Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Gyuri am Mai 25, 2014, 22:19
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Heute war wieder so ein Tag ....
Genau genommen fing es Gestern schon an. Da habe ich meinen Lantus-Pen verlegt oder gar verloren. Blöd irgendwie, aber hier im "Urlaub" komme ich nicht so einfach an Ersatz ran. Dazu kommt auch noch, dass mein Auto gerade streikt und ich nicht nur medizinisch hier in der Puszta lebe. Ich versuche etwas mehr bzw. auch kleine Mengen Novorapid zu spritzen und mehr zu messen als sonst.
Den ganzen Nachmittag habe ich im Haus umgeräumt. Keine körperliche Belastung, aber quasi immer abgelenkt. Um 17 Uhr realisierte ich, dass Abendessen angebracht wäre. Für meinen SEA von 15 Minuten spritzte ich 18 I.E. (sonst 15) und ich schluckte schon mal mein Metformin, räumte dann aber "nur noch schnell" was auf.
Interessanter Weiße nahm ich dann um 18 Uhr meine übrigen Medikamente (primär f. Blutdruck) und dachte mir noch: "Ach, das Abendessen lass ich ausfallen - kein Hunger."
Plötzlich, genau um 21 Uhr bekam ich Schweißausbrüche, Zittern und Schwindel. Bevor ich mich um den Blutdruck kümmern wollte (ist sonst oft kritisch bei mir) dachte ich mir, ich könnte auch mal meinen Blutzucker messen - wegen dem fehlenden Lantus wird der sicherlich hoch sein ....
Äh - da muss ich mich wohl etwas vertan haben: 43 mg/dl
Hätte man mich gefragt und wäre kein BZ-Gerät verfügbar gewesen, ich wäre nie auf die Idee gekommen ....
So habe ich schnell 1 BE Traubenzucker gegessen und mir Brote (3 BE) geschmiert. Die falsch interpretierten Unterzuckererscheinungen waren dann schnell weg.
Dumm wäre es nur gelaufen, wenn ich Hilfe gebraucht hätte. Ich bin gerade vollkommen allein. Allerdings hatte ich schon öfter so niedrige Werte und konnte mir immer mit klarem Kopf selbst helfen.
Jetzt schau ich gerade mal, was ich nun habe (ich habe nicht noch einmal zum Essen gespritzt):
131 mg/dl - da hätte ich jetzt mehr erwartet. Auf eine Brotscheibe gab ich etwas Honig ohne zu rechnen :zwinker:
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Schön, dass es gut gegangen ist.
Hast Du bei der Umräumerei im Haus den Lantus-Pen wieder gefunden?
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Ich bin zwar noch lange nicht fertig mit dem Räumen, glaube aber, den Pen am Vortag irgendwo unterwegs verloren zu haben. Ich spritzte Lantus immer nach dem Mittagessen und bemerkte den Verlust so erst einen Tag später.
Einfach etwas mehr spritzen ist übrigens nicht DIE Lösung. :kratz:
Im Grunde müsste ich eine Pumpe simulieren, wollte ich auf Lantus ganz verzichten.
Nach meiner "Milchmädchenrechnung" müsste ich meine 25 Einheiten Lantus auf 24 Stunden verteilen. Aber ganz sicher werde ich mich nicht jede Stunde wegen einer Einheit stechen! Und wenn ich schlafe, werde ich auch nicht spritzen.
Um eine Regel aufzustellen, die ich zumindest für die Zeit, die ich hier in Ungarn bin passt, werde ich wieder wie gewohnt spritzen und dann zwei und vier Stunden nach dem Essen noch mal .... sagen wir mal je 2 I.E.
Da ich jetzt vermehrt messe und sich bei mir ein paar Einheiten mehr oder weniger sowieso kaum bemerkbar machen, glaube ich nicht, dass da großartig was passiert.
Ich war übrigens gestern am Vormittag wieder ganz weit unten. Wie weit genau konnte ich nicht messen. Aber nach 4 Stück Traubenzucker ging es mir wieder besser. Und eine halbe Stunde später war ich bei 89 mg/dl.
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Neues von der Front! :zwinker:
Gestern vor dem Schlafengehen war ich bei 61 mg/dl na ja .... Weil ich jetzt vermehrt Tagesprofile erstelle, war auch eine Nachtmessung angesagt - :o 55 mg/dl. Was mich so erschreckt ist die Tatsache, dass ich das sicher noch nie nachts hatte und dass ich es überhaupt nicht spürte. Ich nahm dann vorsichthalber 1 BE Traubenzucker. Heute Früh war ich dann bei 70 mg/dl. Auch dieser Wert ist für mich eher niedriger als sonst.
Die Erkenntnis aus diesen Messwerten ist also, ich muss irgendwie weniger spritzen. Meine Bolusmenge setze ich um je 3 Einheiten runter und statt 2 mal 4 Einheiten "danach" werden es jetzt 2 mal 3 Einheiten.
Schau ma mal, ob es dann auch ohne Traubenzucker geht ...
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Wenn man die erlaubte Fehlertoleranz bei BZ-Geräten zur Heimmessung berücksichtigt kann ich keinen Unterschied zwischen 61 und 55 erkennen. Und wenn der BZ nur langsam sinkt (z.B. vom Basal ausgehend), dann spürt man auch die sonst üblichen (adrenergen) Symptome gar nicht oder erst später.
Viele Grüße,
Jörg
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Ja nun... :zwinker:
Im Nachhinein kann ich schon vermuten, dass die 61 in Wiklichkeit etwas niedriger war. Bei 10% Abweichung ist aber mit einem Wert zwischen 55 und 67 zu rechnen. Wenn ich mir eine Engriffsgrenze von 60 setze, sage ich eben zu 61 mg/dl "na ja ...".
