Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: wolfmen am November 19, 2009, 18:29

Titel: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: wolfmen am November 19, 2009, 18:29
Hallo Freunde und Mitbetroffene,

möchte mich nach langer Zeit wieder einmal zu Wort melden.

Nach 20 Monaten in die alternative Medizin zum Insulin (Byetta, Victoza) musste ich jetzt leider zum Insulin zurückkehren. Byetta war für meine Person die ersten 13 Monate hervorragend. Das schönste daran war die riesengrosse Gewichtsabnahme (27.- kg). Leider wurde danach mein HBA1C immer schlechter, bis zum Schluss 7,5.

Nach Byetta habe ich für 6 Wochen Victoza ausprobiert, weil es so verlockend klang, nur einmal in 24 Stunden zu spritzen und das unabhängig von den Mahlzeiten. Leider hat Victoza bei mir wenig bewirkt.

Nach Wiedereinstieg in die  an sich ungeliebte Insulintherapie hat sich mein HBA1C erfreulich wieder von 7,5 auf 6,2 reduziert. Erstaunlicherweise brauche ich jetzt nur noch 1,5 Einheiten pro BE, früher waren es 2,5 bis 3. Ich habe auch bis jetzt Gott sei Dank nicht wieder zugenommen, im Gegenteil, ich habe wieder 2.- kg verloren. Vielleicht ist ja doch etwas daran, dass sich meine BSD wieder  regeneriert hat. Ich glaube es wird zum Insulin noch viele Jahre keine wirkliche Alternative geben. Alles andere sind meiner Meinung nach nur kurzfristige Erfolge und Versuche.

Falls jemand auch schon Victoza probiert, hoffe ich, dass er damit bessere Erfolge erzielt als ich.

Ich berichte weiter.

LG
Wolfmen
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: tannie1973 am November 19, 2009, 21:30
Hallo Nachbar Wölfchen,

gerade gestern habe ich noch an Dich gedacht und mich gefragt, ob du wohl das Victoza ausprobiert hast!  ;)

Ich nehme ja jetzt wieder Byetta und ich habe das Gefühl in Bezug auf die Gewichtsabnahme hat es bei mir auch seine
Wirkung verloren! Leider!  :(  Im Januar ist der nächste HbA1c fällig.... mal sehen, wie es dann bei mir weiter geht!
Es bleibt spannend!

LG von Nachbarin Tannie  :knuddel:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am November 20, 2009, 08:50
Hallo Wolfmen,

hattest du unter den Medikamenten Nebenwirkungen?

Danke,

Frank
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am November 20, 2009, 10:52
Minus 27 kg :staun:

 :respekt:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: tannie1973 am November 20, 2009, 14:32
....die 27 kg sind wirklich der Hammer!!!!!!!!!!  :super:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: wolfmen am November 20, 2009, 14:40
Hallo Nachbarin,

danke für Deine Antworten  :knuddel:


Hallo Frank,

Nebenwirkungen hat es bei mir bei beiden Medikamenten nicht gegeben.

Schönes WE an alle
LG
Wolfmen
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Dezember 01, 2009, 08:24
Hallo,

Nach Byetta habe ich für 6 Wochen Victoza ausprobiert, weil es so verlockend klang, nur einmal in 24 Stunden zu spritzen und das unabhängig von den Mahlzeiten. Leider hat Victoza bei mir wenig bewirkt.

Da Byetta und Victoza beide GLP-1 Rezeptoragonisten sind, ist es nicht sooo verwunderlich, dass das eine nicht mehr bringt, wenn das andere schon nachgelassen hat, vermutlich weil halt der Prozess der Betazellzerstörung von beiden Medikamenten nicht verhindert wird.

Zitat
Erstaunlicherweise brauche ich jetzt nur noch 1,5 Einheiten pro BE, früher waren es 2,5 bis 3.

Sehr schöner Erfolg! Sicher hat der Gewichtsverlust auch mit der besseren Insulinwirkung zu tun.  :super:

Zitat
Vielleicht ist ja doch etwas daran, dass sich meine BSD wieder  regeneriert hat.

Das glaub ich eher nicht.

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Dezember 01, 2009, 09:00
Moin,

seit heute morgen, 8:00 Uhr ist bei mir Schluß mit Novorapid.
Ich versuche auch mal Victoza (will auch 27 kg abnehmen :-X)

Ich werde natürlich weiter berichten...

Gruß,

Frank
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Dezember 01, 2009, 14:30
Erste Beobachtung:
Postprandiale Blutzuckerspitzen (die üblichen 180 2 Std. nach meinen beiden Frühstücksbrötchen) sind komplett weg!

Wann auch immer ich messe: Höchster Wert unter 150! Der ganze Verlauf ist viel glatter!
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 03, 2009, 11:44
Erste Beobachtung:
Postprandiale Blutzuckerspitzen (die üblichen 180 2 Std. nach meinen beiden Frühstücksbrötchen) sind komplett weg!

Wann auch immer ich messe: Höchster Wert unter 150! Der ganze Verlauf ist viel glatter!

 :super:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: pfaelzer am Dezember 03, 2009, 19:50
Hallo und Guten Tag,

war heute beim Diabetologen zur Quartalsbesprechung nach Blutentnahme. Meine Werte wären "ideal" HbA1c 5,82 (so gut war er noch nie.) Das aber nur am Rande.

Der Wermutstropfen nach wie vor ist mein Übergewicht, dass sich allerdings noch im vertretbaren Rahmen bewegt.

Ich habe den Diabetologen wegen Victoza angesprochen. Er meinte, das wäre ein ganz hervorragendes Instrument zur Bekämpfung des Übergewichtes und er spritzt sich das seit kurzer Zeit selbst. (Er ist auch nicht gerade ein Hering...) Für mich wäre dieses Medikament allerdings nicht geeignet, da ich als Typ 2er Insulin spritze und meine BSD wohl kein Insulin mehr prodiziert.

Ich meine aber aus verschiedenen Beiträgen hier im Forum z. B. von Telefonjoker, herausgelesen zu haben, dass die Kombination Insulin/Victoza sehr wohl möglich ist. Oder habe ich da etwas falsch interpretiert?  :kratz:

Vielleicht kann mir jemand der auf diesem Gebiet beschlagen ist hierzu ein paar Hinweise geben.

Viele Grüße

pfaelzer

Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Dezember 03, 2009, 23:05
Ich habe den Diabetologen wegen Victoza angesprochen. Er meinte, das wäre ein ganz hervorragendes Instrument zur Bekämpfung des Übergewichtes und er spritzt sich das seit kurzer Zeit selbst. (Er ist auch nicht gerade ein Hering...) Für mich wäre dieses Medikament allerdings nicht geeignet, da ich als Typ 2er Insulin spritze und meine BSD wohl kein Insulin mehr prodiziert.

Wo er Recht hat, hat er Recht. Die GLP-1 Analoga können nur bei noch vorhandenen, grundsätzlich funktionsfähigen Betazellen bewirken, dass diese wieder in die Lage versetzt werden, mehr Insulin auszuspucken. Dabei bewirken Byetta und Victoza offenbar, dass die Betas wieder besser in der Lage sind, das Proinsulin erst mal zu Insulin zu spalten, bevor es in den restlichen Stoffwechsel geschüttet wird.

Sind kaum noch Betazellen am Start, verpuffen auch die GLP-1 Ersatzstoffe recht ergebnislos. Denn auf die Wirkung zugeführten Insulins sollten sie keine nennenswerte Auswirkung haben.

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Dezember 04, 2009, 08:54
Genau richtig. Eine Restproduktion muss noch vorhanden sein, auch wenn man Victoza nachsagt, eine positive Wirkung auf die Regeneration der Inselzellen zu haben.
Bei mir wurde an dem Tag das Novorapid abgesetzt, an dem ich mit Victoza angefangen habe.

