Autor Thema: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal  (Gelesen 9759 mal)

Offline Hannes E.

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #10 am: September 25, 2009, 18:23 »
Hi Yvonne1,

erstmal viel Erfolg mit deiner basalrate. Noch ein kleiner Tipp: Iss während der Einstellungsphase zu jeder Mahlzeit immer ungefähr die gleichen KE und möglichst die gleichen Anteile schnellen Zuckers (Süßkrams) und langsamen zuckers (mit Fetten und so).
So ist die Grundlage zum Ausprobieren konstanter und das ganze geht meiner Erfahrung nach schneller von der Hand.

Um dir mal deine Angst vor der Hypo zu nehmen:
Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.
Gefährlich wird es, wenn du umkippst und dich verletzt.
Wenn du jemanden hast, der meisten bei dir ist (Freund, Eltern, Freundin, ...) dann kannst du sie in die Benutzung einer Glucagon-Spritze einweisen.
Falls du mal umkippst wissen die dann was zu tun ist.
Meine Internetseite:
www.hanneseilers.de

Offline Joa

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #11 am: September 26, 2009, 02:18 »
Habe mich heute mit Traubenzucker eingedeckt  ;D (sicher ist sicher, weißt eh meine Angst...).

Hinsichtlich Deiner Hypophobie frag ich mal nach, ob Du schon mal so eine richtig deftige Hypoglykämie erlebt hast?

Gruß
Joa
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Offline MrMoods

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #12 am: September 26, 2009, 02:29 »
Besonders Nachts ist es nicht unbedingttötlich, wenn man eine Hypo bekommt und ohnmächtig wird.Ohne Insulinzufuhr gehen deine Werte dann von alleine wieder hoch und du kommst da automatisch wieder raus.

Also ich mag jetzt hier nicht über die Stränge schlagen, da auch ich sowohl hier als auch im Diabetes-Land neu bin, aber so eine Äußerung empfinde ich als hirnlos. Das hört sich an wie "ist doch wurscht, ob Du nachts ins Koma fällst, da pennst Du doch eh". Was ist, wenn der Körper (warum auch immer) keine Reserven mehr hat oder die Hypo zu heftig wird, als daß der Körper sie ausgleichen kann?

Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?

Offline Joa

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #13 am: September 26, 2009, 03:10 »
Bin ich da jetzt auf dem Holzweg und reagiere über? Oder in welchem Film bin ich jetzt hier?

Hmmm, das Hypothema ist immer wieder ein recht vielfältig besetztes.
Und es hat auch mehrere Facetten.

Grundsätzlich sehe ich die Äußerung von hannes als durchaus akzeptabel an.

Der Körper verfügt über genau 1 (in Worten EIN) Hormon, dass den Blutzucker senkt. Insulin.
Aber er verfügt über eine Armee von Hormonen, die verhindern, dass der Blutzucker unter die Überlebensrate absinkt.

Von daher ist selbst eine doppelte oder dreifache Dosis des üblichen Insulins letztlich harmlos, wenn Sie nicht durch den Ausfall von Nervensteuerung zu einem gefährlichen Unfall führt.

Und da beim schlafenden Diabetiker ein Sturz kaum zu befürchten ist, sind selbst heftige Hypos in der Nacht selten gefährlich.

Ne andere Sache ist die Bereitschaft zu Krampfanfällen bei deutlicheren Unterzuckerungen.
Die treten auch individuell bei unterschiedlich niedrigen BZ-Werten auf, hängen aber mit einer cerebral durchaus individuell unterschiedlichen Steuerung oder Fehlsteuerung zusammen. Ebenso wie die Neigung zum Bewußtseinsverlust.

Es gibt halt Diabetiker, die schon sehr früh bewußtlos abkippen können, wenn andere sich mit gleichem Wert noch auf's Fahrrad setzen können.
Bei der ersten Gruppe ist der Kathastrophenschutz in der Schaltzentrale zwischen den Ohren hyperaktiv und senkt den Glukoseverbrauch des Gehirns durch die Notfallabschaltung auf Minimalniveau. Das Gehirn ist der mit Abstand größte Glucoseverbraucher.
Aber diese Diabetiker sind deutlich in der Minderheit und es handelt sich eher um eine Fehlsteuerung.

Da muss halt jeder für sich rausfinden, welcher Gruppe er angehört und seine Zielwerte entsprechend anpassen.

In Sachen Hypo kursieren viele Horrormärchen, und Berichte über "Insulintote" sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen.
Sie sind in der Regel nicht zutreffend.

Wer für sich selber mal die Limits antesten will könnte ggf., in geschützter Situation, gezielt eine Hypo provozieren, und dann schauen, wie lange und bei welchen Messwerten er noch einigermaßen klar sieht.  :kreisch:

Das könnte dann vielleicht auch helfen, mehr Feeling für Hyposymtome zu entwickeln. Auch wenn diese durchaus in unterschiedlicher Abfolge und Ausprägung auftreten können.