Ich ging also nachts nicht davon aus, dass der Blutzucker um 6 mg/dl gefallen ist (was ja garnix ist), sondern dass meine mir gesteckte Grenze mit 55 mg/dl (was ja bei 10% wieder zwischen 49 und 61 abweichen kann) unterschritten ist.
Da für mein Gefühl (!) Unterzucker erst unter 50 mg/dl los geht (im kranken Haus wurde man schon unter 80 hektisch ;D ) liege ich mit meiner "Angsttoleranz" nicht ganz falsch. Richtig kritisch wird es erst unter 30 mg/dl, habe ich mir sagen lassen. Aber bitte! Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Aus Mangel an noch genügend verwertbaren Daten, kann ich euch nur zeigen, wie ich relativ sicher sein kann, nicht unvorbereitet in eine Hypo zu rutschen.
(http://up.picr.de/18454394bp.jpg)
Ich führe derartige gemittelte Tagesprofile. Mitteln geht natürlich erst, wenn man genügend normalverteilte Werte beieinander hat. Seit meinem Lantus-Verlust habe ich noch zu wenige Tagesprofile, das wird aber schon besser mit der Zeit. Dann kommt noch hinzu, dass ich nicht jeden Tag ein Tagesprofil erstelle. Der 55er Wert fehlt hier, wenn es aber bei dem einen mal bleibt, spielt er als Ausreiser auch keine Rolle, auf die man eingehen kann/muss.
Dass man sich auf das gemittelte Profil verlassen kann ist um so wahrscheinlicher, je weniger Streuung zu einem Ereignis vorliegt. Ich bewege mich bei meiner Statistik auf einer 95% Wahrscheinlichkeit (4*s).
Danach könnte ich z.B. vor dem Schlafen davon ausgehen (wären die Messungen ausreichend!) dass ich zu 95% zwischen 64 und 74 mg/dl läge. Setze ich mir dann zu allen Zeiten die untere Grenze auf 60 mg/dl bin ich praktisch auf der sicheren Seite. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich schon so auf mich aufpasse, dass ich eine Unterzuckerung lange merke, bevor sie kritisch wird. Wessen Empfindungen nicht so ausgelegt sind, für den wäre das alles natürlich nicht anzuraten.
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:kratz:
Was willst Du mit dem Thread eigentlich bezwecken?
Gruß Trüffel
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Tja, nachdem ich diesen Beitrag eröffnete, hat es einen neuen gegeben, bei dem es direkt darum ging, worauf ich hinaus wollte: Die Frage, ob es lebensgefährlich sei, ins Hypo zu geraten. Zu einer Diskussion bezüglich der von mir gewählten Überschrift konnte es hier so nicht mehr kommen. :rotwerd:
Ich hatte hier ein aktuelles Beispiel erklärt, warum ich persöhnlich da überhaupt keine Angst davor haben brauche. Jetzt geht es genau genommen nur noch darum, ob und wie erfolgreich man auf Lantus verzichten kann, wenn man es sich antut, die Basalversorgung mit Rapid sicher zu stellen. Dazu kann ich inzwischen sagen: Es geht "GEFAHRLOS", optimal ist es aber auf keinen Fall!
Nach einer Diskussion mit meinem Diabetologen in zwei Wochen, werde ich höchstwarscheinlich wieder zu meiner alten ICT zurück kehren, selbst wenn ich das alles gut in den Griff bekommen sollte. Ich brauche dann nur wieder einen für Lantus geeigneten Pen. :zwinker:
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Zwischen tot und lebendig gibt es auch bei einer Hypo erfahrungsgemäß viele Bereiche. ::)
Da Dir anscheinend noch entsprechende Erfahrungen fehlen, möchte ich Dich auf folgendes hinweisen:
Wenn Du häufiger - Deiner Meinung nach unschädliche - niedrige Werte hast, dann gewöhnt sich der Körper mit der Zeit daran. Die Schwelle, wann er mit Gegenmaßnahmen reagiert, sinkt und damit wird das sog. Zeitfenster, in der man handlungsfähig ist, kleiner.
Sprich, wenn Du immer erst ab Werten unter 50 mg/dl reagierst (weil das die "offizielle" Hypo Definition ist), dann merkst Du irgendwann eine Hypo garantiert erst, wenn Du schon handlungsunfähig bist.
Dazu gibt es aber bereits unzählige Threads... :ja:
Viele Grüße
Trüffel
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Nach 16 Jahren insulinpflichtigem Diabetes will ich mich nicht mehr als "entsprechend unerfahren" bezeichnen. Gut, ich bin ein Querdenker, der sich nicht kritiklos an Schulweisheiten orientiert (nicht nur im Bereich Diabetes). Mir ist auch klar, dass einem mit der Zeit das Gefühl für Unterzucker abhanden kommt.
Wobei ... ich glaube eher, man verliert unbegründete Ängste. Nur ein kleiner Vergleich (obwohl Vergleiche gern al hängen). Nach meiner 3fach Bypass-OP spührte ich immer wieder ganz deutlich die typischen Anzeichen eines nahenden Herzinfarkt - obwohl nichts war, bis heute, 4 Jahre nach der OP.
Unterzuckererscheinungen müssen also kein Unterzucker sein. Ich hatte das schon bei 150 mg/dl und wusste damals noch nicht, dass ich da unerwarteten hohen Blutdruck (bis 210 mmHg) spüre. Mit punktgenauen Anleitungen, wie man mit Diabetes umzugehen hat, wie man es in Schulungen gesagt bekommt, konnte ich noch nie viel anfangen. In vielen Dingen weiß ich für mich, 08/15 Regeln können - müssen aber nicht passen.
