Autor Thema: Facharzt verweigert die Behandlung  (Gelesen 10593 mal)

Offline Siggi©®

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #10 am: Januar 25, 2010, 17:59 »
danke für die vielen Antworten und Anregungen.

Ich werde auf jeden Fall der Ärztekammer schriftlich meine Beschwerde über die Ärztin zukommen lassen, ebenso meiner KK - mit Hinweis auf die nichterfüllte DMP-Geschichte.

Einen neuen Arzt hatte ich mir am Freitag schon gesucht und nu nen Termin für den 11. März (früher wollte ich eh nicht)
Vielleicht schafft das hier ja Klarheit: http://www.private-krankenversicherung.de/pkv-ratgeber/behandlungspflicht/

Davon abgesehen würde ich mich eh nicht von jemandem behandeln lassen, der von wem auch immer dazu "gezwungen" wurde...

sehe ich ebenso Jörg, ja und der Link ist prima - Danke

Der neue Arzt möchte nu natürlich das ich zu dem Termin meine ganzen Unterlagen mit den ganzen Daten zur Insektengiftallergie, Asthma und der Schlafapnoe mitbringe .... telefonisch werde ich bei meiner alten Ärztin ja mal nachfragen wann ich mir das dann abholen kann. Mal sehen was das dann wird . We rd dann natürlich berichten ob sie mir die dann aushändigt oder ob sie sich da auch querstellt ....

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Offline Hulupaz

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #11 am: Januar 25, 2010, 18:14 »
Ist IMHO schon 'nen arges Dingen, wenn ein Arzt hinter vorgehaltener Hand Patienten ablehnt. Von wegen Berufung etc  :-\ Wie hier schon angesprochen, wuerd' ich das auch melden, "sowas" darf meiner Meinung nach ueberhaupt nicht praktizieren. Vielleicht sind es hier ja auch die vorne sitzenden Damen/Helfer und die Aerztin weiss davon garnichts?! Nur wie will man das herausfinden, evtl. ein direkter Anruf, falls das moeglich ist?
Bye
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Offline Biene

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #12 am: Januar 25, 2010, 18:53 »
Das ist ein politisches Problem, kein persönliches. Wenn unser Gesundheitssystem so funktioniert, daß Ärzte zum Ende des Quartals und bei Patienten mit hohem Verschreibungsbedarf überhaupt nichts mehr an der Behandlung verdienen, sondern sogar eventuell noch draufzahlen müssen, weil sie das Budget überschritten haben, dann braucht man sich ja über nichts mehr zu wundern. Da sollte man nicht in erster Linie Opfer erwarten, sondern das System ändern, finde ich.
Viele Grüße,
Biene

Offline Joerg Moeller

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #13 am: Januar 26, 2010, 12:24 »
Bevor ich da irgendwas starten würde würd ich erstmal mit ihr selbst reden wollen. Oder kannst du ausschließen, daß das ganze irgendwie auf einem Mißverständnis beruht...?
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Offline Siggi©®

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #14 am: Januar 26, 2010, 18:32 »
Bevor ich da irgendwas starten würde würd ich erstmal mit ihr selbst reden wollen. Oder kannst du ausschließen, daß das ganze irgendwie auf einem Mißverständnis beruht...?

ich war ja durch die Hyposensibilisierung ja eine zeitlang wöchentlich bei ihr - und da habe ich schon ab und an mal mitbekommen wie sie sich mit Patienten stritt - konnte ich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht verstehen .... heute sehe ich das inzwischen anders
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Offline unknown

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #15 am: Februar 06, 2010, 07:40 »
Vielleicht können wir hier sehen wie das für eine Ärztin/ einen Arzt ausgeht wenn er einen Patienten nicht behandelt.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,676263,00.html

Gruß

Norbert

hws

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #16 am: Februar 06, 2010, 17:32 »
Wer sagte damals: "Halbgötter in weiß?"

HWS

Offline vreni

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #17 am: Februar 06, 2010, 18:11 »
Wer sagte damals: "Halbgötter in weiß?"
kommt wohl aus der griechischen Mythologie, es gibt aber auch die "Esel in schwarz "  :kotz:

Offline Susanne

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #18 am: Februar 06, 2010, 21:10 »
Hallo

ich hab einige Zeit überlegt, ob ich Euch hier antworten soll, als Hausärztin, also "von der anderen Seite" her. Wie die meisten von Euch wissen, bin ich Ärztin für Allgemeinmedizin in Wien, mit Schwerpunkt Diabetes mellitus.

