Autor Thema: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt  (Gelesen 20276 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #20 am: Februar 14, 2011, 11:36 »
Dieses tolle Programm ist bei erfolgreichen CGM-Anwendern völlig obsolet, weil wir CGM-Nutzer Hypos erfolgreich, rechtzeitig und sicher erkennen können.

Warum müssen Piloten lernen zu fliegen, wenn es doch in jedem Flugzeug einen Autopiloten gibt?
Warum lernen Kinder die Grundrechenarten, wenn es doch so tolle Taschenrechner gibt?

Schau dir mal den Film "Wall-e" an wenn du sehen willst wohin es führt, wenn man sich nur auf die Technik verlässt.

Ich find Technik klasse (jeder der mich persönlich kennt wird das unterschreiben). Aber ich will auch in der Lage sein diese Technik zu beherrschen und mich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Und da geht es eben nicht ohne ein gewisses Maß an Grundlagenwissen.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Andreas

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #21 am: Februar 14, 2011, 11:54 »
Ich find Technik klasse (jeder der mich persönlich kennt wird das unterschreiben). Aber ich will auch in der Lage sein diese Technik zu beherrschen und mich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Und da geht es eben nicht ohne ein gewisses Maß an Grundlagenwissen.

Aber Deine Aussage ist doch in Tuuts Satz enthalten, wo ist der Widerspruch? Da steht nichts davon, dass das CGM als Autopilot unser Verhalten obsolet macht. Vielmehr müssen wir die Technik beherrschen, um sie nutzen zu können:

weil wir CGM-Nutzer Hypos erfolgreich, rechtzeitig und sicher erkennen können.

Gruß, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Llarian

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #22 am: Februar 14, 2011, 22:21 »
Ich find Technik klasse (jeder der mich persönlich kennt wird das unterschreiben). Aber ich will auch in der Lage sein diese Technik zu beherrschen und mich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Und da geht es eben nicht ohne ein gewisses Maß an Grundlagenwissen.
Andersrum wird ein Schuh draus. Es ist der Verkäufer dieser Kurse, der die CGMS runterputzt. So, wie jeder Teststreifenverkäufer ein verletzungsfreies Messverfahren runterputzen wird.
Auch wenn diese Systeme derzeit noch nicht preisgünstig sind, sind sie trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung, solange es noch keine Heilung gibt. Und auch unsere derzeitigen BZ.Testsysteme waren vor etwa 25 oder 30 Jahren einmal schweineteuer, technisch noch nicht ausgereift und noch kein Standard.
Sie haben sich allerdings bewährt, moderne Therapien wie CSII oder ICT wären ohne Testgeräte nicht denkbar und die Konkurrenz am Markt hat zu anwenderfreundlichen Geräten mit annehmbaren Preisen geführt. Genauso wie vor 15-20 Jahren bei Handys oder noch ein paar Generationen vorher bei Autos... soll heißen, die Entwicklung wird kommen. Da ist so ein Kurs zur Hypowahrnehmung nicht mehr lange als sichere Einnahmequelle zu sehen und man muß sich ja der Anfänge wehren.

Grüße
Anja

Offline Ludwig II

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #23 am: Februar 14, 2011, 22:47 »
Die hatte meine Tochter auch vor kurzem, war aber trotz Pumpe nicht schön.7,1  :'(
LG Ludwig

Offline Joerg Moeller

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #24 am: Februar 15, 2011, 11:44 »
Aber Deine Aussage ist doch in Tuuts Satz enthalten, wo ist der Widerspruch? Da steht nichts davon, dass das CGM als Autopilot unser Verhalten obsolet macht. Vielmehr müssen wir die Technik beherrschen, um sie nutzen zu können:

Ich sehe einen Unterschied in "Beherrschen können" und "Bedienen können". Zum 'Bedienen können' muß ich die Grundlagen nicht kennen. Zum 'Beherrschen können' allerdings schon. Und daher finde ich...

Zitat
Dieses tolle Programm ist bei erfolgreichen CGM-Anwendern völlig obsolet

...eben unzutreffend.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Joerg Moeller

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #25 am: Februar 15, 2011, 11:56 »
Andersrum wird ein Schuh draus. Es ist der Verkäufer dieser Kurse, der die CGMS runterputzt. So, wie jeder Teststreifenverkäufer ein verletzungsfreies Messverfahren runterputzen wird.

Können sie ja tun, nur wird das den Fortschritt nicht aufhalten. Vor einigen Jahzehnten waren führende Ärzte auch noch der Meinung, daß SMBG nichts für Patienten ist. (Und noch einige Jahrzehnte früher hielt man die Erde für eine Scheibe :zwinker: )

Ich bin halt nur auf dem Standpunkt, daß jede noch so gute Technik das Basiswissen nicht ersetzt. Zumindest dann nicht, wenn man kein Lemming sein will.

Ein BGAT ersetzt kein CGMS und ein CGMS ersetzt kein BGAT (sofern man Hypowahrnehmungsstörungen hat).
Eine Knautschzone und Tempo 30 ersetzen ja auch keinen Sicherheitsgurt.

Wenn ich mich nur auf Technik verlassen würde hätte ich mich schon gelegentlich in eine Hypo geschossen.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Andreas

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #26 am: Februar 15, 2011, 19:23 »
Ich bin halt nur auf dem Standpunkt, daß jede noch so gute Technik das Basiswissen nicht ersetzt. Zumindest dann nicht, wenn man kein Lemming sein will.

Stimmt genau, und deshalb lies bitte Tuuts Beitrag noch einmal mit etwas mehr Wohlwollen (und etwas genauer). Dann Du wirst feststellen, dass dieser Deiner Äußerung in nichts, aber auch gar nichts widerspricht.
Niemand spricht von "bedienen" (dieses Wort fällt außer in Deinem Beitrag im gesamten Thread nicht!), ich habe oben extra das Wort "nutzen" gewählt: Denn um ein CGM "nutzen" zu können, musst Du enorm viel wissen, sowohl über Diabetes allgemein als auch über die Therapiemöglichkeiten und zusätzlich Deinen eigenen Stoffwechsel genau kennen. Denn dann, und nur dann reagierst Du bereits bei einem Wert von 156 mit 2 BE Apfelsaft, weil Du z. B. überdenkst, dass Deine Korrektur zu groß war, noch fünf IE Bolus wirken und Du in den letzten 5 Minuten um 40 mg gesunken bist. Wenn Du das unter "bedienen" verstehst, weiß ich auch nicht weiter.
Und genau das ist ein Beispiel dafür, was Tuut meint, wenn Sie schreibt, dass !_"CGM-ANWENDER"_! in der Lage sind, Hypos rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern.

:nein: Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Tuut

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #27 am: Februar 15, 2011, 21:20 »
Hallo alle Zusammen,

jetzt bin ich dann doch einigermaßen überrascht, was mein Beitrag für Diskussionen ausgelöst hat. Da fühle ich mich einfach nur missverstanden - sorry!

...Aber ich will auch in der Lage sein diese Technik zu beherrschen und mich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Und da geht es eben nicht ohne ein gewisses Maß an Grundlagenwissen.

… beruhigt Euch wieder, das was ihr aus dem Beitrag macht, war nicht meine Intension. Mich verärgert eine kategorische Ablehnung der CGM-Technologie von erfahrenen Ärzten, Psychologen und Fachkräften, die es eigentlich viel besser wissen müssten.

Für mich persönlich kann ich durchaus postulieren, dass ich weit mehr besitze als nur ein „gewisses Maß an Grundlagenwissen“. Ich würde sagen, ich besitze ein Expertenwissen, das häufig das Wissen von Experten übersteigt :). Nur mein lieber Körper scheint manchmal nichts davon zu halten von dem Expertenwissen. Warum muss ich denn im Monat mehrfach meine Basalraten verändern? (leider auch nicht immer nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten) Warum ändert sich denn ständig die Insulinsensitivität? Manchmal sogar – wider erwarten – von Tag zu Tag. Und wenn ich vor CGM einen HbA1c von 5,6 bis 6,2 vorweisen kann ohne Hypos mit Fremdhilfe, dürfte dies Beweis genug sein.

Hier wiederhole ich meine Aussage – ein Leben ohne CGM – für mich unvorstellbar. Und ich zwinge ja keinen dazu. Aber jeder Patient, der ein CGM Tragen möchte, sollte die reale Chance hierzu erhalten mit einer optimalen Betreuung und Unterstützung.

Noch bin ich Selbstzahler, bin überaus zufrieden mit dem CGM von Abbott (Navigator) und die Kosten, die ich hierzu durchschnittlich monatlich aufwende belaufen sich auf rund 110€. Wäre ich Raucherin – das Geld wäre auch weg – und das ist mir meine Gesundheit und die gewonnene Lebensqualität allemal Wert.

So das war jetzt hierzu mein letzter Beitrag.

Danke an alle, die versucht haben mich richtig zu verstehen.

Ganz liebe motivierende Grüße
Eure Tuut

Offline Llarian

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #28 am: Februar 15, 2011, 21:49 »
Warum muss ich denn im Monat mehrfach meine Basalraten verändern? (leider auch nicht immer nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten) Warum ändert sich denn ständig die Insulinsensitivität? Manchmal sogar – wider erwarten – von Tag zu Tag.
Mens, up-/down-Regulation, Lipolyse, veränderter Einschlafzeitpunkt, Einkaufen...
Warst Du eigentlich schon bei Dr. Teupe?

Zitat
sollte die reale Chance hierzu erhalten mit einer optimalen Betreuung und Unterstützung.
Schon mal die Ablehnungsschreiben der MDKs zu dem Thema gelesen? Unser Klempner hat mehr Ahnung von Diabetes.

Grüße
Anja

Offline Tuut

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Re: Kontinuierliche Zuckermessung noch nicht perfekt
« Antwort #29 am: Februar 15, 2011, 22:33 »
Mens, up-/down-Regulation, Lipolyse, veränderter Einschlafzeitpunkt, Einkaufen...
Warst Du eigentlich schon bei Dr. Teupe?
Zitat
sollte die reale Chance hierzu erhalten mit einer optimalen Betreuung und Unterstützung.
Schon mal die Ablehnungsschreiben der MDKs zu dem Thema gelesen? Unser Klempner hat mehr Ahnung von Diabetes.

Hallo liebe Anja,

das waren nur rhetorische Fragen! .. das ist sehr lieb von Dir mir hier all die Hinweise zu liefern. Ich war noch nicht bei Herrn Teupe bin aber über alle Theorien bestens informiert und bestens mit detaillierten theoretischen Wissen ausgestattet. Die Theorien gepaart mit CGM ermöglicht mir ja auch die erforderlichen Anpassungen selbständig erfolgreich durchzuführen - besser wie jeder Diabetologe. Hier habe ich keinen größeren Lernbedarf mehr - Herzlichen Dank. Auch mit sämtlichen Urteilen, Stellungnahmen, MDK, GBA, GKV, DDG, AGDT, Studien etc. bin ich bestens vertraut.

viele Grüße und nochmals Danke!

Tuut