Wenn ich mich "entsprechend schlecht fühle", kann das bei mir immer zwei Gründe haben: Zu hoher Blutdruck und/oder zu niedriger Blutzucker. Für beide Fälle bin ich gerüstet. BZ-Werte um die 40 mg/dl hatte ich in den 16 Jahren schon öfter und immer rechtzeitig bemerkt. Immer konnte ich mir allein helfen. Nie kann ich mir den Fall vorstellen unbemerkt in den Bereich zu gelangen und fremde Hilfe zu benötigen. Berichte, wonach Autofahrer wegen Unterzucker einen schlimmen Unfall verursacht haben, sind mir völlig unverständlich und bei mir praktisch unmöglich.
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Berichte, wonach Autofahrer wegen Unterzucker einen schlimmen Unfall verursacht haben, sind mir völlig unverständlich und bei mir praktisch unmöglich.
Das zitiere ich mal, weil ich das für gefährlichen Unfug gröberen Ausmaßes halte.
Ich hab da eine Geschichte aus dem wirklichen Leben. Das geht schön, da ist eine Story drin. Und vielleicht dient es als abschreckendes Beispiel:
Ein Diabetiker (Typ 1, seit 20 Jahren diagnostiziert und behandelt) arbeitet zum Praktikum in einer großen Firma. Dort gibt es eine Kantine. Der Diabetiker aus dem Beispielt isst irgendwas zu Mittag und verabreicht sich eine geschätzte Bolusdosis (was hab ich vergessen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle). Im Verlauf des Nachmittages ist ein bisschen Arbeiten angesagt, danach ein relativ früher Aufbruch von der Arbeitsstelle um die ~120km von Stadt 1 in Stadt 2 (nach Hause) zu fahren.
Kurz vor dem Aufbruch fühlt sich der Diabetiker des Beispiels ein wenig unwohl. Stellt erste Unterzuckerungssymptome fest und testet sogar noch den Blutzucker. Der ist niedrig. Und fällt weiter. Der Nachteil von Normalinsulinen mitten in der Wirkperiode. In der Schreibtischschublade sind keine Zuckervorräte mehr, weil es sich ja um einen Freitag handelt (oder Tag vor Feiertag oder sonst irgendwas). Im Auto schon. Eine Packung Haribo. Die liegt da immer bereit.
Der großartig ausgebildete Diabetiker denkt sich also: Kein Problem. Mach ich eben gleich Schluß (Gleitzeit machts möglich), laufe eben zum Auto und esse dort schnellwirkende Zuckerklumpen. Dann warte ich noch ein bisschen bis es mir wieder gut geht. Teste noch mal. Und fahre dann erst los.
Nur.. auf dem Weg zum Parkplatz (das können schon mal 5 bis 10 Minuten sein, je nachdem welcher Platz denn frei war - und Praktikanten parken ja nicht neben der Geschäftsleitung) erreicht die Hypo Ausmaße, die zu erstem Stolpern, Sehstörungen und Problemen mit der Koordination führen.
Und in dem Zustand ist immer auch die Geistesleistung eingetrübt. Das mag sich der Eine oder Andere nicht eingestehen, lässt sich aber nicht vermeiden. Mir fällt das danach dann auf.
Zurück zur Story: Der heldenhafte Diabetiker setzt sich also irgendwie in sein Auto. Vermutlich schweißüberströmt und mit Mühe den Schlüssel ins Schloss fummelnd (damals war noch nix mit Fernbedienung am Auto). Und hat dann nicht mehr genug Geistesleistung zusammen um über das "Essen/Messen/du hast Unterzucker"-Problem nachzusinnen.
Sondern fährt halt los. Richtung nach Hause. Weil zu Hause ist es sicher und warm und da kann man immer Hilfe finden. Oder so. Die tatsächliche Argumentationskette ist hier wohl nicht mehr nachvollziehbar. Und wenn der tolle Diabetiker es dann bis auf die Autobahn schafft ohne in eine Mauer zu bügeln kann er in der nächsten halben Stunde 80km weit auf der falschen Autobahn in die falsche Richtung rasen, bis die Leitplanke dem Abenteuer ein Ende setzt. Rein hypothetisch gesprochen, natürlich, weil so etwas wäre gefährlich.
Der freundliche Lastwagenfahrer aus der Geschichte öffnet dann irgendwann die Tür des Kleinwagens und sagt "Ich glaub der springt nimmer an", weil der Diabetiker im Inneren nicht verstehen kann warum das Auto ausgegangen ist. Da liegt dann schon der größte Teil der rechten Seite des Autos auf der Autobahn, es gibt lustige Reifenspuren und der Tank fehlt auch. Und weil es ein netter Lastwagenfahrer in der Geschichte ist, ruft er dann den Rettungsdienst.
So. Und wenn mir irgendwer erzählt, dass er alle seine Hyposymptome immer bemerkt und immer was rechtzeitig dagegen tun kann, dann halte ich das für gnadenlose, besoffene Selbstüberschätzung. Und gefährlich ist's auch.
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Hallöchen,
ich unterzuckere eher selten, und spüre daher niedrige Werte ab 60mg/dl und darunter sehr deutlich und ( fast) immer so, dass ich rechtzeitig reagieren kann.
Jetzt hatte ich ein neues Medikament ( ein Blutdruckmedikament) bekommen, und unter dem Einfluss dieses Medikamentes habe ich dann keine Symptome mehr gehabt, oder jedenfalls nur so schwach, dass ich sie nicht bewusst registriert habe.
Ergebnis war, ich bin umgefallen-- Notarzt-- Krankenhaus ...., das hätte genauso gut im Auto passieren können.
Es kann also durchaus unberechenbare Situationen im Leben geben.
liebe Grüsse Vera
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Dass so etwas, wie das von Floh erzählte, passieren kann, will ich auch gar nicht in Frage stellen.
