Umfrage

Wenn ich Streß habe (körperlich oder geistig):

...steigt mein BZ
3 (42.9%)
...sinkt mein BZ
4 (57.1%)
...weiß ich nicht genau was mein BZ macht
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 7

Autor Thema: Werte bei Anspannung runter??  (Gelesen 4667 mal)

Offline MrMoods

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Werte bei Anspannung runter??
« am: Februar 09, 2010, 22:58 »
Hi!

Mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, daß mein BZ bei leichter Anspannung extrem runterkracht. Anspannung definiere ich jetzt mal mit ein paar Beispielen:

1.) Dienstlicher Lehrgang mit Abschlussprüfung. Habe mir nicht wirklich Sorgen gemacht. Stoff war einfach, hab alles schnell kapiert, war mir sicher, daß ich bestehe. War aber während der Prüfung (sehr leicht) nervös. Bumms, Zucker um 30-40 runter.

2.) Gespräch mit Chef und Betriebsrat. Hatte ein Anliegen, von dem ich vorher schon wusste, daß nix bei rumkommt. Verhältnis zwischen den Personen ist eher "Du" und freundlich. Während dem 10-minütigen Gespräch wurde mir schwindlig, habe das aber erst mal ignoriert, weil es nicht so tragisch war. 2 Stunden später eine Portion Linsensuppe gegessen (leider nicht gemessen). 3-4 Stunden später hatte ich 89.

Ich dachte eigentlich, daß in solchen Situationen eher Adrenalin ausgeschüttet wird, was dann den Wert ansteigen lässt?

Kann mir das wer erklären?


Gruß
MrM

Offline Joerg Moeller

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Re: Werte bei Anspannung runter??
« Antwort #1 am: Februar 10, 2010, 09:36 »
Es ist richtig, daß der Körper in Streßsituationen mit der Ausschüttung von Streßhormonen reagiert. Das ist seit der Urzeit in uns drin. Wenn damals Mr. Neandertaler von einem T-Rex verfolgt wurde musste er schneller rennen, und seine Muskeln mussten besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Also musste der Körper dafür sorgen, indem er Stoffe ausschüttet die den Blutdruck und die Herzleistung pushen. (Körpereigener Turbo-Lader sozusagen. Und jeder der Jurassic Park gesehen hat kann ishc vorstellen, warum das eine gute Sache war :zwinker: )

Mehr Nährstoffe heißt auch mehr Zucker in die Muskelzellen. Auch dafür sorgen die Streßhormone. Wenn jetzt die Leber mehr Glucose bereitstellt stegt der BZ. Der Typ 1 muss das registrieren und sich mehr Insulin spritzen. Der Typ 2 hat es da ein bißchen leichter: bei ihm registrieren das die noch vorhandenen Betazellen und schütten mehr Insulin aus... (Manchmal auch ein bißchen zuviel des Guten, wenn sie sich erst über eine Resistenz hinwegsetzen müsse)

Manche kennen das: ist man streßbedingt erregt, dann "bibbert" man innerlich. Kommt auch vom Adrenalin; daher beim Hypo auch das Zittern. Zittern ist Muskelarbeit, Muskelarbeit verbraucht Glucose/Glykogen =>Insulin wirkt stärker. Besonders beim DM2, da bei dem das Insulin ja direkt und automatisch im Blut landet.

Und nicht nur die Muskeln arbeiten im Streß vermehrt und brauchen mehr Zucker; auch das Gehirn. (Kennen viele DM1, die in Prüfungsvorbereitungen schon mal ohne körperliche Aktivität in einer Hypo gelandet sind)

Kurz zusammengefasst: wärst du DM1 wäre dein BZ vermutlich eher angestiegen.
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Offline Franc

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Re: Werte bei Anspannung runter??
« Antwort #2 am: Februar 10, 2010, 11:23 »
Hallo,

das Phänomen kenne ich auch Stress = BZ sinkt. Die Erklärungen von Jörg finde ich auch einleuchtend, aber
Kurz zusammengefasst: wärst du DM1 wäre dein BZ vermutlich eher angestiegen.
mhhh.. lt. Diadok bin ich Typ 1?

Gibt es noch eine andere Erklärung?

Gruß
Franc

Offline Joa

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Re: Werte bei Anspannung runter??
« Antwort #3 am: Februar 11, 2010, 07:57 »
Hallo Franc,

das Phänomen kenne ich auch Stress = BZ sinkt. Die Erklärungen von Jörg finde ich auch einleuchtend, aber ...

Ich auch. Stress > erhöhte motorische Aktivität i.e. Wackeln mit dem Bein, rumlaufen oder so > höherer Glucoseverbrauch.

Zitat
Zitat von: Jörg Möller
Kurz zusammengefasst: wärst du DM1 wäre dein BZ vermutlich eher angestiegen.
mhhh.. lt. Diadok bin ich Typ 1?

Teupe erklärt das eher anders herum. Danach trifft die BZ-steigernde Wirkung von Adrenalin nach meiner Erinnerung eher Typ 2.
Weil Adrenalin bewirke nur eine relativ moderate Freisetzung von Speicherglucose, unterbinde aber die Insulinausschüttung der Betas recht effektiv.

Demnach also wäre anzunehmen, je mehr Eigenproduktion, desto mehr Adrenalinwirkung auf den BZ.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra