Autor Thema: Lyrica hilft mir nicht  (Gelesen 11013 mal)

Offline Llarian

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #20 am: Juli 03, 2010, 11:35 »
Selber habe ich es da ja leichter, wer erwartet schon von mir, dass ich munter fürbaß schreite, obwohl gegenüber eine 83jährige wohnt, die mir jeden Tag vormacht wie fit sie noch ist.
Was soll ich sagen... ich bin 38 und habe die körperliche Kondition einer 80jährigen bettlägerigen.
An warmen Tagen (jetzt die Woche zum Beispiel) geht es mir im Auto sitzend mit Klimaanlage bombig, sobald ich in die Wärme aussteige und stehe, sackt der Blutdruck ab und ich habe Mühe 200m zu gehen.

Das tolle sind dann die Ärzte.... ich habe hier im Forum einen Tipp für einen Neurologen bekommen, der sich mit autonomer Neuropathie auskennt (was nicht selbstverständdlich zu sein scheint), mache einen Termin aus und sage dabei auch, wegen was ich zu welchem Arzt der Praxus möchte. Auf den Termin mußte ich einige Monate warten. Donnerstag war der große Tag. Ich komm in die Praxis, sage meinen Spruch auf, "... habe um 17h einen Termin bei Dr. P. wegen einer kardialen Neuropathie....", die Sprechstundenhilfe guckt ins Buch, "nein, bei Dr. R. ..." Es stellt sich also raus, daß P. gar keine Patienten mehr annimmt und ich bei R. eingeplant bin. Naja gut. Schaun ma mal. Nach dem Austausch von Daten und Versichertenkarte fragt sie mich "und wie lange haben sie schon die Schmerzen in den Beinen?" -  :kreisch: - "ich habe keine Schmerzen in den Beinen, ich komme wegen einer kardialen Neuropathie" - "ah"
R. verwechslt im Gespräch mehrfach autonome und Polyneuropathie, ich bringe ihn auf den Gedanken, daß, weil die Luftröhre von einem Abkömmling des Nervus vagus innnerviert wird, bei bestehenden kardialen Problemen auch die Probleme an der Luftröhre daher kommen könnten. Er sieht häufig, daß Diabetiker mit Decortin behandelt werden, weiß aber nicht, wieso man das macht, wo das doch Cortison ist und das bei Diabetikern gar nicht gut... wie sagt man ihm jetzt, daß Decortin ein Mineralocorticoid und kein Glucocorticoid ist und deshalb rein nix am Zucker macht und daß es eigentlich in seinen medizinischen Fachbereich fällt, solche Dinge zu wissen? Der große Tag kam ... und ging wieder.


Munterbleiben
Anja

Offline diotmari

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #21 am: Juli 03, 2010, 12:41 »
Tja, bin etliche Tage jünger - und geniere mich mit meinem Stock total;
Du könntest Dir eine metallicrote Unterarmgehstütze zulegen... dann denken alla, es sind die letzten Nachwirkungen einer Sportverletzung... ?

 :lachen: Jetzt muß ich meinen Monitor und die Tastatur säubern, der halbe Espresso ist dahin...  :lachen:

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Moni1974

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #22 am: Juli 03, 2010, 14:24 »
Zitat
Hallo Lies
Ich habe mir gerade die Seite angeschaut.Wow!
Ich hab es auch mal versucht, aber ich glaube es reicht nur für eine Glosse oder eine lustige E-Mail ;D

Ich wünsche Dir,dass Du jetzt  länger schmerzfrei bleibst.
Liebe Grüße Moni

Dafür gibt es einen Trick, den wende ich an, falls mir mal wider Erwarten nichts einfallen sollte.
Verschwende die lustigen oder satirischen Einfälle nicht in Mails, sondern sammele sie einige Zeit, sieh sie Dir dann an und siniere, in welche Protagonistenversammlung das wohl passen würde und was diese dann tun müssen, damit alle diese Einfälle im Text erscheinen.
Hilft zuweilen.
Das ist eine gute Idee. Ich würde es nur kombinieren(sammeln,aber weiterhin nette Mails schreiben.)

Was auch sehr hilfreich ist, für mich jedenfalls, ich nehme gern an Wortspielen teil, das bedeutet, jemand gibt ein Thema vor und sagt dann, so Leute, Showtime, daraus fabriziert nun mal eine Geschichte, die Beste gewinnt.
Das wäre mal eine nette Idee für den nächsten Spieleabend im Freundeskreis.
Spornt schon sehr an.

Lies




Liebe Grüße Moni
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Offline Lies

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #23 am: Juli 03, 2010, 14:49 »
Hallo Anja

Mit 38 ist das bitter und es tut mir sehr Leid, dass es Dich so früh erwischt hat.

Deine Odyssee mit diesem Neurologen, der dann nicht mal so informiert war wie Du, die ist allerdings fast unglaublich.
Erst Monate auf den Termin warten und dann so einen Vollidioten als Gegenüber.
Wieso bist Du nicht sitzen geblieben und hast auf ein Gespräch mit dem wirklichen Experten bestanden. Aber ich kenne das, was man wirklich hätte sagen sollen, fällt einem erst zu Hause ein.

Du hättest jedes Recht gehabt, diesen Schwachmat fertig zu machen, dass ihm die Ohren gequalmt hätten.
Das glaubt man ja alles nicht.

Das mir kardiale Nueropathie bis jetzt neu war, ist verständlich, aber ein Neurologe - egal welcher - muss das doch kennen.

Hoffentlich gelingt es auch Dir immer das richtige Mittel zu finden, obwohl immer deutlicher wird, egal welche Neuropathie, man muss die Medikamentierung wirklich mühsam austesten.