Übrigens zum Thema Gewicht: Irgendwie habe ich kaum noch Hunger...schon lange nicht mehr portionsmäßig so wenig gegessen wie im Moment!

Keine Nebenwirkungen, BZ-Verlauf wie auch Nüchtern-BZ immer noch klasse, also kann ich nach wie vor nur positives berichten! Ich habe heute mal die Dosis auf 12mg gesteigert; mein Doc hatte gesagt, ich sollte das tun, so bald ich mir sicher bin, dass ich keine Nebenwirkungen (mehr) habe.

Zusammenfassend: Für mich auf jeden Fall  :super:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 04, 2009, 11:12
Wo er Recht hat, hat er Recht. Die GLP-1 Analoga können nur bei noch vorhandenen, grundsätzlich funktionsfähigen Betazellen bewirken, dass diese wieder in die Lage versetzt werden, mehr Insulin auszuspucken.

Das ist schon richtig, aber das ist ja nicht die einzige Wirkung von GLP1(-Analoga). Es verlangsamt auch die Magen-Darm-Passage und erhöht das Sättigungsgefühl.

Ich hab da auf irgendeiner Diabetesmesse mal mit einem Forscher von Lilly drüber gesprochen, und die haben schon noch Pläne in der Schublade, das Exenatide auch zur Gewichtsreduktion einzusetzen, bzw. dann auch bei übergewichtigen Typ 1ern.

Allerdings ist es momentan nicht zugelassen für die Kombination mit Insulin. Nachdem aber vor kurzem Sitagliptin schon eine Zulassung zur Kombi mit Insulin (für DM2!) erhalten hat würde es mich nicht wundern, wenn da andere Inkretinmimetika nachziehen.

Im Moment bliebe nur der Weg über 'Off-Lable-Use (http://de.wikipedia.org/wiki/Off-Label-Use)
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: pfaelzer am Dezember 04, 2009, 12:00
Tja, da ist dann wohl nichts zu machen. Dann will ich mal versuchen die überschüssigen 12 Kilo mit FdH runter zu kriegen. Gelingt mir seit Jahren allerdings nicht. Könnte aber ein guter Vorsatz für 2010 sein. (Über die Feiertage habe ich keine Lust mich zu geißeln...)  :prost:

Ich danke Euch für Eure Antworten; jetzt weiß ich wenigstens woran ich bin.

Viele Grüße

pfaelzer
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Dezember 04, 2009, 13:38
Ich hab da auf irgendeiner Diabetesmesse mal mit einem Forscher von Lilly drüber gesprochen, und die haben schon noch Pläne in der Schublade, das Exenatide auch zur Gewichtsreduktion einzusetzen, bzw. dann auch bei übergewichtigen Typ 1ern.
Das Zulassungsverfahren zur reinen Adipositastherapie läuft wohl schon.
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: pfaelzer am Dezember 04, 2009, 17:24
Huch,

ich dachte immer es gäbe nur superschlanke Typ 1er; dick wären nur wir 2er!?  ???  ???

pfaelzer
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Ymir47 am Dezember 04, 2009, 18:07
Nö, das soll sogar auch schlanke Typ2 geben.  :ja:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Dezember 04, 2009, 23:20
ich dachte immer es gäbe nur superschlanke Typ 1er; dick wären nur wir 2er!?  ???  ???
Irren ist menschlich.  :ja:

Es gibt halt auch Typ 1er bei denen der Typ 1 nur der schnellere war.  :lachen:

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 07, 2009, 12:42
ich dachte immer es gäbe nur superschlanke Typ 1er; dick wären nur wir 2er!?  ???  ???

Schön wärs, dann müsste ich mir meine Hemden nicht mehr in der Camping-Abteilung kaufen... ;D
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Dezember 07, 2009, 15:29
Kurzer Sachstand (ist ja sicher auch interessant für andere, die mal Victoza nehmen sollen und der Forensuche mächtig sind):

Ich habe heute das erste Mal die volle Dosis von 1,8mg gespritzt (3 Tage 0,6 - 3 Tage 1,2 und jetzt 1,8) nachdem mein Arzt mir geraten hat, die Dosis bei Nebenwirkungsfreiheit auch möglichst schnell zu steigern.
Die Zuckerwerte sind nach wie vor erste Sahne, außerdem habe ich kaum noch Hunger. Portionsmäßig esse ich schätzungsweise die Hälfte von dem, was vor Victoza reinpasste :kotz:.

