Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Memnoch am April 04, 2008, 13:15

Titel: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 04, 2008, 13:15
Ich bin ja nun einiges an Kapriolen bei meinem BZ gewöhnt, aber was jetzt passiert ist schlägt dem Faß den Boden aus! Ich bin mir nicht einmal sicher ob es gut ist oder schlecht. In jedem Fall ist es aber interessant und auch ein bißchen, wie ich finde, gruselig.

Von meinem normalen Basal-Profil mit, je nach Bedarf 26-28 IE/d, sofern es denn mal halbwegs geradeaus läuft,  bin ich urplötzlich innerhalb von drei Tagen runter auf 7 IE/d, Tendenz weiter sinkend! Und das 5 Jahre nach Erstdiagnose! Hat man sowas schonmal gehört?!

Ich muß aber sagen das mir das doch etwas unheimlich ist. Ich checke regelmäßig Ketone (keine da!), und mache mir Sorgen ob mich diese unbekannte Ursache nicht auch über den Nullpunkt hinaus in eine Überfunktion befördern könnte. Letzteres ist so eine ständige Befürchtung seit ich in der Medizinischen Hochschule Hannover lag und im Bett gegenüber ein älterer Mann mit genau so einer Überfunktion, vergeblich auf die Operation wartend, ins Delirium abgedriftet ist.

Also worum es mir hier geht ist zu erfahren ob hier jemand etwas über die Stoffwechselzusammenhänge weiß, die so etwas verursachen können. Eine kleine Restfunktion mochte ich mir im allgemeinen ja noch zugestehen, aber das ist jetzt wirklich heftig! 
Titel: Re: Spontante (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 04, 2008, 13:23
Für ein eÜberfunktion müßte etwas da sein, das seine Funktion noch/wieder so weit steigern kann (wenn der Motor aus dem Auto rausgebaut ist, kann ich auch nicht dessen Motorleistung hochtunen). Wahrscheinlicher ist, daß sich Deine Insulinempfindlichkeit drastisch gesteigert hat, was sich durch eine nachfolgende up-Regulation noch verstärkt haben kann. Hat sich an Deiner Cortison-Medikation etwas geändert?

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontante (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 04, 2008, 13:28
Nö, Cortison ist alles gleich. Übrigens, für den Bolus brauch ich nur geringfügig weniger als vorher. Also quasi analog zu den unklaren Resistenzen, die sich scheinbar auch nur auf die Basalrate ausgewirkt haben.

Ansonsten ist die einzige Änderung ein Anstieg des Blutdrucks um etwa 20 mmHg systolisch (Diastole unverändert) im Laufe der letzten Monate. Warum auch immer.

Nächste Woche habe ich endlich den Termin beim Endo. Na, da werde ich was berichten können!  :o
Titel: Re: Spontante (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 04, 2008, 20:26
Nächste Woche habe ich endlich den Termin beim Endo. Na, da werde ich was berichten können!  :o

Dann versuch doch mal, ob du den zu einem C-Peptid-Test überreden kannst.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 04, 2008, 21:02
Hallo Jörg!

Es würde mich ja fast schon wundern, wenn das jetzt nicht ohnehin gemacht wird bei all diesem hin und her!

Momentan scheint der Insulinbedarf wieder zu steigen. Ich weiß nur noch nicht wie weit. Das war ja so weit auch alles noch erträglich mit den Schwankungen. Aber wenn man nachts schweißgebadet mit Hypo aufwacht, und zwar fünf Minuten bevor der Wecker zu einer der beiden regulären Nachtmessungen ging, dann hört der Spaß langsam auf! Dieser ewige Hickhack macht mich allmählich mürbe! Ich denke, da es mit der kontinuierlichen BZ-Messung der 722 zumindest eine Erleichterung gäbe, werde ich dafür notfalls klagen!   
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 04, 2008, 21:45
Dieser ewige Hickhack macht mich allmählich mürbe! Ich denke, da es mit der kontinuierlichen BZ-Messung der 722 zumindest eine Erleichterung gäbe, werde ich dafür notfalls klagen!   

Wenn das nicht nur eine zeitweise Episode ist, dann wäre das für mich zumindest eine glasklare Indikation für ein solches CGMS!
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 05, 2008, 00:30
Nein, das ging ja schon von Anfang an so. Zuerst hieß es, das sei die Remissionsphase, da schwankt das halt mal. Aber irgendwann, so nach 2 Jahren, kam die mir dann doch etwas lang vor!  ;) Aber seit letzten Herbst erreichen die Schwankungen eine ganz neue Qualität. Insofern gehe ich halt davon aus, das es keine Phase ist.

Nur weiß ich nicht ob mich dieses System wirklich vor nächtlichen Hypos schützen kann, denn ich höre nachts ja schon das Mäusegebrüll der 712er nicht. Zumindest tagsüber wäre das Ding aber Gold wert, und würde den Streßpegel gewaltig senken. Ich meine, ich habe immer wieder Phasen in denen der BZ schön rund läuft, so wie es sein soll, aber wenn er wieder anfängt rumzuspinnen steigt mein Testreifenverbrauch stark an. Und selbst dann kann ich Spitzen nach oben oder unten nicht immer verhindern.

Nächsten Mittwoch bin ich dann beim Endo, und ich werde das mit der neuen Pumpe auf jeden Fall anspechen und schauen ob die das für mich beantragen können. Mein Diadoc hat es letzten Sommer schon versucht, er hat sogar Kopien von meinen Tagebuch-Ausdrucken mitgeschickt. Abgelehnt! "Keine medizinische Notwendigkeit!". Seither meint er nur, es hätte keinen Sinn es weiter zu versuchen, denn er hätte es mit vielen Patienten versucht, aber es wurden ausnahmslos alle Anträge abgelehnt, egal wie die Begründung war. Kein Kampfgeist, der Mann!  ;D So leicht lasse ich mich diesmal nicht abspeisen!     
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 05, 2008, 00:34
Ist denn eigentlich mal die Ursache für die Schwankungen abgeklärt worden? Leute mit M. Addison haben doch eigentlich eher deutlich weniger Schwankungen als Normaldiabetiker.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 05, 2008, 00:53
Der Diadoc macht nur den Routinekram, und zuletzt haben da die Endos in der MHH mal draufgeschaut, vor über 2 Jahren. Erfolglos. Ich rechne mir daher auch keine großen Chancen mehr aus was die Aufdeckung und eventuell die Beseitigung der Ursache betrifft.

Es ist aber nicht richtig das man mit MA weniger Schwankungen hat! Das Gegenteil ist der Fall! Genau genommen ist das sogar der Grund, warum das bloße Vorhandensein von MA unabhängig von der Qualität der BZ-Einstellung als Indikation für eine Insulinpumpe gilt. Bei mir zum Beispiel brauchte der Diadoc der Kasse nur erzählen das ich MA habe, und schwupp hatte ich eine Pumpe! Keine Gutachten, keine Berichte und Verlaufskontrollen - nichts! 

Es geht sogar noch weiter: diese Schwankungen treten sogar bei MA-Patienten auf, die gar keinen Diabetes haben! Selbst bei korrekter Cortison-Therapie ohne erkennbare Versorgungslücken kommt es bei vielen Betroffenen (aber interessanterweise längst nicht allen) zu plötzlichen Blutzuckerschwankungen, bis hin zu schlagartig auftretenden Unterzuckerungen, auch nachts. Wir haben im MA-Forum sogar einen kleinen Jungen, der genau dieses Problem hat! Da waren dann schon etliche Ärzte bei den ganzen betroffenen Patienten dran, ohne etwas finden zu können. Es ist wirklich mysteriös.       
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: ralfulrich am April 05, 2008, 03:05
Ist da doch was mit der Schilddrüse... :kratz:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 05, 2008, 10:54
Der Diadoc macht nur den Routinekram, und zuletzt haben da die Endos in der MHH mal draufgeschaut, vor über 2 Jahren. Erfolglos. Ich rechne mir daher auch keine großen Chancen mehr aus was die Aufdeckung und eventuell die Beseitigung der Ursache betrifft.
Deine diabetologische Betreuung kannst also 'm Hasen geben und das letzte Mal ist draufgeschaut worden, als Du vermutlich noch im honeymoon warst. Das kann auch nichts werden. Hier im Forum ist Dir sicher schon mal der Name Dr. Teupe aufgefallen. Der hat Erfahrung mit über 3000 Pumpis, darunter auch andere mit MA und hat vielen, die ihrem Diabetes ausgeliefert waren, wieder auf die Füße geholfen. Nimm an einer Schulung bei ihm teil (übernimmt nach etwas Gezätsche die Kasse) und lass da System reinbringen. Denn das, was Du im Moment mitmachst, , ist gelinde gesagt unschön, muß nicht sein und ist auch der weiteren Gesundheit nicht förderlich.

@ralf: Nebenierenrinde. Es fehlt Cortison.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 05, 2008, 12:27
Ist da doch was mit der Schilddrüse... :kratz:

Ja! Sie ist weg!  ;D Die kam 2003 raus nach thyreotoxischer Krise.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 05, 2008, 12:43
Hallo Anja!

Deine diabetologische Betreuung kannst also 'm Hasen geben und das letzte Mal ist draufgeschaut worden, als Du vermutlich noch im honeymoon warst.

Da hast du im Grunde recht. Überschätze aber die Endos in der MHH nicht! Anfangs war das alles prima, aber nach einiger Zeit wurde immer weniger gemacht, und irgendwann haben sie exakt das gleiche gemacht wie der Diadoc. Daher konnte ich mir den Weg dann sparen. Insbesondere auf das regelmäßige fünfstündige rumhocken im Wartezimmer und die bis zu 3 Monate Wartezeit auf die Ergebnisse kann ich verzichten. Jetzt gehe ich mal ins Endokrinologikum, mal sehen ob es da besser läuft.

Das kann auch nichts werden. Hier im Forum ist Dir sicher schon mal der Name Dr. Teupe aufgefallen. Der hat Erfahrung mit über 3000 Pumpis, darunter auch andere mit MA und hat vielen, die ihrem Diabetes ausgeliefert waren, wieder auf die Füße geholfen. Nimm an einer Schulung bei ihm teil (übernimmt nach etwas Gezätsche die Kasse) und lass da System reinbringen. Denn das, was Du im Moment mitmachst, , ist gelinde gesagt unschön, muß nicht sein und ist auch der weiteren Gesundheit nicht förderlich.

Da hast du völlig recht. Das habe ich ja auch schon versucht, wurde aber abgelehnt mit der Begründung, das Teupe keine anerkannte Klinik hat. Davon war die Kasse dann nicht mehr wegzukriegen. Da bliebe auch hier allenfalls der Klageweg. Interessant: wenn er noch in Bad Mergentheim wäre, hätte es wohl geklappt!

Die größte seelische Belastung entsteht nicht so sehr aus den Schwankungen selbst, sondern aus der völligen Unberechenbarkeit und aus der Unsicherheit darüber wo der BZ jetzt liegt. Insofern wäre das CGMS nicht nur von hohem praktischen Nutzen, sondern wäre auch für die geistige Gesundheit sehr viel förderlicher. Mit Depressionen habe ich nämlich schon genug Sorgen. Übrigens auch eine sehr häufige Begleiterkrankung von MA. Das hat mir zuletzt auch Doc Teupe mal gesteckt. Andere Ärzte haben den Zusammenhang oft bestritten.

Wie dem auch sei, plötzliche Resistenzen mögen ja noch angehen und sind nicht unbedingt ungewöhnlich. Aber wenn nach Jahren plötzlich der Basalbedarf auf 25% des Normalwertes fällt, dann sprengt das wohl eindeutig den Rahmen dessen, was man noch als normal ansehen kann. Aber selbst das wäre noch erträglich, wenn es denn nicht so urplötzlich und ohne Vorwarnung käme, so daß selbst engmaschige Messungen nutzlos sind.     
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 06, 2008, 00:03
Deine diabetologische Betreuung kannst also 'm Hasen geben und das letzte Mal ist draufgeschaut worden, als Du vermutlich noch im honeymoon warst.
Da hast du im Grunde recht. Überschätze aber die Endos in der MHH nicht!
Es gibtDinge, die nicht im Diabetolgie-Lehrbuch stehen ;)

Zitat
Das kann auch nichts werden. Hier im Forum ist Dir sicher schon mal der Name Dr. Teupe aufgefallen. Der hat Erfahrung mit über 3000 Pumpis, darunter auch andere mit MA und hat vielen, die ihrem Diabetes ausgeliefert waren, wieder auf die Füße geholfen. Nimm an einer Schulung bei ihm teil (übernimmt nach etwas Gezätsche die Kasse) und lass da System reinbringen. Denn das, was Du im Moment mitmachst, , ist gelinde gesagt unschön, muß nicht sein und ist auch der weiteren Gesundheit nicht förderlich.

Da hast du völlig recht. Das habe ich ja auch schon versucht, wurde aber abgelehnt mit der Begründung, das Teupe keine anerkannte Klinik hat. Davon war die Kasse dann nicht mehr wegzukriegen.
Als was hast Du das versucht? Schulung oder Einstellung? Einstellung wird natürlich seitens der Kasse bei ihm nichts werden, was er macht, ist eine ambulante Schulung. die steht zwar in einigen Leisungskatalogen auch nicht drin, ist aber einiges (!) günstiger als eine stationäre Schulung und qualitativ sehr viel hochwertiger. Meine Kasse (Barmer Lübeck) hatte noch ncihts über Althausen gehört, sich aber dann erstmal informiert und dann dem Antrag zugestimmt.

Zitat
Die größte seelische Belastung entsteht nicht so sehr aus den Schwankungen selbst, sondern aus der völligen Unberechenbarkeit und aus der Unsicherheit darüber wo der BZ jetzt liegt.
Und gerade dafür könntest Du in Althausen einiges lernen.

Zitat
Mit Depressionen habe ich nämlich schon genug Sorgen. Übrigens auch eine sehr häufige Begleiterkrankung von MA. Das hat mir zuletzt auch Doc Teupe mal gesteckt. Andere Ärzte haben den Zusammenhang oft bestritten.
Über Melatonin?

Zitat
Aber wenn nach Jahren plötzlich der Basalbedarf auf 25% des Normalwertes fällt, dann sprengt das wohl eindeutig den Rahmen dessen, was man noch als normal ansehen kann. Aber selbst das wäre noch erträglich, wenn es denn nicht so urplötzlich und ohne Vorwarnung käme, so daß selbst engmaschige Messungen nutzlos sind. 
Ich habe bis jetzt bei recht vielen in Althausen gewesenen erlebt, daß bis dahin unerklärliche Kapriolen und Schwankungen gar nicht so unerklärlich waren, sondern einfach nur das theoretische Hintergrundwissen fehlte, sie zu erklären. Bei Dir kommen jetzt natürlich noch einige Faktoren dazu, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich die Zahl der Fragezeichen zumindest verringert.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 06, 2008, 13:19
Es gibtDinge, die nicht im Diabetolgie-Lehrbuch stehen ;)

Schon klar. Aber wenn die fast sämtliche Untersuchungen streichen und nur noch das gleiche Zeug wie der Diadoc machen, und mir schon damals bei den Problemen nicht helfen konnten, dann macht es keinen Sinn. Darum versuche ich es ja jetzt im Endokrinologikum.

Als was hast Du das versucht? Schulung oder Einstellung? Einstellung wird natürlich seitens der Kasse bei ihm nichts werden, was er macht, ist eine ambulante Schulung. die steht zwar in einigen Leisungskatalogen auch nicht drin, ist aber einiges (!) günstiger als eine stationäre Schulung und qualitativ sehr viel hochwertiger. Meine Kasse (Barmer Lübeck) hatte noch ncihts über Althausen gehört, sich aber dann erstmal informiert und dann dem Antrag zugestimmt.

Als Schulung. Und Doc Teupe hat denen auch lang und breit geschrieben worum es geht und was er macht und warum. Nichts zu machen!

Und gerade dafür könntest Du in Althausen einiges lernen.

Mag sein. Ehrlich gesagt klang Doc Teupe da etwas weniger optimistisch, da er schon eine handvoll MA's hatte und die Probleme kennt.

Über Melatonin?

Melatonin ist klar. Das verhält sich zuweilen auch etwas unberechenbar. Aber das Problem ist, soweit ich es verstanden habe, leider noch wesentlich umfassender. Das größte Rätsel ist aber wohl, warum es nicht alle MA's betrifft. Diejenigen ohne größere Probleme sind allerdings in der Regel auch die ohne weitere Begleiterkrankungen. Womit nicht gesagt sein soll das diejenigen ohne weitere Erkrankungen keine Probleme haben, oder das diese Erkrankungen die Auslöser dafür sind. Die Endos in der MHH, inklusive Oberarzt und Chefarzt, gucken mich jedenfalls immer nur ratlos an. Mit den hormonellen Auswirkungen von MA lassen sich diese Phänomene nämlich gar nicht erklären! Es scheint vielmehr so, das da noch etwas unerkannt im Hintergrund rumspukt, und MA und die anderen Probleme nur die Auswirkungen davon sind.

Ein Teil dieser Probleme ist ja auch klar und objektiv nachweisbar, zumindest im Blutbild und so. Ist also nicht so, das dies alles nur Einbildung wäre, wie es manche der nicht-betroffenen MA's gerne mal unterstellen.

Ich habe bis jetzt bei recht vielen in Althausen gewesenen erlebt, daß bis dahin unerklärliche Kapriolen und Schwankungen gar nicht so unerklärlich waren, sondern einfach nur das theoretische Hintergrundwissen fehlte, sie zu erklären. Bei Dir kommen jetzt natürlich noch einige Faktoren dazu, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich die Zahl der Fragezeichen zumindest verringert.

Ja, siehe oben! Erstens sieht der Doc das wie gesagt nicht ganz so optimistisch, und zweitens komme ich da nicht hin. Die Kasse blieb auch nach mehreren Versuchen und Telefonaten stur. Nach Bad Mergentheim könnte ich. Nach Althausen nicht.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 06, 2008, 21:34
Hallo Nico,
Ja, siehe oben! Erstens sieht der Doc das wie gesagt nicht ganz so optimistisch, und zweitens komme ich da nicht hin. Die Kasse blieb auch nach mehreren Versuchen und Telefonaten stur. Nach Bad Mergentheim könnte ich. Nach Althausen nicht.

:mauer: :mauer: :staun:
Da kannste grundsätzlich nur gegen die Mauer...

Aber was solls. Wie wäre es denn, die DK Mergentheim (Prof. Haag als Chef) einfach mal anzupeilen? Lassen sich so mehrere Gedanken mit verbinden. Wenn Haag sich z.B. auch hinter eine CGMS-Verordnung stellt, hast Du diesbezüglich schon einen "Hochrangigen" auf der Liste Deiner Truppe für eine Schlacht mit der KK.
Der Mann ist ansonsten auch recht offen, soweit ich ihn bislang mitbekam. Auch wenn ich schon mal anderer Meinung sein kann.
Die DK bietet ja auch die nachgehende Beratung per Übermittlung der Protokolle an. D.h., wenn bei Dir wieder die Schwankungen los gehen, was während des Aufenthaltes in der Klinik ja nicht unbedingt passieren muss, hast Du die dann mit am Ball.

Na ja, und von der DK kommst Du per Fahrrad gut nach Althausen rüber, um auch mal den Draht zu Teupe zu halten. Doc Teupe macht im weiteren ja auch Telefonsprechstunden (die er bei der KK abrechnet).
Und wenn er Dich mal gesehen hat, ist das sicher auch nicht schlecht in solcher Hinsicht.

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 07, 2008, 00:31
Hallo Joa!

