Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Matthias Widner am August 24, 2007, 08:30
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Ich möchte euch mal meine letzte Nacht erzählen, da ich mir nur begrenzt eine Erklärung erstellen kann.
22:03 Von Arbeit gekommen 9,9 mmol/l 1 IE Korrektur (Korrekturfaktor 3 mmol/l 1 I.E.) Danach 4 BE 2 IE (Faktor 0,5)
23:21 Müde...will schlafen gehen 7,7 mmol/l Zielwert Abends über 7 esse noch paar Pflaumen (0,5 BE) und Stell die Pumpe auf 60% für 4 Stunden um sicher über die Nacht zu kommen.
0:30 wach mit einer UZ auf.... 1,6 mmol/l 5 BE Redbull, 2 BE Traubenzucker und dann noch 4 BE Banane
4:10 wach mit einer UZ auf.... 2,7 mmol/l ... jetzt reicht es mir... trink 0,8 l Cola und fall tot ins Bett
6:00 muss aufstehen 12 mmol/l
Warum hatte ich die zweite Unterzuckerung. Das einzige ist, dass ich zur Zeit eher kognitiv überarbeitet bin, aber so sehr?
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Warum hatte ich die zweite Unterzuckerung. Das einzige ist, dass ich zur Zeit eher kognitiv überarbeitet bin, aber so sehr?
Mir fallen da mehrere Dinge auf, die kontraproduktiv sind: a) eine Pumpen-Basalrate wird zwar uhrzeitabhängig eingegeben, hat jedoch eigentlich nichts mit Uhrzeiten zu tun, insbesondere wenn man wie Du vielleicht unregelmäßige Arbeitszeiten und damit einen unregelmäßigen Tagesablauf hat. Die Basalrate spiegelt einen (sic!) Tagesablauf vom Aufstehen bis zum Einschlafen wieder. Weicht man von diesem zu sehr ab, so paßt die Basalrate nicht mehr. Die Lösung dafür ist, entweder einmal eine typische Basalrate zu finden und dann die Pumpenuhr anzupassen, oder mehrere Basalraten zu finden, die besser passen. b) Liegend sinkt der Insulinbedarf um 25%. Kommt dann noch ein Bolus hinzu, verschärft sich das Problem. c) Kurzfristige temporäre Basalratenreduktion ist eine Spielerei. Wenn man das machen will, so muß man das mindestens 1 Stunde vorher einplanen, da die nicht gekürzte Menge an Insulin noch "unterwegs ist". Außerdem: Warum gerade 60%? :-)
d) Wieder schlafen legen nach einer Hypo ist trotz großer BE-Mengen ohne vorher einen normalen BZ-Wert gemessen zu haben natürlich auch nicht der "Bringer". :-)
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Hi,
die Basalrate hat die letzten 3 Wochen, wo ich einen sehr ähnlichen Rhythmus hatte, funktioniert. Daher ist der Tagesablauf nicht unregelmäßig gewesen. Ich konnte nicht anders. Als mein BZ wieder gefühlt besser war, dachte ich, dass ich mich wieder schlafen legen konnte. Sprich, ich wäre körperlich gar nicht mehr in der Lage gewesen nach dem Adrenalinausstoss noch wach zu bleiben. ;)
Ich hab Abends eine Basalrate von weniger als 0,5 IE pro Stunde. Schon häufiger hat mich eine Absenkung bei einem anstrengenden Tag vor nächtlicher UZ "geschützt". Die Absenkung war ja auch 4 Stunden. ;)
Du meinst ich hätte bei 7.7 noch mehr als 0,5 BE essen sollen?
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die Basalrate hat die letzten 3 Wochen, wo ich einen sehr ähnlichen Rhythmus hatte, funktioniert. Daher ist der Tagesablauf nicht unregelmäßig gewesen. Ich konnte nicht anders.
Was konntest Du nicht anders?
Als mein BZ wieder gefühlt besser war, dachte ich, dass ich mich wieder schlafen legen konnte.
Kenne ich auch, funktionierte leider zu selten. :)
Du meinst ich hätte bei 7.7 noch mehr als 0,5 BE essen sollen?
Nein, ich meine, daß man das rationaler angehen sollte: typische (= üblicher Aufsteh- und Einschlafzeitpunkt ermitteln) Basalrate finden, bei Abweichung des Einschlafzeitpunktes Pumpenuhr entsprechend justieren. Aufstehbolus statt Aufstehzeitpunkt in der Basalrate fixieren. Zusätzliche BE wenn während Wirkung eines Bolus in liegender Position. BZ-Werte nicht nach Gefühl bestimmen, sondern messen. Basalrate nicht durch willkürliche temporäre Senkung vermurksen. :-)
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Ich meinte ich konnte nicht anders als mich wieder hinzulegen. Die Aufsteh- und Schlafzeit war identisch mit den 3 Wochen zuvor! ;) Das wollte ich sagen. Mit "Zusätzliche BE wenn während Wirkung eines Bolus in liegender Position" meinst du ja, ich hätte mehr essen sollen. (als Zusatz BE) ... hatte die 0,5 ja nicht gespritzt (wäre auch lächerlich)
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Meine erste Idee beim Lesen war "Muskelauffülleffekt". Und meine zweite, daß man sich um einmalige Ereignisse nicht kümmern muß, weil "Shit happens". Es könnte ja sein, daß deine Leber nachts anderweitig beschäftigt war und daher keine Glucose freigesetzt hat.
Da du eh ziemlich insulinsensitiv reagierst wird man es wohl nie so genau sagen können.
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Naja, aber Alkohol war nicht im Spiel (das letzte Bier am Montag... ;)
Aber du hast schon Recht. Hat mich nur ein wenig sehr geärgert... ;)
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Alk ist ja nicht das einzige, was die Leber stilllegt. Die ist für den Körper sowas wie ein Klärwerk und zerlegt "gefährliche" Substanzen (bzw. das, was sie dafür hält) in ungefährliche. Und wenn sie gerade anderweitig beschäftigt ist, dann kann sowas schon mal vorkommen.
Ansonsten: schau dir mal die Brittle-Diabetiker an. Wenn die jeden BZ erklären wollten hätten sie schon einen Fulltime-Job :zwinker: