Autor Thema: Was läuft bei euch falsch?  (Gelesen 2884 mal)

Offline AxTRIM

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Was läuft bei euch falsch?
« am: September 10, 2010, 09:44 »
Hola,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Damn, bald 5 Jahre Diabetes und noch immer klappt es nicht immer so wie ich das will! Daher stell ich mal hier die Frage: Warum passt's bei euch nicht immer?

Hier tummeln sich ja eine Menge Experten die wirklich (fast) alles Wissen und über Zusammenhänge mehr als gute Kentnisse haben. Sei es in Bezug auf verinsulinierung von Eiweiß und Fett, Rezeptoren Up und Down-Regulation, Einfluss von Lipolyse ect. etc.

Jörg z.B. schrieb hier irgendwo vor ein paar tagen/Wochen, wenn es rein ums Wissen gehen würde wäre er Präsident  ;D vom 5er Club. Ist er aber nicht... Aber warum? Welche Gründe stehen euch im Weg?

Ich mach auch gerne den Anfang. Also, ich habe seit 10.2005 Diabetes. Erster 1c war irgendwo bei 11,irgendwas. Der zweite war schon 5,9  :) Das ging auch schön so weiter, der niedrigste war mal 5,1. Gott, was war ich stolz darauf, fühlte mich wie der Diab-Gott, hatte das Gefühl alles zu wissen und zu können. Dann kam irgendwann mal meine Scheidung und ich hatte eine 1c von 7,irgendwas  :o Ups, nicht gut! Ich wußte aber das das nur auf Schlamperei beruhte... also wieder angestrengt und der nächste war wieder bei 5,x.

Nun hatte ich in meinen 5 Jahren Diab 2 mal eine schwere Nachthypo mit einmal anschließendem Krankenhausaufenthalt und einmal 'nur' Notarzt Einsatz. Diese zwei Vorfälle scheinen mich nun aber psychisch davon abzuhalten mir Nachts weiterhin ausreichend Insulin für das Abendessen zu geben.

Bedingt dadurch das es SiDiary nun für's iPhone gibt habe ich endlich nochmal angefangen Tagebuch zu führen. Nun habe ich gesterbn alle Werte bis einschl. April 2010 dort eingegeben (das Mobile hat je nen riesen Speicher :) ). Beim durchblättern der Tage fiel dann meiner Freundin auf, dass ich immer wieder ziemlich hohe Morgenwerte habe  :-\ Der Rest des Tages ist eigentlich vollkommen OK, nur der Morgen startet oft mal mit ner 250 oder so. Und mein neuer 1c sagt nun auch 'nur' noch 6,0 - von der 5 bin ich also weg. Ich weiß das ist gut, aber wenn man mal besser war fällt der Abstieg schwer...

Und solch hohe Werte am Morgen sind nicht gut, da sind wir uns wohl alle einig. Also, davon will ich wieder weg! Ich muss wieder 'mutiger' werden, wieder Vertrauen in mich haben wenn ich Abends Insulin gebe.

Aber hier kommt noch ein Punkt der das nicht gerade einfach macht. Ganz ehrlich... ich kann keine BE's berechnen. Null, nada! Ich schätze - und zwar alles. Bis jetzt ging das ja auch ganz gut, bei meinem Doc bin ich einer der Vorzeigepatienten - aber all mein Können - das keins ist - beruht auf Schätzen.

Über Tag habe ich keine Angst davor auch mal ne gute Ladung Insulin abzugeben wenn mein Schätzmaß mir das sagt. Ich merke die Hypo früh und kann eingreifen. Am Abend aber traue ich mich das nichtmehr. Ich weiß ja das ich schätze und ich weiß das ich schon 2 mal heftig daneben lag.

Das ist der Grund warum's bei mir im Moment nicht so läuft wie ich das will! Einfach, weil ich's nicht kann. Doch habe ich die Hoffnung das mit iPhone App und Gespräch beim Doc ich das ganze wieder was auf Linie bringen kann. Ne Broteinheiten-Berechnungs-Schulung wäre da bestimmt mal ein guter Anfang :)

Aber, warum läuft's bei euch nicht immer? Jörg, als Experte müsstest Du doch quasi ohne Messeisen super Werte hinlegen können, oder? Experte wie z.B. Joa müssten doch immer nen 1c von gan nahe bei 5 haben. Habt ihr den auch? Oder wird hier viel philosophiert und in der Praxis geht's dann doch häufig schief?

