[Gustl]

Es ist doch so, daß man bei einer Insulinresistenz mehr Insulin spritzen muss.

Aaaaber: Wenn schon eine normale Dosis nicht wirkt weil man resistent ist, warum wirkt dann eine höhere Dosis? Woher weiß der Körper, ab wann er doch reagieren muß? Wenn ich resistent gegen Hausaufgaben bin, dann hilft es meinen Paukern ja auch nicht, wenn sie mir 5 statt 2 Hausaufgaben geben

[Corinna]

Es ist bei einer Insulinresistenz ja nicht so, dass gar kein Insulin mehr wirkt, sondern dass die Wirkung nicht mehr zu 100% da ist, aber es wirkt auf jeden Fall noch ein gewisser Prozentsatz.
Wir nehmen als Beispiel mal an, es würden nur noch 50% des Insulins wirken. Du benötigst eigentlich 10 IE. Also kommen nur 5 IE im Blut an. Um nun aber die 10 IE abzudecken, musst du also 20IE spritzen. (Zahlen sind natürlich nicht realistisch und nur der Einfachheit halber so gewählt)
Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig weiterhelfen.

LG, Corinna

[Joerg Moeller]

Man muß sich das ganze so vorstellen: auch bei einer Resistenz sind noch 100% des Insulins biologisch wirksam. Aber - und das ist hier mit Resistenz gemeint - ein Insulinmolekül wirkt nicht mehr so stark, als wenn keine Resistenz bestehen würde. Es werden einfach viele Hormone und Fettsäuren freigesetzt, die die Insulinwirkung abschwächen.

Vergleichen kann man das mit einer Kochplatte: beim Nichtdiabetiker läuft die auf höchster Stufe und erhitzt das Wasser im Topf recht schnell. Beim Diabetiker mit einer Resistenz ist die auch noch da, wird aber nicht mehr ganz so heiß, weil da noch ein paar Fliesen (Hormone/Fettsäuren) zwischen Platte und Topf liegen. Deswegen dauert es hier länger, bis das Wasser kocht. Und deswegen braucht die auch mehr Strom (=Insulin), um das Wasser zum Kochen zu bringen.


Übrigens: wer noch so eine Grundsatzfrage für Gustl hat kann sie mir ja als Nachricht schicken, wenn er/sie sie selber nicht stellen mag.