Autor Thema: kortisoninduzierter Diabetes  (Gelesen 13562 mal)

Offline Hexe

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #10 am: Mai 13, 2010, 20:14 »
Hallo
.......Kein Süßkram und Knabberkram im Haus.
Fettarme Milch statt Vollmilch
Milch statt Sahne zum verfeinern von Speisen.
Bratfett wird abgemessen mit Löffel, bei beschichteter Pfanne sogar nur mit Zewa eingestrichen oder gar nicht benutzt, je nachdem was ich mache.
Rohkost als Beilagen fallen leider aufgrund Unverträglichkeit vielfach aus.
fettarme Aufschnitte z. B. Geflügel oder Schinken - nach Möglichkeit
nach Möglichkeit nicht über den Sattpunkt hinaus essen, weil es gerade mal lecker schmeckt.
selber kochen statt Fertiggerichte bzw. letztere nur selten
bis auf meinen Kakao morgens nur ungesüßte Getränke Wasser und Tee... ganz selten mal Fruchtschorle aber nur in geringen Mengen, weil auch nicht sonderlich verträglich.
Remoulade statt Butter aufs Käsebrot, Streichkäse und Wurst grundsätzlich ohne zusätzliche Butter (schon fettig genug)

Treppe statt Aufzug wo immer es geht, Einkaufen zu Fuß statt mit dem Auto, Parkplatzsuche durchaus auch am Ende, damit bissel mehr Fußweg, Radfahren wo immer es das Asthma zulässt. Das geht jetzt seit 9 Monaten zum ersten mal wieder!

Besten Dank
Jumanji

deine Massnahmen sind gut. Allerdings mach unter den Käse lieber Halbfettbutter, wenn überhaupt, Käse ist auch ziemlich fettig, kann da durchaus mit Wurst mithalten. Und Remoulade ist auch Fett ! 25g Butter hat 185Kcal und 25g Remoulade 165kcal, der Unterschied ist also nicht allzu gross.

Liebe Grüsse Vera
Typ2  zur Zeit Toujeo, Jardiance, Novorapid

Offline Richard Wagner

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #11 am: Mai 14, 2010, 15:39 »
Deine Sorgen kann ich nachvollziehen, als "Mammutjäger und überwiegend
Fleischfresser" jetzt weitgehend auf Eiweiß verzichten ist selbst wenn Mensch das will ein Problem. ich habe erfolglos ein paar h bei ALDI nach
halbwegs brauchbarer Kost gesucht. OK. Müsli, Müsli ohne Milch (Eiweiß),würg! Außerdem, um Davon satt zu werden müsste ich schon zum Frühstück mehr Insulin "Inhallieren" als die Pumpe liefern kann. Die für solche Mengen geeignete Katheternadel dürfte mich halben Hering glatt mehrfach durchbohren...Ich hasse Diätassies, auch wenn sie noch so schnuckelig süüüüüsss und BLOND sind. :-))) Wenn das so weitergeht kann ich hier im Wald mit den Karnickeln "grasen".....Himmel, eine Schweinshaxe, Schweinshaxe, Schweinshaxe, ....:-)

Offline Susanne

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #12 am: Mai 14, 2010, 22:37 »
Hallo Jumanji!


Meine BZ-Werte haben sich reduziert auf 100mg% - 200 mg%, da ich mit dem Kortison weiter runtergehen durfte. Damit fühle ich mich schon wesentlich besser.

 :super:

Unlogisch ist doch auch die Diät, die auf Fettreduktion abziehlt um den Blutzucker zu senken, der bei mir ja primär so gar nicht vom Essen und von Fettleibigkeit (immerhin habe ich "nur" Übergewicht laut BMI) kommt, sondern von dem dauernden Kortison.

ja - wobei Du ja ohnehin ein bisschen abenhemn willst, aber Du hast recht:

