@ Joa: Mensch, um Himmels Willen, waaaaas machst Du da ? Willste weg von der Pumpe oder ist Dir langweilig ?
Ich hab mir gedacht, dass ich Dir vielleicht bessere Tipps geben kann, wenn ich selber auch mal ICT versuche.
Aber im Ernst: Anlass war der Urlaub, in dem ich den Tag mal wieder ohne Pumpe überbrücken wollte. Finde es irgenwie albern, wenn man zwar danch eine nahtlose Bräune aufweisen kann aber ein nettes Muster von helleren Flecken durch die Katheterklebestellen hat. Abgesehen von der Frage, wohin dann die Pumpe?
Letztes Jahr hatte ich es schon mal kurz mit Levemir versucht, habe aber aufgrund der Wirkunsarmut in meiner üblichen Dosierung einen schnellen Rückzieher gemacht.
Diesmal bin ich gleich mit deftiger Menge ran und habe dann am zweiten Tag anhand der vortäglich erforderlichen Korrekturen nochmal deutlich draufgelegt. Und das hat dann so gut gepasst, dass ich neugierig wurde, wie es über 24h läuft. Und ich muss sagen es läuft so gut, dass ich noch immer meinen griechischen Levemirvorrat verballern tu.
Aber das ist schon ein e n o r m e r Unterschied...
Ja, erst mal recht nachdenklich stimmend. Aber Levemir hat sowieso ganz andere Konzentrationsverhältnisse, da es biologisch je Insulinmolekül deutlich weniger Wirkung bringt. D. h. in 1 IE Levemir sind auch deutlich mehr Insulinmoleküle, wie in einer Insulineinheit Protaphan.
Und es ist wohl bekannt, dass individuell ggf. auch noch mal doppelte oder höhere Dosierungen gegenüber anderen Insulinen erforderlich werden. Hat mir Onkel Doc heute auch noch mal bestätigt.
und zu welchen Zeiten spritzt Du das Levemir?
Gegen 12 und gegen 24 Uhr derzeit.
Frage noch: ...
Levemir hat eine stark dosisabhängige Wirkkurve und Dauer. Und wenn es passt, dann soll es den Blutzucker innerhalb des Zielbereiches möglichst gar nicht nennenswert senken, weder um BE, noch um mg/dl. Aber eben auch nicht steigen lassen.
Allerdings sollte die Basiswirkung oberhalb des Zielbereiches, also bei prandial überhöhten Werten eine sehr langsame Blutzuckerabsenkung, bis in den Zielbereich hinein bewirken, dort aber auch stehen bleiben. Am unteren Rand des Zielbereiches sollte die körpereigene Glucose-Homöostase, also die natürliche Gegenregulation noch stark genug wirken, um den BZ dort abfangen zu können.
Um den Blutzucker gegenüber der Insulinwirkung stabil zu halten werden Versuche mit Glucosezufuhr gemacht.
Dabei wird einer blutzuckersenkenden (Über-)Dosis des Insulins mit einer kontinuierlichen Glucoseinusion begegnet, die den Blutzucker gegen das Insulin im Normbereich hält.
Zur Wirkung von Levemir siehe bitte
>Seite 8 hier< Wie Du sehen kannst hat Levemir schon eine ausgeprägte Gipfelwirkung, allerding deutlich gemäßigter als NPH-Insulin.
Die Kunst ist natürlich mal wieder, die Überlappungen von auslaufender und beginnender Wirkkurve mit dem Basalbedarf zur Deckung zu bringen und dann noch die nötigen Wirkungsspitzen zu Dawn und ggf. Dusk zu formulieren.
Das kommt bei mir mit zwei gleich großen Dosierungen, wie gesagt um12 und 24 Uhr, sehr passabel hin und ist schon fast konkurrenzfähig zur Pumpe.
Und da für mich Levemir hinsichtlich seiner Unterzuckerungsdynamik sehr freundlich daherkommt, habe ich auch kein Problem gehabt, Zeiten und Mengen recht locker experimentierend herum zu schiebe. Natürlich hilft bei sowas eine kontinuierliche Glucosemessung ungemein, zumindest hinsichtlich des Bequemlichkeitsfaktors. Natürlich geht es genauso mit entsprechend häufigen Einzelmessungen zu handeln.
Nu ja. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg!
Gruß
Joa