Autor Thema: Strukturiertes Behandlungsprogramm  (Gelesen 9677 mal)

Offline Labellotom

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Strukturiertes Behandlungsprogramm
« am: Juli 30, 2010, 09:46 »
Kann mich bitte mal jemand aufklären, was es damit auf sich hat?

Ich hatte bei einem Besuch bei meiner Krankenkasse eine "Erklärung zur Teilnahme an...." und ein DM-Buch ausgehändigt bekommen.
Dazu die Worte ich solle mir das mal ansehen, durchlesen und dann ausfüllen. Mehr nicht.

Da ich erst jetzt einen Dia-Doc in meiner Gegend gefunden habe, mit dem ich das machen kann, interessiert es mich doch vorher, was steckt da dahinter?
Hat es Vorteile/Nachteile? Sinn und Zweck? usw.

Ein regelmäßiger Arztbesuch sollte ja selbstredend sein. Wofür braucht man da ein spezielles Behandlungsprogramm  :kratz:
Grüßle :hi:
Tom    :smoking:

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Offline MaKe

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #1 am: Juli 30, 2010, 10:38 »
Hallo Tom,

wahrscheinlich taucht auch irgendwo der Begriff DMP (Disease-Management-Programm) auf.

In der Vergangenheit haben die Krankenkassen den Patienten die daran teilnehmen oft die Praxisgebühr und manchmal auch komplett die Zuzahlung erspart.
Das haben die meisten Kassen leider in den letzten Monaten abgeschafft.
Du selber hast daher kaum noch einen besonderen Anreiz.
Dein Doc bekommt aber wohl für jeden Patienten etwas mehr Geld und kann/könnte damit auch nen bissel mehr Zeit für dich investieren.
Da ich mit meinem DiaDoc super zufrieden bin ist das schon ein Grund für mich im DMP-Programm zu bleiben.

Auch ist es so dass nicht jeder DM'ler zu den regelmäßigen Untersuchungen geht. Wenn du im DMP-Programm bist, sind Quartalschecks sozusagen verpflichtend.
Wenn du einen Termin schlabberst, wirst du von einem Doc bzw. der Krankenkasse daran erinnert.

Auch bekomme ich meine Augenhintergrunduntersuchungen immer kostenlos, trotz Weittropfen. Mein DiaDoc schreibt immer was von wegen 'im Rahmen DMP' auf die Überweisung für den Augenarzt.
Allerdings gibt es hier im Forum auch Leute die sind im DMP eingeschrieben und müssen diese Untersuchung trotzdem bezahlen.
Mehr zu dem Thema hier: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,7215.0.html

Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline Labellotom

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #2 am: Juli 30, 2010, 11:52 »
Hallo Mathias,

vielen Dank für Deinen Überblick zu dem DMP.

Also ein Programm, bei dem die Kasse meine Daten verinnerlichen und für sich auswerten darf.

Das mit der Zuzahlungsbefreiung habe ich hier im Forum schon mal gelesen und steht schon auf meiner Fragekarte für meinen Dia-Doc. Das wäre schon sehr positiv, wenn da eine Befreiung drin wäre.

Die Praxisgebühr löhne ich eh nur einmal pro Jahr mit 10€, da ich hier in dem sog. Hausarztprogramm bin. Also das wäre auch nur eine minimale Einsparung für mich.

Die Augenarztgeschichte lasse ich einfach auf mich zukommen. Hatte ja sehr geschludert und war das letzte Mal glaube ich vor >= 2 Jahren oder so... :rotwerd:
Und da musste ich noch nichts zuzahlen.

Da mir bei dem DMP zumindest nichts passieren kann, werde ich da auch mitmachen. Wenns zumindest dem Arzt hilft...  :lachen:

Bei meinem Erstbesuch (Kennenlernen) beim Dia-Doc hat er beiläufig was verlauten lassen, dass man keine Probleme mit der Kostenübernahme bei einem vermehrten Teststreifenverbrauch bekäme. Wäre ja auch nicht zu verachten.
Ich messe momentan so 10-15 mal am Tag und weiß gar nicht, wo ich all die kleinen TS auf Dauer herkriegen soll.

Nochmals danke für Deine Erläuterung  :super:
Grüßle :hi:
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hws

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #3 am: Juli 30, 2010, 12:12 »
Warum mußt Du so oft messen?
Adeus
HWS

Offline Labellotom

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #4 am: Juli 30, 2010, 12:26 »
Müssen? Ich tu das freiwillig  ;D

Ich hatte den DM lange schleifen lassen. So ca. 3 Jahre mit zwei bis drei Messungen pro Tag.
Das will ich aber wieder ändern um auf eine gute Einstellung zu kommen.

Aber auch weil ich als ausgebildeter Sesselpupser (Ind-Kfm.) seit längerer Zeit keine Anstellung fand, ich aber einen Job angeboten bekommen habe, den ich angenommen habe. Und das ist eine Dreischicht Arbeitsstelle im Gewerblichen.
Von Schichten keine Ahnung, der DM bei einem HBA1c von 8,9  :o da muss ich mich ja auch erstmal zurecht finden. Also öfters messen. Und siehe da, es klappt bisher erstaunlich gut.

Ich will aber auf ein gesundes Maß von ca. 8 mal Messen am Tag mich einpendeln  :zwinker:
Grüßle :hi:
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Offline MaKe

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #5 am: Juli 30, 2010, 13:09 »
Hi tom,

Das mit der Zuzahlungsbefreiung habe ich hier im Forum schon mal gelesen und steht schon auf meiner Fragekarte für meinen Dia-Doc. Das wäre schon sehr positiv, wenn da eine Befreiung drin wäre.

Die Praxisgebühr löhne ich eh nur einmal pro Jahr mit 10€, da ich hier in dem sog. Hausarztprogramm bin. Also das wäre auch nur eine minimale Einsparung für mich.

Fragen kostet ja nichts, aber ich denke da wäre deine Krankenkasse der kompetentere Ansprechpartner.

Und mit dem Befreiungsausweis habe ich auch sämtliche Zuzahlungen in der Apotheke gespart. Und die haben ich im Laufe des Jahres schon ganz gut geläppert.... Leider hat die Techniker das Eingestellt.

Bei meinem Erstbesuch (Kennenlernen) beim Dia-Doc hat er beiläufig was verlauten lassen, dass man keine Probleme mit der Kostenübernahme bei einem vermehrten Teststreifenverbrauch bekäme. Wäre ja auch nicht zu verachten.
Ich messe momentan so 10-15 mal am Tag und weiß gar nicht, wo ich all die kleinen TS auf Dauer herkriegen soll.

Nun ja, in der Einstellungsphase sicherlich ein vertretbarer Wert, aber da solltest du schon schauen von runter zu kommen.
Ich habe mit meinem gut eingestellten Typ2 da zwar gut reden, aber wenn du mal weist wie du auf welche Mahlzeit zu welcher Uhrzeit reagierst, kann man sich sicherlich das eine oder andere mal der Kontrollmessung nach dem Essen sparen (vorher vor dem Spritzen würde ich nie weglassen wollen).
Aber besprich das mal in Ruhe mit deinem neuen Doc und wenn du magst kannst du dir zu dem Thema auch hier im Forum weitere Hilfe holen.
Wir tun hier alle nur immer so als dürfte man uns blos nichts fragen.....  :lachen:

Viele Grüße
Mathias  :)


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Offline moewe

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #6 am: Juli 30, 2010, 13:52 »
Hi,

ich bin auch im DMP für Typ 1 eingeschrieben. Irgendwie wird wohl alles überall anders gehandhabt, bei mir ist das so:

Die Quartalsgebühr von 10 Euronen muß ich wieder zahlen, nachdem die KKH das mal für ein Jahr oder so als Prämie für das DMP zurückgezahlt hatte. Das Hausarztprogramm wurde bei uns auch wieder abgeschafft.

Mein Diadoc hat meine Teilnahme am DMP (durch die sie besser verdient an mir) zur Vorbedingung für meine Pumpe gemacht.

Teststreifen kriege ich nur 500 pro Quartal verschrieben. Die Doc behauptet, die Kasse würde ihr nicht mehr erstatten, die Kasse behauptet das Gegenteil, will mir das aber nicht schriftlich geben  :knatschig: Also bezahle ich die fehlenden selber, zum Glück kann ich's mir leisten  :knatschig:

Zuzahlungen für alles Pumpenzubehör muß ich momentan gar keine zahlen, ich bestelle über DiaExpert. Zuzahlungen für Insulin schon, das hole ich in der Apotheke.

Beim Augenarzt mußte ich wegen DM1 die Augenhintergrunduntersuchung (weitstellen) noch nie bezahlen, auch vor dem DMP nicht. Ich lasse das immer halbjährlich machen, da ich schonmal Retinopathie  und Laserbehandlungen hatte.

Da ich beiderseits Glaukom habe, muß ich auch die Augendruckmessung nicht mehr bezahlen.

Ach ja... Seit April fordert die KKH auch einen Zusatzbeitrag von mir, ihr neuer Palast ist wohl noch nicht finanziert  :wech:.

Gruß
Ulrike
DM1 seit 1974, CSII seit 31.1.06, jetzt Akku Chek Combo mit Novorapid, Akku Chek Aviva, Connect, Guide,  Sidiary für Iphone, online und USB-Stick (leider nicht mehr)

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #7 am: Juli 30, 2010, 19:00 »
Hallöle Ulrike,
...Irgendwie wird wohl alles überall anders gehandhabt, bei mir ist das so:
Tja, irgendein Unterschied zu uns Bayern muss es ja geben....  :wech:
Zitat
Mein Diadoc hat meine Teilnahme am DMP (durch die sie besser verdient an mir) zur Vorbedingung für meine Pumpe gemacht.
:kreisch: Wie steht in dem Formular hier..."Hiermit erkläre ich, dass ich freiwillig am Program teilnehme und dass ich jederzeit ohne Angabe...kündigen kann. Bei Nichtteilnahme oder Kündigung werde ich genauso gut betreut wie bisher....
Und das soll dann einer noch verstehen... :gruebeln:
Zitat
Also bezahle ich die fehlenden selber, zum Glück kann ich's mir leisten  :knatschig:
Damit hätte ich nach 1 1/2 Jahren Arbeitslosigkeit bei einem halben Jahr ohne Einkünfte doch etwas kleinere Schwierigkeiten  :sad4:

Na, ich seh schon, da werde ich bei meinem nächsten Besuch in ein paar Tagen dem DiaDoc ein paar Fragen stellen und bei Nichtverständnis gleich danach bei meiner Kasse vorbei traben.
Man soll ja auch auf der Anmeldung erklären, dass der Arzt, bzw. die betreuende Krankenkasse einen ausführlich bla bla bla informiert hat.
Ob die Ihre Definition von "ausführlich" mit meiner angleichen können, wage ich aber noch zu bezweifeln  :lachen:
Nun ja, in der Einstellungsphase sicherlich ein vertretbarer Wert, aber da solltest du schon schauen von runter zu kommen.
Ich habe mit meinem gut eingestellten Typ2 da zwar gut reden, aber wenn du mal weist wie du auf welche Mahlzeit zu welcher Uhrzeit reagierst, kann man sich sicherlich das eine oder andere mal der Kontrollmessung nach dem Essen sparen (vorher vor dem Spritzen würde ich nie weglassen wollen).
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Es ist ja eine Wieder-Einstellungsphase. Ich wußte ja früher schon wie ich auf Essen und so reagiere. Darum finde ich den Messwert auch nach dem Essen ja auch immens wichtig  :zwinker:
Auf jeden Fall fühle ich mich mit mehr Messungen sicherer. Gerade bei dem Schichtdienst mit körperlicher Anstrengung.
Oder letztens, bei einer Korrektur von 280 mit 8IE hatte sich der Wert nach knapp 2 Stunden auf 302 "verbessert"  :kotz:
Da messe ich lieber öfters, um so etwas abzufangen.

Und glaube mir, ich traue mich zu fragen  :zwinker: Bin zwar eher der (bekennende) Informationsschmarotzer  :unschuldig:, aber wenn, dann frage ich. Wie hieß es schon in der Sesamstrasse: Wer nicht fragt bleibt dumm  :ja:
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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #8 am: Juli 30, 2010, 19:53 »
Hi Tom,

Und glaube mir, ich traue mich zu fragen  :zwinker: Bin zwar eher der (bekennende) Informationsschmarotzer  :unschuldig:, aber wenn, dann frage ich. Wie hieß es schon in der Sesamstrasse: Wer nicht fragt bleibt dumm  :ja:

Korrekte Einstellung !!!! :super:

Oder letztens, bei einer Korrektur von 280 mit 8IE hatte sich der Wert nach knapp 2 Stunden auf 302 "verbessert"  :kotz:
Da messe ich lieber öfters, um so etwas abzufangen.

Die Frage die ich mir stellen würde wäre "wie komme ich überhaupt auf einen BZ von 280"  :kratz:
Oder ist das ein für dich akzeptabler Wert?
Und die Korrekturfaktoren sollte man auch verinnerlicht haben.
Bei einem (für mich) solch hohem BZ würde ich Resistenten schon mit in die Berechnung einbeziehen.
Aber wie gesagt, ich bin Typ2 und rechne da sicherlich auch anders.

Allerdings sollte sicherlich auch dein Ziel sein, langfristig nicht mehr auf einen BZ von 280 zu kommen.

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Re: Strukturiertes Behandlungsprogramm
« Antwort #9 am: Juli 30, 2010, 20:42 »
Hi Mathias,
Die Frage die ich mir stellen würde wäre "wie komme ich überhaupt auf einen BZ von 280"  :kratz:
Oder ist das ein für dich akzeptabler Wert?
Und die Korrekturfaktoren sollte man auch verinnerlicht haben.
...Allerdings sollte sicherlich auch dein Ziel sein, langfristig nicht mehr auf einen BZ von 280 zu kommen.
Klar habe ich mich das gefragt. Aber wie gesagt, ich hatte es auch ziemlich schleifen lassen. Schulter gezuckt  :nixweiss: und meist nur versucht "gegenzuregulieren". Werte >200 erschrecken mich (wieder)...das war nicht immer so  :traurig:

An den Korrekturfaktoren muss ich ja wieder feilen. Bin ja gerade dabei. Darum auch das häufigere Messen bis das wieder passt.

Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg, mit der Unterstützung des DiaDocs und des  :super: Forums :super: alles wieder in den Griff zu bekommen.
Und natürlich denke ich, dass das DMP (um beim Thema zu bleiben  :zwinker:) auch einen Teil dazu beiträgt, eine Regelmäßigkeit in Arztbesuchen, Untersuchungen, Informationen usw. zu bekommen. Und es macht auch Spaß, in SiDiary keine Werte mehr im roten Bereich zu sehen...  :zwitscher: Es kann nur besser werden.
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