Das mit Bad Mergentheim ist sicher schonmal keine schlechte Idee! Ich werde jetzt mal schauen was die Endos so angeben. Wenn man mein Anliegen bezüglich CGMS dort auch unterstützt, dürfte das schonmal vorteilhaft sein. Danach muß ich dann auch noch die Kampfmoral von meinem Diadoc ein bißchen hochkitzeln. Auch wenn der meint, das die SBs der Krankenkassen dermassen wenig Ahnung haben, das man ihnen alles auf dem Niveau der Sesamstrasse erklären muß, sonst schnallen die das nicht! Und manchmal auch dann noch nicht. Als ich mal mit der Kasse telefoniert habe, hat das diesen Eindruck sicher bestätigt. Ich mußte denen das alles haarklein erzählen, Pumpe, Schulung in Althausen, CGMS. Das haben die alles erst in einen Topf geworfen und pauschal abgelehnt!  :patsch:

Die hatten gar nicht mitbekommen, das es da um völlig verschiedene Sachen geht! Das hat eine Weile gedauert bin ich den Sachverhalt geklärt hatte. Na ja, obwohl ich mir nicht sicher bin ob die das dann wirklich kapiert haben.

Wie dem auch sei.....mein allererstes Problem besteht jetzt sowieso mal darin, aus meiner 712er eine 722 zu machen. Ohne die ist die ganze Diskussion nämlich rein akademisch!

Das Basal läuft gegenwärtig stabil auf 8 IE/d. Warum auch immer. Die BE-Faktoren haben sich nicht geändert, was zu einer großen Diskrepanz zwischen der Menge Basalinsulin und Bolusinsulin geführt hat.

Und hier ist das ganze Drama mal im Bild:

http://i4.photobucket.com/albums/y118/Nico170851821541560/diary.gif


Sachen jibbets........ :staun:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 07, 2008, 00:55
Wie dem auch sei.....mein allererstes Problem besteht jetzt sowieso mal darin, aus meiner 712er eine 722 zu machen. Ohne die ist die ganze Diskussion nämlich rein akademisch!
Nicht ganz! Es gibt ja auch eine Alternative ohne Paradigm x22. Sogar ein deutlich Stück preiswerter, und m. E. sogar mit ein paar Vorteilen.
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5183.0.html (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5183.0.html)

Zitat
Das Basal läuft gegenwärtig stabil auf 8 IE/d. Warum auch immer. Die BE-Faktoren haben sich nicht geändert, was zu einer großen Diskrepanz zwischen der Menge Basalinsulin und Bolusinsulin geführt hat.
Wie sah das bei Dir mit dem C-Peptid aus?

Zitat
Und hier ist das ganze Drama mal im Bild:
http://i4.photobucket.com/albums/y118/Nico170851821541560/diary.gif
:kratz:
Sorry, dazu musst Du mir Dödel ein paar Erläuterungen geben.  :gruebeln:

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 07, 2008, 01:08
Nicht ganz! Es gibt ja auch eine Alternative ohne Paradigm x22. Sogar ein deutlich Stück preiswerter, und m. E. sogar mit ein paar Vorteilen.
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5183.0.html (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5183.0.html)

Goil! Dann kann ich nur noch hoffen das mein Diadoc nicht irgendwelche *ahem* "Verträge" mit Medtronic hat! Ich werde mal schleunigst wieder einen Termin machen und dann abklären was er davon hält!

Wie sah das bei Dir mit dem C-Peptid aus?

Keine Ahnung! Wüßte auch nicht das da schonmal wer nachgeschaut hat.

:kratz:
Sorry, dazu musst Du mir Dödel ein paar Erläuterungen geben.  :gruebeln:

Ganz einfach: Grün ist die Summe des Bolusinsulins (Mahlzeiten und Korrektur zusammen), weiß ist die tatsächliche abgegebene (nicht die eingestellte) Menge Basalinsulin und blau gibt die Menge der BE's an, einschließlich Traubenzucker. Diese Einteilung ist bei Pumpen wohl eher von statistischem Interesse, aber in meinem Fall sehr nützlich. 

Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 07, 2008, 01:44
Goil! Dann kann ich nur noch hoffen das mein Diadoc nicht irgendwelche *ahem* "Verträge" mit Medtronic hat! Ich werde mal schleunigst wieder einen Termin machen und dann abklären was er davon hält!
Na frag mal.  :ja:
Wie sah das bei Dir mit dem C-Peptid aus?
Keine Ahnung! Wüßte auch nicht das da schonmal wer nachgeschaut hat.
[/quote] wäre ja nicht ohne Interesse, ob Deine BSD noch was Eigenes an Insulin beiträgt.
Deine Grafik mit einem recht konstanten 1/3 zu 2/3 Verhältnis,also der ziemlich immer doppelten Bolusmenge, könnte (gaaanz eventuell) was in die Richtung andeuten.
Zitat
Ganz einfach: Grün ist die Summe des Bolusinsulins (Mahlzeiten und Korrektur zusammen), weiß ist die tatsächliche abgegebene (nicht die eingestellte) Menge Basalinsulin und blau gibt die Menge der BE's an, einschließlich Traubenzucker.

Danke, nu wird es klarer. Hoffe ich zumindest. Weiß darf man sich dann als weiß/grün gestreift denken? Also auch als Mengensockel für Bolusinsulin?
Ich seh dann Schwankungen zwischen etwa 100 und 35 IE im dargestellten Zeitraum.

Tja, woran die liegen?  :kratz: :kratz: :kratz:

Eine echte Herausforderung der Wissenschaft.  ;D Besonders wenn Ähnliches bei MA nicht ganz unbekannt.

Aus meiner Wald- und Wiesendiabetikersicht fällt mir nur mal die Frage nach diabetesspezifischen Antikörpern ein. Ist ja bei multipel-autoimmunem MA nicht ganz abwegig?
Dabei vielleicht insbesondere die Frage nach Insulinantikörpern. Autoimmune Antikörper, als auch gegen Fremdinsulin. Was für ein Insulin hast Du in der Pumpe? NR?

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 07, 2008, 02:03
wäre ja nicht ohne Interesse, ob Deine BSD noch was Eigenes an Insulin beiträgt.
Deine Grafik mit einem recht konstanten 1/3 zu 2/3 Verhältnis,also der ziemlich immer doppelten Bolusmenge, könnte (gaaanz eventuell) was in die Richtung andeuten.

Nur in den letzten paar Tagen. Normalerweise habe ich ja immer eine hübsches 1:1-Verhältnis. Frage ist nur, wo das Eigeninsulin nach fünf Jahren auf einmal herkommt! Und so plötzlich!

Danke, nu wird es klarer. Hoffe ich zumindest. Weiß darf man sich dann als weiß/grün gestreift denken? Also auch als Mengensockel für Bolusinsulin?
Ich seh dann Schwankungen zwischen etwa 100 und 35 IE im dargestellten Zeitraum.

Tja, woran die liegen?  :kratz: :kratz: :kratz:

Nein, weiß ist die Tagesgesamtmenge (laut Pumpe) abzüglich Mahlzeiten- und Korrekturbolus. Das Ergebnis ist dann folglich die abgegebene Menge Basalinsulin. Rein rechnerisch. Und in der Regel auch praktisch.  ;) Oder anders: weiß plus grün = Tagesgesamtmenge.

Eine echte Herausforderung der Wissenschaft.  ;D Besonders wenn Ähnliches bei MA nicht ganz unbekannt.

Na ja, soooo nun auch wieder nicht!  ;) MA macht wenn überhaupt irgendwas dann sehr kurzfristige Schwankungen, aber ganz sicher nicht sowas. 

Aus meiner Wald- und Wiesendiabetikersicht fällt mir nur mal die Frage nach diabetesspezifischen Antikörpern ein. Ist ja bei multipel-autoimmunem MA nicht ganz abwegig?
Dabei vielleicht insbesondere die Frage nach Insulinantikörpern. Autoimmune Antikörper, als auch gegen Fremdinsulin. Was für ein Insulin hast Du in der Pumpe? NR?

Humalog.

Warte mal....müßte der Insulinbedarf dann nicht steigen?  ???

Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 08, 2008, 00:43
Warte mal....müßte der Insulinbedarf dann nicht steigen?  ???

Grundsätzlich schon...

Aber ich hab erst mal per PM gemacht. Ist alles sehr spekulativ unausgegoren, und auch per PM
nicht weiter entwickelt.
Sollte ich 'nen Punkt klarer bekommen, will ich meinen Gedankensalat natürlich auch hier zur Kritik äußern.  ;)

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 08, 2008, 10:38
Hallo Nico,

sag mal, bei welcher Kasse bist Du eigentlich? Ich war heute bei meinem Diabetologen und habe die Diabetesberaterin etwas interviewt. Patienten mit CGMS haben sie (noch?) keine und auf Nachfrage hat die AOK gesagt, ein CGMS würde von ihr grundsätzlich nicht übernommen.
Vielleicht wäre es eine Idee, mal die anderen gesetzlichen KKs abzuklappern, welche bei hinreichender Indikation (die ich bei Dir definitiv gegeben sehe) ein CGMS übernehmen würde? Denn das könnte gerade in Deinem Fall ein erhebliches Plus bedeuten.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 08, 2008, 21:08
Hallo Anja!

Ich bin bei der IKK! Leider keine Ersatzkasse. Das hätte die Chancen vielleicht verbessert. Also ehrlich gesagt mache ich mir auch keine großen Hoffnungen. Ich hoffe auf eine Einzelfallentscheidung. Wenn die AOK das generell ablehnt, ungeachtet der Indikation, dann müßten die das ja auch verdammt gut begründen können. Also mehr als nur das übliche "keine medizinische Notwendigkeit", unabhängig davon wie viele Ärzte das anders sehen.

In Zeiten, in denen uns selbst das Analoginsulin streitig gemacht wird (hat jemand letzte Woche die Illner gesehen?) ist das sicher ein gewagtes Unterfangen, auf das ich mich da einlasse. Sollte ich dafür ärztliche Unterstütztung bekommen, kann ich zumindest in der ersten Instanz klagen, das ist relativ risikolos. Vorausgesetzt, ich bekomme Prozeßkostenbeihilfe.