Da ich das Kortison in naher Zukunft nicht loswerde, wird mir ja auch der Diabetes bleiben. Zudem schwankt auch dieses, weil ich ja auch schwankende Kortisondosierungen habe. Muss ich selbst Einmalgaben nehmen z. B. wegen Asthmaanfall oder allergischer Nahrungsmittelreaktion 100mg Decortin steigt mir sofort der BZ wieder an auf ca. 300 mg%. Damit ist doch diese Diabetesform relativ unabhängig, von dem was man isst, oder?

ja


Mir macht auch mein Übergewicht Probleme und ich würde es gerne wieder loswerden. Sport ist nach wie vor nicht möglich, Kortison ist ein prima Appetitanreger und macht zusätzoich HUnger

ja klar, das auch noch...
Ich denk, Deinre Überlegung zum INsulin geht schon in die richtige Richtung, ich kann Dir nur nochmal raten nicht aufzugeben und einen guten, verständnisvollen Diabetes-Doktor zu suchen! Sag doch mal, aus welcher Gegend Du kommst, vieliecht gibts ja Tipps auch hier aus dem Forum?


Susanne
Die Zuckertante grüßt und wünscht allzeit gute Werte!
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Offline jumanji

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #13 am: Mai 16, 2010, 15:34 »
Hallo!

Nochmal besten Dank für die Antworten. Ich gebe mir einfach Mühe. Nichts lieber als wieder Rank und Schlank zu sein, aber so schnell geht das eben nicht.

Morgen hab ich nochmal einen Termin bei der Diättante. Allerdings wird das wohl eher der letzte sein, denn ich möchte ihr halt einfach gerne nochmal sagen, dass ich diese Art und Weise der Behandlung nicht gewohnt bin und mir auch nicht so gefallen lassen muss.

Kann mir denn hier jemand tatsächlich einen Diabetologen im Raum Düsseldorf / Duisburg / Neuss empfehlen? Ich weiß, ich bin nicht gerade eine einfache Patientin. Ich hinterfrage alles und möchte halt auch einfach nur verstehen. Ich gehöre eben nicht in die Kategorie... "hier haben sie ein Rezept, die Pille nehmen sie 3xtgl." und sich mit dieser Erklärung zufrieden geben. Ich muss mit dem Medikament leben, ich muss mich mit der Krankheit rumschlagen und ich muss die (möglichen) Nebenwirkungen einer Therapie tragen.

Ich glaube auch nicht, dass man mir mit einer Psychotherapie weiterhelfen kann. Ein Psychotherapeut kann mir weder mein Potpurry an Krankheiten noch die Nebenwirkungen vom Kortison wegquatschen. Sollte jemanden einen seriösen Therapeuten wissen, der es doch fertig bringt, das ganze Wegzuquatschen, möchte ich bitte die Adresse. Um den Diabetes, der mir ja auch als Nebenwirkung "geschenkt" wurde, zu behandeln, muss ich nicht akzeptieren, dass er da ist. Da brauche ich gar keine Krankheitseinsicht zu. Zudem denke ich ja, dass ich den wieder loswerde, wenn ich es schaffen sollte vom Kortison wieder wegzukommen.

Besten Dank

Jumanji

Offline Joerg Moeller

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #14 am: Mai 17, 2010, 10:01 »
In einer Psychotherapie geht es auch nicht darum dir irgendwas wegzuquatschen. Es geht darum dir zu helfen andere Sichtweisen zu finden, einen Überblick zu verschaffen.

Du kannst auch selbst deinen Weg aus einem Labyrinth finden, aber einfacher ist es wenn jemand mit ein bißchen Abstand dich lotst, der sowohl dich und deinen aktuellen Standort, als auch das Ziel sehen kann.
Eigene Erfahrung übrigens, die ich mit vielen anderen teile.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Duff Rose

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #15 am: Mai 17, 2010, 20:49 »
Hallo jumanji,

also meiner Meinung nach würde die Verwendung von Insulin dir weiterhelfen, jedenfalls zu den Speisen. Natürlich bedarf das gerade unter Cortisoneinnahme einer ordentlichen Schulung. Aber nachher könnte man sogar den BZ- Anstieg durch das Cortison einregeln?!

