Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Llarian am Juli 08, 2013, 23:39
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N'Abend,
eine Frage an die flugerfahrenen Pumpis:
Ich fliege demnächst. Auf der HP meiner Fluggesellschaft steht zum Thema Flüssigkeiten folgendes:
Sonderregelungen gelten für Flüssigkeiten, Cremes, Pasten, Gele und Spraydosen. In Ihrem Handgepäck dürfen Sie diese nur in Behältern mit einem Volumen von höchstens 100 ml pro Artikel mitnehmen. Die Artikel müssen in einem durchsichtigen und verschließbaren Plastikbeutel, der ein Volumen von 1 Liter nicht überschreitet, mitgeführt werden. Die Tasche muss geschlossen werden und die Artikel leicht darin unterzubringen sein.
Pro Person darf nur ein Plastikbeutel mitgeführt werden. Bei der Kontrolle Ihres Handgepäcks werden Sie gebeten, den Plastikbeutel für die Flüssigkeiten gesondert vorzuzeigen.
Ausgenommen von dieser Regelung sind die folgenden Artikel:
Babynahrung, die während des Flugs benötigt wird
Medikamente, die während des Flugs benötigt werden, vorausgesetzt, Sie besitzen ein Rezept oder die Erklärung des behandelnden Arztes
Kranken- und Schonkost, die während des Flugs benötigt wird
Ich habe eine mehrsprachige Bescheinigung für Pumpe und Insulin... aber was ist mit Desinfektionsspray und Braunovidonsalbe? ??? :kratz:
Sind keine Medikamente, werden nicht während des Fluges gebraucht, aber ich will nicht, wenn das Gepäck andere Wege geht als ich, irgendwann in der Nacht im Ausland eine Pharmacie suchen, und auf Englisch erklären, dass ich gerad Desinfektionsspray brauche, weil mein Katheter versagt hat und ich ihn wechseln dringend möchte... Demnach soll das Zeug ins Handgepäck.
Ergänzung: Wie ist das mit den Medikamenten? Ich habe eine Medikationsliste meines Arztes, aber wegen des Elends mit den Rabattverträgen mit den kranken Kassen steht da nicht immer dasselbe drauf wie auf der Packung.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Anja
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Hallo Anja,
huch, das ganze Geschriebe von den Fluggesellschaften habe ich mir noch nie durchgelesen. Fliegst Du das erste Mal?
ich habe mir in der Apotheke von Kodan Tinktur forte farblos mal kleine Proben besorgt. Das sind kleine Fläschchen mit 6ml Lösung. Die kannst Du unbesorgt ins Handgepäck tun. Die Proben halten locker einige Katheterwechsel. Diese Proben habe ich auch täglich dabei, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin - Notfallgepäck, falls wirklich mal etwas mit dem Katheter oder Sensor sein sollte.
Damit kannst Du dann auch Deine Kodan Tinktur forte Flasche mit 250ml getrost in den Koffer packen.
Alles andere packe ich grundsätzlich ins Handgepäck - ein grosser Deuter Giga Office plus Rucksack (32l) enthält dann meine gesamten Diabetesutensilien und meine weiteren Medikamente in doppelter Ausführung. Kleiner Tip: nie etwas vorzeigen oder sagen, was Krankheiten oder die Pumpe oder den CGM-Sensor betrifft an der Kontrolle, bevor das Sicherheitspersonal nicht von sich aus fragt.
Damit hatte ich dann auch noch nie Probleme.
Liebe Grüsse und guten Flug,
Britta
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Ich habe beides einfach in meinem 1l-Sack.
Wo fliegst du denn hin (bzw. bleibst du in Europa). Von wo aus fliegst du. In München hatte ich z.B. keine Probleme - auch nicht mit z.B. Nasenspray einfach so im Rucksack. Die haben wohl schon auch neue Scanner, die Flüssigkeiten unterscheiden können.
Bei meiner Pumpe sind sie dafür immer sofort mit einem Sprengstofftest dabei.
lg
Adrian
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Kleiner Tip: nie etwas vorzeigen oder sagen, was Krankheiten oder die Pumpe oder den CGM-Sensor betrifft an der Kontrolle, bevor das Sicherheitspersonal nicht von sich aus fragt.
Damit hatte ich dann auch noch nie Probleme.
Sobald klar war, dass das eine Insulinpumpe ist, hatte ich auch noch nie Probleme.
Daher rate ich eher dazu alles vorzuzeigen.
Im Frühjahr hatte ich in Düsseldorf das Problem, dass ein Kontrolleur meine Pumpe mit Kabel für ein Smartphone gehalten hat und auf stur geschaltet hat:
"Tu erstmal dein Spielzeug da rinn.", "Tu erstmal dein Spielzeug da rein!!!", "Nein, ich höre jetzt nüsch zu, tu ertmal dein Spielzeug da hinein.". (Er deutete dabei auf eine Plastikwanne auf dem Band des Scanners.) Nur bloßes ignorieren und ansprechen eines seiner Kollegen hat geholfen. Danach ist er mir sogar bis in den Duty-Free-Shop nachgelaufen um sich zu entschuldigen.
In diesem Jahr war ich sonst in München, Wien, Linz, Malaga und Amsterdam. Wegen der Medikamente (alles wild mit Stauschlauch, Spritzen etc. gemischt) und Flüssigkeiten gab es dort aber keine Probleme. Ich hatte auch 2 Plastiksackerl dabei. - Alles kein Problem.
Nur in Amsterdam, da hat mich eine Frau durchsucht (Sie war frei und alle männlichen Kollegen hatten viel zu tun, ich hätte auch warten dürfen). Sie hatte wohl nicht daran gedacht, dass bei männlichen Reisenden etwas zwischen den Beinen hängt :-/. Stark weh getan hat es jedoch nicht.
lg
Adrian
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Bescheinigung vom arzt griffbereit halten, Pumpe dran lassen und allesandere säuberlich verpackt ins Handgepäck... Die einzigen, die bisher Probs gemacht haben, war die BuPo am Flughafen D´dorf.... Aber dem Mitarbeiter hab ich zur Kündigung verholfen.... Die Münchener sind dasuper locker drauf.... oh Pumpe, dann geh mal... Bei mir reibungslos und die Pumpe von meinem Man maulte rum.... Alle haben schief gegrinst... Auslöser war ein Metallsplitter, der sich unbemerkt während der Arbeit in der Autowerkstatt auf der Pumpe nieder gelassen hatte... Großes Gelächter und alles war gut... Die Leute an der Kontrolle sind drauf geschult, daß ZUbehör von medizinischen Geräten unbedingt durch muß... Wo sie schon mal maulen ist, wenn zu fest gepackt ist... Aber das dann zu Recht...
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Ich würde die Bescheinigung vom Arzt dabei haben aber nicht aktiv vorzeigen. Ist im Regel nicht nötigt. Bei mir hat bisher nur einmal in Berlin Schönefeld jemand gemeint das wäre jetzt gut so etwas zu haben - ich hatte keine dabei - und bin dann einfach weiter gelaufen.
Sonst ist das kein Problem. Standard ist Wischkontrolle auf Sprengstoff bei der Pumpe wie auf Fotogeräten, Mann oder Frau wird halt von Hand kontrolliert wenn es piepst. Obwohl ich einmal mit der Pumpe an Schlauch dann auch ohne weitere Kontrolle durchgewunken wurde.
Eimal musste ich die Pumpe durchleuchten lassen - laut Handbuch nicht erlaubt - in Düsseldorf, aber am nächsten Tag wuste ich warum. Da ist nämlich der Anschlag in Tunessien passiert.
Ich würde einer Frau empfehlen die Pumpe am Gürtel und nicht unbedingt im BH bei der Kontrolle zu tragen.
@Adrian: Die Kontrolle von Männern durch Frauen ist in China Standard.
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Hallo Anja,
ich hatte bisher noch nie Probleme mit dem mitgeführten Pumpenzubehör. Ich habe im Handgepäck meist den Bedarf für ca. 1 Woche, auch das Desinfektionsmittel (Cutasept 50 ml) ist im Handdgepäck untergebracht, in einer Dose zusammen mit Ersatzkatheter und Ersatz-Insulin. Die BZ-Teststreifen gehören auf langen Flügen auch ins Handgepäck. Im Gepäckraum kann es da schon mal knackig kalt werden.
aber ich will nicht, wenn das Gepäck andere Wege geht als ich, irgendwann in der Nacht im Ausland eine Pharmacie suchen, und auf Englisch erklären, dass ich gerad Desinfektionsspray brauche, weil mein Katheter versagt hat und ich ihn wechseln dringend möchte...
Wenn die Apotheken im Ausland so drauf sind wie in Franken, dann gibt es alkoholhatige Desinfektionsmittel nur auf Bestellung. :nein:
Wenn du wegen dem Desinfektionsmittel unsicher bist, es gibt von B.Braun einzeln eingepackte Alkohol-Pads, 100 St. für ca. 3 €
Die Bedenken mit deiner Medikamentenliste kann ich nachvollziehen, vor allem wenn es ins Ausland geht. Erklär mal einem Sicherheitsbeamten die Logik des deutschen Gesundheitssystems. ;D
Kannst du nicht selbst, einige Tage vor dem Abflug, wenn du aktuell alle Medikamentnamen kennst, eine Liste schreiben ( incl. Braunovidonsalbe) und zum Unterschreiben beim Artzt vorbeibringen?
Ich würde einer Frau empfehlen die Pumpe am Gürtel und nicht unbedingt im BH bei der Kontrolle zu tragen.
Den Tipp kann ich nur bestätigen, zumdestens vorzeigen musste ich die Pumpe fast jedesmal. Mit in Kabine zum Abtasten musste ich bisher nur ein einziges Mal, in Düsseldorf.
Wenn du nicht alleine fliegst, verteil dein Diabeteszubehör auf mehrere Koffer oder Taschen, wenn ein Gepäckstück weg ist, dann ist wenigstens nicht alles weg.
Ansonsten wünsch ich dir einen schönen und angenehmen Flug
ariola
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@Adrian: Die Kontrolle von Männern durch Frauen ist in China Standard.
Das ist mir in keinem der beiden Chinas passiert. (In Japan gibt es das sicherlich ohne Flughafen ;))
Nur letztes Jahr in Rotchina ist mir ein Mini-USB-Stick genauer untersucht worden. (Ich vermute die Daten wurden angeschaut.) Der hat sich wohl verdächtig gemacht, da er sehr klein ist und in einem Geheimfach des Rucksacks war.
Für meine Pumpe haben sie sich extra frische Handschuhe angezogen; lief Reibungslos.
In Taiwan wird man sogar völlig mit freundlichem Personal erschlagen. Mir wurde sogar nach der Sicherheit der Rucksack passend gereicht, dem Herren nach mir ins Jackett geholfen...
Interessant, dass es bei den wenigen Meldungen hier schon 3 bis 4 negative aus Düsseldorf dabei sind.
lg
Adrian
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Interessant, dass es bei den wenigen Meldungen hier schon 3 bis 4 negative aus Düsseldorf dabei sind.
Das dachte ich mir auch aber das kann man ja auch umdrehen und einen Schuh daraus machen: Dort schauen sie vielleicht genauer hin? Ich fühle mich ehrlich gesagt immer etwas unwohl, wenn aus irgendeinem "pauschalen Grund" Kontrollen beiseite geschoben werden.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass man als "geocachender Diabetiker" so ziemlich alles an (Bomben-)material überall hinschaffen könnte, ohne dass jemand genauer hinschaut... ;D
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In Düsseldorf waren die etwas nervös und haben auch Kugelschreiber durchleuchtet. Die wusten damals das etwas unterwegs ist. Und am Tag drauf gab es den Anchlag in Tunesien.
Sonst bin ich schon mehrfach über Düsseldorf geflogen ohne Probleme. In Amsterdam hat mein Chef damals nur gemeint das die Handkontrolle genau war. Für mich was das normal.
Negativ ist mir Zürich in Erinnerung. Dort hat es piep gemacht und ich habe die Insulinpumpe vom Gürtel abgemacht.
Frage: Insulinpumpe? Antwort ja Dann gehen Sie weiter und das ohne jedliche Kontrolle. Hätte ja sonst noch was dabei haben können.
Aber das Sicherheitspersonal an Flughäfen in Deutschland / Europa / USA kennt sich mit Insulinpumpen und Diabetikern aus.
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Ich hoffe, dieser Thread ist "nichtöffentlich". Mit der ein oder anderen Bemerkung könnte man fatale Ideen ins Leben rufen. Gebrauchte Insulinpumpen kann man im Netz ersteigern und dann...... ist dem Unheil Tür und Tor geöffnet.
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Ich hoffe, dieser Thread ist "nichtöffentlich". Mit der ein oder anderen Bemerkung könnte man fatale Ideen ins Leben rufen. Gebrauchte Insulinpumpen kann man im Netz ersteigern und dann...... ist dem Unheil Tür und Tor geöffnet.
Wieso? Es gibt sicher genug andere Möglichkeiten Dinge ins Flugzeug zu schmuggeln. Der Wischtest auf Sprengstoff ist heute glaube ich Standard.
Die alten Res. von Medtronik hatten Nadeln die man auch ins Flugzeug bekommen hat. Oder auch nicht, wie mir das einmal in Paris passiert ist. Katheter kann man auch zum Würgen missbrauchen.
Das sind doch nur mehr oder minder gute Stichproben die da am Flughafen gemacht werden. Je nach Einstellung schlägt der Metaldetektor nicht mal bei Insulinpumpen an.
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Ich habe immer diverse Medis dabei (auch flüssige) und habe noch nie eine Bescheinigung vorzeigen müssen. Auch meine Pumpe erwähne ich nie. Trage sie im BH, da bemerkt sie sowieso keiner.
Achso, fliege meist von Hamburg aus.
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Soderle... bin wieder da und es war herrlich unkompliziert.
Ich hatte alles mögliche an Papierkram dabei, auch für Spray, Zubehör und Medis und die Pumpe bei der Fluggesellschaft angemeldet. Aber heutzutage hat wohl jeder größere Flughafen Körperscanner an der Security. In München und Amsterdam hatte ich die Pumpe und die Bescheinigungen in der Hand, München hat einen Wischtest gemacht, Amsterdam hat nur gefragt, ob ich ärztliche Bescheinigungen habe, diese aber nicht sehen wollen.
Auf dem Rückflug habe ich die Pumpe dann gar nicht mehr erwähnt und war eher aus dem Konzept, als ich in Edinburgh die Schuhe mit aufs Laufband legen sollte :kreisch: Denkt da bei dem Wetter eigentlich irgendjemand auch mal an Fusspilz?
Danke! ;)
Anja
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Ich hatte auch noch nie Probleme mit dem Diab-Kram. Wenn ich mal etwas auspacken/vorzeigen musste, dann schien es eher Interesse zu sein. Seit ich mit Pumpe reise bin ich schon dreimal gefragt worden, ob ich außen am Scanner vorbei gehen möchte.
Mit O-Saft bin ich auch schon durch gekommen, hatte vergessen, dass der noch im Rucksack ist. Da waren sie der Meinung, ich darf das als Diabetiker. Aber die Schuhe muss ich fast jedes Mal ausziehen. :gruebeln: ;D
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Hat jemand Erfahrungen mit dem Hamburger im Allgemeinen und den dortigen Flughafensicherheitskräften im Speziellen? :)
Weiß jemand, ob es in Hamburg Probleme für Diabetiker und deren Utensilien gibt? Werde ausschießlich mit Handgepäck dort anreisen und folglich 2 Insulinpens, Messgerät und das entsprechende Zubehör (Pennadeln, Lanzetten, Teststreifen, Flüssigkohlenhydrate) mit mir führen. Einen selbst ausgefüllten Ausweis, den mir meine Diabetologin mal ausgehändigt hat, habe ich immer bei mir.
...Nicht, dass sie mich dort nicht mehr weglassen, das wäre fatal :D
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Pumpe: Sprengstofftest - das war bisher das "Schlimmste", was ich in HH erlebt habe. Spritzen, Ampullen und Co., alles kein Problem.
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Sprengstofftest? klingt cool!!! :P :wech:
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Hamburg: gelegentlich Sprengstofftest der Pumpe, ansonsten ganz easy dort. Ich durfte auch schon Saft mit durch die Kontrolle nehmen.