Ein Kassenwechsel wäre zu prüfen. Darf ich annehmen das die mich dann nehmen müssen, oder können die mich ablehnen?
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 08, 2008, 22:13
Vorausgesetzt, ich bekomme Prozeßkostenbeihilfe.
Bei entsprechenden ärztlichen Gutachten solltest Du die wohl bekommen.
Die könnte bei ALG II und Grundsicherung nur abgelehnt werden, wenn der entscheidende Richter zu dem Schluss kommt, dass Deiner Klage von vornherein keine Erfolgsaussicht beschieden werden kann.

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 09, 2008, 13:52
Sodala, bin gerade aus Hannover zurück! Der Endo hat sich als Doctrice herausgetellt. Als sie aber meine Aufzeichnungen gesehen hatte, sagte sie gleich , das ich ins Krankenhaus muß! Das wieder in den Griff zu bekommen wäre ambulant schlicht nicht möglich, schon gar nicht aus 70 km Entfernung. Ich soll nach Hannover Nordstadt, dort soll es wohl eine Abteilung geben die sowohl auf Endokrinologie als auch Diabetologie spezialisiert ist. Auch wenn die es wohl mit Pumpen nicht so haben. 

Sie hat es auch sehr bedauert das es mit Dr. Teupe nicht geklappt hat. Da aber etwas in der Richtung Neueinstellung passieren muß und sie das ambulant nicht machen kann, besorgt sie mir jetzt einen Termin in Bad Lauterberg. Das ist räumlich natürlich viel näher als Bad Mergentheim. Auf jeden Fall aber besser als nix.

Sie wird mir heute Nachmittag und morgen die Blutwerte durchsagen und dann sehen wir wie es weiter geht.

Momentan läuft der BZ jedenfalls dermaßen durcheinander (hatte in der Praxis 270 mg%), das er als nicht mehr einstellbar angesehen werden kann. Ich kann kaum noch mehr tun als zu reagieren. 
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 09, 2008, 14:17
Wow! Sofort noch eine Korrektur hinterher! Die Ärztin hat mich gerade angerufen und mir gesagt, das ich schon am 14. April nach Bad Lauterberg kann! Sie hat mit denen gesprochen und ich wurde vorgezogen aufgrund der akuten Probleme. Normalerweise haben die 4 Wochen Wartezeit.

An das KH Nordstadt hat sie dennoch meine Unterlagen geschickt für den Fall, das sich die Lage weiter verschlimmert und ich das nicht mehr alleine handeln kann/darf.

Also das nenne ich mal Engagement! Was für ein Kontrast zur MHH!
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 09, 2008, 14:26
Berichte dann mal von Bad Lauterberg... und ob da auf den Stationen am schwarzen Brett immer noch die Zettel hängen, daß aus gegebenem Anlaß noch einmal darauf hingewiesen wird, daß Besuche der Patienten gegenseitig auf den Zimmern und Telefonate von Zimmer zu Zimmer "unerwünscht" sind ;D

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 09, 2008, 16:53
Wieso? Warst du schonmal da?

War hier überhaupt schonmal wer da? Würde mich echt interessieren! Und klar werde ich berichten.  :ja:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 09, 2008, 17:13
Wieso? Warst du schonmal da?

War hier überhaupt schonmal wer da? Würde mich echt interessieren!
Ich war dreimal in Bad Lauterberg, vor 19, 17 und 16 Jahren. Insofern ist das wohl nicht mehr so gaaanz vergleichbar. Damals kamen gerade die ersten Vorstufen von ICT in Mode. Es war immer eine recht lustige Zeit, weil sich schnell Leute in den entsprechenden Altersgruppen zusammengefunden haben. Außerdem war auf der Station, wo ich war, zeitweise  ein diabetischer Arzt, der mit Lederhosen und Ohrring rumgelaufen ist (damals noch nciht das Standardoutfit eines Arztes). Außerdem gab es eine MTA im Labor, die nach Feierabend mit ihrer Harkey vom Hof gefahren ist.
In BL selbst war aber irgendwie der Hund begraben... ein Kurort für alte Leute im Harz halt... weswegen auch jedes Cafe im Ort mit ekelhaftem Diabetikerkuchen (süß und pappig, aber mit "Diabetikerzucker") ausgestattet war. Aber vielleicht hat sich das ja in den knapp 20 Jahren auch geändert und da steppt jetzt der Bär? Keine Ahnung. Fachlich war es ganz okay. drei Wochen Standardaufenthalt, davon 1 Woche Schulung, wobei die Gruppen nach Kenntnisstand eingeteilt waren. Jeder Patient hatte einen Patientenausweis mit Barcode, der beim Frühstücksbuffet eingelesen wurde, so daß die Diätassistentin in den Daten gucken konnte, ob man sich das Frühstück korrekt zusammengestellt hat.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 09, 2008, 19:06
Die Ärztin hat mich gerade angerufen und mir gesagt, das ich schon am 14. April nach Bad Lauterberg kann!

:super: Das hört sich doch schon mal echt gut an.   :ja:
Zumindest passiert mal was. Statt das nur gesabbelt wird.  :zwinker:

Wie weit und dauerhaft sich das Problem eingrenzen und bändigen lässt wird sich ja zeigen.

Aber lass mich mal kurz kristallkugeln, dass Du von da zumindest mit einem GGMS zurückkehren wirst, sofern Dein BZ sich nicht entschließt, plötzlich handzahm und lammfromm zu werden.
Was zwar zu wünschen wäre, auch wenn ich lieber keine kritischen Beträge drauf wetten möchte. :nein:

Na, kannst ja schon mal überlegen, ob Du lieber das Medtronic oder das Abbott Sys nehmen willst.
Da User Porky in anderem Thread berichtet hat, dass das Medtronic CGMS, im Unterschied zum Freestyle Navigator, keine Alarmfunktion vor drohenden Unterzuckerungen bietet, sollte diese Frage imho aber schon daran entscheidbar sein?

Dann halte mal noch 5 Tage die Ohren steif! Ich vermute das solltest Du, schon von der Pysche her, jetzt ein wenig gestärkter angehen können.  ;)

Viele Grüße
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 10, 2008, 16:58
Okay, jetzt habe ich schonmal einige Ergebnisse. Und es sieht nicht gerade rosig aus! Die Endokrinologin hatte noch ein paar deutlichere Ausdrücke dafür. ACTH (9-52 ng/l) ist >1000, Vitamin D ist völlig im Keller, und die Schilddrüsen-Substitution läßt auch arg zu wünschen übrig und das L-Thyroxin muß deutlich erhöht werden. Ich weiß nicht was da noch alles war. 

Vor allem das ACTH klingt interessant. Das könnte eventuell die Ursache für den erhöhten Blutdruck sein. Stichwort "Stressachse". Ob und inwieweit das auch die BZ-Schwankungen macht ist fraglich.

Vor allem aber ist das nicht ganz ungefährlich, denn da das ACTH bei mir schon seit langem erhöht ist, wenn auch nicht so stark, kann es einen Nelson-Tumor (Adenom der Hirnanhangsdrüse) auslösen. Und damit hat man ja auch nix als Ärger.

Nur der HbA1c ist mal wieder auf 5,3 %. Wie ich das denen in Bad Lauterberg vermitteln will wo denn jetzt das Problem liegt weiß ich auch noch nicht so genau!  :knatschig:       
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 10, 2008, 17:22
Nur der HbA1c ist mal wieder auf 5,3 %. Wie ich das denen in Bad Lauterberg vermitteln will wo denn jetzt das Problem liegt weiß ich auch noch nicht so genau!  :knatschig:       
Daß für einen Diabetiker nicht nur hohe Werte schädlich sind, sondern auch heftige und vor allem unvorhersehbare Hypos inklusive starker Schwankungen, dürfte einem Diabetologen nicht ganz fremd sein. Hab ein wenig Vertrauen ;)

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 10, 2008, 17:44
Na, dein Wort in Gottes Ohr!  ;D

Ach übrigens: kennst du jemanden davon?

http://www.diabeteszentrum.de/seiten/ansprech.html
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 10, 2008, 23:59
Vor allem das ACTH klingt interessant. Das könnte eventuell die Ursache für den erhöhten Blutdruck sein. Stichwort "Stressachse". Ob und inwieweit das auch die BZ-Schwankungen macht ist fraglich.

Es würde eher den BZ erhöhen, indem es die Insulinwirkung abschwächt, also eigentlich das Gegenteil von dem was du da beobachtest.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 11, 2008, 00:32
Wohl wahr! Nicht zuletzt auch weil das ja einen ganz ordentlichen Auswurf an Adrenalin verursacht. Allerdings ist diese Absenkung der Basalrate ja ein neues Phänomen, und es hat, wie es sich inzwischen zeigt, einen anderen Verlauf als die unklaren und oft explosiven Anstiege beim Basalbedarf. Aber vielleicht hängt das ACTH ja bei letzterem irgendwie mit drin. Allerdings wäre dann noch die Frage zu klären warum das immer nur plötzlich auftritt. Oh Mann, ich möchte nicht in der Haut der Docs in der Klinik Bad Lauterberg stecken!  :kreisch:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 11, 2008, 10:46
Allerdings wäre dann noch die Frage zu klären warum das immer nur plötzlich auftritt.

ACTH wird vermehrt bei Streß ausgeschüttet. Denkbar wäre, daß es bei dir zu einer überschießenden Freisetzung kommt.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 11, 2008, 11:00
Bei mir kommt das durch eine chronische Unterversorgung mit Hydrocortison. Das war nicht richtig eingestellt, bzw der Bedarf hat sich geändert. Die Dosis wurde jetzt verdoppelt. Aber ich kann mir nicht so recht vorstellen das dies die einzige Ursache ist. Mal von Stress abgesehen. Dann müßte das ACTH aber schwanken, bei mir ist es dauerhaft zu hoch. irgendwas paßt da nicht. Ich glaube das werden ein paar interessante Wochen.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 20, 2008, 16:30
Hallo Leutz! Melde mich hier gerade direkt aus der Klinik! Erstaunlich, was es hier so gibt!  ;D

Also bis jetzt kann ich aber leider nur sagen: außer Spesen nix gewesen. Es wurde zwar eine Menge untersucht, aber es ist völlig unklar, was bei mir los ist. Einigermaßen sicher ist wohl nur, das es keine Restfunktion der BSD ist. Der Arzt sagte, mein C-Peptid ist mit 0,5 (was-auch-immer) dafür zu niedrig. In Frage kommen wohl entweder eine hormonell bedingte Schwankung der Insulinempfindlichkeit oder Antikörper gegen das Insulin selbst. Letzteres wird wohl morgen gecheckt. Aber so ganz sicher ist das leider nicht. Immerhin: der Blutdruck ist unten! Mit der gleichen Dosis Betablocker wie vorher. Zu Hause hatte ich damit teilweise 160+ syst., und hier ist er sogar niedrig, und ich komme kaum noch die Treppe hoch!  :staun:

Die Pumpenschulung habe ich übrigens auch mitgemacht. Also eines vorneweg: das ist hier nicht einmal ansatzweise ein Ersatz für Althausen! Es gab für Pumpis 5x45 min, dazu einige allgemeine Seminare über Süßigkeiten, Alkohol etc. Das war's! Wenn man hier was über up-/down-Regulation oder ABC-Korrekturschemata wissen will, gucken die nur blöd aus der Wäsche.

Die Ärzte selber wissen aber denke ich wo es langgeht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Sind selber Typ-1 Diabetiker. Aber im Allgemeinen liegt der Schwerpunkt wohl klar auf Typ 2 und akut/Reha.

Neues von der CGMS-Front: anfangs haben die das natürlich belächelt ("CGMS? Ja neee, is klar!" :balla:), und für meine umfangreichen Aufzeichnungen hat sich kein Mensch interessiert. Beides hat sich jetzt geändert. Die haben schon öfters mit großen Kulleraugen in meinem Ordner rumgeblättert, aber erst, nachdem sie hier mit ihren Standardmethoden auf die Nase gefallen sind. Jetzt wurde mir vom Oberarzt zugesichert, das ich mindestens ein Gutachten haben kann. Weiteres muß dann mit dem Chefarzt abgeklärt werden, der aber dem CGMS gegenüber sehr kritisch eingestellt sein soll. Er soll gesagt haben, das wenn er auch nur einen Diabetiker findet, dem dieses System von Nutzen sein kann, dann wird er es bedingungslos unterstützen. Ich habe jedenfalls bereits angekündigt, das ich diese Herausforderung gerne annehme!  ;D

Aber eines ist wie es ist, und das hat mir der Oberarzt erzählt: das Gesundheitssystem sieht Präventivmaßnahmen wie diese einfach nicht vor! Krankenwagen rufen, auf Intesiv Däumchen drehen (mal wieder), alles kein Problem, wird bezahlt. Aber Maßnahmen, die das erst verhindern - Fehlanzeige. Insofern können die mir hier leider nichts versprechen.

@Jörg: von dem Braunovidon auf dem Katheter rät man mir hier ab! Das Jod würde wohl die Haut verdünnen oder sowas, habe es nicht richtig verstanden. Wenn das jemand genau wissen will, frage ich den Arzt bei Gelegenheit nochmal.

So, ich glaube mein BZ sackt mal wieder ab. Mehr dann später, falls es wen interessiert.     

 
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 20, 2008, 17:27
Also meine Haut ist noch nicht verdünnt worden. Ich hatte damit in den letzten 5½ Jahren nicht eine Katheterinfektion und einige andere mit diesem Problem konnte es dadurch lösen.

Ich sehe übrigens gerade für Menschen mit einem schwer zu führenden Diabetes einen eindeutigen Benefit in einem CGMS, vor allem wenn es so wie der Freestyle Navigator auch Trends erkennt und dann warnen kann.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 20, 2008, 18:01
Also zu dem Jod stimme ich dir ja auch zu, aber ein bißchen verwirrend ist es schon. Ich habe es jedenfalls immer noch drauf.  ;) Interessiert hier letztendlich ohnehin keinen.

Immerhin konnte ich hier eines von diesen BZ-Keton-Messgeräten abstauben, wie auch immer der Name war. 

Das Abbot Navigator hat man hier wohl noch nicht gekannt. Der Tip von Joa war gold wert!  :super: Ich habe die Features grob umschrieben, und sie haben sehr interessiert zugehört. Den Nutzen stellt aber eigentlich nur die Krankenkasse in Frage.

Die ganze Vorgehensweise hier ist aber sowieso fragwürdig. Erstmal haben sie mir die BZ-Messungen auf 4 Stück am Tag gekürzt ("Gesundheitskosten senken!"). Als ich Rabbatz gemacht habe wurde dann auch mal nachts gemessen, und prompt hatte ich nachts eine Hypo. Die Schwester hat mich wachgerüttelt. Danach hat man die Nachtmessungen wieder gestrichen.

Auch ist die Reaktionszeit auf Veränderungen im Insulinbedarf erstaunlich lang. Mehrere Tage hatte ich ständig Hypos, aber die Basalrate wurde erst gesenkt als ich mal ins Büro des OA rein bin und mal wieder Rabbatz gemacht habe. Ohne das läuft hier scheinbar nichts. Auf jeden Fall bin ich hier deswegen schlechter eingestellt als zu Hause.

Oh man ist das hier langweilig! Werde mich heute abend wohl hauptsächlich an meinem Bier festhalten und Löcher in die Wand starren!

Es stinkt mir hier. Aber was soll ich sonst schon tun?  Ist ja die einzige Möglichkeit. Ich wollte ich wäre in Althausen. :(

 

Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 20, 2008, 23:56
Es stinkt mir hier. Aber was soll ich sonst schon tun?

Da kommst du wirklich nicht von alleine drauf...?
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 21, 2008, 01:51
Die ganze Vorgehensweise hier ist aber sowieso fragwürdig. Erstmal haben sie mir die BZ-Messungen auf 4 Stück am Tag gekürzt ("Gesundheitskosten senken!"). Als ich Rabbatz gemacht habe wurde dann auch mal nachts gemessen, und prompt hatte ich nachts eine Hypo. Die Schwester hat mich wachgerüttelt. Danach hat man die Nachtmessungen wieder gestrichen.
Sag mal, Du willst uns auf den Arm nehmen?
Zitat
Auch ist die Reaktionszeit auf Veränderungen im Insulinbedarf erstaunlich lang. Mehrere Tage hatte ich ständig Hypos, aber die Basalrate wurde erst gesenkt als ich mal ins Büro des OA rein bin und mal wieder Rabbatz gemacht habe.
Und schon wieder ein Scherz, wenn auch ein grottenschlechter?

Zitat
Auf jeden Fall bin ich hier deswegen schlechter eingestellt als zu Hause.
Was hält Dich dann dort?

Wenn Deine Darstellungen keine üble Verleumdung darstellen, muss man doch wohl einem Diabetiker dringend anraten, dieser Klinik nicht näher als 5 Kilometer zu kommen? Alles andere wäre doch wohl gesundheitsgefährdend?

Gruß
Joa

p.s.
Zitat
Oh man ist das hier langweilig! Werde mich heute abend wohl hauptsächlich an meinem Bier festhalten und Löcher in die Wand starren!
An Bieren solltest Du Dich aber während des Aufenthaltes dort keinesfalls festhalten!  :nein:
Bier trinkende Patienten sind selber Schuld, ganz egal woran!  :ja:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 21, 2008, 08:16
Nein, das ist weder Scherz noch Verleumdung. Ist alles sogar offiziell protokolliert. Ich hatte jetzt nur die Dinge aufgezählt die hier nicht so gut laufen. Aber es ist ja nun keineswegs so das hier nichts gemacht wird. Im Gegenteil. Gewisse Dinge sind aber halt eher sub-optimal. Das liegt wohl daran das der ganze Betrieb eher auf die Einstellung von Typ 2 ausgelegt ist, wo das dann ja auch kein Problem darstellt.

Jetzt nachdem ich mal Druck gemacht habe läuft es ja halbwegs. Schlimm waren vor allem die ersten paar Tage, weil man sich für meine Vorgeschichte nicht interessiert hat. Das hat sich ja inzwischen geändert.

Was die erneuten Streichungen angeht, das war die Assistenzärztin, die sich damit sogar über die Anordnungen des Oberarztes hinweggesetzt hat. Während der OA das alles durchaus ernst nimmt (jetzt jedenfalls) und entsprechende Messungen angeordnet hat (sogar alle 2 Stunden), setzt sie sich darüber hinweg und streicht es wieder. Ich habe dann halt meine eigenen Meßstreifen benutzt. Von der Ärztin mußte ich mir aber auch eine Menge Frechheiten bieten lassen. Sie sieht bei mir überhaupt kein Problem. Alles normal. Hat jeder Diabetiker ab und an. Mit der Tante zoffen sich hier aber alle. Patienten und Ärzte. Jetzt ist sie aber erstmal weg. Der Chefarzt hat sie bei der Visite aber auch schön vorgeführt, ihr lauter Fragen zu meinem Krankheitsbild gestellt. Sie konnte keine davon beantworten. Ich dagegen kannte alle Antworten. Mein Verhältnis zu ihr hat das aber nicht gerade verbessert. Mal sehen wie es jetzt läuft.

Als vorläufiges Fazit bleibt aber dennoch das ich diese Klinik zumindest für Pumpenträger und generell schwer einstellbarem Typ 1 eher als zweite Wahl sehe. Falscher Schwerpunkt, sehr eingeschränktes Schulungsprogramm. Fernbleiben muß man sicher nicht, und die übrigen Ärzte sind wohl durchaus kompetent. Wunder darf man aber trotzdem keine erwarten. Wie schon gesagt, es ist nunmal nicht Althausen. Aber immer noch besser als nix.   
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 21, 2008, 09:40
So, habe mich beschwert, alle Messungen wieder drin! Geht doch! War aber eine andere Ärztin.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 21, 2008, 16:21
Aber es ist ja nun keineswegs so das hier nichts gemacht wird. Im Gegenteil. Gewisse Dinge sind aber halt eher sub-optimal. Das liegt wohl daran das der ganze Betrieb eher auf die Einstellung von Typ 2 ausgelegt ist, wo das dann ja auch kein Problem darstellt. ...