Jedenfalls ist eine ordentliche Beratung und vielleicht sogar eine gute Schulung (evtl. eine Kur in einer Diabetesklinik) sinnvoll. Diätblabla kann jeder halten, und vor Allem sagt ja eh jeder noch was anderes.

Wenn du lernst und weisst was wie und wie viel sich auf deinen Blutzucker auswirkt und du hast etwas um gegen zu wirken (Insulin) kannst du damit sehr gut leben, mit ausreichender Lebensqualität.

Die Verwendung von Metformin halte ich nicht für ganz unsinnig, aber für nicht ausreichend. Ich bin kein Fachmann, aber vom Verlauf deiner Geschichte schließt man einfach darauf.

Psychotherapie ist immer gut, je mehr man sich mit dem Diabetes letzten Endes verbündet desdo eher kommt man einfach mit klar und das wirkt sich auch entsprechend indirekt auf die Werte aus.

Gruß
David
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

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Offline Richard Wagner

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #16 am: Mai 18, 2010, 09:07 »
Hallo jumanji,

also meiner Meinung nach würde die Verwendung von Insulin dir weiterhelfen, jedenfalls zu den Speisen. Natürlich bedarf das gerade unter Cortisoneinnahme einer ordentlichen Schulung. Aber nachher könnte man sogar den BZ- Anstieg durch das Cortison einregeln?!



IN Althausen gab es eine Tabelle für die Insulindosierung für/bei
verschiedenen Cortison Preperaten und Dosierungen. Allerdings solte
das Insulin schon vor einige Zeit dem Cortison gegeben werden. Ich selber musste wegen einer Hirnblutung längere Zeit Cortison nehmen, da ich überraschend in die Klinik gekommen war, konnte das nicht gemacht werden. Entsprechend besch.... waren meine BZ Werte! Die Basale Insulinversorgung musste auf ca 200% gesteigert werden um auch nur halbwegs Werte unter 200 mg/dl zu bekommen.Der Bolus sah dementsprechend aus. Da ein Überschuss an Insulin (Masthormon) leider auch gerne an Fettzellen andockt, ist aber etwas Augenmaß gefragt um dabei ein gutes Gleichgewicht BZ/Speckrolle zu halten.

Gruß Richard

Offline jumanji

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #17 am: Mai 19, 2010, 19:17 »
Hallo!

Also nochmal besten Dank für die vielen Antworten.

Ich war nochmal bei dieser Diätassistentin und habe auch nochmal meine Fragen, was ich an der Diät nicht so ganz verstanden habe, gestellt. Insbesondere auch Fragen zur Umsetzung in Bezug auf die reichlichen Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten (immerhin hatte sie mir ja gesagt, da könne ich jederzeit fragen, da sie ihre Diplomarbeit über Nahrungsmittelallergien geschrieben habe). Leider hatte sie darauf als Antwort nur ein "das weiß ich jetzt auch nicht" parat. Auch auf die Frage, wie ich das geregelt bekommen soll nur drei Hauptmahlzeiten ohne jedwede Zwischenmahlzeiten im Schichtdienst umzusetzen, kam nur ein Achselzucken und ein "das weiß ich auch nicht". Dafür gab es den schicken Satz "ja, aber wenn sie alle Vorschläge um ihnen zu helfen ablehnen, was möchten sie dann hier?". Verbote habe es nie gegeben, es seien lediglich Vorschläge gewesen. Tja, warum war ich sogleich nach Feststellung des Diabetes beim Diabetologen.... ich will den Diabetes nicht akzeptieren, aber ich kann und will auf Dauer mir nicht mit den erhöhten BZ-Werten leben, da es ja nicht unerbliche Folgeschäden nach sich ziehen kann. Man hat mir immer wieder signalisiert, dass Diabetes heute nicht mehr mit Askese und totalen Einschränkungen verbunden ist. Ich bin auch durchaus bereit dafür einen gewissen Aufwand in Kauf zu nehmen und zu lernen. Zudem brauche ich doch gerade in Bezug auf das Potpurry an Erkrankungen und den wechselnden Kortisondosierungen eine individuelle Anpassung einer Diabetestherapie. Diese ist meines Erachtens nicht damit getan... "lass den Kakao weg und schluck Metformin und wenn der dann zu hoch ist, ist das eben von zu vielem Futter". Deswegen bin ich zum Facharzt gegangen um dort entsprechende Hilfe zu bekommen.

