Diabetesinfo-Forum
Plauderstündchen => Kaffeeklatsch => Thema gestartet von: hws am Mai 19, 2009, 13:31
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Hurra, wir leben noch!
Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun. Verschiedene Kinder von heute werden in Watte gepackt. Wenn Du als Kind in 50er, 60er oder 70er Jahren gelebt hast, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass du so lange überlebt hast.
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und Airbags. Unsere Bettchen waren in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.
Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen dann aber klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei.
Wir haben uns geschnitten, brachen uns Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld - außer wir selbst. Keiner fragte nach Aufsichtspflicht. Kannst du dich noch an Unfälle erinnern? Wir kämpften und schlugen uns manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.
Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter drauf, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten nicht Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehklanäle, Filme auf Video mit Dolby-Surround, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms - Wir hatten Freunde!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns hin und keiner holte uns ab. Wie war das möglich?
Wir dachten uns Spiele mit Holzstöcken und Tennisbällen aus. Außerdem aßen wir Würmer. Und man kann es kaum glauben, die Prophezeiungen trafen nicht ein. Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zu Änderungen in der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hatte, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlammassel heraushauen. Manchmal sogar im Gegenteil! Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei oder der Lehrer. So etwas!
Unsere Generationen haben eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hattten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit all dem mussten wir lernen umzugehen.
Und Du gehörst dazu! Herzlichen Glückwunsch.
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Dazu noch
http://www.funnyhill.de/funnyhill/docs/SchuleimWandelderZeit.pdf (http://www.funnyhill.de/funnyhill/docs/SchuleimWandelderZeit.pdf)
Adeus
HWS
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:lachen: :super: - aber stimmt leider >:(
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Ja das stimmt,
ich bin auch nicht von Mama zur Schule gebracht worden und wieder abgeholt,
Manchmal fragt man sich was mit unserer Kultur bloß los ist.
Fahrradhelme hatten wir auch nicht und trotzdem leb ich noch owohl ich nicht nur einmal ordentlich auf die Fresse geflogen bin. Und ´nen Schulpsychologen hatten wir auch nicht.
Lg Jens-Peter
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...ich hab auf dem Fahrrad meine Posaune oder Tuba transportiert....
Ging alles - nix Auto, mal eben wen wohin bringen :super:
Viele Grüße
Dietmar
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Stimmt alles ganz genau, es war eine schöne Zeit. Wir lebten viel ruhiger und sicherer. Morgens und abends ein Auto auf der Straße und tagsüber gehörte die Straße uns Kindern.
Muß jetzt mal lachen wegen den Regenwürmern, die schmeckten nach garnichts :mahl:
Gruß Cosi
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Passt vielleicht nicht so ganz, aber hier mal ein paar Zitate über die "Jugend von heute"...
http://www.firefox-browser.de/~atopal/weblog/2006/11/12/jugend-von-heute/
Man beachte vor allem die Quelle der Zitate... :zwinker:
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Genauso habe ich meine Jugend erlebt
und es war einfach schön....... :ja:
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Danke HWS :super: :super: :super: - Du sprichst mir aus dem Herzen
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Da kommts aber darauf an, wo man aufgewachsen ist, so ganz kann ich das nicht nachvollziehen.
Es ist nicht alles schlechter heute, nur anders.
Nein, es liegt immer noch in der Hand der Eltern wie Kinder aufwachsen, welchen Wohnort sie wählen, wann TV, Computer oder nicht und und, und..... Vorbildcharakter.
Es braucht nur etwas Zivilcourage und nicht zu vergessen............ wir prägen die Gesellschaft und sind für deren Auswüchse mitverantwortlich.
Diese Aussagen sind mir zu oberflächlich :ja:.
Und jetzt mal (http://up.picr.de/2290161.gif) ;D
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Alles ist sicher nicht schlechter geworden, aber die Tendenz geht schon nach unten finde ich.
Ich weiß nicht ob ihr die Serie Wunderbare Jahre (http://www.wunderbare-jahre.com/) kennt. Im wesentlichen geht es da um eine amerikanische Kindheit in den 60er/70ern.
Gegen Ende der ersten Folge (http://www.wunderbare-jahre.com/?i=watchepisode&id=1) (spult mal vor bis 20:50) sagt der Sprecher sinngemäß: "Damals konnten Kinder noch in der Dämmerung spazieren gehen ohne Angst zu haben, auf irgendeiner Müllkippe zu landen"
Sicher, alles was es heute an Schlechtem gibt gab es damals auch schon. Aber ich denke nicht in dem Ausmaß.
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Hallo,
also ich bin 66 Baujahr und mitten im Wald in Sachsen großgeworden da war die Welt auch noch in Ordnung in den ca. 20 Jahren die ich zwischenzeitlich in Dresden gewohnt und gearbeitet habe, habe ich sehr oft die Hoffnung an die Menschheit (Umgang von Eltern und Kindern) verloren aber seit dem wir ins schöne Erzgebirge zurückgekehrt sind weis ich es gibt Hoffnung Kinder die Grüßen, Bitte und Danke sagen, auf der Straße Spiele spielen die ich noch aus meiner Kindheit kenne es kommt also doch sehr auf das Umfeld an wie vreni festgestellt hat.
Grüße
Kerstin