Uff! Dann bin ich ja durchaus beruhigt, hab schon ernsthaft Bedenken gehabt nach Deiner ersten Darstellung. Gut jedenfalls, dass es sich im Kern "nur" um ein Problem mit einer eigenartigen Ärztin gehandelt hat.  ;)

Tja, leider gibt es hinsichtlich der Diabeteskliniken/-fachabteilungen keinen abrufbaren Qualitätstest, ala Stiftung Warentest oder so.  :-\
Zitat
Als vorläufiges Fazit bleibt aber dennoch das ich diese Klinik zumindest für Pumpenträger und generell schwer einstellbarem Typ 1 eher als zweite Wahl sehe. Falscher Schwerpunkt, sehr eingeschränktes Schulungsprogramm. Fernbleiben muß man sicher nicht, und die übrigen Ärzte sind wohl durchaus kompetent. Wunder darf man aber trotzdem keine erwarten.

Zumal Wunder auch immer rarer werden. Speziell in einem DRG (= Diagnosebezogene Fallgruppen)-systematisierten Krankenhauswesen.
Eher wundersame Blütenauswüchse des DRG-Sys habe ich mal in einem anderen Diabetes-Zentrum, in Bad Mgthm., mal mitbekommen.  :kratz:
Übrigens dachte ich, dass Du das Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim gemeint hattest, als Du von DZ geschrieben hast.

Nochmal zum Thema CGM. Wenn der OA sowas bei Dir grundsätzlich für angesagt hält, und der Chef dann zumindest auch noch neugierig würde ... Vielleicht lässt sich mit Abbott über einen Testlauf nachdenken? Wie schon gesagt, bei guter Begründung und denkfähigen MitarbeiterInnen der Kasse sehe ich da schon Chancen. Und sei für eine Kompromisslösung. Sozusagen für das Grundsystem und x Sensoren alle 6 Monate.
Und für Abbott könnte es auch interessant sein, eine weitere größere Diabetesklinik mit ihrem CGMS vertraut zu machen.
In H ist das wohl bisher insbesondere Prof. Danne?

Vermutlich ist sowas für Dich ja auch nicht immer erforderlich, sondern nur dann, wenn die Hormonsteuerung wieder den Aufstand probt?
Wenn denen bei der Kasse plausibel wird, dass Du in diesen Situationen naturgemäß schlicht völlig überfordert sein musst, könnte der Gedanke, dass ein Tag Sensor deutlich preiswerter kommt, als ein Tag KH schon auch was bewirken?  :gruebeln:
Die Kassen können ja durchaus begründete Einzelfallentscheidungen treffen.

Oder bin ich da jetzt noch immer zu naiv-optimistisch hinsichtlich intellektueller Leistungsfähigkeiten in gesundheitsreformierten DRG-Systemen?  :kratz: :kratz:

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 21, 2008, 17:27
Hallo Joa! Ich habe gerade nicht viel Zeit, hier sitzt schon der nächste hinter mir der ran will. Du hast aber völlig recht mit dem CGMS, das ist auch in etwa der Plan hier. Näheres später.

Für die BZ-Tests habe ich bereits den neuen Plan bekommen: messen alle zwei Stunden (Labor, nicht Schätzeisen), auch nachts!

Übrigens versuche ich hier gerade mein Freestyle Lite zu kalibrieren. Die haben hier dafür Formulare. Gemessen wird immer vor der Mahlzeit aus dem selben Blutstropfen wie für Labor. Bisher ist das Ergebnis verheerend! Das Gerät zeigt viel zu hoch an. Werde auch das Xceed testen. 10 Teststreifen habe ich ja, das reicht für die Meßreihen.

Mehr später!
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 21, 2008, 17:34
Hallo... ich hole gerade im Forum die letzten Tage auf und lese Deine Sc :gruebeln:hauergeschichten...

Oh man ist das hier langweilig! Werde mich heute abend wohl hauptsächlich an meinem Bier festhalten und Löcher in die Wand starren!

Es stinkt mir hier. Aber was soll ich sonst schon tun?  Ist ja die einzige Möglichkeit.
Gibts keine anderen Patienten unterhalb des Rentenalters? Wenn doch, sabbel sie halt an und unternehmt was. Billiardspielen habe ich in Bad Lauterberg gelernt und damals konnte man im "Hörsaal" im Erdgeschiß den Beamer nutzen... wr haben da dann abends Filme aus der Videothek geguckt.... ich würde aber nicht zur Getränkebestellung nach der Nachtschwester klingeln...
Was das Bier betrifft: Du weißt, daß das nciht unwesentlichen Einfluß auf Deinen BZ hat in Bezug auf Hypos in der Nacht?

Die jetzigen Verhältnisse in der Klinik finde ich sehr schade. Anscheinend hat man in einigen Dingen den Anschluß versäumt, was gerade in der Medizin ein Armutszeugnis ist. Als versuch zur Ehrenrettung will ich aber anmerken, daß "ABC-Korrektur" ein sehr spezieller Name ist, der eben von einem einzigen Arzt geprägt wurde. Wichtiger ist zu wissen, was dahinter steht. Eine Keto-SChulung gibt es eigentlich bei jeder Pumpenschulung, wäre also die Frage, ob das Phänomen Lipolyse bekannt ist.

Tapferbleiben!
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 21, 2008, 20:35
... mit dem CGMS, das ist auch in etwa der Plan hier. Näheres später.
Dann lass nachher mal hören! Bin gespannt.

Zitat
Für die BZ-Tests habe ich bereits den neuen Plan bekommen: messen alle zwei Stunden (Labor, nicht Schätzeisen), auch nachts!
Ich glaub die Labormessungen kommen billiger als die Streifen.

Zitat
Übrigens versuche ich hier gerade mein Freestyle Lite zu kalibrieren.
Nö :nein: Das kannste nicht kalibrieren. Wenn, prüfst Du die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse Deines (oder des Labor-) Gerätes.
Oder kalibrierst Dich selber auf Dein Gerät ein.
Zitat

Bisher ist das Ergebnis verheerend! Das Gerät zeigt viel zu hoch an.
Also ich bin mit meinen FreeStyles ausgesprochen zufrieden. Die sind halt plasmakalibriert, während die meisten Laborgeräte in D vollblutkalibriert arbeiten sollen. In Amiland sind Laborgeräte dagegen grundsätzlich plasmakalibriert. Der Unterschied ist schon mal bei etwa 12 bis 13%.

Hinzu kommen die Toleranzen der Geräte selber.
Mit nem Contour bekomme ich z. B. i. d. R. was um 70 mg/dl, mit FreeStyle, Otus dagegen eher 100. Alles im dunkelgrünen Bereich.

Das schöne bei den Plasmas ist dann der bessere 1c im Vergleich zum BZ-Schnitt.
OK, wenn Dein Gerät voll aus dem Rahmen läuft, ruf mal Abbott an und frag. In der Klinik sollten die aber auch die Kontrolllösung haben? Obwohl bei den Spannen kann ich eigentlich drauf verzichten.  :kreisch:

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 21, 2008, 22:16
Muß mich schon wieder etwas kurz fassen.

@Anja: ich habe hier mal einige gefragt, die schon früher hier waren, und die haben deine Angaben soweit bestätigt. Momentan ist das aber hier eine Kleingruppen-Cliquenwirtschaft. Immer nur 2-3 Leute zusammen. Und da kommt man auch nicht dazwischen. Jetzt haben wir gerade zu viert mal unten beim Bier gesessen. Aber irgendwelche Unternehmungen gibt es nicht. Der Beamer ist noch da, aber abgesehen von Fußball wird der kaum benutzt.

Ach so, falls sich hier jemand über den Alkohol wundert: man geht hier davon aus das es keinen Sinn macht die Leute auf eine super gesunde Ernährung einzustellen die sie zu Hause ja doch nicht fortführen, und die ganze Einstellung geht dann zum Teufel. Also wird man dazu angehalten so zu essen und zu trinken wie zu Hause. Natürlich im Rahmen. Kein Koma-Saufen und so. Daher ist mäßiger Alkoholgenuß nicht nur geduldet, sondern es wird sogar empfohlen um das hier im kontrollierten Umfeld zu üben. Zwei Hefe-Weizen = 4 KE! Aber davon nur eine KE insulinieren. Und so weiter.

@Joa: So wirklich geht es erst morgen weiter weil dann Chefarztvisite ist. Mit dem Abbot-Gerät hatte ich bisher Abweichungen von 10-27%! Das ist zu viel! Aber die Meßreihe ist noch nicht durch. Als nächstes werde ich dann auch das Xceed kalibrieren. Ach so, und verwechsle kalibrieren nicht mit eichen. Natürlich kann man die Meßgeräte kalibrieren. Das bedeutet ja nur das man die Meßergebnisse mathematisch in Bezug zu den Laborergebnissen setzt, um so das Meßergebnis des Gerätes dann in ein Laborergebnis umrechnen zu können. Und das ist selten linear. (Beim Eichen wird das Gerät selbst eingestellt. Das geht wirklich nicht.) Es sei denn die Ergebnisse bestehen nur aus Ausreissern. Dann kann man das Gerät wegschmeißen. Bisher ist das Ergebnis sehr inkonsistent. Ich habe ja mal eine Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten gemacht, daher weiß ich wie man das richtig macht. Die Methode hier ist wenig professionell, aber ausreichend.

Eine weitere Möglichkeit ist das Bayer-Gerät. Wie heißt das? Contour oder so? Das soll ja angeblich genauer sein, aber ein Pfleger hat mir heute gesteckt das es bei der Charge die hier momentan ausgegeben wird Abweichungen um die 20% gibt. Also auch nicht besser. 

