Autor Thema: kortisoninduzierter Diabetes  (Gelesen 13788 mal)

Offline Joa

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #20 am: Mai 20, 2010, 09:01 »
Hi Richard,
Hallo Jumanji,

Der allgemein als "Pumpenpapst" bekannte Arzt behandelt natürlich auch alle anderen Diabetiker und hat nach meinem Wissen auch Erfahrungen mit Cortison + DM, einfache überweisung sollte (erst einmal )reichen.

Ich denke schon, dass es in diabetologisch schwierigen Situationen oft so ist, dass viele Ärzte damit überfordert sein können. Und, wie hier im Forum ja schon vielfältig dargestellt, ist Dr. Teupe in Bad Mergentheim (Diabetes Dorf Althausen) mit Sicherheit eine erste Adresse für solche Fragen.

Allerdings glaube ich kaum, dass er Patienten zur Fernbehandlung annehmen wird, ohne sie je gesehen zu haben. Auf alle Fälle würde mich das doch sehr erstaunen.

Das heißt, ein persönliches Erscheinen in Althausen dürfte wohl erforderlich sein. Was dann ja auch Sinn macht, wenn der Ratsuchende die Gelegenheit nutzt und das gleich mit einer Schulung dort verbindet, die ja auch, neben der individuellen Beratung, als Gruppenschulung für Typ 1 und 2 mit Insulinnutzung angeboten wird.
http://www.diabetesdorfalthausen.de/Content/leistung.php

Leider ist es natürlich so, dass die entstehenden Kosten für Fahr, Unterkunft etc. kaum von der Kasse gedeckt werden dürften. Schon gar nicht, wenn es sich um einen cortisonbedingten Diabetes handelt, dem schon der Diabetologe vor Ort, der Einfachheit halber, meint mit Metformin und seiner Diätassistentin befriedigend beikommen zu können.

Wer dazu finanziell überhaupt in der Lage ist, wird wohl selber entscheiden müssen, was die eigene Gesundheit wert ist (Sofern oder so lange, wie die Euros auf der hohen Kante was Wert sind).

Wie auch immer, eine telefonische Erkundigung in Althausen lässt sich immer einholen und dann kann man/frau sich ja entscheiden, ob er/sie..., oder ob nicht.  :gruebeln:

Gruß
Joa

p.s.
Eine vernünftige ärztliche Betreuung sollte man, grade bei komplexer Problemlage, natürlich auch am Heimatort verfügbar haben.
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Richard Wagner

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #21 am: Mai 20, 2010, 13:22 »
Hi Richard,
Hallo Jumanji,


Allerdings glaube ich kaum, dass er Patienten zur Fernbehandlung annehmen wird, ohne sie je gesehen zu haben. Auf alle Fälle würde mich das doch sehr erstaunen.



So war das (Behandlung) dann auch nicht gemeint, ich dachte da eher an eine Beratung wie es weitergehen könnte. Auf alle Fälle ist DM+Cortison
etwas für absolute Profis....

Gruß Richard

Offline jumanji

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #22 am: Juli 13, 2010, 09:15 »
Hallo Ihr Lieben,

also.. ich melde mich mal wieder und berichte, wie es mir ergangen ist. Mein letzter Hba1c war ohne Insulin oder Metformin bei 6,2. Diät einhalten kriege ich gar nicht geregelt und solange das Kortison niedrig ist, halten sich die Werte auch in einem "vernünftigen" Rahmen. Dummerweise ist das Kortison mittlerweile seit zwei Wochen wieder hoch und als ich dann am Wochenende zumindest mal nü-BZ bestimmt hatte, war ich dann gestern nochmal bei meinem Hausarzt. Er fand den dann doch was arg hoch. Die Werte lagen zwischen 170 und 214mg%. Naja, jedenfalls heißt es jetzt (hoffentlich nur vorrübergehend, bis das Kortison wieder runter ist) Huminsulin spritzen nach BZ-Wert zu den Hauptmahlzeiten um erstmal auch die Spitzen rauszunehmen. Denn gut geht es mir damit wieder mal nicht wirklich. So brauche ich aber auch noch nicht rumrechnen, wat sich jezt grad auf meinem Teller befindet.

