Autor Thema: Schulterschmerzen  (Gelesen 17608 mal)

Offline Cosi

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Schulterschmerzen
« am: August 04, 2010, 13:20 »
War heute beim Orthopäden wegen starker Schulterschmerzen, wurde geröntgt und dann hieß es, Kapselproblem, kommt öfters bei Diab. vor. Schmerzmittel gespritzt und ca. 4 Wochen warten. Wenn es nicht besser wird, wieder spritzen oder OP.

Habe den Arzt nach KG oder Massage gefragt, er meinte das bringt nichts. Hat jemand hier etwas Besseres anzubieten.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Habe schon gegoogelt, aber nicht allzuviel gefunden.

Gruß  Cosi


Offline Moni1974

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #1 am: August 04, 2010, 13:30 »
Hallo Cosi


Ich hatte das selbe Problem im letzten Jahr .Es war so schlimm,dass ich kaum den Arm heben konnte. Beim Autofahren ,konnte ich Dir bei jeder Strecke sagen,wie oft ich blinken mußte,weil es wirklich geschmerzt hat (Ich hab dann immer den linken Arm mit der rechten Hand zum Blinken angehoben,war ganz toll :kotz:
Der Doc erzählte dann auch von Kapselproblem und Entzündung.
Aber entsprechende Massagen und Akupunktur haben es dann gebracht.

Liebe Grüße Moni
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Offline moewe

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #2 am: August 04, 2010, 13:45 »
Hi Cosi,

was heißt Schulterschmerzen? Tut es weh beim Heben oder drehen des Arms? Oder tuts dauerhaft weh? Haben die das Kapselproblem näher definiert?

Ich hatte eine Kalkschulter, die zu andauernden Schleimbeutelentzündungen geführt hat. Zum Schluß hatte ich dauerhaft Schmerzen und konnte nachts nicht mehr schlafen, da ich nicht wußte, wie ich den Arm schmerzfrei legen sollte.
Da die Ärzte mich dauernd als Simulantin weggeschickt hatten, bin ich erst viel zu spät wieder gegangen. Da war die rechte Schulter schon so steif, daß ich mit der Hand nicht mehr über dem Kopf das linke Ohr erreichen konnte, sie reichte nur noch bis zum gedachten Mittelscheitel... Und aus engen T-Shirts bzw. Bustiers mußte mich mein Mann befreien.... Rucksack von der anderen Seite aufsetzen, Sicherheitsgurt mit der andern Hand vorholen, Sachen vom Schrank runter oder rauf mit der anderen Hand usw usw.... Der Doc wollte mich auch zum Schnippeln schicken, das habe ich abgelehnt. Zum Glück hat er KG aufgeschrieben.

Da bin ich dann zu einer Physiotherapiepraxis gegangen, die haben dann mal den Schaden betrachtet und gesagt, daß es dauert, aber machbar ist.  Etwa nach 2 Jahren Behandlung 2mal die Woche (90% habe ich selber gezahlt) kann ich den Arm wieder frei und schmerzfrei bewegen. Allerdings ist von dem Knorpel in der Schulter nichtmehr viel übrig, so daß ich bestimmte Bewegungen (wo Knochen auf Knochen reiben würde) vermeiden muß. Der Therapeut hat halt milimeterweise die Kapsel wieder soweit aufgedehnt, daß das Gelenk wieder frei ist. Durch das vorsichtige Vorgehen entstanden immer nur minimale Entzündungen, die nicht so schlimm sind wie die riesige Entzündung, wenn man das ganze Gelenk aufschneidet.

Eine Op der Kapsel gibts auch, aber davon halte ich nichts. Da wird die Kapsel aufgeschnitten. Da gibt es einmal das "normale" OP-Risiko, die Gefahr einer Entzündung (gerade bei uns Diabetikern) und.... es gibt eine Narbe. Der Physiotherapeut fängt dann an genau der gleichen Stelle wieder an, wo er auch ohne OP angefangen hätte.....
Nach meiner Meinung kann man sich den Umweg  in diesem Fall sparen.

Was anderes ist es natürlich, wenn sich bei dir Knochenwucherungen gebildet hätten, die kann man nur operativ entfernen. Oder wenn die Sehne angerissen wäre, damit man die rechtzeitig zusammenflickt. Aber so etwas kann man auf dem Röntgenbild eh net sehen, dazu müßtest du eine MRT kriegen.
Tatsache ist, daß man die Schmerzen in der Schulter nicht ignorieren sollte. Einfach nur Schmerzmittel ist kein Weg. Das führt nur eventuell dazu, daß sich die Sehne immer mehr durchrubbelt, bis sie reißt. Dann hast du ein großes Problem und keine Kraft mehr im Arm.

Inzwischen investiere ich das, was andere fürs Rauchen ausgeben, immernoch regelmäßig in KG, denn diese Kalkschultern sind Wiederholungstäter  :knatschig:
Bisher ist aber Ruhe, jedes Aufflackern wird durch die sanften Bewegungsübungen im Keim erstickt und der Kalk sofort wieder zum Auflösen gezwungen.


Wenn du noch fragen hast, frag. Ansonsten: googeln nach Kalkschulter, frozen Shoulder oder sowas.... Ich weiß auch, daß das bei Diabetikern häufig ist, ich schiebe es auch auf Stoffwechselproblematik... Gelenkflüssigkeit = Glukosamine = langkettige Zucker...... Ich vermute, mein Körper futtert sich bei Unterzucker selbst auf....

Gruß
Ulrike

P.S.: hab grad das von Moni gelesen. Die Schmerzbehandlung mit Akupunktur würde ich jeder Spritze vorziehen bei der nächsten Attacke.

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Offline Cosi

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #3 am: August 04, 2010, 14:42 »
Danke euch Beiden, das hat mir schon viel geholfen. Werde erst mal mit meinem Hausarzt (gleichzeitig mein Diadoc) darüber reden und versuchen ob ich ein paar KG bekommen kann und dann eben den Rest selbst bezahlen. Akupunktur werde ich auch versuchen, ist auf jeden Fall besser als Schmerzmittel und OP. Genau das waren heute schon meine Überlegungen, wollte aber mal nachfragen, ob es etwas bringen könnte.

Bevor ich etwas operieren lasse, schöpfe ich jede andere Möglichkeit aus.

Werde auch einen zweiten Orthopäden aufsuchen und mal hören, was er dazu meint. Es ist mir zu einfach, alles auf den Diab. zu schieben und nicht weiter nachforschen was es genau ist. War heute zum ersten Mal in meinem Leben bei einem Orthopäden, war vielleicht der "Falsche".

@Ulrike, habe Dauerschmerzen, kann den Arm nicht hochheben und nicht drehen und nachts nicht darauf liegen. Autofahren geht überhaupt nicht.

Gruß  Cosi

Offline Brigitte

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #4 am: August 04, 2010, 15:41 »
Hallo Cosi,

das mag sich jetzt vielleicht blöd anhören, aber die Chancen, daß das wieder allein weggeht, sind groß.
Allerdings dauert es sehr lange.
Ich hab das an beiden Schultern hinter mir, da war die Rede von Impingement, Kalkschulter, Schleimbeutelentzündung, ich hab Spritzen und Tabletten gekriegt, aber geholfen hat das alles nicht ein Stück.
Ich hab dann auf eigene Faust leichte gymnastische Übungen gemacht, um die Schulter in Bewegung zu halten  u.a. mit der Schulterhilfe, aber auch ganz normale, leichte Übungen ohne Hilfsmittel, die die Beweglichkeit wirklich sehr sanft und langsam gesteigert haben.
Um die 2 Jahre wird es wohl pro Schulter gedauert haben.

Ich kann natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen reden und weiß nicht, ob es dir genauso ergeht. Aber eine OP wär für mich wirklich das allerletzte Mittel gewesen.
Ich drück dir die Daumen.

Brigitte

Offline moewe

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #5 am: August 04, 2010, 16:18 »
@ Cosi: Kommt mir seeeeehr bekannt vor.  :knuddel:

@ Brigitte:
Es hört sich natürlich nicht blöd an, es ist so. Das Ganze ist ein Prozess, der dauert. Im Inet stand da teilweise: die Entzündung muß ausbrennen..... Also wenn Kalk sich in den Sehnenansätzen ablagert (nicht im Gelenk, wie man immer meint), führt das zu Schleimbeutelentzündungen, beim Auflösen desselben auch. Irgendwann hörts halt auch wieder auf, wenn sich das Ganze zurückgebildet hat. Dabei geht aber leider meist auch der Knorpel verloren, das nennt man dann Arthrose.

Ich wollte nur keine Panik verbreiten, aber ich hatte wirklich in der Schulter monatelang übelste Schmerzen.... Als ich mit Physio angefangen habe, war die Schulter halt zum großen Teil steif, solange sollte man besser nicht abwarten. Mit kontrollierter KG (lieber erstmal nix ohne Anleitung selber machen, durch falsche Bewegungen kann man in der Akutphase die Sehne zum Abreißen bringen), kann man sozusagen durch gezielte Bewegung des Gelenks den Stoffwechsel und damit das Verschwinden des Kalkes anregen. Ich sage jetz nicht, dass das schmerzfrei ist.... isses nämlich nicht, vor allem am Anfang nicht.  :kreisch:

Ich würde beim nächsten Mal auf jeden Fall Akupunktur als begleitende Schmerztherapie versuchen. Ein Tensgerät habe ich auch, aber das müßte man dann dauerhaft benutzen, um einigermaßen den Schmerz abzutöten, und das geht ja dann auch wieder nicht  :moser: Bei mir hat auch immer Wärme gut geholfen, weils ja quasi dann ne chronische Entzündung ist.

Gegen chemische Schmerzkeulen hab ich auch was, da ich ne chronische Hepatitis B hab... und meine Leber schonen muß.

Also meine Theorie ist, daß der Stoffwechsel schon an der ganzen Problematik beteiligt ist, denn warum lagert sich da auf einmal Kalk in den Sehnen ab?????? Und warum ist es sonst bei Diabetikern häufiger als bei Nichtdiabetikern?

Ach ja... ich empfehle noch Teufelskralle und/oder Glucosamin und Condroitin als Nahrungsergänzung. Das ist ganz gut, um Arthrose zu stoppen bzw. in Grenzen zu halten und hat sich bei mir bewährt. Auf Anfrage schicke ich die genauen Bezeichnungen gern.

Gruß
Ulrike



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Offline Joerg Moeller

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #6 am: August 04, 2010, 16:40 »
War heute beim Orthopäden wegen starker Schulterschmerzen, wurde geröntgt und dann hieß es, Kapselproblem,

Google mal nach 'adhesive Capsulitis' oder 'Frozen shoulder'.

Ich hatte das auch schon. Geholfen hat mir eine arthroskopische OP, bei der die Kapsel dann mit Kortison gespült wurde. Danach noch zwei Monate einmal wöchentlich KG und während dieser Zeit tägliche Übungen mit einem speziellen Behandlungsstuhl, der das Schultergelenk passiv durchbewegt hat.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Cosi

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #7 am: August 04, 2010, 18:25 »
Danke an alle für die Tipps, werde mal abwarten was mein Hausarzt meint wenn er den Befund bekommt.
Vielleicht verordnet er mir dann KG.

Habe jetzt mal mit den Begriffen von Jörg gegoogelt und doch etwas mehr erfahren. Scheint doch bei Diab. mehr verbreitet zu sein. Aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und  ich werde alles durchprobieren. Wird schon wieder werden.

Es tut sehr gut mit Betroffenen darüber zu reden und dafür bin ich diesem Forum sehr dankbar. 

Liebe Grüße

Cosi

Offline vreni

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #8 am: August 04, 2010, 18:27 »
Ich kann dazu nichts beitragen   :ka:, einfach ganz gute Besserung wünsche ich Dir   :ja:, dass Du die richtige Therapie findest.

vreni

Offline Ludwig

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Re: Schulterschmerzen
« Antwort #9 am: August 04, 2010, 18:56 »
Hallo Cosi,

Ich hatte das Problem auch schon und bei mir haben physikalische Therapien (Ultraschall und Heilgymnastik) geholfen. In meinem Fall wurden sowohl Kalkablagerungen in beiden Kapseln wie auch eine Ausdünnung der Sehnen diagnosziert. Ich hatte sogar beim schlafen Schmerzen und erst durch die Therapie (Kalk durch Ultraschall auflösen und Stärkung der Muskulatur durch entprechende Übungen) habe ich das alles wieder wegbekommen. Jetzt bin ich schmerzfrei, führe aber zu Hause immer wieder Schulterübungen durch!

Ich hoffe, daß bei Dir auch keine OP notwendig ist!

lg
Ludwig
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Als ich ein Bursche von 14 war, verhielt sich mein Vater so überheblich, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, was der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hatte! M. Twain