Nur - was können wir daraus lernen?
Sollen wir das als "Gott gegeben" sehen und einfach damit leben, dass es irgendwann mal jeden Diabetiker erwischt?
Oder sollen wir lieber Strategien entwickeln, um so etwas zu vermeiden?
Wie könnten solche Strategien aussehen? Die mir wichtigste wäre es, mir immer ein Bild von meiner aktuellen Lage zu machen. Sicher verlasse ich mich auch oft auf mein Gefühl. Aber irgendwas unbekanntes essen, andere Umstände als normal und sich dann denken, das wird schon passen, dann ist der primäre Fehler und nicht das Handeln ohne Zurechnungsfähigkeit das Übel. "Ich müsste jetzt im Unterzucker sein - aber so schlimm wird es wohl nicht sein ..." :patsch:
Beispiel:
Ich spritzte und frühstückte ganz normal wie immer, ging danach aber zum Früh-Schwimmen. 14 Bahnen (=350 Meter) in 30 Minuten mögen für einen Sportler lächerlich sein, für mich ist das aber anstrengend. So hatte ich mir das Außen-Entspannungssprudelbecken mit 32°C verdient. Dort wurde es mir plötzlich "schwummrig". Nun gut, wir sprechen hier im Forum über Diabetes, jedoch mein erster Gedanke war aber hoher Blutdruck. Ich also rein und zu meiner Tasche; Sehstörungen waren schon beachtlich. Ich habe immer beim Sport Blutdruckmessgerät und BZ-Gerät dabei. Der Blutdruck war OK. Aber dann 42 mg/dl! Ach was, dachte ich, da habe ich mir wohl die Hände nicht richtig abgetrocknet ... die Wiederholungsmessung erbrachte 39 mg/dl - neuer Rekord :daumenrunter: Hmm ... Traubenzucker hatte ich in der Jackentasche im Spind. Soll ich mir vorher noch die Haare waschen? :balla: Ich lege zwar gehobenen Wert auf gepflegte Haare, aber die Vernunft sagte mir doch: Zuerst mal Traubenzucker und dann unter die Dusche. Als ich das Hallenbad verließ fühlte ich mich schon viel wohler, schaute aber noch einmal nach dem Zucker ... 75 mg/dl. Trotzdem gönnte ich mir noch einen Schokoriegel aus dem Automaten nur als VORSICHTSMASSNAHME! Ich war ja mit dem Auto da ... Die erste Fahrt ging so ca. 300 Meter weit (voll normal) zur Metzgerei, wo ich mir noch eine Leberkäsesemmel kaufte und gleich aß.
Bei Verdacht auf Bluthochdruck schlucke ich doch auch nicht ohne vorher zu messen, mein "Bayotensin akut". Und genauso halte ich es mit dem Verdacht auf extreme Blutzuckerwerte. Es wird grundsätzlich gemessen, bis ich mir eines Ergebnisses sicher sein kann und sorge dann für geeignete Maßnahmen.
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Dass so etwas, wie das von Floh erzählte, passieren kann, will ich auch gar nicht in Frage stellen.
Nur - was können wir daraus lernen?
Sollen wir das als "Gott gegeben" sehen und einfach damit leben, dass es irgendwann mal jeden Diabetiker erwischt?
Oder sollen wir lieber Strategien entwickeln, um so etwas zu vermeiden?
Du hast es leider nicht verstanden. Strategien zu entwickeln ist wie ein Computerprogramm zu schreiben. Aber: wenn der Computer nicht mehr fehlerfrei läuft nutzt dir das rein gar nichts.
Das medizinische Stichwort dazu heißt "Neuroglykopenie". Das Gehirn arbeitet dann nicht mehr richtig, weil ihm die Energie in Form von Glukose fehlt. Also kann es auch die beste Strategie nicht mehr abarbeiten.
Du kannst Risiken minimieren, aber du kannst sie nicht abschalten. Es sei denn du stirbst.
Leben ist immer mit einem Restrisiko verbunden...
Viele Grüße,
Jörg
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Ich meine, ich habe das schon richtig verstanden ... jedenfalls will ich es nicht akzeptieren, jeden Denkansatz von vornherein als nicht durchführbar abzutun, nur weil es da Krankheiten gibt, die so etwaas vereiteln.
(...)
Sollen wir das als "Gott gegeben" sehen und einfach damit leben, dass es irgendwann mal jeden Diabetiker erwischt?
(...)
In einem Diabetiker-Forum sollte nicht nur aus Sicht einzelner geredet werden, sondern schon auch allgemein. So kommt mir das vor, wie wenn in einer Weightwatcher-Gruppe sich jemand meldet, er könne nicht abnehmen, weil er genetisch nicht in der Lage ist. Das ist zwar tragisch, nützt den meisten Weightwatchern nicht weiter.
In diesem Zusammenhang mit "Neuroglykopenie" fällt mir ein Gespräch mit meinem Diabetologen ein. (Man verzeihe mir das Fehlen von Fachbegriffen, ich muss da aus dem Gedächtnis zitieren)
Das erste Organ, was sich richtig über Zuckermangel beschwert, ist das Hirn. Wer aber seinen Blutzucker von hausaus sehr niedrig eingestellt hat (ich glaube es war auch von Sportlern die rede) bekommt da einen recht nützlichen Abwehrmechanismus. Es werden Zuckerreseven im Hirn angelegt, auf die im Notfall (starker Unterzucker) zurückgegriffen wird. Dieser Schutzmechanismus funktioniert aber nicht, wenn der Blutzucker sonst meist recht hoch ist (z.B. =Angsttoleranz >80mg/dl).