Zum Schluß nochmal kurz zur ABC-Korrektur: die Ärzte hier kennen die Teupe-Methode durchaus. Hier verwendet man aber ein 2-Stufen-System (normal und doppelte Insulinmenge), im Gegensatz zu Teupe's 3-Stufen-System. Ich hatte deswegen heute eine recht heftige Auseinandersetzung mit einem Privatpatienten, irgendein Regierungsbeamter, ziemlich hohes Tier wohl, der vom Chefarzt behandelt wird. Und irgendwas in den falschen Hals gekriegt haben muß. Nachdem wir beide jeweils bei unseren behandelnden Ärzten erkundigt haben, hatten wir uns nochmal unterhalten und die Sache geklärt. Er hat sich dann sehr für meinen Fall interessiert, nicht zuletzt weil sein Sohn Chirurg ist und er sich ebenfalls für medizinische Themen interessiert. Erstaunlich, wen man hier so kennenlernt.

Okay, das war mehr als geplant! Also dann bis morgen!   
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 21, 2008, 22:52
@Anja: ich habe hier mal einige gefragt, die schon früher hier waren, und die haben deine Angaben soweit bestätigt. Momentan ist das aber hier eine Kleingruppen-Cliquenwirtschaft. Immer nur 2-3 Leute zusammen. Und da kommt man auch nicht dazwischen.
Muß ja auch nicht... wir waren damals auch in Grüppchen unterwegs... gibt es denn die Kirchberg-Therme noch?

Zitat
Jetzt haben wir gerade zu viert mal unten beim Bier gesessen. Aber irgendwelche Unternehmungen gibt es nicht. Der Beamer ist noch da, aber abgesehen von Fußball wird der kaum benutzt.
Videoabend veranstalten? Wenns keine Unternehmungen gibt, stups Du sie halt an.

Zitat
Ach so, falls sich hier jemand über den Alkohol wundert:
Danke.

Zitat
So wirklich geht es erst morgen weiter weil dann Chefarztvisite ist.
Erzähl mal davon ;)

Zitat
Zum Schluß nochmal kurz zur ABC-Korrektur: die Ärzte hier kennen die Teupe-Methode durchaus. Hier verwendet man aber ein 2-Stufen-System (normal und doppelte Insulinmenge), im Gegensatz zu Teupe's 3-Stufen-System.
Also Teupe hat eigentlich kein 3Stufen-System... die A, B und C-Schemata sind nur die drei bekanntesten. Das Schema C ist die normale Korrektur, wenn im Prinzip alles läuft. Schema A ist eine normale Keto-Korrektur, das läuft anderorts auch als 0 bis 8-Regel etc. Teupes Schema B ist eine Fettsäure-Korrektur... die anderen Regelwerke (je nach Zählart irgendwas um die 100) behandeln halt verschiedene Situationen und packen sie in ein formales System. Allen gemeinsam ist, daß sie definierte Einstiegs-, Durchführungs und Abbruchkriterien haben.

Zitat
Ich hatte deswegen heute eine recht heftige Auseinandersetzung mit einem Privatpatienten
Worum gings denn?  :kratz:

Zitat
irgendein Regierungsbeamter, ziemlich hohes Tier wohl
Irgendjemand, den mal mal fragen kann, mit welcher Handhabe man gegen Sawicki angehen kann?

Zitat
Erstaunlich, wen man hier so kennenlernt.
Definitiv... aber nicht nur "da", sondern generell bei solchen Gelegenheiten, weil man Kontakt zu Menschen bekommt, mit denen man sonst nie zusammentreffen würde. Einen gemeinsamen Nenner (den DM) hat man immer und daraus kommen dann halt irgendwann die anderen Themen. Ich nenne es immer sekundären Krankheitsgewinn ;)

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 21, 2008, 23:41
@Joa: So wirklich geht es erst morgen weiter weil dann Chefarztvisite ist. Mit dem Abbot-Gerät hatte ich bisher Abweichungen von 10-27%! Das ist zu viel!
Nö, erst mal nicht.
Und wenn es Dir zu viel ist, vergiss bitte ad hoc den Gedanken an ein CGMS.
Das kann ich nur werten, wenn ich seine Werte in Verhältnisse setze. Und das ist m. E. auch ein gewisser Vorteil, weil es meinen cerebralen Computer zusätzlich schult. Die Abweichungen überschreiten die "hochpräzisen" Schätzeisen mit Teststreifen eh noch mal deutlich.
Aber natürlich ist es von Vorteil, ein Kontrolleisen im Feuer zu haben, das so präzise wie möglich den kapillaren BZ ausweist. Im Unterschied zum interstitiellen des CGM! Und die Präzison des Schätzeisens lässt sich nur an der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse messen. Nicht an der kalibrationsabhängigen absoluten Zahl.

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 22, 2008, 12:07
ICH KRIEEEEEGS!!!!!!!!!!!!!!!!  :banane: :banane: :banane:

Erstmal testweise, mit vorher/nachher Dokumentation.

Aber jetzt kriege ich das bescheuerte Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht!  :baeh:

Okay, nochmal kurz zu den Geräten: mir ist klar in welchem Genauigkeitsbereich die liegen (auch die CGMS), und wo die zu erwartenden Werte liegen sollten. Das Freestyle Lite und das Xceed sind beide Plasma-kalibriert und sollten etwa 15% über den Vollblutwerten liegen, das Bayer-Gerät für meine Paradigm ist dagegen Vollblut-kalibriert. Genau wie das geeichte Laborgerät. Das Problem ist aber das momentan mein FreeStyle über dem zu erwartenden Werten liegt und zu stark streut, stärker als zu erwarten. Ist eher gelber als grüner Bereich, aber noch nicht roter Bereich.

Ich habe vorhin erfahren das hier Studien laufen um eine ganze Reihe Meßgeräte zu vergleichen und die Genauigkeit festzustellen. Meine Ergebnisse fließen darin ein. Generell gelten Freestyle und XCeed hier aber als sehr zuverlässige Geräte. Wenn dann habe ich entweder ein Montagsgerät erwischt oder mit den Teststreifen stimmt was nicht. Die flippen im Labor fast aus wenn ich da mit 2, morgen sogar mit 3 Geräten angewackelt komme! LOL!

Ich habe mit denen auch über Althausen diskutiert. Dazu und zu den Antworten oben später mehr!

So, essen fassen....   
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 22, 2008, 12:30
ICH KRIEEEEEGS!!!!!!!!!!!!!!!!  :banane: :banane: :banane:
:super: :super: :super:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 22, 2008, 13:25
So, daß Grinsen ist weg! War ne Hypo. Ich kam da gerade runter da kamen die mir schon mit Apfelsaft entgegen gerannt. Ich hatte noch gar nichts gemerkt. Das Labor hatte angerufen weil ich schon auf 48 mg% runter war. Mein Meßgerät hat aber aus dem selben Tropfen 118mg% angezeigt. Und tatsächlich fingen kurz darauf recht ausgeprägte Hypo-Symptome an. Das Gerät geht also voll zum Mond. Ich denke ich werde wohl generell vollblutkalibrierte Geräte verwenden, das fühle ich mich etwas sicherer weil die Abweichung nach unten nicht mehr so groß ist. Aber das Problem besteht hier mit vielen Geräten, nicht nur bei dem Freestyle.

@Anja: ja die Therme gibt es noch. Sieht alles neu und modern aus. Aber alleine ist das auch nix.
Das mit dem 2/3-Stufen-Systemen war natürlich jetzt nur eine Vereinfachung. Ich weiß darüber zwar nur was auf der Seite von Chrostek steht, aber ich denke wenn man das jemanden in wenigen Sätzen erklären will, dann kommt das der Sache einigermaßen nahe.

Was den Privatpatienten angeht, der hatte im Seminar erzählt er hätte eine Keto gehabt, aber der Arzt hätte ihm gesagt man dürfe nicht sofort korrigieren sondern nur vor der nächsten Mahlzeit, weil man sonst erst recht alles durcheinander werfen würde, und es würde nicht schaden wenn eine Keto einige Stunden weiter läuft (er hat auch Typ 1). Ich bin dann wie ein kleiner Rachegott auf den ahnungslosen Kerl los (kennt einer den "Präsi" aus Werner wenn er kein Sago hat?  :kreisch:  ;D ;D). Und er streitet dann in seiner überheblichen Art alles ab und beruft sich auf die Aussagen des Chefarztes. Ich dann zum Oberarzt reingestürmt und ihn gefragt ob das hier tatsächlich so gehandhabt wird. Sowas dürfe man doch im Seminar nicht einfach so behaupten, da sitzen Leute drin die nicht wissen was eine KE ist. Aber er hat mich dann beruhigt und gesagt das zunächst normal korrigiert wird (zur Nacht halber Korrektur-Faktor), und das sobald das Keton mindestens ++ ist immer gleich die doppelte Menge gegeben wird. Später kam der Typ dann an und hat alles zurückgenommen und sich entschuldigt. So viel Gentleman war er dann auch.

Was meinst du mit handhabe von Sawicki? Ist der nicht auch nur ein "Berater" der Industrie, der sich aber als unabhängiger Wissenschaftler ausgibt, wie bei der Rente Raffelhüschen oder Rürup? Das hat Methode, da kannst du wenig ausrichten. Lies mal Müllers "Nachdenkseiten", da kriegst du das jeden Tag aufgetischt. Da fällt man von einer Ohnmacht in die nächste.

@Joa: Wenn ich das Ding hier demnächst noch kriege werden die das hier ganz von selber auf Herz und Nieren checken! Mir überlassen sie dann nur die Schreibarbeit. Wenn sich ein gewisses Muster beim Vergleich ergibt (technisch gesehen ist das natürlich keine echte Kalibration was wir hier machen, die wird etwas anders durchgeführt, wäre aber machbar), dann kann man das ähnlich einschätzen wie die Schätzeisen auch. Außer es gibt wieder wilde Streuungen.

Zum Schluß nochmal zu Althausen: ich bin mir nicht sicher ob die da ein falsches Bild haben, aber die sagten mir man wüßte hier nicht womit Teupe sein Programm füllt (ich hätte es ihnen verraten können). Außerdem würde man hier bei Pumpenträgern ein gewissen Grundmaß an Wissen voraussetzen. Und man will niemanden überfordern. Tja, das haben sie gesagt! 