Mein Doc ist auch zufrieden, er hat mir Victoza erst mal weiter verschrieben (keine Ahnung, wie er das im Dezember noch ins Praxisbudget kriegt :kratz:)
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 05, 2010, 17:53
Hallo erstmal,

ich bin neu hier im Forum. Habe direkt mal eine Frage.

Ich nehme noch relativ hohe dosen an Insulin Tagesbedarf: ca 50-60 IE Apidra und abends 46 IE Levemir

Werde morgen auf Victoza umstellen. Mein Arzt meinte ich soll Victoza ganz normal spritzen und das Apidra ganz normal weiter und dann langsam reduzieren.
Ist die Gefahr der unterzuckerung dann nicht groß? Dachte man läßt das Insulin dann ganz weg.

Wann spritz ihr denn Victoza? Morgens?

Gruß

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Siggi©® am Januar 05, 2010, 18:10
Ic h hatte da auch mit mein Doc drüber gesprochen und er meinte das 1. es zusammen mit Insulin in Deutschland nicht zugelassen sei und 2. das man überhaupt noch nicht wisse was für Folgeerscheinungen kommen ... dazu sei die zeit noch zu kurz
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Januar 05, 2010, 18:37
Hallo Patrick,
Ich nehme noch relativ hohe dosen an Insulin Tagesbedarf: ca 50-60 IE Apidra

Zitat
Werde morgen auf Victoza umstellen. Mein Arzt meinte ich soll Victoza ganz normal spritzen und das Apidra ganz normal weiter und dann langsam reduzieren.
Ist die Gefahr der unterzuckerung dann nicht groß? Dachte man läßt das Insulin dann ganz weg.

Zuviel Insulin (Apidra) ist unterzuckerträchtig. Zuviel Victoza nicht.

Nach meiner Meinung könnte Insulin + mehr eigenes Insulin Zuviel-Insulin werden.

Ich weiß aber nicht, ob Victoza eine Einschleifphase hat. Also erst mal länger braucht, bis es durchzieht.

Du weißt, wie das in etwa funktioniert?

Zumindest wäre dann darauf zu achten, dass das Apidra vor oder parallel zu dem BZ Anstieg aus der Nahrung da ist, damit die Betazellen nicht zu Zuviel-Insulin angeregt werden.

Auch wenn ich als Typ 1 keine praktische Ahnung von Victoza als neuem Inkretin-Ersatzstoff habe, wäre ich als Typ 2 erst mal seeehr vorsichtig mit dem Doppelpack. Ich würde eher das Insulin deutlich bis sehr deutlich reduzieren.

Oder besser ganz weglassen und den ersten Tag nur mit Victoza und kleinen Portionen leichter KH mit übersichtlicher Resorptions-Zeit verbringen. Am besten mit flüssigen Hypo-BE. Cola und Co sind nach spätestens 90 Minuten über den BZ-Gipfel hinaus. Und dann auch beobachten wie sich ein ggf. überhöhter BZ dann wieder auf Betazellwirkung hin absenkt.

Kommt halt auch drauf an, wieviele Betas bei Dir derzeit noch Leistung machen.

Vielleicht kannst Du Doc morgen nochmal tel. löchern?

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 05, 2010, 19:35
Hi Joa,

genauso habe ich mir das auch gedacht bzw. vorgestellt.
Wollte morgen dann erstmal NUR Victoza Spritzen und dann regelmäßig messen.
Werde dann mal berichten wie es läuft.

Gruß

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Januar 05, 2010, 21:52
Wollte morgen dann erstmal NUR Victoza Spritzen und dann regelmäßig messen.
Werde dann mal berichten wie es läuft.

