Hallo liebe Forengemeinde,
ein pikantes Thema, das ich hier anspreche. Ich bin bei der Suche im Netz zu diesem Thema nicht fündig geworden und da es mich interessiert, wie andere das handhaben, habe ich diesen Thread eröffnet.
Villeicht ist hier die ein oder die andere, die mir entsprechende Erfahrungswerte oder hilfreiche Infos zum Thema Verhütung geben kann. In der Fachliteratur fand ich fast kein Sterbenswörtchen (!) oder nur äußerst spärliche Informationen.
Zu meiner Person, ich bin über 35, seit 30 Jahren Diabetes Typ 1.
Ich habe eine Fernbeziehung, sprich wir sehen uns nur alle 4-6 Wochen für 2-3 Tage.
Mein Diabetes ist gut eingestellt, bewegt sich am oberen "normalen" HbA1c-Level.
Ich habe kein Übergewicht, rauche nicht und der Blutdruck ist stets unauffällig niedrig, also keine zusätzlichen Risikofaktoren. Auch die Folgeschäden konnte ich gut in Schach halten, (zeitweise auftretende geringste Mikroalbuminurie).
Momentan besteht der Wunsch nach einer Verhütung, jedoch sollte ein problemlos schneller Umstieg auf eine Schwangerschaft innerhalb kürzester Zeit möglich sein.
Zu den Verhütungsmöglichkeiten:
Die Pille scheidet aufgrund meines Alters und besonders in Kombination mit der langen Diabetesdauer (über 20 Jahre) aus. Auch wenn nur geringste Folgeschäden vorhanden sind, und das direkt kein Grund ist, so möchte ich nichts unnötig vorantreiben.
Die Spirale scheidet ebenfalls aus, da ich kinderlos bin und es im allgemeinen nur Frauen empfohlen wird, die bereits Kinder haben, da das Risiko einer UnterleibsInfektion und die damit mögliche Unfruchtbarkeit zu hoch ist.
Die Hormonspirale ist wie der Name sagt, ein Hormonprodukt (ebenso der Nuva-Ring) und scheidet für mich aus den selben Gründen wie die Pille aus. Zudem wäre eine Hormonspirale relativ teuer, falls ich die Liegedauer wesentlich verkürzen würde.
Es bleiben noch die mechanischen Verhütungsmethoden, klassischerweise das Kondom beim Partner, dessen Benutzung bestimmte Vorraussetzungen erfordern.
Sowie Diaphragma, Portiokappe oder eine Mischung aus beiden (Lea Contraceptivum) bei der Partnerin.
Der Pearl-Index liegt bei den beiden ersten beiden Mitteln relativ hoch (bei Lea Contraceptivum existiert noch kein Pearl-Index), was jedoch wie bei allen Verhütungsmethoden von der unterschiedlichen Anwendungssicherheit der Benutzer/innen abhängig ist.
Zudem braucht man bei den genannten Gegenständen entsprechendes spermienabtötendes Gel, wovon ich nicht weis, wie verträglich es ist.
Nun war ich bei der Frauenärztin, die mir erst die Pille verschreiben wollte, jedoch aufgrund der Situation, daß wir eine Fernbeziehung haben und uns nur an wenigen Tagen sehen, die Natürliche Empfängnisverhütung (NFP - Natürliche Familienplanung) in Kombination mit Kondomen an den kritischen Tagen als Lösung vorschlug.
Dazu soll ich zuerst die Geschehnisse des Zyklus' beobachten/messen und notieren und die gesammelten Daten in ein spezielles Formular eintragen. Daraus kann man die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage herauslesen.
Mit ca. drei Monaten Einlesezeit und Auswertungszeit sei zu rechnen.
Ich bin am Überlegen, ob ich dabei fachliche Hilfe in Anspruch nehmen soll (Beratungsgespräch bei Pro Familia, NFP-Kurs/-Beratungsgespräch bei der Diözese)
Bislang habe ich meinen Diabetologen noch nicht involviert und ich weis auch nicht, ob das viel Sinn macht.
Wie macht ihr das mit der Verhütung, schert ihr Euch darum, ob ihr die "Kriterien" erfüllt oder nehmt ihr einfach etwas, weil es praktisch ist.
Gruß
Schlumpfine