Autor Thema: kortisoninduzierter Diabetes  (Gelesen 13889 mal)

Offline jumanji

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #30 am: August 04, 2010, 08:42 »
Hallo!

Vielen Dank für die vielen Antworten. Die sind alle sehr hilfreich. Ich habe ja mittlerweile ein paar Wochen mit dem Insulin üben dürfen. Meine Werte sind deutlich runtergegangen, der Plan wird immer weiter an die Situation versucht anzupassen. Habe ein Schema, wo ich nach BZ zu den Hauptmahlzeiten feste Einheiten spritzen soll (dürfte das sog. CT-Schema sein).

Allerdings wird mir anders, wenn ich sehe, was ich mir so an Huminsulin Normal spritze. Im Schnitt benötigt es pro Tag zwischen 30 und 35 i. E.! Ich hatte eigentlich gehofft, dass es weniger sein wird und habe den Eindruck, dass das Insulin demnach gar nicht so wirkt, wie es eigentlich wirken sollte. Meine BZ-Werte sind mittlerweile selten über 200 mg%, und häufig unter 140mg%. Die Nüchternwerte sind bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls unter 140 mg% vielfach sogar unter 120mg%. Scheine das mit der Anpassung also gar nicht so schlecht hinzukriegen und mittlerweile doch ganz gut, die passende Dosis gefunden zu haben. Allerdings hatte ich gehofft, dass mit sinkender Kortisondosis (darf wöchentlich im Moment um 2,5mg reduzieren, bin aktuell bei 22,5mg/d) auch die Werte besser werden und ich weniger Insulin brauche. Naja, derzeit merke ich davon leider nichts. Leider mussten auch schon zwei Notfallgaben von je 100mg zusätzlich gespritzt werden, was den jeweiligen Tag dann natürlich ordentlich durcheinandergebracht hat.

Solange ich vom Kortison nicht wegkomme, werde ich mich wohl oder übel auch mit dem Insulin anfreunden müssen. Naja, es stinkt mir gewaltig - nicht nur der Stoff an sich.. sondern die gesamte Situation, aber ich hab wohl oder übel keine andere Wahl. Ich spritze allerdings auch weiter nur unter "ausdrücklichem Protest" und weil mir einfach die Folgen eines chronisch zu hohen Blutzucker zu arg sind, als dass ich sie riskieren wollte.

Wie kann es sein, dass ich so Unmengen Insulin brauche?

Würde der Verbrauch an Huminsulin Normal weniger werden, wenn ich zusätzlich ein Langzeitinsulin (z. B. Lantus) spritzen würde, als Basistherapie und vom Arzt ggf. sofern überhaupt nötig auf eine sog. Basis-Bolus-Therapie umgestellt würde?

Woran kann es liegen, dass das Insulin nach! dem spritzen vielfach anfängt zu brennen?

Mit der Frage, wie integriert man das als "Zwischendurchesser" auf der Arbeit, hat sich erstmal erledigt, da ich aufgrund des Asthmas im Moment zum Dauerkranken mutiere. Sehr zur Freude meines Arbeitgebers. Allerdings ist mir echt schleierhaft, welches Brötchen ich dann als "Mittagessen" nehmen soll.

Lieben Gruß und schonmal vielen Dank

Jumanji

Offline Joerg Moeller

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #31 am: August 04, 2010, 10:27 »
30-35 IE sind bei Kortisontherapie eher schon homöophatische Dosierungen.

300-400 IE pro Tag sind dabei z.B. auch nichts außergewöhnliches

Zitat
Würde der Verbrauch an Huminsulin Normal weniger werden, wenn ich zusätzlich ein Langzeitinsulin (z. B. Lantus) spritzen würde, als Basistherapie und vom Arzt ggf. sofern überhaupt nötig auf eine sog. Basis-Bolus-Therapie umgestellt würde?

Ja, ich denke schon. Das ist dann aber so wie "Seit ich meinen Durst mit Cola lösche muß ich nicht mehr soviel Wasser trinken". Wenn ich dein Doc wäre würde ich den Teufel tun an einer funktionierenden Einstellung rumzubasteln.

Zitat
Woran kann es liegen, dass das Insulin nach! dem spritzen vielfach anfängt zu brennen?

Das passiert schon mal. Da hast du einfach in die Nähe eines sensiblen Nervs gespritzt. Das lässt sich nicht vermeiden, weil man die weder sehen noch tasten kann.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Nightfly

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #32 am: August 04, 2010, 12:59 »
Hallöchen...

Also das Problem mit Kosrtison und Diabetes habe ich selbst erst vor ein paar Wochen gehabt.
Und derzeitig immer noch.
Ich musste leider gottes schlagartig mit 30mg Kortison am Tag anfangen und ich hab gedacht mein diabetes
sprengt jeglichen Rahmen.
Die ersten 4 Tage als die Dosis bei 30mg lag, lief meine Basalrate auf 190% und meine BE-Faktoren gerade
morgens und mittags haben sich auf das doppelte erhöht.
Ich habe es trotzallem geschafft mit unmengen an Insulin meine Werte recht stabil zu halten. Selten über 200.
Mit reduzierung des Kortisons wurde es jeden Tag besser.
Mittlerweile bin ich nur noch bei 2x täglich 5mg Kortison was ich aber bis zum Herbst auch durchnehmen muss.
Diese geringe Dosis macht sich z.b bei mir gar nicht mehr bemerkbar.

Ich denke mir mal das es natürlich gerade an Tagen wo du notfallmäßig noch zusätzlich kortison bekommst
es richtig ausufert. Ich glaube auch nicht wirklich das du etwas daran ändern kannst, außer versuchen häufiger mit
Bolusinsulin gegenzuwirken. Denn am schon gespritzen Basis Insulin kannst du ja eh nichts mehr ändern.
Ich hoffe jedoch für dich das du soweit kommst das du wenigstens eine annehmbare einstellung hinbekommst.

Bei mir war die Frage : Habe ich richtig gesundheitliche Probleme und nehme kein Kortison, oder gehts mir besser
und ich riskiere miese BZ Werte. Hat ein bisschen was von der Wahl zwischen Krebs und Aids meiner meinung
nach. Aber wirklich eine Wahl hat man ja dann nun auch wieder nicht.
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Offline Richard Wagner

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #33 am: August 05, 2010, 13:49 »
30-35 IE sind bei Kortisontherapie eher schon homöophatische Dosierungen.

300-400 IE pro Tag sind dabei z.B. auch nichts außergewöhnliches

Stimmt,ich habe rund 80..100 IE zu der Zeit gebraucht und das hat
noch gut 3 Monate nach dem Absetzen von Kortison angehalten.
Heute liege ich wieder bei 35 gesamt IE/Tag.

Gruß Richard