Autor Thema: Typ 2 + Insulin spritzen  (Gelesen 3361 mal)

Offline Twen

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Typ 2 + Insulin spritzen
« am: April 15, 2005, 23:59 »
hallo leute, lang von mir nix gehört aber da viel streß im büro ist komm ich zu nichts mehr, zuhause fall ich meist tot um etc...

nun aber zu meinem problem

mein onkel ist seit etlichen jahren (also mind. die letzten 7-10 jahre) typ 2 mit medikamenten (kA welche)
jetzt hatte er bei der letzten untersuchung nen zuckerwert von über 350... also meinte der internist... "na dann werden sie halt spritzen müssen"  :nein: u. das sagt ein arzt der meinen onkel nie ein messgerät gegeben hat u. die untersuchung so alle 1/2-1 jahr macht.

ich hab dann meinen onkel in die rudolfstiftung (für die, die nicht aus wien sind, ein wiener spital mit diabetekerambulanz) geschickt. hoffte das sie ihm helfen könnten. jetzt kam er mit der botschaft... "so ich darf jetzt spritzen" der wert war nüchtern über 530  :kreisch: meine mutter (seine schwester) u. ich sind voll aus den "latschen" gekippt. also er kam rauf in die diabetekerabteilung u. die gaben ihn mal ein messgerät mit, zeigten ihm wies ginge und stellten ihn (so wie ich es mitbekam) mit einer menge insulin am tag u. weiter die medikamente nach hause.

nun ist der fall das er trotz (basis?)-Insulin noch immer werte über 300 hat. also gings wieder ab ins spital. kommentar von dort... 5x am tag insulin... aber.. u. das schockt mich  :kreisch: OHNE richtiger einstellung. d.h. er wurde nicht aufgenommen sondern (so erzählte es meine mutter) einfach mit dem insulin nach hause geschickt worden.

irgendwie mach ich mir jetzt wirklich sorgen, denn A) bin ich das spital so nicht gewöhnt u. B) werd ich unruhig wenn ich nicht weiß was jetzt bei meinem onkel los ist.

was sagt ihr die ihr insulin spritzt... WOHER kann trotz insulin so ein hoher zucker kommen?
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Offline Rossi

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #1 am: April 16, 2005, 09:38 »
Tja, das ist so ein typisches TypII Problem.  :gruebeln:

Die Frage die sich schon am Anfang stellt ist die, welches Insulin hat er denn als Basisinsulin bekommen und was sind das für Idioten in dem KH?
Die hohen Morgenwerte liegen wahrscheinlich am Dawn Syndrom, welches durch freisetzen von Adrenalin in den frühen Morgenstunden als antagonist zum Insulin steht.
Empfehlenswert kann da schonmal ein Insulin sein was eine Wirkkurve mit einer Spitze nach 6 - 8 Std. hat.
Ich bin selber TypII und war anfangs mit Lantus unterwegs was mir reichlich Hypos beschert hat.
Als ich dann festgestellt habe das ich über Tag keine Basis benötige, hab ich das Lantus ganz schnell wieder abgeschafft, und mir Protaphan verordnen lassen.  :ja:

Generell aber muß  beim TypII aber erstmal die Schwelle gefunden werden bei der das Insulin überhaupt anfängt zu wirken.
Da der TypII ja so oder so meist einen überhöhten Insulinspiegel hat, steigert sich im Laufe der Zeit ja die Resistenz gegen das Insulin.



Für meine Einstellung bin ich auch in keinem KH gewesen, sondern hab das alles Ambulant beim meinem Doc erledigt. Das ganze natürlich mit entsprechend engmaschigen  Kontrollen am Anfang.

Zitat
was sagt ihr die ihr insulin spritzt... WOHER  kann trotz insulin so ein hoher zucker kommen?

Das Zauberwort ist Resistenz und die körperliche Bewegung um sie zu minimieren.
Der Rest ist ne Frage der Einstellung.
Das ist meine Ansicht, ich laß mich aber gern eines anderen belehren.  :heilig:
Gruß
Rossi


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Offline Twen

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #2 am: April 16, 2005, 10:18 »
naja, als "entschuldigung" muß man derzeit überlastung an patienten u. an zu wenig personal angeben.
aber es hilft mir schon weiter wenn ich weiß das man erst einige zeit braucht um das "richtige" insulin u. die "richtige" art der dosierung braucht

mein onkel ist mom. brav jeden od. jeden zweiten tag im spital um zu prüfen etc.

kann eh sein das das normal ist, nur ich reagier halt mom. etwas sensibel anscheinend drauf weils meine familie betrifft :zwinker:
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Offline Angelika

