Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: cat am August 02, 2007, 16:58
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Hallo!
Gerade entdeckt:
„Die Wirkstoffe Insulin Aspart, Insulin Glulisin und Insulin Lispro sind zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 nicht verordnungsfähig, solange sie mit Mehrkosten im Vergleich zu kurzwirksamen Humaninsulin verbunden sind. Das angestrebte Behandlungsziel ist mit Humaninsulin ebenso zweckmäßig, aber kostengünstiger zu erreichen.“
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/454/
Das ganze tritt einen Tag nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.
Weiß jemand wann das nächste Update vom Bundesanzeiger fällig wird oder ob das schon längst veröffentlicht ist?
Als es damals um die Typ-2 Diabetiker ging, haben die Krankenkassen ja reagiert und Rabattverträge geschlossen. Weiß noch jemand wie lange das gedauert hat, bis die Rabattverträge unter Dach und Fach waren?
Viele Grüße
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Weiß noch jemand wie lange das gedauert hat, bis die Rabattverträge unter Dach und Fach waren?
Bei meiner "SBK" hat es recht lange gedauert. IMHO knapp drei Monate.
Ich würde aber behaupten, das sich hier nur wieder ein neuer Anlauf auftut.
Bestehende Verträge müssten unberührt bleiben.
Wenn also ein Rabatt ausgehandelt wurde, dann müsste der auch für DM1 Gültigkeit haben?!
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cool, das bedeutet jetzt das alle Pumpenträger/inen auf Insuman Infusat umgestellt werden, da das das einzige für Pumpen freigegebene Humaninsulin ist.
Grüßle
Norbert
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Dazu noch ein ganz anderes Thema:
Wenn Rabattverträge ausgehandelt werden, würde das nach meinem Wissen
(hab ich irgendwo in einer KK-Zeitschrift gelesen)
bedeuten, daß Medikamente, die mit Rabattverträgen Preisegestaltet sind
***** Zuzahlungsbefreit sind ********
Kann mir das jemand bestätigen, oder weis da jemand was darüber ?????
eventuell einen Quellennachweis ????
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hi:)
ich zitiere mal:
"das angestrebte Behandlungsziel ist mit Humaninsulin ebenso zweckmässig, aber kostengünstiger zu erreichen."
dem folgenden (gilt nicht für satz) messe ich ebenso dieselbe Bedeutung wie der Wettervorhersage auf 7 Tage der Regionalpresse zu.
Dingo fliegt schon alleine mit obigem Punkt raus und bekommt weiter Aspart (oder, was auch immer er (und seine Mediziner) für klug halten).
Hier geht es um Politik, dem behandelden Arzt muss man allerdings was anderes verkaufen.
Ich habe da ein schönes Protokoll über 3,5 Monate, wo der "Unsinn" mit nicht-gepanschtem Altinsulin versucht wurde. Ergebnis war andauernd zwischenfuttern.
Weder gewollt noch situationsbezogen....einfach nur notwendig wegen Altinsulin. Selbst nen dicken Richter beim Sozialgericht blase ich damit im Zweifel weg!
Die Pharmas werden bei 1-er genauso handeln (die schlucken einen Teil), Betroffene sollten aber auch den anderen Teil des SGB zur "gesunden Lebensführung")
beachten. Sollte dem nicht so sein, bin ich einer der Ersten, die meckern (Gleichbehandlungsgrundsatz!)
> bedeuten, daß Medikamente, die mit Rabattverträgen Preisegestaltet sind
>
> ***** Zuzahlungsbefreit sind ********
>
>
> Kann mir das jemand bestätigen, oder weis da jemand was darüber ??
nach grober Einschätzung nein, zuzahlungsbefreit bedeutet 100% selber zahlen! Verschreibungspflichtig sind die Dinger auch noch. Sie rieseln halt nur beim Arzt
nicht in die Regress-/Budgetsumme. Es mag aber auch sein, dass wir Zuzahlung und Eigenbeteiligung etwas vermischen!
mfG
Dingo1
ps: möge der Vorsitzende nie in meinen Einflussbereich fallen. Der wird sich die Hölle herbeisehenen. Die Reduzierung auf die Stoffwechsellage ist imho
der Gipfel der Unverschämtheit und ein immenser Beweis der Inkompetenz der entscheidenden Personen!
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Hallo,
sehe das so wie Dingo, ich bin eigentlich glücklich darüber, das solche Experimente mit Humaninsulin bei mir noch nicht probiert wurden und ich immer noch schön das Analoginsulin Novo Rapid habe. Allerdings kenne ich einen Fall, mein Kollege Typ2 bisher mit Analoginsulin unterwegs wurde kostenintensiv im KH umgestellt, weil eben Typ2.. keiner redet über die Kosten die bei einem Krankenhausaufenthalt anfallen??? Naja eben ne andere Kostenstelle???
Klar ist allerdings auch, dass sich Pharmaunternehmen dumm und dämlich verdienen, denke da nur an die Zubehörpreise..
Vielleicht ist dies der einzige Weg, den Preis zu senken... sozusagen den Rabatt zu erpressen..
BG
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Allerdings kenne ich einen Fall, mein Kollege Typ2 bisher mit Analoginsulin unterwegs wurde kostenintensiv im KH umgestellt, weil eben Typ2.. keiner redet über die Kosten die bei einem Krankenhausaufenthalt anfallen??? Naja eben ne andere Kostenstelle???
Die denken wahrscheinlich sehr laaaaaangfristig, wobei man vermutlich eine ziemlich lange Zeit die Differenz (Human/Analog) durch die Kosten der Umstellung decken kann.
Klar ist allerdings auch, dass sich Pharmaunternehmen dumm und dämlich verdienen, denke da nur an die Zubehörpreise..
Vielleicht ist dies der einzige Weg, den Preis zu senken... sozusagen den Rabatt zu erpressen..
Nur zu welchen Preis, es kann doch nicht aungehen das man das auf den Rücken der Betroffenen austrägt oder :kratz:
Viele Grüße
Markus
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Also ich lass mich nicht umstellen. Es ist ja möglich bei Analoga zu bleiben, wenn der Arzt bestätigt, dass eine Umstellung auf Humaninsulin medizinische negative Konsequenzen hätte. Dazu hab ich auch ein Artikel, der zwar für Typ-2 geschrieben wurde, aber im Prinzip ist das ja analog (Wortwitz ;)
http://www.diabetesindex.de/diabetesinfo.d/k_/s_DiabetesInfo/Juristische_Probleme_in_der_Umsetzung_der_Insulinumstellung.html
Zu der Frage, ob mit Rabattverträgen wieder die Erstattungsfähigkeit kommt, ja. Im Bericht steht drin, dass der Preisunterschied der eigentliche Grund war/ist. Wenn der Preis gleich ist, ist Analoga wieder erstattungsfähig.
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Als es um die die Analoginsuline beim Typ 2 ging, war das ein Tohuwabohu. Soweit ich recherchiert hatte, lagen die Rabattverträge bei der AOK z.B. lange schon vor und trotzdem wurden die Ärzte nicht informiert.
Meine Diabetologin hatte zu der Zeit Abendsprechstunden eingerichtet (bis 22 Uhr!!), um die Flut der umzustellenden Patienten bewältigen zu können. Als alle umgestellt waren, kam die AOK mit der großzügigen Information über die Rabattverträge raus. Und es begann die Zurückumstellung partiell.
Ich hoffe, das bleibt Euch erspart.
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Das ist natürlich mies zu warten, bis alle umgestellt sind und dann die Rabattverträge rauszurücken... ;)
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Mir hat mein hausarzt gesagt, dass er überhaupt keine Probleme damit hat.
Er hat lediglich einmal begründet, dass ich viel auf Reisen bin und zu unregelmäßigen Zeiten esse und wenn man außerhalb ist, kann man nie im voraus abschätzen was, wann genau oder wie viel man isst. Damit hat sich die KK zufrieden gegeben und es gab auch nie wieder Probleme.
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Bei welchen Kassen wann und für welche Insuline Rabattverträge zur Unterschrift liegen, erfährt man, wenn man die Insulin herstellenden Firmen anruft, sogar am Telefon;-) Bei Lilly war es wirklich so.
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Hab sicherheitshalbe die doppelte Menge Humalog gehortet... Denn nochmal mache ich das Experiment mit Huminsulin NICHT mit...
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Hab sicherheitshalbe die doppelte Menge Humalog gehortet... Denn nochmal mache ich das Experiment mit Huminsulin NICHT mit...
Ruf doch mal bei lilly direkt an. Humalog ist für Typ 2 in den Rabattverträgen dabei.
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Hallo,
mal eine ganz andere Frage: Durch die Umstellung entstehen ja nicht unerhebliche Kosten, zum einen für die Kasse (stationärer Aufenthalt für Umstellung...) und für den Betroffenen (Fahrtkosten, da nicht Auto gefahren werden darf...). Zudem ist ja sowohl das Ergebnis des IQWiG als auch des GBA fragwürdig.
Gibt es eigentlich keine juristische Möglichkeit, dies zu überprüfen?
Gruß
chippy
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Moinmoin,
@Pia: von den hier im Bereich der KV Westfalen-Lippe von Analog auf Human umgestellten Typ2 ist noch nicht 1% derer, deren kranke Kassen die Rabattverträge unterschrieben haben, zurück auf Analog. Denn diese KV rät ihren Ärzten nach wie vor dringend von der Verordnung auf Kassenrezept ab, und die Betroffenen wissen mehrheitlich gar nicht, dass ihre Kasse ihnen in dem Falle wie z.B. die TK ein Privatrezept erstatten würde.