Gruß
Joa
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Offline Yvonne1

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #14 am: September 26, 2009, 11:11 »
Guten Morgen!

Danke Euch, es ist lieb, wenn Ihr mir meine Angst vor einer Hypo nehmen wollt  ;D und ich weiß auch, dass ich da wirklich an mir arbeiten muß  :ja:.

@ Mr. Moods: Die Angst, dass ich mich abends hinlege und morgens nicht mehr aufwache habe ich eigentlich eh nicht, taste mich halt vorsichtig jetzt da heran, d.h. beginne mit wenigen IE und steigere 2-tägig und nicht umgekehrt  :zwinker:.

@ Joa: Ja, ich hatte schon eine ziemlich heftige Hypo und es ging mir sauschlecht, dachte, dass mein letztes Stünderl geschlagen hat - die Situation war, dass ich wie gewöhnlich vorm Essen gespritzt hatte, dann habe ich gegessen und dann habe ich, obwohl ich vorher nix bemerkt hatte (kam wie dahergeflogen), so einen "Bettler" (Brechen, Durchfall in der heftigsten Form - hatte ich vorher auch noch nie derart, wirklich Dauerbrechreiz...) erwischt und konnte nur zusehen, wie der BZ sank und sank und sank und sank  >:( bis ich eben wieder munter wurde, neben mir der Arzt...
Glucagon-Spritze hatte ich keine zuhause, denn die braucht man ja nicht, wenn man nur zum Essen Insulin spritzt  ::) und da absolut nix im Magen blieb, half auch Cola&Co nicht und ja irgendwie ging es damals schon um Leben und Tod, weil der Brechreiz sein übriges dazu getan hat und dieser auch nicht aufhörte wie ich bereits nicht mehr bei Bewußtsein war.
Ansonsten nehme ich niedrige Werte sehr gut wahr und war auch sonst in der Lage mir selbst zu helfen  :ja:, aber das Erlebnis hat mich wirklich "geprägt".

Ich habe mich die letzten Tage hier durch die Seiten gelesen (gut, ganz fertig bin ich noch nicht), aber ich muß schon sagen: Klasse, was man hier alles über den Diabetes erfährt  :super:. Jetzt beginne ich zu verstehen, weshalb mein BZ früher öfters "gesponnen" hat nach dem Essen  :mahl: - da mußte ich mich ja "nur" mit dem auseinandersetzen. Und bei meiner Schulung ging alles nur um BE aus Kohlehydraten, es wurde zwar nebenbei erwähnt, dass Fett eine BZ-Bremse ist, aber von SEA und DEA zb wurde sehr wenig bis überhaupt nicht geredet (das habe ich allerdings bisher unbewußt mehr oder weniger selber gemacht (SEA vorm Frühstück, weil ich draufgekommen bin, dass ich so bessere pp-Werte erreiche), weil in der Praxis das eh niemand durchführt  :gruebeln: usw.
Na ja, macht ja nix, jetzt beginne ich zu verstehen schön langsam, sauge alles in mir auf wie eine Schwamm  :zwinker:, manches muß ich wahrscheinlich noch 3 Mal lesen bevor ich es kapier (macht ja nix - wird schon werden), aber es wird werden!!!

Werde Euch wahrscheinlich noch viel "nerven"  ;D und sag´schon mal DANKE im Voraus für Eure Geduld!



lg Yvonne

Offline Joa

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #15 am: September 26, 2009, 12:41 »
Ja, ich hatte schon eine ziemlich heftige Hypo ...

Ups, na das war eine von der "allerfeinsten" Sorte.  :staun:
Und klar ist das ausgesprochen gefährlich, weiter zu erbrechen wenn man schon weggetreten ist.

Zitat
Glucagon-Spritze hatte ich keine zuhause, denn die braucht man ja nicht, wenn man nur zum Essen Insulin spritzt  ::)
...
Ansonsten nehme ich niedrige Werte sehr gut wahr und war auch sonst in der Lage mir selbst zu helfen  :ja:, aber das Erlebnis hat mich wirklich "geprägt".

Kein Wunder, dass sowas erst mal Spuren hinterlässt. Das muss sich erst mal wieder ein Stück dekonditionieren.
Eine ansonsten gute Hypowahrnehmung ist da sicher schon mal hilfreich und ich vermute mal, dass Dir sowas in dieser Art nun nicht mehr passieren könnte, weil Du jetzt eine Glukagon-Spritze parat hast?

Ansonsten ist es natürlich kein Fehler, von der sicheren Seite her an die Zielwerte heranzupirschen.  :super:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Yvonne1

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #16 am: September 26, 2009, 21:36 »
Hallo!

@ Joa: Mmmh, ja, diese Hypo hatte es wirklich geschafft mich in eine "Hypochonderin"  ;D zu verwandeln, auch jetzt bin ich extrem vorsichtig, spritze lieber weniger, lege nach bzw. weil ich ja nicht weiß, noch nicht, wie das Basalinsulin wirkt, lege ich auch nicht nach  :kratz: so wie heute zb. war ich auf der Grazer Messe und beim Autofahren ist mir das sonst zu riskant, zuhause habe ich damit nicht so das Problem, denn da bin ich mir sicherer, kann jederzeit messen/spritzen/essen  ;D, ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich meine - Du schlägst Dich ja doch schon laaaaaange mit dem DM rum - hattest Du nie Angst vor einer saftigen Hypo?

@ Joa und ALLE  ;D:Jetzt habe ich wirklich viiieeel im Internet gelesen und öfters auch gelesen, dass viele mit Propathane (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben), was das gleiche sein soll wie das Insulatard, häufiger Unterzuckerungen aufgetreten sind als zb. bei einem gleichbleibenden (also Wirkkurve gleichmäßiger verlaufend) Insulin wie Levemir oder Lantus - jetzt frag´ich mich, weshalb mein Doc mir das Insultard "angedreht" hat  :gruebeln::knatschig: Er kennt doch meine Hypo-Ängste... Er geht halt wahrscheinlich nicht davon aus, dass ich in Internet dazu lese  :balla: wahrscheinlich oder könnte das sein, weil ich so hohe Morgenwerte habe? Ich stelle mir jetzt nur vor, vielleicht denke ich jetzt falsch  :kratz:, dass man Levemir od. Lantus leichter beherrschen könnte, weil es "planbarer" ist oder liege ich da falsch?

Aber die "Hauptwirkung", wenn ich Insulatard abends spritze so gegen 22:30 ist morgens um 6-7 Uhr weg (bzw. mir kommt vor, dass dann gar keine Wirkung mehr da ist) und dann habe ich das nächste Problem, weil dann soll es ja Frühstück geben  :mahl:. Dann esse ich 3-4 BE und spritze das Novorapid und ab heute (kleine Dosis und langsam steigernd) das Insulatard. Dieses soll erst nach 90 Minuten überhaupt zu wirken beginnen und irgendwann (wann???) die Hauptwirkung haben, aber mein BZ steigt ja da zwischendurch schon an (ohne Basal und ohne Essen auf 260 in etwa bis ca. 11 Uhr) und wenn ich jetzt auch noch esse, na dann sind die Werte natürlich "prima", also müsste ich theoretisch da mit Novorapid den Basalwert runterkorrigieren und zusätzlich fürs Essen spritzen, richtig? Aber dann müsste ich aber auch die Morgengabe vom Langzeitinsulin etwas zeitlich nach hinten verschieben (also zb. nicht 6 oder 7 Uhr zum Frühstück, sondern eben auf sagen wir 8-9 Uhr (wenn Novo schon "durch" ist), weil sonst trifft sich das ja irgendwie oder nicht? Oder ich müsste um 5 Uhr aufstehen und die nächste Langzeitdosis spritzen (das kommt aber echt nicht in Frage  :nein:), damit das dann schon wieder wirkt, wenn ich zum Frühstück komme - oder denke ich jetzt total  :balla: :balla: :balla:???
 
Danke Yvonne
lg Yvonne

Offline Joa

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #17 am: September 26, 2009, 23:18 »
@ Joa:  ... ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich meine - Du schlägst Dich ja doch schon laaaaaange mit dem DM rum - hattest Du nie Angst vor einer saftigen Hypo?

Na ja, Angst eigentlich nicht so richtig. Anfangs aber schon gehörigen Respekt und im ersten Urlaub nach der Diagnose, halbes Jahr drauf war mir erst mal schon recht flau im Magen, bevor ich größere Strecken geschwommen bin. Schlecht, so 'ne dicke Hypo zwischen Festland und Insel.  :kreisch:

Da hab ich dann halt was mehr an Kohlenhydraten genommen und auch einen überhöhten Wert akzeptiert.

Zitat
Propathane (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben) ...

Fast.  :super:
Zitat
... was das gleiche sein soll wie das Insulatard

Ich wurde anfangs auf Insulatard eingestellt. Dann kam die "Umstellung" auf Protaphane, welche in einem anderen Etikett auf der gleichen Flasche mit gleichem Inhalt bestand.  Früher endete das Prota... hierzulande halt auch auf ...tard

Zitat
häufiger Unterzuckerungen aufgetreten sind als zb. bei einem gleichbleibenden (also Wirkkurve gleichmäßiger verlaufend) Insulin wie Levemir oder Lantus - jetzt frag´ich mich, weshalb mein Doc mir das Insultard "angedreht" hat

Ich glaub, bei Euch gibt es für die basalen Analoginsuline sowas wie Chefarztpflicht.  :kratz:
Die kann wohl nicht jeder Doc verordnen. Sie sind nämlich ein ganzes Stück teurer.

