Autor Thema: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?  (Gelesen 5208 mal)

Offline Yvonne1

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Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« am: November 15, 2009, 09:08 »
Hallo!

Ich benutze ja das Levemir als Langzeitinsulin und grad vorhin hat sich die Frage ergeben, da nicht mehr so viele Einheiten in der Ampulle waren, wie ich benötige, ob ich die Einheiten spritzen kann und quasi den Rest von der neuen Ampulle nachreichen kann/soll oder nicht, d.h. ja zwei Löcher quasi Zwangs-Splitten und mitunter dann doch eine andere Wirkung oder ist das beim Langzeitinsulin wurscht/egal? In dem Fall hab´ich es jetzt nicht gemacht und die paar IE "entsorgt", meine Frage richtet sich daher auf die Zukunft, weil ich ein eher geiziger Typ bin und nicht so gerne was verschwende  :rotwerd:.

Wie handhabt Ihr das?

lg und einen schönen Sonntag!
lg Yvonne

Offline Oggy

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #1 am: November 15, 2009, 10:37 »
Moin,

ich teils bei einem Rest von >3 IE auf :ja: Sind´s eben zwei Löcher - Wirkung bleibt identisch :ja:
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9



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Offline diotmari

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #2 am: November 15, 2009, 11:13 »
Ich hab mal was "gemerkt" - aber das war noch zu Zeiten mit TGD jenseits 120 iE.....

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline Duff Rose

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #3 am: November 15, 2009, 11:25 »
Ich benötige zur Zeit 24 IE Lantus, bei unter 8 IE Rest in der Ampulle nehme ich ne Neue. Hat sich irgendwie so ergeben. Von der Wirkung her wird es kaum was ausmachen denke ich.
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

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Offline Joa

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #4 am: November 15, 2009, 12:30 »
Hallo Yvonne,

Levemir hat ja zwei eingebaute Verzögerungsmechanismen.

Im SC-Gewebe findet sich die erste Stufe, die zum darin liegt, dass die Insulinmoleküle sich zu 6er Packerln verbinden (Heaxamere), die dann untereinander wieder Verbindungen von zwei oder mehr Hexameren eingehen. Und das ist natürlich von der Menge der vorhandenen Moleküle abhängig. Je mehr freie Insulinmoleküle, desto mehr Hexamere, desto mehr Hex-Ketten. Also Dosisabhängigkeit.

Da das Insulin aus dem Injektionsgewebe erst mal in den Blutstrom muss, um dann überall hin verteilt zu werden, passiert es die Wände der Kapillargefäße im Bereich des Insulindepots. Am schnellsten machen das die Einzelmoleküle (Insulin-Monomere) etwas langsamer Dimere und nur träge die Hexamere. Als hexamere Kette erfolgt kein Austausch zum Blut hin.

Die zeitliche Dynamik dieser Verzögerung verändert sich zwangsläufig ein Stück weit mit der Größe des Depots, was sich in den dosisabhängigen Wirkkurven von Levemir deutlich spiegelt.

Hinzu kommt, als zweiter Verzögerungsmechanismus, da Levemir in allen Hexamerstufen (Ketten auch?) reversible Bindungen mit dem Eiweiß Albumin eingeht. Es bindet an ein Albuminmolekül, und löst sich bald wieder, um aber sofort mit dem nächsten, vorbeikommenden Albumin wieder eine neue Kurzbeziehung einzugehen.

In der Albuminbindung ist weder der Kapillartransport, noch die Bindung an den Insulinrezeptor möglich.

Diese zweite Verzögerungsstufe schwächt die erste Verzögerung von Levemir erheblich ab und gleicht auch Resorptionsschwankungen stark aus.

Fazit

Eine Aufteilung des Depots auf zwei Orte hat einen Einfluss auf die Wirkkurve, der allerdings im Rahmen einer laufenden Therapie in der Regel recht unauffällig bleibt.

Wer z.B. am Sonntag länger schläft, kann z.B. den Wirkeintritt von Levemir so ein Stück weit beschleunigen und die Wirklänge der Zeitkurve etwas kürzen, um möglichst zügig wieder die Regelverhältnisse seines Schemas zu erreichen.

Wenn aber die Therapie eh ziemlich rund läuft, wird sich wahrscheinlich kaum ein wahrnehmbarer Einfluss wahrnehmen lassen, wenn Du splittest.

Willst Du aber eine Wirkkurvenveränderung so sicher wie möglich ausschließen, dann kannst Du den zweiten Schuss dichtmöglichst dem ersten setzen. Somit erreichtst Du wieder die Resorption aus einem örtlichen Depotbereich.  :zwinker:

Also, einfach mal ausprobieren und beobachten.

Alternativ kannst Du statt des Flex-Pens auch die Penfill-Patronen in einem Novo-Pen 3 oder 4 benutzen.
Bei denen kannst Du dann ggf. einen verbleibenden Rest aus einer Patrone mit einer Insulinspritze raussaugen und in eine andere Patrone einfüllen.

Das ist sparsam, wäre mir aber zu viel Aufwand.  :ja:

Schönen Sonntag noch
und
Gruß
Joa

p.s.
Wenn Du mir mal eine Mailadresse schickst kann ich Dir ein buntes Animationsfilmchen zur Levemirverzögerung zum Download anbieten (ca. 75 MB)
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Angela

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #5 am: November 15, 2009, 19:18 »
Also ich mach das auch manchmal so. Spritze auch Levemir. Ich spritze was noch da ist und spritze dann von der neuen Ampulle des Rest den ich noch  brauche nach. Ich hab eigentlich noch nie eine negative Wirkung gesehen.
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline Yvonne1

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #6 am: November 16, 2009, 06:30 »
Guten Morgen!

Ich danke Euch allen  :super:, dann werde ich zukünftig das auch so machen, einfach das nehmen und die Differenz aus der neuen Ampulle  :ja: - habe mich diesmal nicht getraut gehabt, weil wenn das dann die doppelte Wirkung ergeben hätte und dafür auf einen etwas kürzeren Zeitraum, dann hätt´ich gewußt, was ich den lieben langen Tag lang mache  :wech:.

@ Joa: Ich verwende nur Penfill-Patronen und die Novo-Pen 4 dazu - kenn was anderes gar niescht  ;D, nö, nö, da irgendwas absaugen usw. kommt nicht in Frage, dat ist dann doch bissel viel verlangt  ;).

Guten Wochenstart!
lg Yvonne

Offline diotmari

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Re: Langzeitinsulin Rest spritzen oder besser nicht?
« Antwort #7 am: November 16, 2009, 10:10 »
....nö, nö, da irgendwas absaugen usw. kommt nicht in Frage, dat ist dann doch bissel viel verlangt  ;).

 :ja: :ja: :ja: Nämlich ne Menge Feinmotorik für < 10iE ....
Halte ich ehrlich gesagt für nen Kunststück - hab schon massive Probs, die 10 ml Ampulle leer zu saugen, wenn da noch ~ 50iE Rest drin sind....

Viele Grüße
Dietmar
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