Meine Schlussfolgerung:
In gelegendlichen Unterzucker kommen wir Diabetiker immer mal, der eine mehr, der andere weniger. Eine sicherlich nicht falsche Strategie wäre es, seinen Blutzucker eher am unteren Level zu halten. Dann gewöhnt man sich daran, kommt vielleicht sogar öfter in ein Hypo, dem Körper macht es aber weniger aus.
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Hallo Gyuri,
da hast du den Diabetologen falsch verstanden oder es nicht ganz im Gedächtnis behalten,
das Hirn kann leider keine Zuckerreserven anlegen. Die "Reserven" stecken in den Muskeln, im Fettgewebe und kommen aus der Leber.
Aber gerade wenn man den BZ immer im sehr straff an der unteren Grenze orientiert, spürt man Unterzuckerungen weniger gut, bzw erst sehr spät.
Liebe Grüsse Vera
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Gyuri, tut mir leid, aber Deine Erinnerung an den Gesprächsinhalt und Deine Schlussfolgerungen sind (auch wenn es keine Steigerung gibt...) mehr als falsch.
Aber jetzt verstehe ich, warum Du so -verzeih mir- komisch handelst. Du hast Dir da eine recht seltsame Strategie daraus gestrickt... :kreisch:
Lies doch bitte hier mal genau über den Sachverhalt nach und dann können wir hier in Ruhe weiter plauschen. ;)
http://www.chrostek.de/neues-aus-althausen/hypounterzucker.html
Viele Grüße
Trüffel
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Es ist ja nicht so, dass ich jetzt richtig beleidigt bin. Mir ist schon lange klar, dass man es als Querdenker nicht immer leicht hat, verstanden zu werden. Aber ein kleinwenig bin ich schon verärgert, wenn man mir aufträgt, erst mal Grundwissen nachzulesen. Mir ist schon klar, dass die Leber "eiserne" Reserven anlegt. Ich sprach aber ganz bewusst von Reserven, die sich das Hirn u.U. anlegt.
Wie ich zu dieser "unerhörten" Behauptung gelangte, will ich gern noch einmal Stellung nehmen. Ich war heute bei meinem Diabetologen und fragte ihn noch mal. Er konnte sich sofort erinnern und bekräftigte das, was ich hier schon schrieb. Nur eines war anders: Es ging nicht um Sportler, sondern um Diabetiker wie du und ich. Erfahren hat das mein Arzt bei einem Kongress. Grund dieser Erkenntnis war damals eine vorhergegangene amerikanische Studie, bei der (sehr) kranken Typ2 Diabetikern SCHNELL der HbA1c-Wert gesenkt wurde und die daraufhin zum Teil verstarben, woraus man schloss, dass es besser sei, diesen Langzeitwert besser höher zu halten. Das dass Blödsinn sei und diese Studie anfechtbar, darüber war man sich im Klaren und untersuchte daraufhin Patienten, die praktisch ständig niedere Zuckerwerte und, damit verbunden, auch einen niedrigen HbA1c-Wert hatten. Und genau bei denen konnte man Zuckerdepots im Hirn ausmachen. .....
Irgend welche Publikationen konnte mir mein Diabetologe nicht nennen; als sehr eingespannter Arzt hat er für Forschungsarbeiten nicht so viel Zeit wie er gerne hätte. Es gelte aber in "seinen" Fachkreisen als hinlänglich bekannt.
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Und jetzt zu meinen "waghalsigen" Versuchen.
Ich habe das alles meinem Diabetologen erzählt und er hat ganz bestimmt nicht die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Anhand von seinen Diagrammen (die ich identisch selbst erstellen kann), haben wir das weitere Vorgehen besprochen.
(größer durch KLICK) (http://thumbs.picr.de/18652955qs.jpg) (http://show.picr.de/18652955qs.jpg.html)
Ab dem 24.5.2014 musste ich ohne Lantus klar kommen. Da man am Verlauf des täglichen Mittelwerts erkennen mag, dass sich da einiges verbessert hat, kann meine Spritzerei nicht ganz so falsch gewesen sein. Ein ärgerlicher Fehler mag der typisch zu hohe pp-Wert nach dem Frühstück sein. Ich schob das auf das Fehlen meiner Basalversorgung in der Nacht. Abends mehr zu pritzen wäre aber auch nicht günstig wegen der dann vielleicht zu niedrigen Nachtwerte. Ich meinte, vielleicht sollte ich statt Lantus abends z.B. Levemir in geringer Dosis spritzen ....
Deutlicher kann man das an den Tagesprofilen der letzten 4 Wochen erkennen ....
(größer durch KLICK) (http://thumbs.picr.de/18652956rs.jpg) (http://show.picr.de/18652956rs.jpg.html)
(der heutige Tag ist hier noch nicht richtig eingetragen)
.... oder vielleicht übersichtlicher noch nach dem statistisch gemittelten Profil
(größer durch KLICK) (http://thumbs.picr.de/18652957vn.jpg) (http://show.picr.de/18652957vn.jpg.html)
Mein Arzt überlegte etwas und meinte dann: "Probieren Sie es einfach mal weiter nur mit Novorapid." Für meine meist recht gleichmäßigen BE ersann er dann einen neuen Spritzplan (einfacher als meiner) und für den hohen PP-Wert nach dem Frühstück empfahl er 30 Minuten SEA. Kein Wort wurde über die vier Messwerte in dem Zeitraum unter 50 mg/dl verloren. Das sind einfach ein paar "Ausreiser" wie sie manchmal kommen (seltener als welche nach oben) und überhaupt nicht gefährlich, wenn man sowieso schon das Messgerät ständig bereit liegen hat um die Wirkung einer Strategieändung zu überwachen.
Ach ja, wen es interessiert:
Im ersten Quartal 2014 lag mein Langzeitwert bei 6,8%.
Anfang des zweiten Quartals wurde 7,2% festgestellt.
