Diabetesinfo-Forum
SiDiary => Allgemeines => Thema gestartet von: christian.ry am Mai 28, 2008, 11:42
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Hallo!
ich weiss wozu diese Option gedacht ist und wüsste gerne mehr über die genaue Funktion.
Ich bin vor einiger Zeit umgestiegen auf mmol/l. Beim zurückblättern zu einem früheren Datum mit anderen/alten Werten (mg/dl) wurden einige der Werte umgerechnet, was leider ein kleines Durcheinander gab. (Ich hatte die Umrechnen Option eben aktiviert).
Um das wieder aufzuräumen können - meine Fragen:
- Wann genau wird ein Wert umgerechnet? Bsp: 35 macht wohl nur in mg/dl Sinn, 25 ist aber in beiden Einheiten möglich. Unter welchen Bedingungen rechnet SiDiary um?
- Ist es möglich dass Werte umgerechnet wurden aber in der Alten Version abgespeichert werden? Bsp: gespeichert war: 36mg/dl. SiDiary zeigt an (umgerechnet) 2.0. Abgespeichert im Datenfile wird/bleibt aber 36. Ist so ein Fall möglich? (Programmabsturz mal ausgeschlossen)
Hm - ich hoffe das war verständlich beschrieben -- Vielen Dank schon mal!
Christian
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Hallo Christian,
die Option wirk sich erst einmal nur beim Laden der aktuellen Werte in die Anzeige aus. Dabei prüft SiDiary bei aktivierter Umrechnungsfunktion, welche Zahlenwerte gespeichert sind und geht tatsächlich bei Zahlenwerten von über 35 davon aus, dass es sich um einen mg/dl Wert handelt, denn wäre das tatsächlich noch ein mmol/l Wert, entspräche das ~630 mg/dl - da wird mir schon beim Lesen schwindlig... ;)
Unterhalb von 35 geht das Programm von einem mmol/l Wert aus und würde diesen für die Anzeige umrechnen, sofern im Profil mittlerweile eine andere Einheit eingestellt ist.
Ich vermute die 36 hast Du danach noch deshalb in der Daten-Datei stehen gehabt, weil SiDiary zunächst nur für die Anzeige umrechnet und erst speichert, wenn man auch tatsächlich etwas geändert hat an dem Tag...
In der 6'er Version haben wir diese Einheiten-Geschichte insofern komplett abgeändert, als dass alle Werte nur noch in einer normalisierten Einheit gespeichert werden und in allen Anzeigen die entsprechenden Faktoren/Einheiten angewendet werden. Dementsprechend gibt es in Version 6 auch das Häkchen für die automatische Umrechnung nicht mehr... ;)
Viele Grüße, Alf.
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denn wäre das tatsächlich noch ein mmol/l Wert, entspräche das ~630 mg/dl - da wird mir schon beim Lesen schwindlig... ;)
Klingt nach viel (ist es auch), aber es kommt ein wenig auf die Umstände an. Wenn ein Typ2 mit oraler Therapie so einen wert hat, ist das dramatisch. Wenn ein geschulter Pumpi einen Katheterverschluß hat oder eine echte Cola erwischt, dann ist der Wert mit den korrekten Gegenmaßnahmen auch bald wieder unten. Ist nicht schön und sollte auch nicht zur Angewohnheit werden, kann aber passieren.
An Christian: Wenn zum Wert Hypo-BEs oder Katheterwechsel und/oder massiver Bolus eingetragen sind, ist die Sache klar... und egal, ob es ein extrem hoher oder ein extrem niedriger Wert war, man wird in beiden Fällen irgendwie reagiert haben (hoffe ich).
Grüße
Anja
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Hallo Zusammen & Danke für die schnellen Antworten.
