Hallo!
Ich war derweil ein zweites Mal beim Diabetologen und verstehe die Welt nicht mehr. Das Metformin, was man mir verordnen wollte, habe ich aufgrund der Fülle von Medikamenten und der Angst vor Nebenwirkungen auf dem Magen-Darm-Trakt und Wechselwirkungen mit dem Rest abgelehnt. Zudem sehe ich darin nicht sonderlich viel Sinn, wenn ich das Medikament aufgrund der schwankenden Kortisondosis möglicherweise nehme, wenn es gar nicht nötig ist, bzw. die Dosis gar nicht ausreicht, wenn ich wieder viel Kortison habe. Liege Tendenziell derzeit zwischen 10 und 50mg Kortison am Tag und wenn es zum Notfall kommt (zum Glück mittlerweile selten!) bis 250mg und mehr. Versuche natürlich vom Kortison wegzukommen, aber in naher Zukunft wird das nichts.
Die Diätassistentin hat mir natürlich meinen Ernährungsplan zusammengestrichen, mir das Gefühl gegeben, ich habe mir den Diabetes angefressen. Meinen Frühstückskakao darf ich nicht mehr, Remoulade (die ich statt Butter nehme) darf ich nicht mehr. Ketchup soll ich nicht mehr, Dosenobst darf ich nicht mehr (prima.. frisches vertrag ich nicht). Generell heißt der Tenor, ich soll Fett weglassen und nur drei Mahlzeiten am Tag. Nichts zwischendurch. Wobei wiederum Schokolade oder ein Stück Kuchen zwischendurch kein Problem sein soll. Irgendwie verstehe ich das nicht! Ich habe immer gedacht, dass man propagiert fünf Mahlzeiten (davon drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten) am Tag zu essen. Ich frage mich, wie das gehen soll. Wenn ich morgens um 5 aufstehe, soll ich dann opulent frühstücken, zur Arbeit fahren und nachmittags um 16 Uhr dann zu Hause das nächste Essen, weil dann ist Mittagessen? In der Zwischenzeit dann gar nichts? Kohlenhydrate brauche ich gar nicht reduzieren - bis auf den Kakao, das Dosenobst (was es eh nur alle paar Wochen gibt) und den Ketchup (klar.. enthält ja viel Zucker, futter ich aber auch nicht täglich und in rauhen Mengen).
Metformin sollte dann als alternative Therapie herhalten. Da habe ich ehrlich gesagt Schwierigkeiten mit, weil ich eh schon nen ganzen Bollerwagen Medikamente in mich reinschütte, ich eh schon unter Reflux leide, der sogar noch trotz Pantozol 40mg/d Probleme macht. Ich kann auf dieses muntere Potpurri doch nicht noch Tabletten gießen, die zusätzlich den Magen-Darm-Trakt belasten. Zudem hat man mir erklärt, dass das Metformin wohl nur dann Wirkung zeigt, wenn der BZ zu hoch. Wenn aber der BZ durch sinkendes Kortison sich vielleicht doch wieder normalisiert, dann nehme ich das doch nur wegen der Neben- und Wechselwirkungen, oder? Vor allen Dingen weiß man dann doch auch gar nicht, hat sich der Stoffwechsel stabilisiert, weil Kortison runter oder wirkt das Metformin? Irgendwie für mich alles unlogisch.
Jetzt gelte ich natürlich als bockig und zickig, weil ich ja alles ablehne und dann auch noch auf dem Standpunkt stehe einen Diabetes nicht auch noch zu akzeptieren, neben dem Asthma, der Nebennierenrindeninsuffizienz, der Hypertonie, des Refluxes, den vielen Nahrungsmittelallergien und unverträglichkeiten usw. Ich komme mir so schon vor wie ein wandelndes Versuchsobjekt der Pharmaindustrie. Mir ist das jetzt einfach alles zuviel und ich möchte einfach nicht noch mehr Einschränkungen, sondern einfach noch einen Hauch von Lebensqualität.
Mir ist klar, dass ich irgendwie auch versuchen muss, die erhöhten BZ-Werte wieder loszuwerden, aber wird nicht heute propagiert, dass Diabetes nicht gleich Askese bedeuten muss? Askese habe ich alleine durch die Unverträglichkeiten und das Kortison. Denn würde ich noch so futtern, wie zu Zeiten ohne Kortison, hätte ich wohl eher einen BMI bei 35 - 40 statt bei 28.
Zudem finde ich es ziemlich krass, dass man mir abspricht, dass mich die erhöhten BZ-Werte beeinrächtigen. Das wäre nicht möglich. Die könnten noch keine Beschwerden machen. Prima, wenn ich nachts klatschnass aufwache mit Riesendurst, dann habe ich Werte, die zwischen 250 und 300 mg% liegen. Wenn ich morgens nach dem Frühstück oder mittags nach dem Mittagessen aufeinmal gnadenlos einschlafe, liege ich auch in dem Bereich. Zudem empfinde ich es als deutlichen Unterschied, ob ich jetzt über den Tag verteilt zwei Liter oder 4-5 l trinke ob ich 5 oder 10x ins Bad laufen muss. Ich bin einfach nur noch müde und kaputt. Klar, kann auch an allem möglichen anderen liegen.... aber hmm.... alles nur Zufall?
Vielleicht weiß ja hier jemand, was ich noch machen kann, bzw. welche Möglichkeiten bei kortisoninduziertem Diabetes bestehen. Anscheinend werde ich das ja nicht so schnell wieder los.
Danke
Jumanji