Und ja, Alf, wenn Dein Bekannter wegen eines "grippalen Infektes" angerufen hätte, hätte meine Sprechstundenhilfe laut Checkliste drei Fragen gestellt um abzuklären wie es ihm geht, und bei Unsicherheit an mich verbunden. Wenn er das Haus hätte verlassen können, wenn nichts auf ein akutes gefährliches Problem hingewiesen hätte, und wenn  er imstande geschienen hätte, zu einem Arzt gehen, hätten wir ihn auch gebeten, sich an einen anderen Arzt zu wenden, weil unsere Ordination keine neuen Patienten mehr verkraftet.  :duck:

Hintergrund: ich fürhre eine bewusst eher kleine Praxis am Stadtrand von Wien, mit ca 1000 Patienten, die wir regelmäßig betreuen, davon knapp 500 Diabetiker, vor allem Typ 2. Ich habe an den 5 Wochentagen Sprechstunde , die für 4 Stunden geplant ist und ca 5 1/2 Stunden dauert, mache ungefähr 25 Hausbesuche pro Woche, bekomme täglich ca 10 Labor-, und 30 sonstige Befunde (von Fachärzten, Röntgen, Spitals-Entlassungs-Befunde) zum Lesen und Bearbeiten, betreue meist ein bis zwei schwerst kranke Patienten und deren Angehörige mit fast täglichen Hausbesuchen palliativ (= mit dem Ziel Symptome zu lindern, nicht mehr zu heilen...), organisiere und halte den Arzt-Anteil an unseren Diabetes-Kursen und schlage mich mit viel Bürokratie, Buchhaltung usw rum - insgesamt ca 55 Stunden pro Woche.

Für mich der schönste Beruf der Welt, ich habe lange in Ambulatorien gearbeitet (und da zuletzt ca. das Doppelte verdient) und genieße es, meine Arbeit selbst gestelten, in "meinem Tempo" arbeiten  und vor allem meine Mitarbeiter selbst aussuchen zu können!

Wenn ich nur 100 Patienten mehr annehme, kippt das System - das haben wir in den letzten Jahren schon zweimal erlebt. Da sind die Termine plötzlich nicht mehr einzuhalten, oder es entsteht die berüchtigte 3-Minuten-Medizin.
Denn mehr Patienten bedeuten eben auch mehr Befunde, Hausbesuche usw usw... und das führt unweigerlich zu schlechterer Qualität der Betreuung in jeder Hinsicht - weniger Zeit für den Patienten, nicht ausreichend genau angesehene Befunde mit all den daraus resultierenden Fehlerquellen.... ich bin nicht bereit, so zu arbeiten.

Es gibt eine bestimmte Menge an Patienten, die ich als Hausärztin verantwortungsvoll betreuen kann. Mehr geht nicht.

Natürlich sagt jeder, der anruft "aber ich hab doch NUR..." - bloß da nun nach Gutdünken den einen anzunehmen und den nächsten nicht, das geht gar nicht. Entweder wir können noch neue Patienten annehmen, oder eben nicht. 

Das Ganze ist vor allem ein politisches Problem - aber ich fühle mich nicht dafür verantwortlich, dass zum Beispiel die Nachbar-Praxis, als sie vor 4 Jahren frei wurde, einfach nicht nachbesetzt wurde - und damals 1500 Patienten keinen Arzt hatten! (Natürlich haben wir in der Gegend das damals aufgefangen). So kann es nicht weiter gehen.

Ich denke, es muss ausreichen, dass ein Hausarzt 1000 Patienten betreut - und es muss eine Grenze dessen geben, was ich mir zumuten darf.

Daher werden wir leider auch dem nächsten Grippe-Patienten empfehlen, sich woanders hin zu wenden - und darauf hoffen, dass die Patienten deshalb möglichst viele heftige und gut begründete Beschwerden bie ihren Krankenkassen vorbringen!

Damit wir als Hausärzte unsere Patienten gut und nicht "irgendwie schnell schnell" betreuen können!

Susanne
Die Zuckertante grüßt und wünscht allzeit gute Werte!
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Offline MaKe

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #19 am: Februar 07, 2010, 06:57 »
Hallo Susanne,

find ich klasse dass du so offen mit deinem Beruf umgehst und uns hier deinen Standpunkt erklärst.
So wie du es schreibst kann ich das auch voll und ganz nachvollziehen und würde es in deiner Situation sicherlich auch nicht anders machen.

Aber der Fall den Siggi beschrieben hat weicht ja in so fern von deinem Statement ab als dass er bereits bei der Ärztin in Behandlung war und dann abgelehnt wurde.
Hier ging es also nicht um einen neuen Patienten.
Und sollte es Gründe, welche das auch immer sein sollten, geben dass die Ärztin einen bereits bestehenden Patienten nicht mehr weiter behandeln kann, so würde ich diese Information doch in einem persönlichen Gespräch erwarten und nicht einfach durch die Helferin am Telefon.

Viele Grüße
Mathias  :)


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