Zitat
Er kennt doch meine Hypo-Ängste...
Sprich ihn mal drauf an. Vielleicht schickt er Dich zum Chef(arzt)?

Ansonsten hat jedes Insulin seine Tücken. Und so ziemlich jedes lässt sich auch so dosieren und verabreichen, dass die Kurve dem Normalbedarf entspricht. Je nach Einzelfall halt mit mehr oder weniger Aufwand. Wobei Protatard und Insulaphane als sogen. NPH-Insuline eher nur mittellange Wirkung zeigen. Und dann musst Du auch wissen, dass die Dosisgröße einen deutlichen Einfluss auf Wirkdauer und Zeitpunkt des Wirkkipfels hat. Je höher die Dosis desto länger und später gipfelnd die Wirkung.

Von Insulatard in einer Größenordnung von 6-10  IE ist wohl spätestens nach 10-12 Stunde nicht mehr viel zu erwarten. Und der Gipfel kommt da auch schon nach 3 Stunden voll an.

Deshalb werden diese Insuline auch als Mischungen mit schnellem Insulin gespritzt und übernehmen dann in der Gipfelwirkung z.B. die Bolusfunktion für das Mittagessen, während das schnelle Insulin für das Frühstück alleine zuständig ist.  Und weil die Gesamtdosis größer ist, der Gipfel wird ja vom Mittagessen kompensiert, wirkt das dann auch hinten dran noch ausreichend.

Die größte Schwierigkeit hat NPH-Insulin den basalen Morgengipfel zu bedienen. Das bedingt oft eine relative Überdosis, damit es spät genug auf den Wirkgipfel kommt und das hormonelle Geschehen im Dämmerungsbereich bedienen kann.

Dann wird ggf. gezielt mehr Basalinsulin gegeben als verträglich und der Doc verordnet noch 1...2...3  BE als Betthupferl.

Möglicherweise, vielleicht sogar wahrscheinlich, kommst Du mit Levemir einfacher klar. Aber taste Dich erst mal einfach mit dem ...tard an den Punkt ran, wo es im ersten Teil des Nachtverlaufes dann zuviel Insulin wird.

Und dann ggf. ab zum Chefarzt.  :super:
Weil Dir wird vom Essen vor dem Einschlafen immer so schlecht, dass Du erbrechen musst.  :zwinker:

Allerdings musst Du dann halt wieder ein Insulin auf Deinen Bedarf austesten, das andere Charktereigenschaften mitbringt.

In AT ist da  Frau Prof. Kinga Howorka die Meisterin der Insulindressur. Sie ist auch selber Diabetikerin. Wenn es damit passend gemacht werden kann, greift sie notfalls auch zu 5 verschiedenen Insulinen. Das nennt sich dann als Konzept "funktionelle Insulintherapie", abgek. FIT.

Ihr Büchlein dazu findest Du u.a. dort: http://www.kirchheim-buchshop.de/buch/Insulinabhaengig.html

Ansonsten sehe ich an Deinen weiteren Bemerkungen, dass Du die Sache schon recht beeidruckend pragmatisch im Blick zu haben scheinst?

Ruhe bewahren und Step by Step alles in's Lot bringen, das ist die Devise.  :ja:

Gruß
Joa
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Offline Yvonne1

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Re: Umstellung von nur Bolus auf Bolus/Basal
« Antwort #18 am: September 27, 2009, 00:16 »
Hi Joa!

Man sieht/liest  ;D Du bist da ein Vollprofi - Danke für Deine ausführlichen Erklärungen und Tipps  :super:

Ja, da könntest durchaus Recht haben, die sind chefarztpflichtig  :patsch: und wahrscheinlich kann sie der Doc dann auch nur mit dementsprechender Begründung verschreiben bzw. den Chefarzt dazu bringen, das zu tun (jetzt verstehe ich seine Aussage, dass wir eventuell später auf ein anderes umsteigen werden auch schon besser  ;D).

Zumindest beruhigt es mich, dass auch Du anfangs lieber höhere Werte in Kauf genommen hast um nicht abzusaufen, so fühle ich mich schon wieder ein Eckerl "normaler"  :heilig:.

Sagen wir so, schön laaaangsaaam setzt sich das Puzzle in meinem Hirn, das Theoretische, zusammen (und automatisch tun sich damit neue Fragen auf - im Moment bin ich nur zu müde, so dass mir keine einfällt), jetzt gilt es dann das Ganze in die Praxis umzusetzen  :ja: (was mir der schwierigere Teil erscheint  ;D).

Ich sag´ganz lieb DANKE, wünsche Dir einen schönen Sonntag!!!


lg Yvonne