherlich (denn so konnte ja nachgewiesen werden, daß im Tierversuch bei Einnahme von Benfotiamin die AGE-Anteile signifikant niedriger ausfielen)
Allerdings kann ich mir nicht denken, daß man das beim Arzt als Routine-Untersuchung bezahlt kriegt, denn Vorraussetzung für eine hohe AGE-Belastung ist ja ein hoher BZ. Und das wäre, als wollte man nach einer Schußverletzung feststellen, ob dadurch ein zu hoher Adrenalin-Spiegel entsteht. (Natürlich tut er das, weil das massiv Streß für den Körper bedeutet)
Aber auf jeden ist es doch auch ziemlich schädlich immer einen zu hohen HbA1c-Wert zu haben, oder?
Absolut! Allerdings ist nicht der HbA1c schädlich, sondern der hohe BZ. Der hohe BZ ist das Feuer und das HbA1c ist die Farbe der Flammen, um das mal an einem Beispiel festzumachen. Schädlich dabei ist ja das Feuer, nicht die Farbe.
(Auch wenn die Farbe Rückschlüsse auf die Temperatur zulässt)
Man kann eine einfache Regel aufstellen: ein zu hohes HbA1c ist der Beweis für einen schlecht eingestellten Diabetes. Und ein schlecht eingestellter Diabetes erhöht das Risiko für Spätschäden beträchtlich.
Nur ist hier der Umkehrschluß unzulässig: ein
gutes HbA1c sagt noch lange nicht, daß der Diabetes gut eingestellt ist. Denn das HbA1c spiegelt nur die Momente wieder, an denen der BZ über lange Zeit (länger als drei bis vier Stunden) zu hoch war.
Und vor Ablauf dieser Frist bilden sich schon die AGE.
Also kann man nur von einer sehr guten Einstellung sprechen, wenn sowohl das HbA1c gut ist
und in den Blutzucker-Tagesprofilen keine erhöhten BZ-Werte stehen. Dazu gehört aus meiner Sicht auch die stichprobenartige Kontrolle des BZ eine Stunde nach der Mahlzeit. So ein- bis zweimal pro Woche würde ich da schon empfehlen und bei ungewohnten Speisen.
Ich hab' das Gefühl das ist alles furchtbar kompliziert! Entschuldigt meine vielen Nachfragen, bitte!!
Es ist auch nicht einfach. Zumindest gibt es viele Diabetiker, die das
nicht wissen.
Deine vielen Nachfragen kann ich aber leider nicht entschuldigen, denn sie sind hier
sehr erwünscht
(Was meinst du wohl, wieviele Leser hier davon profitieren...)