Halt auch drauf achten, dass bei weggelassenem Insulin nicht doch ein zu deftiger Insulinmangel eintritt.
Das würde dann die Gefahr haben, in stärkere Resistenzen (Lipolyse, Fettsäuren und so) abzudriften.

Ich denke, zeigt sich nach schnellen BE spätestens nach 2 1/2 bis 3 1/2 Stunden keine BZ-senkende Wirkung dann auch energisch mit Kurzzeitinsulin zu korriegieren. Zur Resistenzvermeidung.

Was willst Du mit der Basis machen?

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 05, 2010, 21:55
Das Levemir lasse in dann auch weg. Also werde das schon heute weg lassen.
Nehme noch die Tablette Competact.

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Januar 05, 2010, 22:51
Das Levemir lasse in dann auch weg. Also werde das schon heute weg lassen.

Ob die Idee eine gute ist, wage ich mal höchstgradig in Zweifel zu ziehen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit versaust Du so jede Wertungsmöglichkeit für die Wirkung von Victoza am morgigen Tag.

Abgesehen davon, dass Du Dich in eine nachhaltigere Resistenz reinmanövrieren könntest. Oder auch in eine prima Ketose.

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 05, 2010, 23:23
Werde morgen mal mit meinem Arzt sprechen...
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Januar 06, 2010, 09:11
Moin,

Victoza mit Insulin ist in Deutschland tatsächlich nicht zugelassen, nur mit Metformin.
Zumindest bei mir war es so, dass ich direkt ab der ersten Victoza-Injektion (einschleichend, also 6mg...heute nehme ich 18) meinen BZ besser im Griff hatte als jemals mit Novorapid. Das ist aber ganz sicher individuell und hat sicher was mit der Menge der Restproduktion zu tun.

Grundsätzlich: Schön, dass du Victoza bekommst...freu dich auf die Gewichtsabnahme...und plane in nächster Zeit nicht, auswärts essen zu gehen  ;D

Gruß,

Frank
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 06, 2010, 12:13
Hallo,

ich war heute nochmal bei meinem Arzt,
mein Langzeitinsulin (Levemir) nehme ich erstmal ganz normal, wobei ich die 46IE reduziere.
Das Kurzzeitinsulin (Apidra) lasse ich ganz weg, weobei ich sehr viel meinen BZ messe.
Abends nehme ich jetzt wie gehabt eine Competact (Metformin und Pioglitazon)

Gruß

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Januar 06, 2010, 12:53
Hört sich für mich gut an.
Der Insulinbedarf wird auch dadurch wesentlich reduziert, dass du wesentlich weniger essen wirst.
Wichtig ist halt, am Anfang viel zu messen, damit du weißt, was sich überhaupt tut.

Tatsache bleibt aber, dass auch Levemir und Victoza nicht zusammen zugelassen sind.
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 06, 2010, 12:56
Das die nicht zugelassen sind weiß ich...
Hoffe das ich möglichs bald KEIN Insulin mehr spritzen muss, dann könnte ich eventuell auch wieder meinem Hobby nachgehen.

Byetta hat wohl mittlerweile eine Zulassung mit Insulin.

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 06, 2010, 16:23

Hab noch ne Frage zu Victoza,
wie lange dauert es bis die "volle" Wirkug einsetzt? Geht das sofort oder erst nach einer Woche wenn man auf 1,2mg erhöht hat?

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 07, 2010, 08:52
Erfahrungen hab ich damit selber nicht, aber ich würde schon so 1-2 Wochen warten, bis ich eine 'volle' Wirkung erwarte
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Januar 07, 2010, 09:11
Bei mir war das so, dass die Werte direkt ab der ersten Injektion in der Einschleichphase, also schon mit 0,6 mg, super Werte (vor allem postprandial) vorlagen, die ich mit Novorapid so nicht hinbekommen hätte. 2 Stunden nach dem Frühstück mit Novorapid und allen Tricks wie SEA (ich hab viel damit rumprobiert) hatte ich 190, mit Victoza waren das in der gleichen Situation nur noch maximal 150!
Auch der Appetit nimmt relativ schnell ab.
Mein Arzt hatte mir geraten, mit der Erhöhung der Dosis erst auf 1,2 und dann auf 1,8mg nicht lange zu warten sondern das direkt zu machen, wenn ich keine Nebenwirkungen habe. Da ich die nie hatte, habe ich die Dosis jeweils nach 3 Tagen erhöht und damit auch keine Probleme gehabt.