Ich möchte einfach nur wissen was mir noch so alles blühen kann wenn die Phase der Bösen Demotivation eintritt oder die Sch***-Egal Phase, oder, oder, oder.

Wäre schön wenn sich der Ein oder Andere dazu mal äußert :)

Dank SiDiary gerade hochmotivierte Grüße,
Peter
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Offline moewe

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #1 am: September 10, 2010, 10:20 »
Huhu Peter,

erstmal herzlichen Glühstrumpf zu fast 5 Jahren durchgestandenem Kampf gegen dich selbst. Immerhin 5 Jahre! Im neuen Insuliner habe ich gerade von jemandem gelesen, der 50! Jahre hinter sich hat. Bei mir sinds nur 36 bisher, aber die packst du auch noch  :knuddel:

Jetzt meine Ansichten zum Thema, warum es nicht immer reibungslos klappt.

Ganz einfach. Wir sind Menschen, keine Maschinen. Und sehr viel auch im Stoffwechsel hängt von unterschiedlichen Stellschrauben im großen Getriebe "Mensch und Umwelt" ab. Oder anders ausgedrückt, der Tages/Monats/Jahresform. Wenn ich da von deiner Scheidung lese, kann ich sehr gut nachvollziehen, warum der Hba1C abgerutscht ist, ging mir ja damals auch nicht anders. Lobenswert ist, daß du es nicht ganz hast schleifen lassen, denn unter den Umständen ist eine 7 noch sehr gut. Sie beruht nicht unbedingt auf Schlamperei sondern sicher zum großen Teil auf Streß. (da kenne ich mich aus, hab ich auch hinter mir  :knuddel: )

Laß dich von den ganzen Experten hier im Forum mit den detailierten biochemischen Kenntnissen nicht verwirren. Ganz soviel Präzision bringts auch nicht immer, denn wenn man es übertreibt, kommt die Psyche zum Zug und man setzt sich selbst unter Streß. Und wie wir wissen, sind die Streßhormone Adrenalin und Kortisol Gegenspieler vom Insulin mit den bekannten, in dem Fall leider unberechenbaren Folgen auf die BZ-Kurve.
Jeder Raucher weiß zum Beispiel auch, daß das, was er tut, ungesund ist. Warum tut ers trotzdem und gewöhnt sich die Glimmstengel nicht ab? Siehe oben  ;D

Außerdem sind die beschriebenen biochemischen Vorgänge auch eine Theorie, die jeder am eigenen Leib überprüfen sollte. Wenn ich die letzten 36 Jahre rückwärts denke, hat sich die Betrachtung des DM und die entsprechende Therapie mehr als einmal um 180 Grad gedreht. Der Stoffwechsel ist ein sehr komplexes System und hat wie gesagt, unendlich viele Stellschrauben und -schräubchen, die noch längst nicht alle bekannt sind und deren Auswirkungen auch von Mensch zu Mensch differieren können. Da helfen nur Selbstversuche  :zunge2:

Ich halte es da lieber mit dem Grundsatz Leben und leben lassen. Soviel Disziplin wie nötig, aber auch mal locker lassen.

Das mit den nächtlichen Hypos ist natürlich ein Problem. Das kenne ich auch. Genug Insulin für das Nachtmahl sollte aber sein. Zur Not stellst du dir halt mal einige Zeit für Nachts einen Wecker zum Messen, bis du wieder sicher bist. Das hilft.

Jaaaaa, nun kommen wir mal zum Wesentlichen. Nur Schätzen?  :kratz: Also zumindest in der Anfangszeit der Therapie sollte man unbedingt eine Küchenwaage benutzen. Und zwar solange, bis man tatsächlich weiß, wieviel von was eine BE ist! Die hier schätzen, haben das in der Regel alle mal gemacht. Klar, nach 2 Jahren weiß man dann spätestens, wieviel Brot/Kartoffel/Nudeln/Reis usw eine BE ist, aber vorher steht die Schulung des eigenen Augenmaßes, und das geht nicht ohne Waage.

Als ich vor 4 Jahren mit der Pumpe angefangen habe, habe ich in der Anfangszeit auch mal wieder die Waage benutzt... Erstaunlich, was sich bei mir im Laufe der vorherigen 20 Jahre doch so für Schätzfehler eingeschlichen hatten  :rotwerd:

Ich kann dir also nur den Tipp geben, kauf Dir eine Waage (guck mal nach dem Thread von der Diätwaage oder nimm ne ganz normale Küchenwaage + KH-Tabelle + Tabelle über glykämischen Index) und trainiere deine Schätzleistung. Das ist das Einzige, was sicher macht. Ist sicher erstmal ein Aufwand, aber nur zeitweise. Da mußten wir alle mal durch. Einfach einen Teller voll Essen nehmen und auf Verdacht Insulin draufknallen... naja.... Übrigens gibts auch irgendwo BE-Tabellen mit Faustformeln, in dem Stil: eine BE Kartoffel ist eine ungefähr so groß wie ein Hühnerei usw.  :kratz:

Übrigens ist ein durch häufig niedrigen BZ erkaufter 5er HBa1C (dem ja dann auch eine Menge Ausschläge nach oben gegenüberstehen), gelinde gesagt, eine Art Selbstbetrug.
Ein Hba1C von 6 mit durchschnittlich ebenen Werten und nur ganz seltenen Ausrutschern ist sehr viel gesünder für die Gefäße!

Ich betreibe sicherlich nicht soviel Aufwand für meinen DM wie manch einer hier und meine Berechnungen sind auch nicht so kompliziert, aber eins ist sehr wichtig: Wenns mal nicht klappt (weil man sich mit dem Essen verschätzt hat oder was anderes schiefgelaufen ist), nicht aufgeben. Der nächste Tag ist ein neuer Tag, an dem man seinem inneren Schweinehund erneut den Kampf ansagen muß.

In diesem Sinne, laß dich nicht unterkriegen. Der DM ist ein Teil von uns und macht uns unverwechselbar und einmalig  :trost:

liebe Grüße
Ulrike










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Offline Rob

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #2 am: September 10, 2010, 10:34 »
Hi Peter,

meine Erfahrungen sind total deckungsgleich mit Deinen. Es läuft praktisch dasselbe falsch wie bei Dir.

Ich mach auch gerne den Anfang. Also, ich habe seit 10.2005 Diabetes. Erster 1c war irgendwo bei 11,irgendwas. Der zweite war schon 5,9  :) Das ging auch schön so weiter, der niedrigste war mal 5,1. Gott, was war ich stolz darauf, fühlte mich wie der Diab-Gott, hatte das Gefühl alles zu wissen und zu können. Dann kam irgendwann mal meine Scheidung und ich hatte eine 1c von 7,irgendwas  :o Ups, nicht gut! Ich wußte aber das das nur auf Schlamperei beruhte... also wieder angestrengt und der nächste war wieder bei 5,x.
Das kenn ich genauso 5,0 -> 7,1! Nicht protokolliert, einfach vergessen zu spritzen, vergessen zu messen ..... grausig. Alf's Sidiary ist schon alleine einiges an HbA1c wert.

Zitat
Nun hatte ich in meinen 5 Jahren Diab 2 mal eine schwere Nachthypo mit einmal anschließendem Krankenhausaufenthalt und einmal 'nur' Notarzt Einsatz. Diese zwei Vorfälle scheinen mich nun aber psychisch davon abzuhalten mir Nachts weiterhin ausreichend Insulin für das Abendessen zu geben.
Gottseidank nur einmal, tagsüber auf der Straße mit dem versammelten Kindergeburtstag meines 12jährigen Sohnes. Das war ein absoluter Aufwecker.

Zitat
Aber hier kommt noch ein Punkt der das nicht gerade einfach macht. Ganz ehrlich... ich kann keine BE's berechnen. Null, nada! Ich schätze - und zwar alles. Bis jetzt ging das ja auch ganz gut, bei meinem Doc bin ich einer der Vorzeigepatienten - aber all mein Können - das keins ist - beruht auf Schätzen.
Schätzen ist glaube ich DIE anerkannte Methode, auch meine. Bei mir kommt hinzu, dass ich die Woche über unterwegs bin. Dann muss ich oft das Sandwich vom Bäcker nehmen, die Kantinenkost oder der absolute Gau der Stehchinese am Bahnhof. Zum Glück bin ich jetzt schon ziemlich lange an einem Ort und kenne die BE-Werte einiger üblicher Verdächtiger.
BE immer zu berechnen nimmt auch den Spaß am Essen (Britta, Ulrike - stimmts?) und ist eben manchmal unmöglich.

Zitat
Dank SiDiary gerade hochmotivierte Grüße,
Aye!
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Offline Joerg Moeller

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #3 am: September 10, 2010, 12:22 »
Jörg, als Experte müsstest Du doch quasi ohne Messeisen super Werte hinlegen können, oder?

Das fragst du einen, der ständig im Konversationslexikon nachschlagen muß was eigentlich 'Selbstdisziplin' bedeutet? :zwinker:

Intellektuell gesehen wäre das absolut kein Problem. Rein psychisch ist das aber mit Einschränkungen verbunden, die ich mir nicht immer auferlegen will. Und dann beginnt eben das abwägen: auf der einen Seite ein 5er 1c, auf der anderen Seite das, was ich ganz persönlich für mich als Lebensqualität definiere.

Wenn man bei Chronikern (ist ja nicht nur auf den DM beschränkt) den Einfluss der Psyche nicht beachtet ist man im Land der Milchmädchenrechnungen.
Und ganz ehrlich: psychisches Wohlbefinden ist mir persönlich deutlich wichtiger als ein 5er 1c

Viele Grüße,
Jörg
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Offline moewe

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #4 am: September 10, 2010, 13:23 »
Hi Rob und Peter,

klar, als "alte Häsin" schätze ich auch fast immer, wer nimmt schon gern ne Waage mit?

Aber zumindest sollte man sich doch Richtwerte erarbeiten. Kann man natürlich durch Versuchsreihen machen, dann hat man das "Bäcker-Sandwich" oder den "Stehchinesen" schnell raus. Aber ich fand es sicherer, erstmal grob zu wissen, wieviel BE es sein könnten.

Okay, meine Mahlzeiten sind nicht so groß wie Eure (weil ich 'n Mädchen bin, *träller*  :zunge2: ), und mein Insulinbedarf ist so gering, daß ich mit reiner Schätzung wohl viel schneller unter dem Tisch liegen würde als ihr gucken könnt  :wech:
Ich denke, wenn man sich bei 8-10 BE um eine oder 2 vertut beim Bolus, ist nicht so schlimm wie bei 3-4 BE, gelle?

Ja das mit der Selbstdisziplin ist so eine Sache. Da hat Jörg Recht. In der Theorie wissen wir alle, wie es gehen soll, aber in der Praxis ist halt manchmal der innere Schweinehund stärker. Wichtig ist nach meiner Meinung nur, ihn nicht dauernd gewinnen zu lassen, das ist schwierig genug.

Ich hatte das mit dem Wiegen ja nur gemeint, daß man sich sozusagen das Grundgerüst einspeichert, das muß man ja nur ein paarmal machen, dann ist es wirkliche Schätzung hinterher und nicht ein Schuß ins Blaue.... Wenn man weiß, wieviel BE Reis, Brot, Kartoffeln und Nudeln bringen, schadet das nicht....

Gruß
Ulrike

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Offline Joerg Moeller

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #5 am: September 10, 2010, 13:41 »
Was auch nicht schadet (egal wie alt der Hase ist) wär hin und wieder mal seine Schätzung zu eichen:
1. Schätzen
2. Abweigen
3. Freuen/ärgern/wundern (nichtzutreffendes bitte streichen)

 ;D
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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #6 am: September 10, 2010, 13:49 »
Was auch nicht schadet (egal wie alt der Hase ist) wär hin und wieder mal seine Schätzung zu eichen:
1. Schätzen
2. Abweigen
3. Freuen/ärgern/wundern (nichtzutreffendes bitte streichen)

 ;D

Genau.... Hab ich ja unten schon beschrieben.
Hab ich mal beim Anfang vom Pumpenchaos gemacht... ist schon erstaunlich, was man da so rauskriegt  :rotwerd:
Aber wenn man überhaupt gar nicht weiß, wieviel von irgendwas eine BE ist, dann kann man's auch net schätzen, oder? Dann heißt das eher "raten"  :wech:

Gruß
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Offline Hannes E.

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #7 am: September 14, 2010, 18:55 »
Moin,

es ist schön auch mal zu hören, dass es nicht nur bei mir in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen auf und ab geht.
Mein HbA1c hängt sehr von der Jahreszei ab.
Im Schokolade schätzen bin ich leider nicht so gut. Ergo ist Weihnachten, wo es an jeder Stelle Schoko-dies Schoko-das Zeugs gibt nicht gerade rosig.
Sonst schaff ich das eig. ganz gut. Dank meiner Pumpe kann vor größeren mengen Süßkram einfach mal nen ganzen (geschätzten) Batzen Insulin vorschießen und dann nach 1 bsi 1,5 stunden messen (die gummibärchen sind dann ja schon im blut) und ggf. noch mehr spritzen oder mehr esse n:D

Ganz schlimm hatte ich es allerdings vor ein paar Tagen. Ich hatte aus versehen 100 Katether mit dem falschen Anschluss bestellt (Quick-Set) und es erst gemerkt, als ich einen neuen setzen wollte. Da ich vorher Dusche (damit das setzen weniger schmerzhaft ist) hatte ich auch keinen alten Katether mehr drin. So'n Sch***! Basal habe ich gerade nen monat vorher an Insulin zum Leben geschickt, da ich es eh nicht mehr gebraucht habe.
Also nur NovoRapid im Haus und keine Apotheke hatte passende Katheter da! Ergo habe ich alle 2 Stunden meinen BZ wieder korrigiert und ständig zwischen 250 und 65 mg/dL geschwankt. Das kann ich keinerm empfehlen. Ich war durch den schlechten Stoffwechsel so schlapp wie noch nie. Zudem hat dann ein nettes Bakterium oder ein Viruslein die Chance ergriffen und mich infiziert. Also Schnupfen und Halsweh in den Tagen danach.

Hatte vorher schon ne Thrombose, welche sicher duch den zucker und meinen 1c von 7,2 begünstigt wurde. Vor dem nächsten 1c graut mir schon.

Im Alltag (ich studiere) ist es auch mit Pumpe manchmal etwas hektisch und mann kommt nciht dazu den zucker regelmäßig zu kontrollieren. An stressigen Tagen bin ich oft so 'faul' und messe nur Morgens und Abends und dazwischen höre ich auf mein Bauchgefühl und schätze was das Zeug hält. Kann ja auch nicht in der Mensa stehen und sagen: "Ne, den Reis möchte ich zum Wiegen gerne auf einem extra Teller. Und ist dieser große Teller in der Gewichtsanzeige der Salatwage bereits berücksichtigt?".

Eine Schulung kann ich aber auf jeden Fall empfehlen, da merkt man immer wieder wie viel man vergessen hat. Und man wird motiviert sich ein bisschen mehr anzustrengen. zudem kann man immer mit den anderen Teilnehmern wetteifern, wer beim nächsten Treffen die besseren Werte vorlegen kann. Werde mal versuchen wieder eine Schulung vor Weihnachten zu bekommen, damit dieses Jahr nciht wieder so'n Schoko-Desaster wird.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Was läuft bei euch falsch?
« Antwort #8 am: September 15, 2010, 11:28 »
Ich hab auch schon 2 Tage ohne Pumpe nur mit Humalog überbrückt (Nur Interessehalber, wollte mal wissen ob das geht. Hypos hatte ich keine, lediglich der NBZ lag dann so um die 250.

Ich hab einfach alle 2 Stunden das gespritzt, was in den nächsten 2 Stunden auch die Basalraten gewesen wären. Zusätzlich dann zum Essen Bolus natürlich. Die Nacht habe ich mit etwas großzügiger Dosis gehandelt und zusätzlich noch ein Salami-Brot (KH und Fett) eingeschoben um einer Hypo durch den hohen Nachtbolus vorzubeugen.

Kann man mit Sicherheit nicht verallgemeinern, aber ich kenne meinen BZ und weiß wie er reagiert.

Viele Grüße,
Jörg
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