Autor Thema: Fragen zum Dawn-Phänomen  (Gelesen 7324 mal)

Offline Adrian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2721
  • Country: 00
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #10 am: März 22, 2010, 15:11 »
:haeh:

Was hat das mit dem Futtern zu tun?

Durch fehlenden Gupf baut sich eine Resistenz auf (mit leichem BZ-Anstieg).
Isst man dann 2h nach dem Aufstehen was mit normaler Insulinisierung, ist diese ob der Resistenz zu niedrig und es macht Zugspitzbahn.
Cozmo mit Humalog 

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #11 am: März 22, 2010, 15:44 »
Ja eh, aber um (manchmal extrem) anzusteigen muß man nicht unbedingt was essen. Das ist es ja, was das Aufstehphänomen kennzeichnet.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #12 am: März 22, 2010, 18:03 »
Das wäre dann ggf. das Gupf-Phänomen?

Bei fehlendem Insulin im RAAS-Aktivierungszeitraum veranstaltet das Aldosteron mit gewisser Verzögerung Bockmist an irgendwelchen Zellkernrezeptoren, was in der Folge eine Resistenz erzeugt, weil der Glucosetransport erheblich blockiert wird. Wobei man mit dem Essen nicht zwei Stunden warten muss, damit der BZ schwungvoll abschwirrt. Bei mir hat seinerzeit der morgendliche Kaffee Latte dazu schon gereicht. Zeitnah nach dem Aufstehen.

Wer beim Aufstehen derart in Stress gerät dass sein BZ ad hoc und ohne Futter hochknallt ((Nor)Adrenalin?) mag vlt. eine Grundresistenz drin habe. Evtl. typologisch oder aus dem vorgehenden Dawn. Ein "echter" basaler Versorgungsmangel, temporär oder systematisch?

Teupe bezieht Aufstehinsulin, soweit ich das im Sinn habe, nur auf die RAAS-Kiste.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #13 am: März 23, 2010, 10:27 »
Wer beim Aufstehen derart in Stress gerät dass sein BZ ad hoc und ohne Futter hochknallt ((Nor)Adrenalin?) mag vlt. eine Grundresistenz drin habe.

Die wird mit Sicherheit auch da reinspielen, das denke ich schon.

Zitat
Evtl. typologisch oder aus dem vorgehenden Dawn.

Nee, aus dem Dwan denke ich eher nict, denn dann müsste das Problem mit einer korrekt arbeiten Basalversorgung (Pumpe) ja gegessen sein. Ist es aber nicht.

Zitat
Ein "echter" basaler Versorgungsmangel, temporär oder systematisch?

Temporär, weil das ja nicht an der Tageszeit sondern nur der Aufstehzeit festzumachen ist.

Zitat
Teupe bezieht Aufstehinsulin, soweit ich das im Sinn habe, nur auf die RAAS-Kiste.

Naja, das fände ich ein bißchen kurzsichtig, weil ja (Nor)Adrenalin da schon auch mit reinspielt. In welchem Umfang ist sicher individuell verschieden. Zu sagen das liegt nur am RAAS wäre in etwa so als sage man 'Diabetes kommt von Bewegungsmangel'.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline diotmari

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 10723
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #14 am: März 23, 2010, 13:04 »
Ähmm, Friedel trägt aber keine Pumpe?! :gruebeln:
Zitat
Autor: Jörg Möller   Datum/Zeit: Heute um 10:27:25
Nee, aus dem Dawn denke ich eher nicht, denn dann müsste das Problem mit einer korrekt arbeitenden Basalversorgung (Pumpe) ja gegessen sein. Ist es aber nicht.
??!

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #15 am: März 23, 2010, 23:43 »

Wer beim Aufstehen derart in Stress gerät dass sein BZ ad hoc und ohne Futter hochknallt ((Nor)Adrenalin?) mag vlt. eine Grundresistenz drin habe.
Die wird mit Sicherheit auch da reinspielen, das denke ich schon.


Fragt sich, was noch so reinspielt.

Auf alle Fälle ist es schwierig, verschiedene Anteile morgendlicher Resistenzfaktoren gegeneinander abzugrenzen. Umso mehr, als diese noch nicht mal detailliert bekannt zu sein scheinen.

Fettstoffwechsel, mäßige basale Unterversorung im Dawn, also vor dem Aufstehen. Wer weiß was so alles.  :gruebeln:


Zitat
Zitat
Evtl. typologisch oder aus dem vorgehenden Dawn.

Nee, aus dem Dwan denke ich eher nict, denn dann müsste das Problem mit einer korrekt arbeiten Basalversorgung (Pumpe) ja gegessen sein. Ist es aber nicht.

[These]
Ich denke, es gibt eine korrekt arbeitende Basalversorgung, welche phänomenologisch den BZ im optisch akzeptierten Rahmen hält.
Das muss aber nicht unbedingt eine wohlformulierte Basalversorgung sein. Wenn sie nämlich die Bedingungen der wohlformulierten Basalrate nicht erfüllen kann.

