Autor Thema: Starke Resistenz  (Gelesen 1990 mal)

Offline Wichtel 65

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Starke Resistenz
« am: Januar 19, 2020, 10:44 »
Guten Morgen liebes Forum :hilfe:
Hab ne furchtbare Woche hinter mir. In kürzester Zeit hatte ich das Gefühl Insulin ist nur noch Wasser. :kreisch:
Postprandiale Werte immer über 250. Kurve vom Libre schrecklich. Also ab zur Diafee. Die meinte jetzt das ist eine starke Resistenz und ich müsste auf Low Carb umstellen. :kotz
Also mit Eiweissbrot,und nur noch Gemüse und manche Mahlzeit ausgelassen. Abends dann massive Darmprobleme mit schweren Krämpfen. Vom Levemir lauter Entzündungsstellen noch dazu bekommen. Dann hat's mir gereicht :moser:
Normale Kohlenhydrate in geringer Menge wieder gegessen,allgemein wenig Bolus gespritzt. Hab mich dann auf Bad Mergentheim besonnen und statt Levemir wieder Lantus eingesetzt. Bin jetzt wieder bei 14 IE abends und siehe da Blutzuckerwerte pendeln sich wieder ein. Das erste mal das ich wieder vernünftige Nüchternwerte habe. Das einzige was noch ist , ein paar Minuten nach dem Aufstehen hüpft er um 30 bis 40 mg nach oben . Dann gibt's nen Morgengupf.
Das einzige was mich noch etwas stört ist das er nach ca 3 Std wieder etwas ansteigt. Weiss jemand Rat? LC wird's für mich nicht geben. Ich mag keine eiweißhaltige oder stark eiweißhaltige Ernährung.
Jedenfalls geht's mir viel besser. :stern:

Offline Gyuri

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Re: Starke Resistenz
« Antwort #1 am: Januar 19, 2020, 12:17 »
Hmmm …  :kratz:
Unter einer "starken Resistenz" verstehe ich das, was ich mit meiner Frau erlebte … und seit Mergentheim in sehr abgeschwächter Form immer noch erlebe.
Ich will an dieser Stelle (noch) nicht mit Libre-Diagrammen langweilen.  :rotwerd:

Entgegen meiner sonstigen Art, sehe ich aber auf ihren Langzeitwert, der von 11% auf mittlerweile unter 9% gesunken ist. Wie sie das schaffte?
Zuerst mal war man in der Diabetologie stark verunsichert über die Gesammtmenge Insulin, die ich ihr verabreichte  :kreisch: ("Das geht so nicht!") und wechselte erst mal von Lantus GANZ ZAGHAFT auf Tresiba um auch das Fiasp reduzieren zu können.
Diese Maßnahmen fruchteten aber nicht und sie wurde nach Mergentheim geschickt. Dort tat man genau das, was ich Ahnungsloser mit ihr eigenmächtig (mit Fiasp + Lantus) anstellte.
Es wurde (unter ärztlicher Aufsicht) nicht gekleckert, sondern geklotzt!
Mit dem "Klotzen" habe ich mich schon mehrfach in Fachkreisen unbeliebt gemacht.  :rotwerd: Darum bitte nur als Spruch von mir und für mich verstehen.

Aber wie ist es zu verstehen, wenn Fiasp wieder auf meinen alten Stand gesetzt wird und vorallem das "heftige" Tresiba von 30 auf 68 I.E. erhöht wird?

Das alles bewirkte leider erst mal noch nicht viel.  :-\
Der Durchbruch kam dann mit den "Hafertagen"
3 Mahlzeiten mit je 4 KE Hafeflocken + 1 KE Nachtisch über 2 Folgetage.  :super:
Das schmeckte zwar nur einem Pferd,  :zwinker: Aber der Tagesverlauf war schlagartig besser.
Meine Frau war davon so beeindruckt, dass sie FREIWILLIG beim Abendessen noch ein paar Tage weiter machte. Zuhause hat der Eifer zwar leicht nachgelassen, aber bis zur Weihnachtszeit verbesserten sich die Libre-Werte zunehmend. Jetzt nach den Feiertagen werden wir jetzt (beide) wieder öfter mal 2 Hafertage einfügen.


Beim Fiasp-Verbrauch wird langsam deutlich dass sie jetzt öfter aus ihrem Schema Insulinmengen aus dem Zielbereich spritzen kann. Schwierig wirds nur, wenn sie deutlich mehr isst als die empfohlenen 5 KE pro Mahlzeit.  :hilfe: Ihre Faktoren an die echten KEs anzupassen klappt nicht richtig. Das habe ich aber auch schon öfter erzählt, dass Diabetes keiner linearen Gleichung (=Dreisatz) folgt - nicht immer.

Wir probieren jetzt nichts anderes mehr als das erzählte Konzept von Mergentheim. Würde meine Frau nicht öfter mal sündigen, könnte sie bessere Werte als ich haben.
Ergo: Nicht am Insulin schrauben, sondern konsequent am Esssverhalten.  :pfeif:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
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Archimedes

Offline Wichtel 65

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Re: Starke Resistenz
« Antwort #2 am: Januar 19, 2020, 13:45 »
Hallo Gyuri,
Ich kann nur sagen was die Diafee gemeint hat. Das kam von einem Tag auf den anderen. Warum und wieso weiss ich auch nicht. Hab immer die Grenze bei 5 KE gezogen. Hafertage hat man dort auch mal probiert, ich gehöre aber zu den seltenen Phänomenen bei denen der Hafer nach oben schiesst,also nach halben Tag abgebrochen. Na Ja, bei jedem diabetes ist es anders :banane:
Esse jetzt relativ normal aber halt wenig KH. Und das halt eben nur als Vollkornprodukt. Bin jetzt froh das ich das pö a pö wieder hin bekomme.
Selbst ist die Frau! :duck:

Offline Joerg Moeller

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Re: Starke Resistenz
« Antwort #3 am: Januar 20, 2020, 13:16 »
Das hatte ich am WE auch, aber mit ein paar Korrekturen nach Schema B hab ich das jetzt wieder im Griff: http://docplayer.org/62646616-Korrekturregeln-a-b-c-der-blutzucker-korrektur-nach-dr-teupe.html

Wenn man längere Zeit zu hoch ist (relativer Insulinmangel) schaltet der Körper eben auf Fett als Energieträger um. Die dabei entstehenden Freien Fettsäuren lösen dann aber eine Resistenz aus (Fettsäureresistenz). Und um da rauszukommen muss man nach dem Motto "Klotzen statt Kleckern" vorgehen.

Hatte heute morgen dann noch eine sanfte Unterzuckerung, 1 BE Traubenzucker und aktuell liege ich wieder bei 77.

Viele Grüße
Jörg
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