Weil sich aber einiges geändert hat, wurde gestern noch mal Blut genommen und siehe da: 5,4%
Ich gebe selbst wirklich nicht viel drauf, kann diesen Trend aber in etwa am Verlauf der gemittelten Tageswerte bestätigen.
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Meinst Du die ACCORD-Studie?
Gruß Trüffel
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Ich weiß es wirklich nicht, wie diese Studie heißt, zumal ich ja nur das wiedergeben kann, was mir mein Arzt erzählt hat. Mir geht es in diesem meinem Thema auch eher nicht um irgendwelche wissenschaftliche Studien. Es geht mir nur um einen Selbstversuch, mit dem ich aufzeichnen will, dass man Hypos durchaus gefahrlos abschätzen und ihnen entsprechend begegnen kann.
Von dem Zuckerdepot im Hirn habe ich auch nur erzählt, weil das Wort "Neuroglykopenie" gefallen ist. Bei meinen "Unterzuckerungen" und Grenzwerten ab dem Fehlen von Lantus am 24.05. …
25.05. 20:00 = 43 mg/dl
28.05. 11:59 = 61 mg/dl (vor dem Mittagessen)
28.05. 17:34 = 64 mg/dl (vor dem Abendessen)
28.05. 22:23 = 61 mg/dl
29.05. 02:05 = 55 mg/dl
29.05. 18:30 = 43 mg/dl (vor dem Abendessen)
31.05. 17:16 = 55 mg/dl (vor dem Abendessen)
06.06. 10:57 = 48 mg/dl
08.06. 18:01 = 60 mg/dl (vor dem Abendessen)
09.06. 18:55 = 46 mg/dl (vor dem Abendessen)
11.06. 22:38 = 64 mg/dl
… hat ganz sicher keine "Neuroglykopenie" gewirkt, aber es wurde auch sicherlich auf kein Depot von meinem Hirn zugegriffen. Ich war dennoch zu jedem Zeitpunkt Herr der Dinge und wusste mir bei Werten unter 60 mg/dl mit einer schnellen BE und einer langsamen BE zu helfen. Bei Werten über 60 mg/dl nehme ich in aller Regel nur etwas ein, wenn ich in absehbarer Zeit kein Essen geplant habe. Weitere Messungen danach (die ich jetzt nicht großartig auflisten will) gaben mir letzte Sicherheit, dass es immer wieder bergauf ging.
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*seufz*
Herzlichen Glückwunsch. Du bist auf dem schnellsten Weg in eine sehr ernsthafte Hypo-Wahrnehmungsstörung. Was sich wirklich (und zitierbar) verändert, ist der Wert, ab dem die körperlichen Symptome wahrgenommen werden. Bei mir lag der lange bei 55 mg/dl. Das ist mir (und meinem Arzt, übrigens) zu niedrig. Inzwischen bin ich nach einem Jahr ernsthaft höheren Werten und sofortiger Unterzuckerbekämpfung mit schnell wirksamen Kohlehydraten wieder bei einem Wert von fast 65 mg/dl.
Und eines ist dir hoffentlich ENDLICH VERDAMMT NOCH MAL klar. Die körperlich auffälligen Symptome fallen dann weg. Was übrig bleibt sind die Fehlleistungen des Gehirns.
Worauf du gerade hinarbeitest ist also ein ernsthafter Unfall im Unterzucker. Weil du den Unterzucker nicht mehr spürst, keine Symptome bemerkst und dann mit dem Auto ein spielendes Kleinkind über den Haufen fährst.
Quellen:
[1] http://www.diabetes-deutschland.de/archiv/archiv_2217.htm
[2] http://diabetologie.universimed.com/artikel/hypoglyk%C3%A4mie-wahrnehmungstraining
[3] http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=36025
Und viele, viele weitere. Auch gerne aus einem Buch kopiert, weil ich Internetquellen auch grundsätzlich Mist finde. Das rettet dich aber nicht. Du arbeitest aktiv an einem katastrophalen Versagen.
Und das ist nicht mit "Querdenker" zu entschuldigen. Das ist fahrlässiger Schwachsinn.
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Von einem Wahrnehmungsverlust kann überhaupt nicht die Rede sein und auch nicht davon, dass sich die häufigen Unterzuckerungen der letzten Tage fortsetzen. Ich bin mir auch ganz sicher, noch nie in meinem Leben mit einem Blutzucker unter … sagen wir mal 75 mg/dl am Steuer des Autos gesessen zu haben.
Zum einen sind meine Insulin-Dosierungen nach Absprache mit meinem Diabetologen aufgrund der letzten Messergebnisse angepasst/verringert worden, zum anderen muss man auch die Umstände kennen, unter denen es in dem aufgezeichneten Zeitraum zu Unterzucker kam. Ich war in der Zeit in meinem Ferienhaus oder im Garten mit körperlich schwerer Arbeit beschäftigt und spürte sehr wohl schon VORHER, dass mein Blutzucker im Tal war. Hätte ich nicht meine Grenzen gekannt, ich hätte vorher eine Pause eingelegt, ganz sicher sogar. In dieser "Übergangsphase zum Unterzucker" würde ich mich z.B. nie in ein Auto setzen oder die Kettensäge betätigen. Da war aber der Komposthaufen, den ich noch schnell fertig umgraben wollte, bevor ich mir mein Abendessen gönne, oder das hohe Gras entfernen, dass das Gartentor behindert, oder die Kartons mit den Weihnachtssachen/Ostersachen auf den Dachboden schaffen. Ich konnte immer sicher sein, dass ich diese Arbeiten noch kurz vor einer drohenden Hypo erledigen kann und war auch nicht über die gemessenen Werte verwundert.
