Hallo Anja,
deine Frage ist völlig berechtigt!
Wie du selbst schreibst, bist du seit 32 Jahren Diabetikerin, davon seit 8 Jahren mit Pumpe.
Es ist nur völlig logisch, dass du für dich Lösungen gefunden hast die Pumpe im Alltag zu integrieren -> und so soll es ja auch sein!
Ähnlich wie du sehen die Thematik übrigens auch viele andere erwachsene Pumpenträger - soviel zeichnet sich aus der Umfrage bereits ab.
Es gibt aber auch andere Pumpi´s, die sich durchaus eine Lösung wünschen.
Hier werden primär die Bereiche "Sport", "Büro" und "Abendgarderobe" (Körperbetont usw.) vorgeschlagen.
Ein völlig anderes Bild zeichnet sich bei kleineren Kindern (Vorschulalter und die ersten Klassen) ab.
Hier ist schon aufgrund des "kleineren Körpers" weniger Platz und Gewichtsausgleich zur Unterbringung der Pumpe.
Egal wo und wie man die Pumpe trägt, sie stört irgendwie. Ein Bauchgurt ist möglich, wird aber von vielen Kindern abgelehnt, da sie dann neben dem Katheter noch mehr am Bauch haben. Pumpe in die Hosentasche funktioniert bei den Kleineren überhaupt nicht, da hier die Taschen garnicht gross genug für eine Pumpe sind. Am Gürtel oder der Hosennaht unterbringen funktioniert auch nur bedingt, da hier die Hose durch das Zusatzgewicht beim Herumtollen eher herunter gezogen wird. Ausserdem stört die Pumpe am Gürtel die Bewegungsfreiheit. Es gibt noch die sog Pumpenrucksäcke, welche es ermöglichen die Pumpe auf dem Rücken zu tragen - das ist zwar ganz OK, bedeutet aber immer ein "mehr" an Trageaufwand und kommt eher für die ganz Kleinen in Frage, bei denen unter anderem verhindert werden soll, dass sie an Ihrer Pumpe herumspielen. Ausserdem wird gerade im Sommer jedes "mehr" an Kleidung oder Trägern ohnehin als Belastung empfunden. Als einzig Gangbar haben sich (für uns) Trageschlaufen um den Hals erwiesen. Hier gibt es Möglichkeiten die Pumpe frontal am Bauch oder an der Seite zu tragen. Die frontale Geschichte hat den unschönen Effekt, dass die Pumpe beim Spielen wieder eher im Weg ist. Ausserdem wird das dauerhafte Tragen eines "Halsbandes mit Gewicht" auch eher als Belastend empfunden. Die Lösung mit Pumpe an der Seite hat sich für uns als die bisher beste erwiesen. Hier hat es zwar noch immer ein Band um den Hals, hier aber nur auf einer Seite und ausserdem immer im (zweitägigen) Wechsel.
Da mein Großer mittlerweile gross genug für die kleinste verfügbare Pumpenshirtgröße ist, haben wir ihm so ein Teil vor einigen Wochen geholt.
Nun ja, die Optik und das Handling dieses Shirts sind durchaus streitbar, weswegen es für ihn nur in Frage kommt dieses "Ding" nachts im Bett zu tragen.
Unbestreitbar ist aber schon hier das "mehr" an Tragekomfort und das "weniger" an Belastung und Verwickelung.
Aus all diesen Beobachtungen heraus stellten sich dann auch die genannten Fragen meinerseits.
Was die Länge des Katheters betrifft, ist das natürlich wieder so ein Thema primär bei Kindern, da Erwachsene hier einfach einen kürzeren nehmen können.
Bei Kindern ist aber selbst der kürzeste i.d.R. noch zu lang, um ihn vernünftig (und somit nicht herausguckend) unterbringen zu können.
Mir graut vor dem Tag, an dem einer meiner beiden irgendwo hängen bleibt und sich den Katheter zieht...
Für sowas muss es eine Lösung geben!
Und da es die aber nicht gibt, habe ich beschlossen die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ob sich das lohnt und rechnet muss sich zeigen - um hier aber nicht völlig unvorbereitet and die Sache heranzugehen, habe ich im Vorfeld die Umfrage gestartet.
Diese dient auch und gerade dazu einschätzen zu können, wie interessant das Thema für die großen Pumpi´s ist und was diese sich wünschen.
Die Meinungen gehen hier von "starkem Interesse", über "noch nie was von gehört", bis zu "wird als völlig unsinnig angesehen".
Jede einzelne Rückmeldung liefert mir wertvolle Hinweise darauf, wie stark das Interesse in einzelnen Bereichen ist - oder eben nicht.
Dazu gehört natürlich auch ein Thema fallen zu lassen, wenn sich herausstellt, dass es niemanden interessiert
Ich gehe auch nicht davon aus mit der Idee reich zu werden.
Nicht falsch verstehen - Geld ist wichtig, schon um überhaupt existieren zu können, aber es ist nicht meine primäre Triebfeder.
Viel mehr geht es darum eine Lösung für ein bestehendes Problem anzubieten und damit evtl. dem ein oder anderen zu helfen.
Derjenige der hier keinen Bedarf hat, wird aber natürlich auch nicht dazu gezwungen
Ich hoffe ich konnte deine Frage(n) beantworten?
MFG Christian