Meine Fälle waren konstruiert, also keine Sorge deswegen. Es geht mir darum möglicherweise falsch abgespeicherte Daten wieder korrekt zu rekonstruieren. Im schlimmsten Fall ist es eben Geschichte - ausser ich komme mal wieder nach D zurück, die Schweizer scheinen ja immer noch die einzigen zu sein die die korrekte SI Einheit verwenden :-)
Ich muss heute Abend noch mal genau nachsehen, dann melde ich mich vielleicht noch mal.
merci,
Christian
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die Schweizer scheinen ja immer noch die einzigen zu sein die die korrekte SI Einheit verwenden :-)
Also mg ist eine SI Einheit, ein Vielfaches der Einheit kg, und dl auch, eben 0,1 Liter eben ein Vielfaches der Einheit m3.
Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Mol :
Das Mol ist die Stoffmenge eines Systems, das aus ebensoviel Einzelteilchen besteht, wie Atome in 0,012 Kilogramm des Nuklids Kohlenstoff-12 (12C) enthalten sind; sein Symbol ist „mol“.
Wenn das Mol benutzt wird, müssen die verwendeten Einzelteilchen angegeben werden; es kann sich dabei um Atome, Moleküle, Ionen, Elektronen, sonstige Teilchen oder spezifizierte Gruppen solcher Teilchen handeln.
Auch wenn Physik mein Hobby ist, aber unter einem tausenstel Gramm Glukose je zehntel Liter Blut kann ich mir mehr vorstellen. :)
Auch wenn mmol/l die "offizielle" Einheit ist, so ist aber mgl/dl nicht weniger SI konform und m.E. irgendwie anschaulicher.
Grüße
Frank
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Auch wenn Physik mein Hobby ist...
[Loriot]Ach was...?[/Loriot] ;D :zwinker:
Auch wenn mmol/l die "offizielle" Einheit ist, so ist aber mgl/dl nicht weniger SI konform und m.E. irgendwie anschaulicher.
Ist sicher nur eine Frage der Gewöhnung. Ausreichend genau ist mmol/l jedenfalls und es hat noch den Vorteil, daß man den HbA1c-Wert leichter auf einen (durchschnittlichen) BZ-Wert projezieren kann.
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Ist sicher nur eine Frage der Gewöhnung.
Klar, wenn man mit Einheiten nix anderes anfangen will als sie hinter die Zahlen zu stellen.
Bei mg/dl weiß ich, dass eine Glukosedifferenz von 100 mg/dl (z.B. zwischen 80 und 180) bei einem kräftigen Menschen mit ca 7 l Blut im Körper
100x10x7=7000 mg = 7 g Glukose absolut bedeutet.
Knapp 3 Würfelzucker also bei einem 120 kg Menschen. Das nenne ich anschaulich.
Auch im Hinblick darauf, wie exakt die Regelung beim Gesunden funzt. Schlanke Menschen haben weniger Blut und da sind die Zahlen noch beeindruckender.
es hat noch den Vorteil, daß man den HbA1c-Wert leichter auf einen (durchschnittlichen) BZ-Wert projezieren kann.
Das ist aber Zufall. Und sicher nicht gewollt. Praktisch isses aber, keine Frage. Eher aber für Oma Brösicke, der auch die Menge Glukose egal ist, die sie da mit dem Insulin in die Zellen schleust.
Liebe Grüße
Frank
Ergänzung:
Natürlich kann ich bei mmol/l auch die Mols Differenz ausrechnen. Um anschaulich zu sein brauche ich aber wieder den Bezug zu einer Mengeneinheit, die auch Oma Brösicke kennt. Gramm ist so eine. Warum also nicht gleich so. :)
Erst wenn der normale Diabetiker seine Leberwurst in Mol statt in Gramm kauft bin ich bereit, mmol/l als eine anschauliche Einheit anzuerkennen. Ansonsten ist für mich eine Einheit wie die andere.
Lichtjahr ist ja auch eine Einheit für Entfernung, genau so wie der Tagesritt. Anschaulich sind aber irgendwie Meter und Kilometer. Für unsereins. Astronomen leben prima mit dem Lichtjahr, Indianer prima mit dem Tagesritt. So gesehen ...
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Frank, Danke! Du hast mir sowas von aus der Seele gesprochen!
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"Das ist aber Zufall. Und sicher nicht gewollt. Praktisch isses aber, keine Frage. Eher aber für Oma Brösicke, der auch die Menge Glukose egal ist, die sie da mit dem Insulin in die Zellen schleust."