Ganz entscheidend und so wichtig, dass ich mich gern wiederhole!
Meine weitere Vorgehensweise ist mit meinem Diabetologen ABGESPROCHEN, der mir auch 3 x 3 I.E. aus meinem vorläufigen Ungarn-Plan gestrichen hat. Und: Die Zeit der oben aufgezeigten Unterzuckerungen ist für mich erst mal vorbei und wird dann erst nächste Woche wieder interessant zu beobachten sein, wenn ich wieder zwei bis drei mal die Woche mit Frühsport (nach dem Frühstück) beginne. Aber dann werde ich einfach wieder die 18 I.E. zum Frühstück auf 9 I.E. reduzieren und schauen, was mein Blutzucker nach dem Schwimmen sagt. Auch da steuere ich dann auf keinen Fall einer Katastrophe entgegen - ganz sicher nicht.
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Ich versuch es noch ein Mal. Irgendwie verliere ich aber das Interesse und die Lust. Ich stampfe ja nur mit dem Fuss auf und randaliere, damit kein Anderer so was nachmacht.
Zitat Teil 1: Hätte ich nicht meine Grenzen gekannt, ich hätte vorher eine Pause eingelegt, ganz sicher sogar.
Zitat Teil 2: Da war aber der Komposthaufen, den ich noch schnell fertig umgraben wollte, bevor ich mir mein Abendessen gönne[...]
Das ist ein Teil der typischen Anzeichen einer Hypo-Wahrnehmungsstörung. Sagt das BGAT III Handbuch (ja, da stehen auch Autoren drauf. Aber es liegt 2 Stockwerke tiefer und ich lauf da jetzt nicht nochmal hin, nur weil meine Geistesleistung nicht ausreicht).
"Nur noch schnell was fertig machen wollen" ist eines der Anzeichen für eingetrübtes Verhalten. Die richtige Reaktion ist "etwas schnell wirkendes Essen/Trinken, 10 Minuten Pause machen, dann den Rest erledigen".
Es ist schon richtig die eigene Einstellung anzupassen (zum letzten Absatz) - das soll und muss ja das Ziel einer selbstständigen Behandlung sein. Nur unterschätzt du völlig die Probleme die von Unterzuckerungen ausgehen.
Ich kann das nachvollziehen. Ich würde es dem Internet ja auch nicht glauben. Wäre ja noch schöner. Viel Glück dass nichts passiert.
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Ich versuch es noch ein Mal. Irgendwie verliere ich aber das Interesse und die Lust. Ich stampfe ja nur mit dem Fuss auf und randaliere, damit kein Anderer so was nachmacht.
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Hallo,
du hast sicher Recht, die Wertigkeiten unter 70mg/dl (3,9mmol/l) sind unbedingt für einen Typ-1 Diabetiker zu vermeiden!
Aber der Teilnehmer "Gyuri" hat einen Typ-2, sodass dies immer zu beachten ist, seine Steuermechanismen bleiben intakt, obwohl er Insulin extern zuführt.
Es wäre Grob-Fahrlässig, wenn man das nicht beachtet bzw. auch klar hervorhebt!
Also Vorsicht! - Ein Typ-1 sollte das nicht nachmachen, was dort aufgezeigt wird von einem Typ-2 Diabetiker.
Und bitte beachten im Straßenverkehr sollte man mit solchen Wertigkeiten auf keinen Fall Teilnehmen. Im Schadensfall sieht man seine Fahrerlaubnis so schnell nicht wieder. Wie ein Teilnehmer behauptet kann, noch nie mit einem BZ-Wert unter 75mg/dl am Straßenverkehr teilgenommen zu haben und dann Tagesprofilwerte vorlegt, die eine Wertigkeit von 64mg/dl nicht übersteigen, das ist schon abenteuerlich.
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(…) Wie ein Teilnehmer behauptet kann, noch nie mit einem BZ-Wert unter 75mg/dl am Straßenverkehr teilgenommen zu haben und dann Tagesprofilwerte vorlegt, die eine Wertigkeit von 64mg/dl nicht übersteigen, das ist schon abenteuerlich.
;D Man muss die Tagesprofile schon so beachten, unter welchen Umständen sie entstanden sind. "Normal" erstelle ich meine Tagesprofile zwischen einmal und dreimal die Woche mit jeweils 9 Messungen nur zu bestimmten Ereignissen. Messungen zwischendurch (wenn ich z.B. eine Hypo erahne) tauchen in so einem Tagesprofil nicht auf. Was ich dann mit diesen Tagesprofilen anfange, wäre eine längere Geschichte, die ich hier nicht erläutern will.
Die letzten Messdaten mit den Unterzuckerungen sind keine Tagesprofile. Sie stellen einen Sonderfall dar und können statistisch nur sehr bedingt ausgewertet werden. Es sind nicht einmal alle Werte des Zeitraumes, sondern nur vermutete "Ausreißer". Zu meiner Verteidigung kann ich auch sagen, dass ich die ganze Zeit ohne Auto war. Das war in der Werkstatt. Das hat mich rund 360'000 HUF gekostet, was in etwa dem Zeitwert entspricht. :'(
Die geschätzten 75 mg/dl, die ich beim Fahren kaum unterschreiten kann, ergeben sich daraus, dass ich bei ca. 80 mg/dl schon erste Unterzucker-Erscheinungen bekomme und dann schon vor der Fahrt messe. Entsprechende Maßnahmen werden rechtzeitig ergriffen und zur Not liegt Traubenzucker in einem Auto, dass von zwei Diabetikern genutzt wird, IMMER griffbereit.