Grüßchen,

Frank
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: PatrickB am Januar 07, 2010, 09:25
Hallo,

bei mir ist das komisch. Heute hatte ich nüchtern 160, eine Stunde nachdem ich Victoza (0,6mg) gespritz habe 220 :o
Habe nur einen Kaffe mit ein wenig Milch getrunken.
Am abend davor habe ich 28 IE Levemir gespritzt weil ich langsam runter gehen sollte (laut Arzt)

Habe jetzt um den BZ runter zu bekommen etwas Apidra gespritzt.

Nebenwirkunken habe ich bis jetzt keine

Mal abwarten was heute passiert.

Patrick
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 08, 2010, 11:17
bei mir ist das komisch. Heute hatte ich nüchtern 160, eine Stunde nachdem ich Victoza (0,6mg) gespritz habe 220 :o
Habe nur einen Kaffe mit ein wenig Milch getrunken.
Am abend davor habe ich 28 IE Levemir gespritzt weil ich langsam runter gehen sollte (laut Arzt)

Ich finde daran nichts komisches, denn...
Zitat
Ich nehme noch relativ hohe dosen an Insulin Tagesbedarf: ca 50-60 IE Apidra und abends 46 IE Levemir

Mich hätte es eher überrascht wenn dein BZ danach im grünen Bereich gelegen hätte
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Hexe am Januar 14, 2010, 19:27
Hallo

 ich gehöre ab morgen auch zu den "Victozaianern".
Habe jetzt ca 1,5 Jahre ( ist das schon so lange her?) Januvia genommen und Novorapid gespritzt wenn es nötig war.
In letzter Zeit war es leider häufig nötig ( wobei es Zeiten gab wo ich kein zusätzliches Insulin brauchte) und trotzdem ist mein Hba1c schlechter geworden ( 6,7% jetzt-vorher immer um die 6%).
Mal schauen wie das mit Victoza wird. Ich habe zusätzlich Novorapid mitbekommen für die Mahlzeiten. Soll ich schauen wieviel und ob es nötig ist. Unterzuckerungen wird es auch dann nicht geben, wenn ich Novorapid zu spritze ( sagt mein Diabetologe). Muss aber jede Woche Bericht erstatten, zum Glück nur telefonisch :).
Na dann bin ja mal gespannt :)

liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Susanne am Januar 21, 2010, 21:09
Hallo Vera


Mal schauen wie das mit Victoza wird. Ich habe zusätzlich Novorapid mitbekommen für die Mahlzeiten. Soll ich schauen wieviel und ob es nötig ist. Unterzuckerungen wird es auch dann nicht geben, wenn ich Novorapid zu spritze ( sagt mein Diabetologe). Muss aber jede Woche Bericht erstatten, zum Glück nur telefonisch :).

naja.. Im prinzip jein  ;)... WENN Vicoza das tut, was es soll, dann steigen dadurch ja die postprandialen Insulin-Spiegel. Und natürlich kann es immer dann, wenn Du zu viel Novorapid spritzt, zu Unterzuckerungen kommen. Du solltest wirklich viel messen und schon damit rechnen, dass unter Victoa das NovoRappid (scheinbar) ein klein wenig stärker wirkt, besonders in den ersten Stunden nach einer Mahlzeit - ist halt so meine Erfarung.