@chippy: die Umstellung erfolgte mit max 10 Minuten beim Diabetologen, in denen das neue Einstellungsschema ausgefüllt wurde. Wo der Hausarzt das gemacht hat, hat er in aller Regel wiederholt, wie er Sawicki verstanden hat: Human wirkt wie Analog. Weil die meisten hier in den letzten Jahren mit Analog und nach dem Essen spritzen eingestellt worden waren, spritzen die jetzt auch das Human nach dem Essen.
Wo soll die Umstellung da nennenswert an Kosten gemacht haben? Die größten sind wahrscheinlich durch die neuen Pens entstanden, die für Human notwendig wurden - und für NPH, denn oft wurde Basal auch gleich in weit vorauseilendem Gehorsam darauf umgestellt.
Der 1c-Schnitt der Typ2-Insuliner in D streut von 8 bis 10. Und in diesem Rahmen hat Sawicki in einer Art recht: da ist weitgehend unerheblich, welches Insulin gespritzt und wie oft gemessen wird.
Und weil diese durchschnittlichen 8-10 ja fach- und ärztliche Einstellungen sind, bekommt er auch so wenig Feuer aus seiner Kollegenschaft.
Bisdann, Jürgen
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Hmm, bin mal gespannt wie die das machen wollen.
Ich kann mich ja nur selbst umstellen, da ich 50% des Monats zur Zeit im Ausland unterwegs bin. Und ab und an fahre ich dort 600 km am Tag Auto, also sollte das kein Problem sein. :lachen:
Wann ist denn jetzt hier ein Stichtag? Ich muß mir ja vorher nochmal einige Ampullen verschreiben lassen....
Gruß
David
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Hallo!
Also ich bin seit gestern ernsthaft am überlegen, ob ich nicht vielleicht wieder auf Humaninsulin umsteige. Da ich noch nicht alle Vor- und Nachteile gehört habe (werde sie aber noch kriegen), hab ich mich noch nicht entschieden. Aber für mich persönlich, mit geringem Insulinbedarf könnte es vielleicht vorteilhafter sein.
@Maulwurfinchen: Ich dachte, wenn man schwanger werden will / ist, sollte man kein Analoginsulin nehmen!?
Na ja, aber die Diskussion an sich, finde ich natürlich doof, weil man kann eben nicht pauschal sagen, das oder das ist besser, weil für manche Menschen ist das eine besser, für andere Menschen eben das andere... von daher sollte beides in Betracht gezogen werden und nicht eins verboten werden oder solche Scherze...
Liebe Grüße,
Corinna
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Moin Corinna,
Humalog ist inzwischen für Schwangere zugelassen. Dass Novorapid und Apidra noch nicht so weit sind, hat nichts mit irgendwelchen Bedenklichkeiten sondern damit zu tun, dass sie noch nicht so lange am Markt sind und die zeitlichen Auflagen noch nicht erfüllen. In Foren berichten werdende Mütter seit Jahren von guten Erfahrungen mit Humalog, und ich bin sicher, dass Frauen, die sonst Novorapid nutzen, für die Schwangerschaft nicht auf Humalog umsteigen, allein schon weil ihnen ihr angestammter Pen besser gefällt ;-)
Auch wenn Prof. Sawicki seinen Kritikern Schwangere vorhält, die auch mit Human einen 1c um 5 erreichen, wird er sich nach meiner Einschätzung eine entsprechende Empfehlung für diesen relativ kleinen Personenkreis vielleicht sogar verkneifen.
Bisdann, Jürgen
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Bei mir hat Humaninsulin nicht funktioniert, ich hab keine Lust immer Zwischenmahlzeiten zu essen, hatte also pp Horrorwerte, um dann nach 8 Stunden (ergo meistens Nachts) total abzustürzen. Die Korrektur hat immer bei hohen Werten ewig gedauert (ca. 2 Stunden) und die Hypos waren jedes Mal extrem heftig, also schwerer zu bekämpfen als unter Humalog. Jedenfalls war es bei mir so. Ach ja, Spritz-Ess-Abstand hatte ich echt ca. 1 Stunde, da meine Mahlzeiten oft nicht planbar sind, ist das einige Male tierisch daneben gegangen. Jedes Mal bei einer Hypo zu zittern und völlig daneben zu sein, muss ich auch nicht haben (so hab ich das nur, wenn ich Nachts von einer Hypo aufwache).
Aber muss jeder natürlich selbst ausprobieren. Für mich war es nichts.
Da Humalog in der Schwangerschaft zugelassen ist, gibt es für mich auch keinen Grund zu wechseln.
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Achso, wusste gar nicht, dass es mittlerweile zugelassen ist... dann ist ja alles ok. ;)
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Achso, wusste gar nicht, dass es mittlerweile zugelassen ist... dann ist ja alles ok. ;)
Einige Analoga sind schon seit paar Jahren zugelassen. Eine Freundin von mir hatte auch während ihrer gesamten Zeit keine Probleme mit dem Insulin.