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Die geschätzten 75 mg/dl, die ich beim Fahren kaum unterschreiten kann, ergeben sich daraus, dass ich bei ca. 80 mg/dl schon erste Unterzucker-Erscheinungen bekomme und dann schon vor der Fahrt messe. Entsprechende Maßnahmen werden rechtzeitig ergriffen und zur Not liegt Traubenzucker in einem Auto, dass von zwei Diabetikern genutzt wird, IMMER griffbereit.
Hallo,
Statistik hin, Statistik her, mein Doc arbeitet auch als Sachverständiger vor Gericht und er definiert einen mindest-BZ vor der Fahrt bei einem insulinpflichtigen Diabetiker mit 150mg/dl.
Und wenn du einen Wert von unter 75mg/dl bemerkst, warum unterzuckerst (<50mgdl) du dann (siehe Tagesprofilwerte)?
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Sag mal Gyuri, nimmst Du die Messwerte immer so haargenau?
Ein BZ ist "nur" der Glukosewert des Blutes. Wie der Spiegel im Interstitium (Zwischenzellwasser) ist, könnte man anhand eines entsprechenden Messgerätes (CGMS) ablesen. Und wie die Glukoseversorgung wiederum in der jeweiligen Zelle ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Kurz: Der Glukosespiegel im Blut ist nicht automatisch mit dem der Zelle identisch!!!! Besonders unterscheiden sie sich bei raschen BZ-Veränderungen.
Viele Grüße
Petra
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Die geschätzten 75 mg/dl, die ich beim Fahren kaum unterschreiten kann, ergeben sich daraus, dass ich bei ca. 80 mg/dl schon erste Unterzucker-Erscheinungen bekomme und dann schon vor der Fahrt messe. Entsprechende Maßnahmen werden rechtzeitig ergriffen und zur Not liegt Traubenzucker in einem Auto, dass von zwei Diabetikern genutzt wird, IMMER griffbereit.
Hallo,
Statistik hin, Statistik her, mein Doc arbeitet auch als Sachverständiger vor Gericht und er definiert einen mindest-BZ vor der Fahrt bei einem insulinpflichtigen Diabetiker mit 150mg/dl.
Und wenn du einen Wert von unter 75mg/dl bemerkst, warum unterzuckerst (<50mgdl) du dann (siehe Tagesprofilwerte)?
Wie gut das ich keinen Führerschein habe!
Oder zählt das auch für Radfahrer?
Vergleiche ich den Einstiegswert bei Auto im wahrsten Sinne, mit dem Einstiergswert beim Sport, - wo ja bei letzterem eher ein höherer BZ - Wert wg. körperlicher Arbeit etc. Sinn macht, - habe ich jedoch oft auch einen BZ von 100-120, den ich dann vorsorglich mit lange KE aufrecht erhalte, - müsste ich beim Autofahrer mir noch was an KE zuführen, bzw. weniger Insulin geben, damit ich den BZ von 150 nicht unterschreite ??? ??? ?? Und das als Kraftfahrer, der kein geregeltes Fahrverhalten hat ..... wie würde da der Langzeitwert aussehen?
Sagenhaft, das ein Doc. das so verallgemeinern kann!Triift das auf jeden Diabetiktyp zu, - so wie bei mir als Typ2, eher Typ3c, der seine BS eher unterstützt? ??? ??!
Oder vielleicht am Besten doch Fahrverbot für Diabetiker?
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[...] mein Doc arbeitet auch als Sachverständiger vor Gericht und er definiert einen mindest-BZ vor der Fahrt bei einem insulinpflichtigen Diabetiker mit 150mg/dl.
:o Glatt 150?
Da kann man ja froh sein, dass er nicht auf mmol/l geeicht ist sonst hätte er vermutlich auf glatt 9 (162) aufgerundet!
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:kratz: Wollt ihr mir jetzt etwas wegen "unverantwortlicher" Teilnahme am Straßenverkehr andrehen?
Mir ist schon klar, dass es da manchmal ein paar "geschickte Rechtsverdreher" gibt.
Mein Schwiegervater (Gott habe ihn selig) stand mit seinem Auto wartend bei Schwerbehinderten-Parkplätzen, weil gerade alles belegt war er hatte einen GdB 90 und eine entsprechende Parkerlaubnis. Der Motor war abgestellt, die Handbremse angezogen. Eine Frau versuchte hinter ihm in eine Parklücke zu steuern. Dabei streifte sie die Anhängerkupplung meines Schwiegervaters.
Selber schuld, würde da wohl jeder sagen. Das Dumme war nur, es war die Frau eines hohen Tieres einer Versicherung. Man bekam heraus, dass mein Schwiegervater a.) Diabetiker war und b.) rechts eine Beinprothese trug. Die Versicherung meines Schwiegervaters zahlte den entstandenen Schaden.
[ironie]Wie kann man auch so unverantwortlich sein, mit Diabetes und einer Behinderung in einem extra umgebauten Fahrzeug auf einen Behindertenparkplatz zu warten? [/ironie]
Was er gerade für einen BZ-Wert hatte, konnte man im Nachhinein nicht mehr feststellen. Vielleicht hat man da aber auch einen Wert unter 150 mg/dl angenommen? :balla:
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Also, was sagt uns das:
Niemals mit einem Blutzucker unter 250 ans Steuer setzen! :wech:
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400 ist noch besser :banane:
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400 ist noch besser :banane:
Ist wohl eher nicht zu empfehlen, - wenn ich da bei den BZ - Schwankungen und meiner Sehkraft ( fast Blindheit ) denke :lachen:
Eigendlich ist das nicht witzig!!!!!
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Naja, witzig ist es eigentlich nicht..
ABER:
Humor ist, wenn man trotzdem lacht! (Nichts für ungut.)
pfaelzer
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Witzig war das nicht gemeint, ab 6xx misst das BZ-Gerät nicht mehr,
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Zumindest dann sollte man aber hypo-frei Auto fahren können :wech: