Autor Thema: Dexcom Seven Plus  (Gelesen 27527 mal)

Offline Joerg Moeller

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Dexcom Seven Plus
« am: Januar 25, 2010, 14:25 »
Hallo Leute,

nachdem Alf neulich einen Importtreiber für die CSV-Dateien aus dem Dexcom erstellt hat hatte ich die Gelegenheit mir das mal anzusehen (bei der Kundin, die uns dafür ihre Daten zur Verfügung gestellt hat)

Ich hab dann in der Statistik die Verlaufsgrafik und als Datenquelle BZ (misst sie mit dem Nano) und CGMS gewählt. Ich fand es schon bemerkenswert, wie genau die Ausschläge der beiden Kurven zueinander passten. Gelegentlich mit einem zeitlichen Versatz, aber da ließ dann das Tagebuch drauf schließen, daß der BZ sich schnell geändert haben könnte.

In Deutschland wird das Dexcom über die Firma Nintamed vertrieben: http://www.nintamed.de/

Preise finden sich auf deren HP nicht, deswegen habe ich mal nachgefragt: (Preise in Euro inkl MwSt.)
1. das Starterkit (mit Sender um Empfänger) kostet 1395.-
2. Vier Sensoren (die für 28 Tage reichen) kosten 279.-
3. Einmal jährlich muß der Sender getauscht werden, ein neuer kostet dann 650.-

Vielleicht können wir ja mal so eine Kostenvergleichstabelle basteln, was meint ihr?

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Joa

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #1 am: Februar 22, 2010, 20:42 »
nachdem Alf neulich einen Importtreiber für die CSV-Dateien aus dem Dexcom erstellt hat ...

Das heißt dann, dass die CSV nicht direkt vom Gerät kommt, sondern über die zugehörige Software, Data Manager 3?

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #2 am: Februar 23, 2010, 11:49 »
Yep :ja:
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Offline Susanne

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #3 am: Mai 21, 2010, 07:43 »
Hallo

ich überlege mir, für die Praxis ein Dexcom zu kaufen. Dann könnte ich Diabetikern anbieten, nur den Preis für eienn Sensor und den Anteil am Transmitter ( muss jährlich getauscht werden, kostet €700.-) zu zahlen und für eine Woche ein CGMS tragen zu können.

Hat hier jemand schon eigene Erfahrungen damit?

Liebe Grüße Susanne
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Offline Avidflyer

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #4 am: Mai 21, 2010, 12:35 »
Hallo Susanne,


diese Idee finde ich sehr gut!

Mein Diabetologe in Landsberg/Lech bietet 3 CGMS Geräte an, davon 2 FSN. (siehe auch seinen Internetauftritt
http://www.praxisdrbaumgartl.de ).

Dies war für mich ein Grund, zu ihm zu gehen.

Diese Geräte sind eigentlich immer ausgeliehen.

Nach Absprache mit der Diabetesberaterin ist es aber auch möglich, ein Gerät länger als die vorgesehene Zeit zu behalten.
Das letze Mal waren es bei mir 3 Wochen.

Die Kosten werden von meiner PKV ( Continentale ) immer anstandslos übernommen.


Gruss Klaus

Offline Susanne

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #5 am: Mai 21, 2010, 13:07 »
Hallo Klaus

ja genau deshlab hätteihc ja gerne eines ... bloss ists leider hier in Österreihc ganz unmöglich, dass eine der Krankenkassen die Kosten für ein CGMS übernimmt.

Susanne
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Offline Joa

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #6 am: Mai 22, 2010, 01:41 »
Hallo Susanne,

ich überlege mir, für die Praxis ein Dexcom zu kaufen. Dann könnte ich Diabetikern anbieten, nur den Preis für einen Sensor und den Anteil am Transmitter ( muss jährlich getauscht werden, kostet €700.-) zu zahlen und für eine Woche ein CGMS tragen zu können.

Ein prima Gedanke von Dir, kann ich als Diabetiker dazu nur sagen. :super:
Hinsichtlich der Kosten für den Transmitter solltest Du aber auch an die Ersatzkosten für den Empfänger denken. Der hält wohl auch nicht allzuviel länger. *thumb_down*

Zitat
Hat hier jemand schon eigene Erfahrungen damit?

Na ja, mit dem Dex knappe 20 Tage. Der ist ein durchaus gut anwendbares System fand ich.

Gegenüber meinem Navigator hat er auch einige Vorteile, kann ihn für mich aber noch nicht aus dem Rennen schlagen.
Dazu sind die Nachteile denn doch noch zu erheblich. Oder aber ich zu sehr auf den Navi eingeschossen.  :kratz:

Sein derzeit entscheidender Vorteil ist jedoch die tatsächliche Verfügbarkeit. Denn der Navigator ist vorerst nicht erhältlich.  :-\

Gruß
Joa
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Offline Susanne

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #7 am: Mai 22, 2010, 11:54 »
hallo Joa

den Navigator gibts in Österreich gar nicht...

zu den Kosten: naja, wenn dann soll das kostenneutral für mene Patienten ablaufen und immerhin kann ich das Zeug von der Steuer absetzten und so ca 35% (mein Durchschnitts-Steuersatz)  sparen - muss ich noch durchrechnen.

Du sagst, Du siehst ein paar kleinere Vorteile beim Dexcom - kannst Du mir das ein bisschen genauer erklären?

Lieben Dank Susanne
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Offline Andreas

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #8 am: Mai 22, 2010, 14:42 »
Bei mir kleben jetzt den zweiten Tag auch beide Systeme, Dexcom und Navigator ... und bisher schneidet der Navigator um Längen besser ab und zwar in folgenden Punkten:

- Genauigkeit (der Navigator liegt, obwohl der Sensor schon den 9. Tag liegt, zurzeit etwa um 10-20 mg/dl daneben, der Dexcom bei jeder Kallibration um mehr als 40 mg/dl und zwar stets zu hoch!)
=> Ich kann mich also nicht auf die Werte des Dexcom verlassen. Dem Navigator vertraue ich blind und mache außer zum Kalibrieren keine Blutzucker-Messungen (5x in 5 Tagen). Beim Dexcom muss ich zweimal täglich kalibrieren und würde vor jeder Therapieentscheidung kontrollieren. Das wären also locker wieder die früheren 4-5 Messungen am Tag! Nene, das ist für mich keine Alternative.
- In der Nacht verliert mich der Dexcom mehrfach (Lücken im Grafen) und das obwohl das Gerät 10 cm über meinem Kopf auf einer Ablage auf Ohrenhöhe liegt.
- 3 Stunden Blindflug beim neuen Sensor des Dexcoms stehen 1 Stunde des Navigators gegenüber.
- Der Alarm "Schnell fallend" des Dexcoms ist häufig so etwas von unsinnig: Gerade eben beim Radfahren fiel er schnell von 240 abwärts. Na und? Viel hilfreicher ist der Alarm des Navigators "Niedrige Glukose erwartet" der nur dann Alarm schlägt, wenn es nötig ist.
- Bei einem schlanken Oberarm mit wenig Unterhautfettgewebe spüre ich den Dexcom beim Anspannen der Muskeln (ich trage ihn am Oberarm). Dann piekst es leicht. Gleichwohl die Größe des Senders, natürlich nur, wenn der Sensor nicht pieken würde, ein Vorteil wäre.

Ein Vorteil besitzt der Dexcom: Das Plastik des Empfängers ist deutlich härter, vertrauenswürdiger. Dem traue ich durchaus zu, dass er nicht kaputt geht, wenn man ihn mal schief anschaut. Dafür ist er aber noch größer und das Display um Klassen schlechter als beim Navigator.

Nach zwei Tagen ist der Zwischenstand für mich eindeutig: Ich würde niemals tauschen wollen - wenn ich aber müsste, könnte ich auch mit dem Dexcom leben.

Gruß,
Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Joa

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Re: Dexcom Seven Plus
« Antwort #9 am: Mai 24, 2010, 15:08 »
Hallo zusammen,

grundsätzlich, bei guten Kalibrierungen, sind die Werte der beiden Systeme nach meiner Erfahrung schon recht dicht beieinander. Wobei der Navigator Spitzen abschneidet, wogegen der DexCom Spitzen eher zu "überspitzen" neigt (25 - 30% zu viel sind durchaus drin). Normalerweise sollte er sich dann aber wieder auf das reale Niveau zurückhangeln.

Insbesondere scheint der 7+, wenn auch weniger als der alte 7, die Erstkalibration übermäßig bei Neukalibrierungen zu berücksichtigen.
D. h., eine fehlerhafte (= ausserhalb der algorhythmische Intelligenz des Dex liegende) Erstkalibrierung verfälscht auch weitere Kalibrierungen erheblich.

Den ersten Sensor hatte ich anfangs fehlerhaft einjustiert. Nach zwei Tagen hatte ich die Faxen dicke und einen Neustart gemacht. Dann lief es ordentlich.
Es sollte auch helfen in stabiler BZ-Situation mehrere CAL in relativ kurzer Folge zu machen.

Als Leihgerät für Patienten sollten diese insbesondere über "gutes Kalibrieren" informiert werden und immer therapierelevante Entscheidungen mit BZ-Messung gegenprüfen. In einer Woche schnallt keiner, wie der DexCom tickt.

In veränderlichen Situationen ist es wohl immer besser, bei grundsätzlich plausiblen Werten, auf eine CAL zu verzichten, und die notfalls erst am Folgetag zu machen.

Wobei positiv am DexCom ist, dass er dann zwar immer mal wieder bei Draufsicht auf die fehlende CAL hinweist, aber trotzdem weiter Werte liefert. Der Nav geht nach 2h oder so in den Blindflug, wenn er eine CAL nicht bekommt.

Ebenfalls positiv ist, dass man eine CAL auch vorziehen kann. Der Navigator behält dann trotzdem die starren Regelzeiten bei, der Dex passt dann den Rhythmus an.

Letztlich muss man wohl den 12h-Rhythmus des Dex nicht so sonderlich eng sehen.  :nein:

Ein Vorteil des DexCom ist der kleine Transmitter und der filigrane Sensor. Einfach schnuckelig.

Auch bei mir ist in Sachen Fettgewebe am Arm ziemlich Ebbe. Aber der Sensor hat bombig gelegen und war absolut unauffällig.
Ich denke, das ist auch eine Frage, wie er gesetzt wird. Bei dünnem Fettgewebe sollte man wohl eine Falte bilden. Etwas umständlich im do-it-yourself-Verfahren, aber machbar. Auch am hinteren Oberarm.

Die Alarmkonfigurationen sind beim Dex dürftig bis miserabel gelöst. Da stimme ich Andreas unbedingt zu. Allerdings solle das für Otto-Normaldibatiker noch verschmerzbar sein. Für Leistungssportler ist die Alarmdefinition des DexCom sicherlich = :moser:.

Ebenso dämlich, dass sich der Low-Alarm nicht gänzlich abschalten lässt. Bei 55 mg% lärmt er zu jeder Tages oder Nachtzeit  immer los.  :balla:
Abgesehen davon, dass mir persönlich die Alarme zu wenig deutlich waren.

Positiv am DexCom ist aus meiner Sicht, dass er in der Regel ein Stück schneller auf Anstiege und Senkungen reagiert.
Wobei der DexCom eine Hypothese zu bilden scheint. Als Parameter dazu nimmt er vermutlich die Startgeschwindigkeit einer IG-Erhöhung. So zeigt er ggf. schon einen signifikanten IG-Anstieg, während der Navigator noch eine ganze Weile weiterhin sinkende Werte anzeigen kann.
Vermutlich ist dieser Unterschied im Algorhythmus den konstruktiven Eigenschaften der Sensor-Transmitter Kombination geschuldet.

Der Dex-Sensor liegt grundsätzlich so gut, dass das System wohl darauf vertraut, dass Änderungen des Sensorstromes tatsächlich durch Glucoseveränderungen bedingt sind. Beim Navi ist der Sensor dagegen ein ganzes Stück "beweglicher" im sc-Gewebe appliziert, so dass der Navigator möglicherweise erst mal eine Weile abwartet, ob eine Stromveränderung Kontinuität zeigt, oder ob der Wert "wackelt", weil der Sensor gewackelt hat.

Insofern begünstigt der Navi eher ein Überkorrigieren bei niedrigen Werten, der Dex dagegen eher bei hohen.

Weiß man das, ist es kein Problem. Und bei längerer Nutzung schießt man sich sowieso auf "sein" System ein.

Sollte der DexCom tatsächlich mit der Animas-Pumpe als Empfänger kombiniert auf dem Markt erscheinen, wäre zu hoffen, dass die Schwächen ausgeglichen werden.

Eine schwerlich ausgleichbare Schwäche des Dex ist wohl der Hang zu "false-low", also den falsch-niedrigen-Werten. Dieses Phänomen wird von Usern des Dex, aber auch vom Real-Time-Sys schon gelegentlich berichtet, während es beim Navigator keine, oder kaum eine Rolle zu spielen scheint.
Auch das liegt wohl an der konstruktiven Auslegung, weil beim Dex der Sensor durch Druckbelastung viel deutlicher "abgeklemmt" werden kann, so dass die Zirkulation des IF (=interstitial Fluid=Gewebeflüssigkeit) deutlich reduziert wird.
Der Navi steht senkrecht im Gewebe und hat als Druckverteiler oberhalb noch den recht riesigen Transmitter.

Zu den vielen Schwächen des Dex in Sachen Tagebuchfunktion und Software will ich mal nix weiter sagen.

Besser als Nix, aber für sich alleine fast schon unbrauchbar. Auch das Abfragen des Dex hinsichtlich des aktuellen Verlaufes ist für sich alleine nur grenzwertig brauchbar.

@ Susanne:
Wir haben bisher hier nur Dex vs. Navigator gehabt. Interessant wäre noch Dex vs. Real-Time.
Aber ich weiß ja nicht, welche Möglichkeiten Medtronic da einer Praxis anbietet?

Der Guardian als Empfänger für ICT'ler oder User eine non-Medtronic-Pumpe ist vom Preis her ja bislang ja mit >3000 € kaum bezahlbar. Dann kann man gleich eine Paradigm-Pumpe nehmen. Auch ohne deren Nutzung als solche.

Softwareseitig, aus klinischer Sicht,  dürfte die CareLink-Lösung bislang die sinnigste erhältliche Variante sein?
Die hast Du aber vermutlich bei Dir schon installiert?

Gruß
Joa
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