Jedenfalls meinte mein Hausarzt denn doch, dass ich bei den wechselnden Kortisondosen mit Tabletten keine Chance habe und man diese überlegen kann, wenn ich tatsächlich mal eine minimale Erhaltungsdosis schaffe. Vom Kortison wegzukommen, was natürlich am schönsten wäre, kann ich leider abschreiben. Da macht mir mein Lungendok keine Hoffnungen und es heißt von seiner Seite aus nur, dass ich mit den Nebenwirkungen vom Kortison klar kommen muss.

Jetzt ein paar wahrscheinlich ganz blöde Anfängerfragen....

Gewöhnt man sich an den "Geruch" vom Insulin? Ich finde, dass das Zeug zum Himmel stinkt.
Wenn ich wieder arbeiten bin, dann frühstücke ich für gewöhnlich erst da und zu Hause gibt es nur kurz meinen schnellen Kakao. Das Insulin soll ich zu den Hauptmahlzeiten spritzen, ergo dann wohl zum Frühstück auf Arbeit. Braucht es da nochmal nen aktuellen BZ oder geht man bei festen Spritzschema nach dem nü-BZ?
Wie lagert ihr euer Insulin bei der Brüllaffenhitze? Ich hab es jetzt vorsichtshalber wieder in den Kühlschrank gepackt, obwohl man mir eigentlich beigebracht hat, dass man angebrochene Pens bei Raumtemp lagern sollte.

Besten Dank

Jumanji

Offline diotmari

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #23 am: Juli 13, 2010, 09:33 »
....Jetzt ein paar wahrscheinlich ganz blöde Anfängerfragen....
Die gibt es hier nicht! :D

Zitat
Gewöhnt man sich an den "Geruch" vom Insulin?
Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aaaber...  :zwinker:

Zitat
Das Insulin soll ich zu den Hauptmahlzeiten spritzen, ergo dann wohl zum Frühstück auf Arbeit. Braucht es da nochmal nen aktuellen BZ oder geht man bei festen Spritzschema nach dem nü-BZ?
Anfänglich solltest Du auf jeden Fall noch mal messen, um den Wert zu bestimmen. Davon ist ja auch abhängig, wie viel Du zur Mahlzeit spritzen mußt! (Hoher Wert -> mehr, niedriger Wert -> weniger Insulin.) Sonst kannst Du Dich in eine Hypo schiessen.

Zitat
...obwohl man mir eigentlich beigebracht hat, dass man angebrochene Pens bei Raumtemp lagern sollte.

:ja: das passt schon :ja:
Und stöber nochmal durch die Einsteigerseiten (findest Du oben "Zu den Info-Seiten")

Viele Grüße
Dietmar
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DF

Offline Joerg Moeller

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #24 am: Juli 13, 2010, 12:08 »
Gewöhnt man sich an den "Geruch" vom Insulin? Ich finde, dass das Zeug zum Himmel stinkt.

Sniefst du es? (Ich versuch mir gerade Jumanji vorzustellen, die sich eine Line Korrekturbolus reinzieht...) ;D
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Offline Joa

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #25 am: Juli 13, 2010, 13:18 »
solange das Kortison niedrig ist, halten sich die Werte auch in einem "vernünftigen" Rahmen.
Was bedeutet "vernünftiger Rahmen"?

Zitat
Die [Nüchtern]Werte lagen zwischen 170 und 214mg%. Naja, jedenfalls heißt es jetzt (hoffentlich nur vorrübergehend, bis das Kortison wieder runter ist) Huminsulin spritzen nach BZ-Wert zu den Hauptmahlzeiten um erstmal auch die Spitzen rauszunehmen. Denn gut geht es mir damit wieder mal nicht wirklich.
Und was machst Du gegen die erhöhten Nüchternwerte?

Jede anhaltend wiederholte Überforderung der restlich noch verbliebenen Beta-Zellen führt zugleich zu einer erhöhten Rate des fortschreitenden Betazellsterbens.

Eine Überlastung setzt schon ein, bevor die BZ-Werte oder der 1c eine solche deutlich ausweisen. Als guter Marker der Überforderung wird der Wert für aktives Proinsulin im Blut angesehen.

Gruß
Joa
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Offline jumanji

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #26 am: Juli 14, 2010, 20:27 »
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die Antworten. Also... das mit der Snieferei vom Insulin ist aufgrund des Gestanks schon gar nicht möglich. Meine arme Nase. Wahrscheinlich lieg ich dann tiefkomatös neben der Insulinline, weil mich der Duft umgehauen hat. Naja.. Spass beiseite... ich kann mit dem Geruch mich im Moment wirklich nicht anfreunden. Denke, dass ich dann auch danach müffel.

Habe heute nochmal mit meinem Arzt gesprochen, meine "ersten Gehversuche" ihm gezeigt und gleich eine Erhöhung des Plans mitbekommen, weil die Werte trotz Huminsulin doch arg hoch sind (zwischen 140 und 250). Es wundert ihn auch nicht wirklich, dass ich grundsätzlich nach dem Frühstück eingeschlafen bin, quasi wie ein  "Narkoleptiker".

Bin jetzt mal gespannt, wie lange es dauert, bis sich das einspielt. Hängt ja alles auch von der bestehenden Kortisondosis ab, die im Moment mit 30mg/d wieder viel zu hoch ist.

Mir fällt die Spritzerei schon nicht leicht. Ich habe noch keine Ahnung, wie ich das auf der Arbeit integrieren soll, weil eine der drei Hauptmahlzeiten habe ich da unter Garantie. Naja, bissel Galgenfrist hab ich ja, weil ich bis Mitte nächster Woche noch krankgeschrieben bin.

Jedenfalls werde ich jetzt wohl oder übel veruschen den Diabetes unter Kontrolle zu kriegen, weil wenn ich schon spritzen soll, dann doch bitte auch so, dass ich Normalwerte erreiche.

Wie lange dauert es eigentlich so ungefähr, bis man weiß, wie was an Insulin nötig ist und man wieder Normwerte hat bzw. gut eingestellt ist?
Hat jemand Erfahrung damit, wie das im speziellen Fall Kortisoninduziert ist?

Wenn das Kortison bei 10mg/d ist, dann hab ich Werte zwischen 80 und 180 mg% im Schnitt. Das ist ein Rahmen, den ich zwar nicht als optimal ansehe, aber schon als ok.

Besten Dank

Jumanji

Offline Joerg Moeller

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #27 am: Juli 15, 2010, 10:25 »
Vielleicht hilft dir das hier weiter: http://www.chrostek.de/neuesalthausen/cortisonbehandlung-regelwerk

Viele Grüße,
Jörg
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Offline darkside667

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #28 am: Juli 22, 2010, 23:57 »
Ich schnüffel auch hin und wieder mal an der Penkappe.  :banane:

Übrigens verursacht Kortison bei eigen Diabetes Typ2, wenn man es viele Jahre in hohen Dosen zu sich nimmt. So zumindest habe ich einem Rheuma Forum gelesen.

Offline Joerg Moeller

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #29 am: Juli 23, 2010, 09:24 »
Übrigens verursacht Kortison bei eigen Diabetes Typ2, wenn man es viele Jahre in hohen Dosen zu sich nimmt. So zumindest habe ich einem Rheuma Forum gelesen.

Sagen wir's mal so: wenn die genetischen Voraussetzungen eh schon gegeben sind kommt durch Kortison ein DM2 früher zutage. Kortison setzt ja die Wirksamkeit von Insulin herab, so daß der Körper wesentlich mehr davon produzieren muß, um dieselbe Wirkung wie ohne Kortison zu erreichen.

Es kann aber auch ein Diabetes entstehen ohne daß man die genetischen Voraussetzungen für DM2 hat. Das wäre dann ein Diabetes Typ 3e

Viele Grüße,
Jörg
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