Grüße, Susanne
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Hexe am Januar 21, 2010, 23:23
Hallo Susanne

 danke für den Tipp, habe aber schon selbst gemerkt, dass ich bis auf 79mg/dl runter gekommen bin. In den letzten 4 Monaten hatte ich keinen Wert unter 100mg/dl. Und ich brauche nur sehr wenig Insulin zusätzlich. Mal schauen wenn ich auf die zweite und dritte Stufe hoch bin mit dem Victoza, dann brauche ich vielleicht erst mal kein Insulin mehr. War am Anfang mit Januvia auch so.

@ All
in den ersten 2 Tagen mit Victoza hatte ich das Gefühl zu platzen, auch ohne was gegessen zu haben.
Hatte ständig Druck im Magen. Jetzt ist es besser. Nächste Woche gehe ich dann eine Stufe hoch mal schauen wie es dann ist. Meine Blutzuckerwerte haben sich schon etwas verbessert.

Liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Heidi S. aus K. am Januar 24, 2010, 01:07
Guten Abend!

Diese Anmerkung habe ich gerade erst entdeckt:

...
Byetta hat wohl mittlerweile eine Zulassung mit Insulin.

Patrick

Gibt es dazu irgendwelche Quellen? Ich habe mit Google nichts finden können....

Danke schonmal!

Gruß
Heidi
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Februar 24, 2010, 09:15
Moin,

kleiner Status bei mir nach einem Quartal Victoza (war gerade beim Diabetescheck):

HbA1c von 7,1 mit Metformin/Novorapid runter auf 6,3 mit Metformin/Victoza
Alle Laborwerte im grünen Bereich
Gewichtsverlust 7 kg
Blutdruck etwas tiefer (10-20 mmHg), kann aber natürlich auch an der Abnahme liegen

PP-Werte signifikant glatter als mit Insulin
Hat sich also bis hierhin wirklich gelohnt, ich bin sehr zufrieden!!!  :banane:

Gruß,

Frank
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 25, 2010, 10:27
Spitze :super:

Und danke für deinen Bericht, sowas interessiert mich immer.
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Hexe am Februar 25, 2010, 13:57
Hallo

@ Frank,
liest sich gut und macht Mut, und Glückwunsch zu den 7 Kilos die du jetzt weniger mit dir rumschleppen musst :).

Meine Blutzuckerwerte sind auch wieder besser geworden mit Victoza und Novorapid, wobei ich nur noch sehr wenig Insulin zuspritzen muss. Abgenommen habe ich aber nicht weiter, liegt aber vielleicht auch an meiner noch nicht richtig eingestellten Schilddrüse.

Liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Februar 25, 2010, 16:02
Danke!

@Vera: Mit dem Abnehmen das ist so ne Sache. Am Anfang (1-2 Wochen) ganz viel und danach wird es doch deutlich weniger, obwohl die Portionen mangels Hunger doch ziemlich klein bleiben.
Aber die Tendenz zeigt deutlich nach unten, und wenn das "nur" 1kg pro Monat ist, ist das für mich vollkommen in Ordnung...das sind auch 12 im Jahr!
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Hexe am Februar 25, 2010, 22:20
Hallo Frank

das ist genau die richtige Einstellung :)

Liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 26, 2010, 07:48
Sehe ich auch so. Es hat ja nicht *PLIPP* gemacht und die Kilos waren auf einmal da. Warum sollte es dann jetzt *PLOPP* machen und die Kilos sind auf einmal weg?  :zwinker:
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Februar 26, 2010, 08:58
Nee, in der Tat, ich hab nix gehört ;D
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Hexe am Juni 03, 2010, 08:28
Hallo