Leider war das sehr enttäuschend, denn es gab Verbote und keine Alternativen. Stattdessen dumme Sprüche und eine Ernährungsumstellung, die sich auch so gar nicht mit den Vorgaben einer gesunden Ernährung der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) deckt.

Fazit: In die Praxis des Diabetologen habe ich persönlich das Vertrauen verloren und bin auch nicht gewillt eine solche Behandlung hinzunehmen. Dementsprechend habe ich selbiger den Rücken gekehrt und werde dort wohl nicht wieder hingehen.

Weiß irgendwer noch einen guten Diabetologen im Großraum Duisburg/Düsseldorf/Krefeld/Neuss??? Eine Praxis, die auch auf individuelle Besonderheiten eingeht und mit dem Patienten umsetzbare Kompromisse sucht?

Es kann doch nicht Sinn einer Diabetestherapie sein, dass man bei jedem Essen ein schlechtes Gewissen entwickelt, weil man ja jetzt seinen Blutzucker ansteigen lässt und damit auf Dauer seinen Gefäßen, den Augen, dem Herz und den Nieren schadet.

Besten Dank

Jumanji

Offline Richard Wagner

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #18 am: Mai 19, 2010, 20:49 »
Hallo!


Es kann doch nicht Sinn einer Diabetestherapie sein, dass man bei jedem Essen ein schlechtes Gewissen entwickelt, weil man ja jetzt seinen Blutzucker ansteigen lässt und damit auf Dauer seinen Gefäßen, den Augen, dem Herz und den Nieren schadet.



Es ist leider sehr sehr schwierig DM und Cortison gleichzeitig zu "behandeln". Damit wirst Du aber leben lernen müssen oder halt die unschönen Konsequenzen Akzeptieren, auch leider müssen.

Das ist nicht schön, aber was ist schon schön an einer Krankheit?

Ich sehe den Einsatz von z.b. Psychologen einersets teils wie Du, ne
lockere Schraube können die nicht "Festquatschen". Aber sie können
helfen (joerg ) den passenden Schraubenschlüssel zu finden..und der ist ne Menge wert!

Diätassies sind keine Diabetologen und ein Diabetologe ist auch nur ein Mensch. Es gibt halt gute und weniger gute Menschen...und Diätassies!

Ich habe jetzt ca 37 Jahre Typ1,etliche Behandlung formen, etliche Ärzte ( 0der irre die sich dafür halten) hinter mir und nur einen Diabetologen
getroffen der glaubhaft vermitteln kann so etwas wie Fachwissen auch
in Bezug zur Lebensqualität zu haben. Zugegeben, etwas kritisch von den üblichen "weiskitteltägerInnen" bewertet, aber von deren "flachwissen" bin ich als leihe auch weit entfahrt.:-) Der allgemein als "Pumpenpapst" bekannte Arzt behandelt natürlich auch alle anderen Diabetiker und hat nach meinem Wissen auch Erfahrungen mit Cortison + DM, einfache überweisung sollte (erst einmal )reichen.

Liebe Grüße Richard

 




Offline ralfulrich

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Re: kortisoninduzierter Diabetes
« Antwort #19 am: Mai 19, 2010, 23:28 »
Hallo Jumanji,

wenn Du ein Kompetenzzentrum für Diabetologie im Raum Düsseldorf suchst, ist das DDZ Deutsches Diabetes-Zentrum die erste Wahl. Lass Dich von Deinem Doc dorthin überweisen oder nehme selbst Kontakt dorthin auf. Ich bin dort auch eingestellt und geschult worden:

DDZ Deutsches Diabetes-Zentrum
Auf´m Hennekamp 65
40225  Düsseldorf
+49 (211) 33821
http://www.ddz.uni-duesseldorf.de/

Grüsse
Ralf
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