Hallo zusammen,
ich habe mich eben bei Euch registriert, um mal einige mehr Informationen zu erhalten und mit Betroffenen zu sprechen.
Es ist so: ich selbst bin keine Diabetikerin. Meine Mutter (57) ist die Betroffene. Sie hat vor ziemlich genau 1 1/2 Jahren die Diagnose Diabetes gestellt bekommen und wurde zunächst mit Tabletten behandelt, zwischenzeitlich spritzt sie aber nur noch und auch ihr Arzt hat ihr gesagt, daß sie mittlerweile ein Typ I Diabetiker ist.
Die Diagnose hat sie anfangs in ein ziemliches Loch gestürzt aus dem sie bis heute leider immernoch nicht vollständig raus ist.
Sie hat mir gegenüber nun einmal wirklich zugegeben, daß sie den Diabetes einfach nicht akzeptieren kann, sie ist immernoch nicht soweit.
Ihre Werte sind nach wie vor zu hoch, der Arzt ist ratlos, hat sie mittlerweile auf den zweiten Diabetiker-Lehrgang geschickt.
Sie weiß sehr wohl so langsam, was sie essen sollte und was nicht und sie hält sich so wie ich das mitbekomme eigentlich auch dran, wenn ich mir auch immernoch unschlüssig bin, ob sie da wirklich alles 100% richtig macht. Vielmals reagiert sie in meinen Augen zu extrem.. wenn der Wert mal zu niedrig ist (unter 100) dann isst sie gleich ein Traubenzucker und was sie sonst noch gehört hat, was man bei einer Unterzuckerung tun soll. Da sie das aber dan zumeißt etwas "übertreibt" schnellt der Wert dann wieder in die Höhe und dann ist sie wieder zu hoch, spritzt sich wieder exakt die Menge Insulin, die ihr Arzt für so einen Wert aufgeschrieben hat - von der sie aber selbst zwischenzeitlich gemerkt hat, daß sie zuviel ist - sie spitzt sichs trotzdem und wumms - Unterzuckerung. Das ist jetzt die "drastische" Beschreibung der Sache, aber ist auch schon mal vorgekommen.
Meiner Meinung nach, ist der erste Schritt, daß sie lernen muß, zu akzeptieren, daß sie Diabetikerin ist und daß das so bleiben wird für den Rest ihres Lebens. Danach wird sie meines Erachtens auch offener sein dafür, wie sie mit sich und ihrer "Krankheit" umgehen muß um ihre Werte in den Griff zu bekommen und dann auch gut zu halten. Ich glaube aber eben, daß all diese zwanghaften Versuche unseres Hausarztes, sie in diesen und jenen Lehrgang zu schicken und das alles, daß das einfach nicht der richtige Weg ist. Klar ist es wichtig für sie zu wissen, was sie essen soll und was nicht, worauf sie achten muß, welche "Folgekrankheiten" aus einer Diabetes heraus entstehen können und wie sie das vermeiden kann, etc. Dennoch glaube ich einfach, daß der Schritt davor einfach fehlt. Wenn sie es akzeptieren kann, daß es nun mal jetzt so ist, dann ist sie mit Sicherheit für all die anderen Dinge weitaus offener.
Ich fand es auch blöd als sie mir erzählt hat, daß sie ihrem HAusarzt schon gesagt hatte "Ich möchte, daß das weg ist, ich will es nicht mehr haben!" und er es lachend mit einem "Tja, das geht halt nicht." abgetan hat. Ich finde, das ist eine Art "Alarmzeichen" - oder nicht?
HAt irgendjemand einen Rat, was meine Mutter tun könnte? Wie kann ich ihr helfen, die Sache zu akzeptieren lernen? Gibt es sowas wie Selbsthilfegruppen?
Danke für Eure Ratschläge!
Liebe Grüße an alle
Jennah