 mein Experiment mit Victoza ist zu Ende. Ab heute gibt es wieder Protaphane und Novorapid.
 Ich hatte Victoza genau so einschleichen lassen wie es sollte, also nach der ersten Woche 0,6E
 dann 1,2E und nach 2 weiteren Wochen 1,8E. Ich brauchte jeweils ein paar Tage um mich an die neue Dosierung zu gewöhnen. Am Anfang drückte der Magen schon sehr , war kein schönes Gefühl aber erträglich. Und in den ersten zwei bis drei Monaten war auch meine BZ Einstellung noch gut ( Morgenwerte um 115mg/dl) und auch nach dem Essen noch akzeptabele Werte. Dann hatte ich einen Magen- Darm Virus, und danach ging nichts mehr. Übelkeit war mein ständiger Begleiter bis in die Mittagszeit. Beim Bus/Bahn/Autofahren wurde mir übel und schwindelig. Mein Blutzucker machte was er wollte. Einen Tag Werte bis 280mg/dl rauf und den nächsten Tag bis auf 50mg/dl runter, bei der selben Anzahl von Kohlenhydraten. Nüchternwerte kaum noch unter 120mg/dl eher etwas höher. Mein Hba1c ist von im Januar 6,5% auf 7,2% hoch geklettert, und leider mein Gewicht mit. Habe 4 Kilo zugenommen. Aber das liegt wohl eher daran, dass ich wenn ich Magenprobleme habe immer Vanilleeis esse, damit geht es meinem Magen dann meist schnell besser. ( Das mache ich auch bei Magen- Darm- Geschichten, oder wenn ich mir den Magen mal sonst wie verkorkst habe). Für mich war also Victoza nicht das richtige Medikament.

Januvia hatte ich gut 1,5 Jahre das lief sehr gut , nur zum Schluss gingen die Blutzuckerwerte durchschnittlich nach oben ( von Hba1c 5,9% auf auf 6,5% ). Darum meinte mein Diabetologe ich sollte es mal mit Victoza versuchen.

liebe Grüsse Vera













Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Joa am Juni 03, 2010, 09:07
mein Experiment mit Victoza ist zu Ende. Ab heute gibt es wieder Protaphane und Novorapid.
...
... danach ging nichts mehr ... Mein Blutzucker machte was er wollte. Einen Tag Werte bis 280mg/dl rauf und den nächsten Tag bis auf 50mg/dl runter ...

Das liest sich so ähnlich, wie es oft von der auslaufenden Remission bei Typ 1 berichtet wird.

Ab einem gewissen Überforderungsgrad und bei schwindender Menge scheint die Eigenproduktion des Insulins zunehmend unberechenbarer zu werden.

Ich täte spekulieren, dass bei Dir die Betazellmenge insgesamt weiter deutlich abgenommen hat.

Zitat
Für mich war also Victoza nicht das richtige Medikament.

Schade. Lässt sich vielleicht die Frage stellen, wie sinnvoll Byetta, Victoza, Januvia letztlich tatsächlich sind. Vor allem bei fortgeschrittenem Typ 2, also wenn die Betazellmasse schon sehr deutlich reduziert ist.

Da kann man wohl nur anhand von Langzeitbeobachtungen und Vergleichen was rausfinden.

Gruß
Joa
Titel: Re: Versuche mit Byetta und Victoza
Beitrag von: Telefonjoker am Oktober 18, 2010, 15:05
Moin,

ich krame diesen älteren Fred nochmal raus und schließe mich der Einschätzung von Joa an.

Gleichzeitig verabschiede ich mich auch mit zu hohem HbA1c von der Victoza-Therapie und ersetze diese nun wieder durch Novorapid in Verbindung mit Basalinsulin. Wir testen im Moment noch ein wenig herum, aber Levemir scheint da weitaus besser zu verteilen als eine einmalige abendliche Gabe von Protaphane das kann. Grundsätzlich ist die Situation weitaus fortgeschrittener als vor der Victoza-Therapie; die Eigenproduktion scheint nun langsam am Ende zu sein.

Gewichtsmäßig hat sich nach den ersten paar Wochen Victoza auch nichts mehr getan und die damals verlorenen Kilos habe ich nun leider auch wieder drauf.

Grundsätzlich hat also der Einsatz von Victoza bei mir nicht viel gebracht, vielleicht wäre man zur Bewahrung der Restsekretion besser auf Insulin geblieben. Die schützende Wirkung von Victoza auf die Inselzellen war zumindest bei mir leider nicht nachzuvollziehen.

Wie auch immer, jetzt also dann ICT+Metformin.