Und das wäre hier die Bedingung, dass die wBR einen prandial überhöhten BZ wieder langsam in den Normbereich absenken muss. Auch im Dawn.

Schafft sie das nicht, verhindert sie auch hormonelle Resistenzen nur bedingt.
Und schon gibt es eine Resistenz, die den BZ auf ein Bisschen (Nor)Adrenalin hin markant hochschnellen lässt. Je nach Resistenzausprägung unterschiedlich hoch.
[/These]

Zitat
Zitat
Ein "echter" basaler Versorgungsmangel, temporär oder systematisch?
Temporär, weil das ja nicht an der Tageszeit sondern nur der Aufstehzeit festzumachen ist.
Temporär meinte da mehr zeitweise bestehende Faktoren, z.B. Entzündung/Infekt, die eine erhöhte kontrainsulinäre Hormonausschüttung, vorzugweise in der Dämmerung erfolgend, bedingen.

Zitat
Zitat
Teupe bezieht Aufstehinsulin, soweit ich das im Sinn habe, nur auf die RAAS-Kiste.
Naja, das fände ich ein bißchen kurzsichtig, weil ja (Nor)Adrenalin da schon auch mit reinspielt. In welchem Umfang ist sicher individuell verschieden.

Na ja, Teupe geht wohl bei seiner Aufstehphänomendefinition davon aus, dass andere Resistenzfaktoren durch eine wohlformulierte Basalrate abgedeckt sind.

Das sieht man ja auch immer wieder bei seinen Regelwerkauszügen im Insuliner, dass die Regeln nur dann erfolgreich gelten können, wenn das Fundament solide gemauert oder gegossen ist.

Als freischaffender Künstler schafft man sich im Grundrahmen, und sogar noch ganz schön weit darüber hinaus (je nach individueller Neigung) denn allerdings erhebliche Freiräume der Ausgestaltung.  :super:
Hat aber eine stabile Stützpunktbasis, auf die man sich zurückfallen lassen kann, um aufzuräumen.  :zwinker:

@ Dietmar: Wir sind im allgemeinen Teil angelangt.  :ja:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #16 am: März 24, 2010, 09:30 »
Ähmm, Friedel trägt aber keine Pumpe?! :gruebeln:

Ich hab ja auch auf Joa geantwortet :zunge2:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Fragen zum Dawn-Phänomen
« Antwort #17 am: März 24, 2010, 09:41 »
Fragt sich, was noch so reinspielt.
...
Fettstoffwechsel, mäßige basale Unterversorung im Dawn, also vor dem Aufstehen. Wer weiß was so alles.  :gruebeln:

Ja, das auf jeden Fall. Also alles, was die Insulinwirkung verschlechtert.

Zitat
[These]
Ich denke, es gibt eine korrekt arbeitende Basalversorgung, welche phänomenologisch den BZ im optisch akzeptierten Rahmen hält.
Das muss aber nicht unbedingt eine wohlformulierte Basalversorgung sein. Wenn sie nämlich die Bedingungen der wohlformulierten Basalrate nicht erfüllen kann.

Und das wäre hier die Bedingung, dass die wBR einen prandial überhöhten BZ wieder langsam in den Normbereich absenken muss. Auch im Dawn.

Schafft sie das nicht, verhindert sie auch hormonelle Resistenzen nur bedingt.
Und schon gibt es eine Resistenz, die den BZ auf ein Bisschen (Nor)Adrenalin hin markant hochschnellen lässt. Je nach Resistenzausprägung unterschiedlich hoch.
[/These]

Ich weiß nicht. Es ist ja nicht so daß eine wBR grundsätzlich jeden pp-BZ normalisieren kann (erfinde sowas und der Nobelpreis ist dir sicher!). Wenn die als nur ein gewisses 'Grundrauschen' in den Griff kriegt, dann ist schon klar warum das dann im Dawn oder beim Aufstehphänomen nicht gelingt. Wenn ich einen Haken in die Wand bohre der für 10 Kilo ausgelegt ist und ich hänge 12 Kilo dran darf ich mich auch nicht wundern wenn's knallt.

Zitat
Zitat
Zitat
Ein "echter" basaler Versorgungsmangel, temporär oder systematisch?
Temporär, weil das ja nicht an der Tageszeit sondern nur der Aufstehzeit festzumachen ist.
Temporär meinte da mehr zeitweise bestehende Faktoren, z.B. Entzündung/Infekt, die eine erhöhte kontrainsulinäre Hormonausschüttung, vorzugweise in der Dämmerung erfolgend, bedingen.

Naja, es gibt kaum was was so zeitweise ist wie der Übergang von der waagerechten Lage in die Senkrechte  :zwinker:

Zitat
Na ja, Teupe geht wohl bei seiner Aufstehphänomendefinition davon aus, dass andere Resistenzfaktoren durch eine wohlformulierte Basalrate abgedeckt sind.

Sehe ich nicht so. Man kann ja nicht alle über einen Kamm scheren... (Ich bin eh nicht mit allem einverstanden was Dr. Teupe sagt. Mit dem meisten aber schon)
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/