Wer ist Oma Brösicke? Habe ich da etwas verpasst?
@tobgrob
Im Ernst: Nicht alle über 50 oder 60 sind balla balla bzw. dement.... Viele sind intelligenter und haben in ihrem Leben mehr geleistet als mancher von der heutigen, ach so überschlauen, jungen Generation.
Das nur zum NACHDENKEN!
Heinz, der "pfaelzer"
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Ist schon spannend was aus meiner eigentlichen Frage hier für eine Diskussion entsteht.
Ich lass den Thread offen, mal sehen was noch kommt :-)
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Wer ist Oma Brösicke? Habe ich da etwas verpasst?
Beim einen ist es Lieschen Müller aus Lethmathe, bei anderen ist es Otto Normalverbraucher, bei mir ist es Oma Brösicke.
Einfach personalisiert ein Mensch der so tickt wie du und ich, weder nobelpreisverdächtig noch dement.
Und ein Zeitgenosse, der die Leberwurst in Gramm kauft und nicht in Mol.
Wie kaufst du die Leberwurst? In Mol?
Im Ernst: Nicht alle über 50 oder 60 sind balla balla bzw. dement.... Viele sind intelligenter und haben in ihrem Leben mehr geleistet als mancher von der heutigen, ach so überschlauen, jungen Generation.
Och du, ich gehe auch an die 50 und meine Eltern an die 80. Da ist keiner dement.
Und nur weil man nicht glaubt, dass Mol für die meisten Menschen eine alltagtaugliche Einheit ist, hält man die meisten Menschen noch lange nicht für dement.
Oder hälst du Mol für eine Einheit, unter der sich der Nichtchemiker etwas vorstellen kann? Chemiker sind die, die Mol einsetzen, selbst die Physiker vermeiden diese Einheit.
Das nur zum NACHDENKEN!
Eben
Liebe Grüße
Frank
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Wer ist Oma Brösicke? Habe ich da etwas verpasst?
@tobgrob
Im Ernst: Nicht alle über 50 oder 60 sind balla balla bzw. dement.... Viele sind intelligenter
Ist es nciht vollkommen egal, ob man jetzt Oma Brösicke sagt oder "der junge Kerl, der keine anderen Worte als "Disse", "ey Alder" und "Komasaufen" kennt"? Es geht um Menschen, denen ein wenig Theorie egal oder unbequem ist. Und wenn man sich bei Diabetikern umguckt, ist der Anteil dieser Menschen in der älteren Generation größer, weil die jüngere Generation mit einem anderen Gesundheitsbewußtsein aufwächst und einem anderen Arzt-Patienten-Verhältnis, in dem der Arzt nicht mehr Halbgott in weiß ist. wo man sich über medizinische Belange selbst informiert und der Patient allgemein mündiger ist, als das noch vor 30 Jahren der Fall war.
und haben in ihrem Leben mehr geleistet als mancher von der heutigen, ach so überschlauen, jungen Generation.
Das würde ich mal voraussetzen, daß jemand in 50+ Jahren mehr Zeit hat, etwas zu leisten als in 20 Jahren. Da ist einmal die absolute Zeitspanne größer und die Windel-Schieter-Zeit im Anteil kleiner.
Grüße
Anja
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Bei mg/dl weiß ich, dass eine Glukosedifferenz von 100 mg/dl (z.B. zwischen 80 und 180) bei einem kräftigen Menschen mit ca 7 l Blut im Körper
100x10x7=7000 mg = 7 g Glukose absolut bedeutet.
Knapp 3 Würfelzucker also bei einem 120 kg Menschen. Das nenne ich anschaulich.
Klar, da hast du natürlich recht. Und wenn ich einen mmol/l-Wert höre rechne ich mir den ja auch erst um, bevor ich mir eine Meinung dazu bilde.
So ganz allein stehst du mit deiner Meinung ja eh nicht, sonst wären wir alle schon auf mmol/l geprägt. Hat sich aber nie wirklich durchgesetzt.