   



Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 22, 2008, 14:34
Zum Schluß nochmal zu Althausen: ich bin mir nicht sicher ob die da ein falsches Bild haben, aber die sagten mir man wüßte hier nicht womit Teupe sein Programm füllt (ich hätte es ihnen verraten können). Außerdem würde man hier bei Pumpenträgern ein gewissen Grundmaß an Wissen voraussetzen. Und man will niemanden überfordern. Tja, das haben sie gesagt! 
Sie können ja mal jemanden zur Teilnahme hinschicken...
Ein grober Überblick ist auf der Seite vom Dorf zu finden.
Das Argument mit dem Überfordern find eich schwach, gerade in Foren oder NGs schlagen die Leute auf, die sich in den Schulungen und von ihren Ärzten wissenstechnisch unterversorgt fühlen, weil sie mehr wissen wollen, es ihnen aber vorenthalten wird. Auch bei Teupe wird niemand überfordert, es erschlägt einen nur anfangs ein wenig, was man so alles in 30 Jahren DM falsch machen kann, weil es einem vorher keiner gesagt hat. Ich bin hingegangen mit 25 Jahren DM-Erfahrung, 3jähriger Pumpentherapie, einer PTA-Ausbildung und einem damals noch laufenden Medizin-Studium, insofern war für mich vieles bereits bekannt - aber eben nicht alles. Zudem schafft er etwas, das nur wenige können: Er hät Zuhörer mit sehr unterschiedlichem Stand an Vorkenntnissen motiviert am Zuhören und vermittelt seinen Stoff interessant, humorvoll und praxisnah. . Vielleicht sehen das Leute, die das Programm zum zweiten Mal mitmachen und die üblichen Sprüche an den entsprechenden Stellen bereits kennen, etwas anders. Jedenfalls gibt es Uni-Dozenten, die sich von ihm mal zwei - drei Scheiben abschneiden könnten... oder in die Schlafforschung wechseln.

Ich habe im Krankenhaus auch schon Leute erlebt, die wegen des Aufwands einer ICT lieber bei ihrer CT geblieben sind, aber das Halbwissen, das resultiert, wenn man die Leute in den Schulungen "nicht überfordern" will kanns doch nun nicht sein. Althausen lebt von Leuten, die die Nase voll haben von "mein Zucker macht mit mir, was er will", und beim Protokollbesprechen beim Arzt sagen müssen "ne, das weiß ich auch nicht, woher das wieder kam", weils ihnen keiner erklärt hat und der Arzt dann auch nur freundlich lächelnd sagt "das passiert eben, der Mensch ist keine Maschine". Ne isser nicht, aber es gibt für deutlich mehr Dinge eine nachrechenbare Erklärung, als es viele Diabetologen DDG wissen. Und Althausen lebt von Mundpropaganda. Das Know-how bleibt denen vorbehalten, die über Mundpropaganda oder Internet davon hören und deren Kasse mitspielt. Der Vorteil, den Du durch die Scheuklappen-Weltwahrnehmung Deiner Kasse hast, ist der, daß ein Attest eines Dr. Teupe Dir kein CGMS bescherrt hätte, das Wort eines Prof. Nauck allerdings schon.

Zitat
ja die Therme gibt es noch. Sieht alles neu und modern aus. Aber alleine ist das auch nix.
Von alleine war ja auch keine Rede...

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 22, 2008, 17:02
Anja, mir mußt du das nicht sagen. Ich weiß das ja. Aber es scheint hier gewisse feste Meinungen über das Diabetesdorf allgemein und Doktor Teupe im Speziellen zu geben. Immer nach dem Motto: "Wenn das da was taugen würden, dann hätten wir hier sowas auch!".

Ich gehöre auch zu denen die es lieber alles etwas genauer wissen wollen. Aber wenn man sich da nicht über das Internet informiert, hat man schlechte Karten.

Das Personal hier weiß jedenfalls oft erschreckend wenig über die Therapie und fast nichts über Pumpen. Und das obwohl sie geschult wurden. Heute hatte ich nach Hypo einen starken Anstieg auf 280 mg% (weniger Gegenregulation als vielmehr Überkorrektur), und da das auch über Labor festgestellt wurde wußte man auf Station bescheid. Also nach 3 Stunden Korrektur spritzen wurde mir von der keifenden Schwester explizit verboten. Die prüfen sogar den Pumpenspeicher auf Bolusgaben wenn sie Zweifel haben. Erst vor der nächsten Mahlzeit, heißt es. Also genau der Mist wie oben beschrieben. Scheinbar laufen hier Leute rum die den Mist tatsächlich sogar glauben! Die passen jetzt auf das ich den Tag über immer schön mit 280 rumlaufe, und wenn ich das essen auf dem Teller habe darf ich erst korrigieren. Mein Einwand, das der BZ dann ja mal locker auf 400+ hochschießen kann wurde damit abgetan, das sei ja völlig normal und ganz harmlos. Und als ich gesagt habe dann werde ich nichts essen, wurde auch hier Kontrolle angedroht. Ich wollte zum Arzt und mich beschweren, aber ist momentan keiner erreichbar.  :mauer:

Ich könnte kotzen!
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Llarian am April 22, 2008, 17:38
Mach Dir Notizen... Dur wirst ja noch ein paar Tage da sein, da kommt noch was zusammen.
Suche am letzten Tag ein Gespräch mit einem Oberarzt oder dem Chefarzt (ich weiß, leichtgesagt, aber das wärs mir wert), les ihm die Liste vor und frag ihn, wie das angehen kann, das würde in keinem Feld-Wald-und-Wiesen-Krankenhaus solche Pannen geben und was er dagegen zu tun gedenkt. Alternativ schreibe hinterher einen Brief an Chefarzt und Geschäftsleitung.
Wenn das Personal seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, wäre vielleicht mal ein Wechsel angeraten.
Du bist kein 70jähriger Rentner, der seine Spätschäden nicht mehr erlebt.

Grüße
Anja
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 22, 2008, 18:13
:mauer: Ich könnte kotzen!
Mach das lieber nicht.  :nein: Zumindest ich finde das ungenüßlich.  :zwinker:

Laß doch die Karbolmäuschen, dort als Karboldrachen verkleidet, machen und denken was sie wollen.
Du machst das halt auch, und führst darüber ein "Nebenprotokoll" als Doku für den Arzt.
So gehste Stress aus dem Weg. Und wenn Deine Interventionen mal nicht funzen, lernste auch gleich wieder was für das Leben in freier Wildbahn.
Da musste dann ja eh wieder mit Deinen Methoden klarkommen.

Oder haben die Mädels Dir Deinen Pen auch geklaut?  :kratz:

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 22, 2008, 19:10
Mach Dir Notizen... Dur wirst ja noch ein paar Tage da sein, da kommt noch was zusammen.
Suche am letzten Tag ein Gespräch mit einem Oberarzt oder dem Chefarzt (ich weiß, leichtgesagt, aber das wärs mir wert), les ihm die Liste vor und frag ihn, wie das angehen kann, das würde in keinem Feld-Wald-und-Wiesen-Krankenhaus solche Pannen geben und was er dagegen zu tun gedenkt. Alternativ schreibe hinterher einen Brief an Chefarzt und Geschäftsleitung.
Wenn das Personal seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, wäre vielleicht mal ein Wechsel angeraten.
Du bist kein 70jähriger Rentner, der seine Spätschäden nicht mehr erlebt.

Grüße
Anja

Hi hi! Genau das hat heute eine Patientin bei der Chefarztvisite gemacht! Der Chef kommt mit drei oder vier Ärzten, darunter dem Oberarzt an, und sie überreicht ihm an ihrem letzten Tag ganz feierlich ihre Beschwerdeliste! Ich weiß leider nicht wie die Geschichte weiter ging.

Ich habe bis jetzt immer noch keinen Arzt zu fassen gekriegt. Aber wenn dann wackelt hier die Heide! Die sind hier voll auf Typ 2 ausgerichetet! Was gut ist für Oma Elfriede muß auch gut für mich sein. Aber die kriegen ihr Fett noch frühzeitig weg, nur keine Sorge. Ich habe dem Assistenzarzt der mich aufgenommen hat auch von meinen Erlebnissen in Braunschweig erzählt. Er sagte dann das er schon dort gearbeitet habe und die Verhältnisse gut kenne. Und wenn was ist dann soll ich mich bei den Ärzten beschweren. Bloß nicht beim Personal.

Das war aber auch zu geil als ich zu dem Feldwebel ähhh...der Schwester sagte das ich nix esse, und der Pfleger neben mir noch schnell grinsend sagte: "Total falsche Antwort bei der da!", und weg war er.
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joerg Moeller am April 22, 2008, 22:13
Die können froh sein, daß die mich da nicht haben :knatschig: :moser:
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Hexe am April 22, 2008, 23:52
Hallo Nico

 ich möchte doch gern mal wissen, wieso du denkst, das Werte um 280mg/dl über einen längeren Zeitraum oder auch Werte um die 400mg/dl für Typ 2 Diabetiker besser sind als für Typ 1er ?

liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Joa am April 23, 2008, 08:34
ich möchte doch gern mal wissen ...

Volltreffer!  ;D

Gruß
Joa
Titel: Re: Spontane (Teil-)Remission?
Beitrag von: Memnoch am April 23, 2008, 11:36
Ich? Wieso ich? Die scheinen das hier zu denken, weil das hier oft so gehandhabt wird, und zwar vor allem bei Typ 2. Ich habe mich doch darüber genauso aufgeregt. Hier läuft ja auf der Station auch alles durcheinander. Die Vorgehensweise ist aber fast immer gleich. Ich denke halt nur das die es bei älteren Leuten etwas mehr schleifen lassen. Ist jedenfalls mein Eindruck. Und beim Personal sind halt einige dabei mit einer sehr leicht zu handhabenden (für sie selbst) one-size-fits-all Methode.

Und ich denke auch das Jörg hier so richtig Spaß haben würde!