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #3 am: April 17, 2005, 20:54 »
servus
Also ich weiß nicht, ich bin Typ I und wurde mit einem Wert damals von 430 aufgenommen. Vielleicht íst das bei II-ern anders. Die Rudolfstiftung ist ja neben Lainz DAS Diabetiker-KH. Vielleicht ist das nicht so dramatisch bei deinem Onkel (aus ärzt.Sicht) und darum gehts auch ambulant. DU machst dir natürlich Sorgen, aber ich an deiner Stelle würde das noch ein bißchen beobachten, es renkt sich vielleicht doch besser ein als du denkst :ja: gib bescheid wie's läuft
lg Angelika

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Offline Rossi

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #4 am: April 17, 2005, 21:00 »
Zitat
Vielleicht ist das nicht so dramatisch bei deinem Onkel (aus ärzt.Sicht) und darum gehts auch ambulant.

Hallo Angelika,
beim Typ II ist der Diabetes alleine deshalb nicht so "schlimm" (zumindest was die Spätfolgen betrifft  wenn er früh genug erkannt wird) weil der Stoffwechsel nicht so dramatisch Entgleisen kann wie beim TypI.
Trotzdem sollten grade die Ärzte eine vernünftige Einstellung und Schulung für zwingend Notwendig halten. 

@OoK_Twen
Deinem Onkel würde ich raten immer wieder nach einer Schulung zu fragen, um so schnell wie möglich die Zusammenhänge besser verstehen zu lernen. :ja:
« Letzte Änderung: April 17, 2005, 23:09 von Rossi »
Gruß
Rossi


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Offline Twen

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #5 am: April 17, 2005, 22:42 »
also neueste infos

schulung hatte er vorige woche; er hat 2x basisinsulin u. zu jedem essen eine fixe menge (so schauts jedenfalls aus) geht jeden tag (mo-fr) mom. ins spital. nachdem ich mit ihm telefoniert habe seh ichs auch nichtmehr so schlimm... tragisch, weils überraschend kam (hatte ja diabetes seit ca. 7-10 jahre, aber nie richtig eingestellt weil nur "dummen" internisten). das spritzen nerft ihn nur weil er öfter jetzt hypos hat (mom. jeden/jeden zweiten tag) u. in der nacht auch messen muß...

ich halt euch natürlich auf dem laufenden

eine bitte noch Rossi bitte das k bei OoK groß schreiben, danke^^
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Offline Joerg Moeller

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Re: Typ 2 + Insulin spritzen
« Antwort #6 am: April 19, 2005, 00:40 »
...ich hab dann meinen onkel in die rudolfstiftung (für die, die nicht aus wien sind, ein wiener spital mit diabetekerambulanz) geschickt. hoffte das sie ihm helfen könnten. jetzt kam er mit der botschaft... "so ich darf jetzt spritzen" der wert war nüchtern über 530  :kreisch: meine mutter (seine schwester) u. ich sind voll aus den "latschen" gekippt. also er kam rauf in die diabetekerabteilung u. die gaben ihn mal ein messgerät mit, zeigten ihm wies ginge und stellten ihn (so wie ich es mitbekam) mit einer menge insulin am tag u. weiter die medikamente nach hause.

nun ist der fall das er trotz (basis?)-Insulin noch immer werte über 300 hat.

Na, das passt schon. Ich würde mir eher Sorgen machen wenn er jetzt unter 200 wäre.
Schau mal, er ist jetzt so lange mit einem viel zu hohen BZ rumgelaufen. Da wäre das schon ein grober Kunstfehler, wenn man das zu schnell absenken würde. 2-3 Wochen dauert so eine Absenkung da schon. Sonst könnte es ganz derbe Probleme mit den Augen geben.

Zitat
also gings wieder ab ins spital. kommentar von dort... 5x am tag insulin... aber.. u. das schockt mich  :kreisch: OHNE richtiger einstellung. d.h. er wurde nicht aufgenommen sondern (so erzählte es meine mutter) einfach mit dem insulin nach hause geschickt worden.

Mit welchem Insulin(welchen Insulinen) und welchen Anweisungen dazu? Er wird doch sicher einen Zettel mitbekommen haben, bei welchem Wert er welche Dosis spritzen soll, oder?

Zitat
was sagt ihr die ihr insulin spritzt... WOHER kann trotz insulin so ein hoher zucker kommen?

Daher, daß da irgendwas nicht stimmt. Das kann man so ohne weiteres aus der Ferne gar nicht sagen; erst recht nicht ohne Anamnese (=Krankengeschichte) und Untersuchungsbefunde.
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