Also ich denke, wir sollten uns hier ein klein wenig zurücknehmen, denn wenn es überhaupt einen Fakt in der Diskussion Schweinegrippe und Pro/Contra-Impfung gibt dann wohl den, dass sich da draussen zu viele selbsternannte Experten tummeln, die von Gott und dem Pferd erzählen, keiner mehr weiss, wem er überhaupt trauen kann und in beide Richtung dramatisiert wird. Leider ist auch die "seriöse Berichterstattung" in den Medien gespickt mit Fehlinformationen oder solchen, die zu wenig reflektiert wiedergegeben werden.
Ich habe es mittlerweile aufgegeben, jeden einzelnen Bericht "gegen-rechercheiren" zu wollen aber in den letzten Tagen hat sich ein ums andere mal gezeigt, dass doch einige Punkte, die gegen die Impfung angeführt wurden, sich auch genau so schnell wieder auflösten (Qualen, Golfkriegssydrom usw.): Meine Frau wurde im KiGa z.B. von "radikalen Müttern" beackert, wie sie ernsthaft darüber nachdenken könne, unsere Kinder mit Quecksilber vollzupumpen? Mit den Infos, die wir dann abends mühsam im Internet zusammengetragen hatten und die jetzt ja auch bei Pei.de stehen, konnten wir darüber fast nur noch lachen. Das zeigt aber, dass da viel mit Halbwissen, Panikmache in allen Richtungen(!) gearbeitet wird.
Wichtig ist mir da dann nur dass man versucht, sich auf die weigen Fakten zu konzentrieren und da nehme ich beispielsweise von Britta mit, dass sie sich jetzt einfach völlig verunsichert fühlt (zurecht) nachdem sie aber zuvor strikt gegen das Impfen war. Jetzt hat sie für sich entschieden, die Impfung erst mal nicht zu machen, aufgrund der für sie noch nicht zweifelsfrei geklärten Lage.
Das ist ihr gutes Recht, absout nachvollziehbar und aus meiner Sicht für Sie auch die beste Entscheidung. Wer sich nicht sicher ist, sollte es erst einmal lassen und warten, bis er/sie selbst auch voll hinter der Entscheidung steht.
Es kann ja niemand sagen, dass man durch die Impfung nicht doch irgendwelche Komplikationen erleiden könnte und genau dann sollte die persönliche Entscheidung fürs Impfen auch so gefestigt gewesen sein, dass man sich im nachhinein nicht sagt "hätte ich doch bloss nicht", sondern "ja ich wusste, dass es Risiken gibt aber die Nachteile der Erkrankungen liessen die Risiken in einem zumutbaren Mass erscheinen". Da hilft dann auch kein Lamentieren mehr...
Nachdenklich macht mich auch, dass der Impfstoff, den wir hier in Deutschland zur Verfügung haben zum Impfen, in anderen Ländern gar nicht zugelassen worden ist (ich weiss allerdings nicht, welche Länder das waren). Komisch irgendwie.
Pandemrix; Schweiz; weil nicht EU: In der EU hat man vor Jahren auf Basis des Musterimpfstoffes begonnen, klinische Tests durchzuführen und auf deren Basis die Zulassung erteilt. Einen Musterimpfstoff zu prüfen/freizugeben und diesen später auf aktuelle Virenstämme "zu trainieren" ist gängige Praxis z.B. wird ja auch der Impfstoff für die saisonale Grippeimpfung jedes Jahr modifiziert. Die Schweiz hat m.W. diesen Musterimpfstoff aber selbst nicht bzw. zu spät geprüft und deshalb nicht rechtzeitig die Zulassung erteilen können.
Auch hier also: der dort (noch) nicht zugelassene Impfstoff heisst nicht automatisch im Umkehrschluss, dass er wegen Bedenken abgelehnt wurde. (Sorry Vreni) In der Schwiz dauert's noch a weng...
@Franc: Uff, jetzt geht mir glatt die Zeit aus auf Deinen Post auch nochmal zu antworten. Aber dazu wurden auch schon viele Gegenargumente gebracht...