Lies


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Offline Joerg Moeller

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #24 am: Juli 05, 2010, 11:28 »
Selber habe ich es da ja leichter, wer erwartet schon von mir, dass ich munter fürbaß schreite, obwohl gegenüber eine 83jährige wohnt, die mir jeden Tag vormacht wie fit sie noch ist.
Was soll ich sagen... ich bin 38 und habe die körperliche Kondition einer 80jährigen bettlägerigen.

Vielleicht verstehen wir beide uns so gut weil es mir mit meinen 46 genauso geht? :-\

Manchmal tun mir alle Knochen weh wenn ich die 600 Meter zum Briefkasten gelaufen bin, an anderen Tagen macht mir das gar nix aus. Ist zum Irrewerden. Und 'Mehr Bewegung' ist auch nicht so einfach, wenn man nicht auf SM-Spielchen abfährt. (Ich hatte sogar schon überlegt prophylatisch ein bißchen Tramadol einzuwerfen)

Nächste Woche habe ich einen Termin beim Neurologen, mal schauen...

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Lies

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #25 am: Juli 05, 2010, 12:52 »
Und ich habe Neues zu berichten.
Ich hatte vergangenen Donnerstag ja den Eindruck Lyrica ist Mist, damit komme ich auf keinen grünen Zweig, hatte aber die ganze Zeit noch keine 450 mg / Tag genommen, sondern nur 300 mg und das deshalb nicht, weil ich mittags nichts esse und auf den leeren Magen keine Pille einschmeissen wollte.
Am Tag drauf war Lyrika sowieso aufgebraucht und ich warf also die drei letzten Pillen ein und...bautz...am Freitag schmerzbefreit in den Füßen, sogar der Fersensporn war Klasse und die Kniearthrose, auf die das ja nun gar nicht wirken soll, ebenfalls wesentlich besser.

Wat nu, Wochenende stand bevor und ich kein Schmerzmittel mehr sondern nur noch Amitriptylin, von dem ich mir nun gar nicht vorstellen konnte, dass es mir hilft.
War auch so, davon schlafe ich nicht mal, außerdem dauert es ja, bevor sowas greift.

Also heute früh wieder zum Doc und erneut Lyrica aufschreiben lassen, jetzt werde ich ja sehen, ob es mit 450 mg pro Tag greift, oder der eine schmerzfreie Tag Zufall war.

Ich denke, das werde ich bis Mitte der Woche wissen, haltet mir die Daumen, ich halte sie Euch auch.
Jörg, was ich Dich die ganze Zeit schon fragen wollte, Du hattest doch immer Klasse BZ Werte, wenn ich mich recht erinnere. Wie kommst Du denn trotzdem an die Neuropathie?

Lies

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Offline Joerg Moeller

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #26 am: Juli 05, 2010, 16:33 »
Jörg, was ich Dich die ganze Zeit schon fragen wollte, Du hattest doch immer Klasse BZ Werte, wenn ich mich recht erinnere.

Also da mußt du mich mit einem anderen Jörg verwechseln :rotwerd:

(Ich könnte wenn ich wollte, aber mir mangelt es an Selbstdisziplin  :verlegen: )

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Lies

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #27 am: Juli 05, 2010, 16:42 »
Zitat
(Ich könnte wenn ich wollte, aber mir mangelt es an Selbstdisziplin

Ach...Dir auch?

 :mauer: :mauer: :mauer: :mauer:

Lies
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Offline Llarian

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #28 am: Juli 05, 2010, 19:39 »
Zitat
(Ich könnte wenn ich wollte, aber mir mangelt es an Selbstdisziplin

Ach...Dir auch?

 :mauer: :mauer: :mauer: :mauer:
Lies, wem nicht? Ich hüte ein Rudel innerer Schweinehunde... oder sie mich.
Ich habe Phasen, wo ich mich an (fast) alles halte... und nichts läuft. Ich habe die Phasen, wo ich die Dinge tue, weil ich irgendwie muß, und ich habe die Phasen, die Teupe als Chaosmanagement bezeichnen würde.
Dann kommen die Momente, wo ich mich frage, wozu den ganzen Scheiß, ist ja doch schon alles hin... was wäre, wenn ich vor 20 Jahren alles anders (=besser) gemacht hätte...  Nur: Es geht noch schlimmer. Es kann immer noch mehr kommen. Und für alles, was noch kommen kann, ist jetzt das vor-20-Jahren. Diabetestherapie ist irgendwie wie das Fegefeuer des Mittelalters. Man tut die Dinge, weil man das verhindern will, was einen sonst erwartet. Allerdings fehlt die positive Belohnung: Wenn ich mich an alles halte, bin ich bestenfalls gleichauf mit einem Stoffwechselgesunden, ich bekomme kein "besser" bei irgendetwas hin als ein Nichtdiabetiker, ich entgehe nur der Bestrafung. Die Welt ist schlecht...

Okay, genug gejammert ;) Kopf hoch!
Anja

Offline Lies

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Re: Lyrica hilft mir nicht
« Antwort #29 am: Juli 05, 2010, 22:03 »
Darin, dass die Welt schlecht sei, sind wir uns dann einig. :wech:

Ich habe es allerdings geringfügig besser, ich kann immer noch Sünden damit entschuldigen, dass die Wahrscheinlichkeit ich sterbe an Altersschwäche höher ist, als dass ich an den Spätfolgen von Diabetes vom Acker schleiche.

Was allerdings auch nur gilt, solange ich über die wirklich relevanten Spätfolgen so top-informiert nun auch wieder nicht bin.
Wenn das bedeutet, ich sollte um Diabetesforen einen Riesenbogen machen, damit ich auch nicht aufgeklärt werde, dann wäre ich hier ja falsch.....um Himmelswillen sagt doch sowas nicht :ballett:





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