Hallo,
ich habe einen Bericht über die Studie gefunden.
Das Diabetes-Medikament Pioglitazon kann das Risiko für Todesfälle, Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Hochrisikopatienten mit Typ-2-Diabetes reduzieren, so dieser Artikel.
Patienten mit Diabetes haben im Vergleich mit Nicht-Diabetikern ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Vorfälle. Bis jetzt gab es nur indirekte Hinweise darauf, dass Pioglitazon bei Diabetikern Todesfälle im Zusammenhang mit kardiovaskulären Vorfällen reduzieren könnte.
John Dormandy vom St George’s Hospital in London und seine Kollegen schlossen 5238 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die Hinweise auf makrovaskuläre Erkrankungen zeigten, aus 19 Zentren in europäischen Ländern in die Studie ein. Teilnehmer wurden zusätzlich zu ihrer bisherigen Medikation gegen Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen nach Zufallsprinzip entweder mit Pioglitazon (2605) oder einem Placebo (2633) behandelt. Die Patienten wurden im Mittel 34,5 Monate lang überwacht. Die Forscher fanden heraus, dass für einen kombinierten Endpunkt aus Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall, akutem koronaren Syndrom und Herz- oder Bein-Eingriffe die Behandlungsgruppe 803 Vorfälle zeigte, während die Placebo-Gruppe 900 Vorfälle aufwies. Es gab weniger Nebenwirkungen in der Behandlungsgruppe, obwohl eine Erhöhung der berichteten Fälle von Herzversagen vorlag; die Zahl der Todesfälle auf Grund von Herzversagen war jedoch bei beiden Gruppen gleich hoch. Die Forscher fanden auch heraus, dass Patienten unter Pioglitazon-Behandlung nicht so früh Insulin einnehmen mussten wie Patienten unter Placebo-Behandlung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Verabreichung von Pioglitazon an tausend Patienten 21 erste Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Todesfälle im Verlauf von drei Jahren vermeiden würde.
Professor Dormandy erklärt: "Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die ein hohes kardiovaskuläres Risiko haben, verbessert Pioglitazon das kardiovaskuläre Ergebnis und reduziert im Vergleich mit der Placebo- Behandlung die Notwendigkeit, zusätzlich zu Glukose-senkenden Mitteln Insulin zu verabreichen. Wir glauben, dass unsere Ergebnisse auf alle Patienten mit Typ-2-Diabetes übertragbar sind."
In einem Begleitkommentar erklärt Hangele Yki-Jarvinen von der University of Helsinki in Finnland: "Zusammengefasst ist PROactive eine wichtige Studie, die uns einige gute Nachrichten bringt, einige schlechte Neuigkeiten und einiges Unbekannte. Die Kliniker wollen natürlich wissen, wer mit Pioglitazon behandelt werden soll. Leider beantwortet die Studie solche Fragen nicht. Sie zeigt, dass Pioglitazon bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und schon existierenden makrovaskulären Erkrankungen, die kein Herzversagen entwickeln, vorteilhaft ist."