Crooa und Sonja:
Ich habe noch kein schockiertes Kind erlebt! Aber Kinder haben eine unmittelbare Neugierde und fragen natürlich. Das kann manchmal nerven, aber ich schalte dann auf einen autonomen Erklärmodus um, der fast von alleine läuft. Für meine Kinder und deren Freunde ist es etwas, das Mama/ diese Frau eben einfach tun, so wie andere Frauen komische Schuhe oder Haarfarben tragen. Man muss es ihnen das erste Mal erklären, und das ist eine Chance, den KLeinen so eine Offfenheit mit auf den Weg zu geben. Krank sind Kinder ja sehr häufig, sie verstehen das Konzept also meist sehr gut. Ich erkläre dann, dass ich den Zucker in meinem Blut untersuchen muss- manchmal wollen sie mehr wissen (Warum?), manchmal nicht. Man sollte nur die Fragen beantworten, die gestellt werden, und sich auf die direkten Zusammenhänge beschränken, wie bei jeder Kinder-Aufklärung. Das Erschrecken, das Crooa beschreibt, sollte durch Erklärung und nicht durch Vermeidung aufgelöst werden, wie jede Angst. Bei Kindern ist Blut vor allem mit Schmerz verkoppelt, wenn man diese connection lockert- es tut nicht so weh, ich bin daran gewöhnt, es ist nur ein kleiner Pieks, ich kann so in meinem Blut lesen- dann aktzeptieren sie das immer.
Und die Studis- das kann ich schon nachvollziehen. Man sollte die Distanz nicht durch privates unterlaufen, aber was ist, wenn Du mal ne Hypo hast? Irgendjemand in Deinem Umfeld sollte schon Bescheid wissen! Und mir ist es lieber, die Leute erfahren das in einem normalen Zusammenhang, als gleich in einer Notsituation, die immer entblössend ist. Und bei ganz offen gemachten Dingen schauen die Leut meistens nicht genau hin, genau wie das Tippen von höchst privaten SMS ja auch öffentlich stattfindet. Mit der Zeit musst Du beim Testen nicht mal mit dem Reden aufhören, irgendwann wirst Du es im Klassenzimmer machen können, und keiner wirds merken. Guaranteed.