Autor Thema: Facharzt verweigert die Behandlung  (Gelesen 10452 mal)

Offline Siggi©®

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #20 am: Februar 07, 2010, 10:31 »
Schön das du das mal aus der Sicht eines Arztes geschrieben hast Susanne.

Das kann  ich auch alles nachvollziehen.

Ich war aber bei der Ärztin schon fast 6 Jahre in Behandlung, davon 4 Jahre wo wir uns jeden Monat sahen.
Des weiteren habe ich mit Ihr und der KK ja durch das DMP auch einen Vetrag geschlossen der mir zusichert bestens behandelt zu werden. Wie ich das sehe hat sie den Vetrag gebrochen. Ich werde auch bei der KK nachfragen ob sie in 2009 denn irgendwelche DMP-Leistungen abgerechnet hat .... wenn dem so ist dann kommt wohl noch Betrug dazu (oder nennt man das dann anders?)

Besonders schlimm empfinde ich, das die Ärztin nicht mal nen "Ar*** in der Büx" hat und mir persönlich sagt wo denn die Gründe liegen das sie mich nicht mehr behandelt .... - ehrlich gesagt kann ich auf nen Arzt verzichten auf den man sich im Ernstfall nicht verlassen kann. Die Ärztin hat bei uns einen sagen wir mal .... sehr schlechten Ruf, ich konnte aber bisher nicht klagen, denn wir hatten eigentlich ein recht gutes Verhältnis. Aber die anderen Patienten und Ärzte werden schon ihre Gründe haben so übel über diese Ärztin zu reden ....

Na ich bin gespannt wie die Ärztekammer auf meine Fachaufsichtsbeschwerde und die KK auf meine Schreiben reagieren.

Ich geb dann natürlich Bescheid.
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Offline Susanne

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #21 am: Februar 07, 2010, 13:13 »
Hallo Siggi


Ich war aber bei der Ärztin schon fast 6 Jahre in Behandlung, davon 4 Jahre wo wir uns jeden Monat sahen.
Des weiteren [...]

Ich weiß... deshalb hab ich ja auch vor allem auf Alf`s Beispiel geantwortet..  ich finde das Vorgehen der Praxis da äußerst eigenartig, kann Deinen Ärger sehr gut verstehen und finde es klasse, dass Du Dich an die richtige Stelle gewandt hast.

Nur ist die Diskussion dann umgeschwenkt zum allgemeinen Thema "Ärzte lehnen Patienten ab" und dazu wollt ich was sagen.

Bin ja gespannt wie Deine Geschichte weitergeht!

Susanne
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Offline Avidflyer

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #22 am: Februar 07, 2010, 14:40 »
Ich glaube, ich muss mich nun auch einmal einmischen.

Ich bin davon überzeugt, dass das Problem bei uns in Deutschland an der ständig wegdiskutierten Mehrklassenmedizin liegt.

Als Privatversicherter bringst du dem Arzt mehr ein ( Abrechnung nach GOÄ zum erhöten Satz, nicht nach Fallpauschalen ) und bei Verordnungen keine Budgetierung.

Ich bin Privat versichert und meine Frau (mit anderem Namen ) ist in der ges. KK. Der Unterschied ist verblüffend. Meine Termine sind
in den meisten Fällen innerhalb 1 Woche, sollte ich dazu auch keine Lust haben, tauche ich unangemeldet auf, mit Wartezeiten unter 30 Minuten. Meiner Frau wird meist ein Termin in 4-6 Wochen angeboten.

@Siggi

Bei so häufigen Arztbesuchen als chronisch Kranker mit teurer Medikationen als gesetzlich Versicherter bist du für jeden Arzt ein Verlustgeschäft !!!

Da aber auch ein Arzt leben will und muss, liegt das Problem im System und nur in zweiter Linie beim Arzt.


Ganz abgesehen davon, auch ich finde das Verhalten nicht richtig.

Gruss Klaus


Offline Alf

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #23 am: Februar 08, 2010, 10:52 »
Auch wenn man für alle Seiten gute und nachvollziehbare Argumente vorbingen kann, bleibt natürlich dass es hier offensichtlich ein Problem im System gibt: Wenn wir mal davon ausgehen, dass der überwiegende Teil der potentiellen Patienten nicht "simuliert" und in der heutigen Zeit mit Jobängsten sogar erst dann zum Arzt geht, wenn er sich schon richtig mies fühlt, kann es doch nicht sein, dass er dann erst noch rumtelefonieren muss, um jemanden zu finden, der ihn behandelt?

Und dann finde ich es auch etwas bedenklich, dass eine "Vorabdiagnose" vom Arzthelfer gestellt wird und dieser vorselektiert und nicht der Arzt. Wenn ich da an meine Mutter denke, die seit über 30 Jahren nicht mehr bei einem Arzt war, die würde möglicherweise noch bei einem Infarkt erzählen, dass das alles nicht so schlimm ist, die Hälfte der Symptome weglassen und wird dann telefonisch weggeschickt ohne dass ein Arzt die Dringlichkeit hätte erkennen können?

Wenn es so ist (und das ist in strukturschwachen Gebieten wahrscheinlich nicht mal selten), dann muss es doch wenigstens eine zentrale Anlaufstelle (z.B. von der Krankenkasse) geben, an die man sich als Kranker wenden und von dort erfahren kann, wo man sich behandeln lassen kann?

Im Falle meines Mannschaftskollegens wurde er beim 2. ablehnenden Arzt sogar von der Dame verabschiedet mit "...und viel Erfolg bei der Arztsuche" :staun: - das ist doch unglaublich (und ich würde sogar grundsätzlich unterstellen, dass das weniger ein Arztproblem ist, als vielmehr das seiner HelferInnen im Vorzimmer [an deren Kompetenz ich schon mehr als einmal zweifeln musste und ich deswegen die Vorselektion am Telefon umso bedenklicher finde])

Viele Grüße, Alf.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #24 am: Februar 08, 2010, 12:06 »
Das ist im Gesundheitswesen aber absolut üblich. Selbst in der Notaufnahme wird die Prio nicht vom Arzt sondern vom Pflegepersonal festgelegt. Wann sollte der Arzt denn behandeln, wenn er auch noch telefonisch selektieren muss?
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Offline Avidflyer

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #25 am: Februar 08, 2010, 12:26 »
Leider ist dies so üblich und hat sich auch zu Ärzten herumgesprochen.

Mir wurde anlässlich von Herzproblemen vom Hausarzt erklärt: " Ich schreibe Sie erst mal krank, denn Sie brauchen jetzt viel Zeit zum telefonieren..."

Beim Kardiologen wurde mir zuerst erklärt, sie hätten Aufnamestop und dürften keine neuen Patienten aufnehmen. Nach meinem Einwand, ich sei privat, erhielt ich nach Rücksprache einen Termin in 4 Stunden am selben Tag.

Ansonsten sollte man nicht so auf die Artzhelferinnen schimpfen. Diese handeln doch nur nach Anweisung durch den Arzt und nicht von sich aus.

Gruss Klaus

Offline Joerg Moeller

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #26 am: Februar 08, 2010, 12:46 »
Beim Kardiologen wurde mir zuerst erklärt, sie hätten Aufnamestop und dürften keine neuen Patienten aufnehmen. Nach meinem Einwand, ich sei privat, erhielt ich nach Rücksprache einen Termin in 4 Stunden am selben Tag.

Das finde ich gar nicht mal so außergewöhnlich. Wenn ich einen Klempner anrufe und der mir sagt, er kann erst in einer Woche vorbeikommen kann ich ihm auch anbieten das dreifache zu zahlen. Ich halte jede Wette, daß der dann früher kommt... ;D

Wir haben eine Zweiklassen-Medizin, das ist Fakt. Darüber regen sich viele auf, auch das ist Fakt. Die wenigsten regen sich aber auf, weil es in Zügen, Flugzeugen usw. mehrere Klassen gibt. Wenn man mehr für etwas bezahlt, dann kann man auch mehr dafür erwarten.

Und wenn ich als Handwerker zusehen muß, daß meine Firma weiterhin läuft, meine Rechnungen und meine Angestellten bezahlt werden, dann ist es doch nur logisch daß ich meine Prioritäten auch nach dem zu erwartenden Verdienst ausrichte.
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Offline Richard Wagner

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #27 am: Mai 19, 2010, 16:12 »
Hallo Siggi.........


Bin ja gespannt wie Deine Geschichte weitergeht!

Susanne

Ich auch, aber anscheinend überhaupt nicht?

Offline *ZuckerSchnute*

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #28 am: Juli 10, 2010, 13:57 »
Hallo, hat sich den inzwischen etwas getan?  :kratz:
Eine kluge Frau wird manches übersehen, aber alles überschauen. ;)

Offline Siggi©®

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Re: Facharzt verweigert die Behandlung
« Antwort #29 am: Juli 11, 2010, 10:25 »
oh, ich bin in verzug  :rotwerd:

ja es hat sich so gut wie nichts getan

Die Ärztekammer schrieb zurück das die Ärztin die Behandlung ablehnen kann auch ohne dies begründen zu müßen.

Es ist wie überall in diesem Land.... als normaler Patient , Mittelschichtler oder Armer bist du total am Ar...  :moser:
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