Autor Thema: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst  (Gelesen 6059 mal)

Offline cat

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Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« am: September 01, 2009, 23:08 »
Hallo,

normalerweise habe ich meinen Dm sehr gut im Griff, guter HbA1c und noch keine Hypos mit Fremdhilfe. Jetzt könnte ich aber Tipps von Leuten gebrauchen, die auch was von der Sache verstehen.

Gestern habe ich ein Praktikum angefangen und muss zur Frühschicht schon um 5 Uhr aufstehen. :schwirr: Meine Basalrate habe ich heute (2. Tag Frühschicht) entsprechend dem neuen Einschlafzeitpunkt bzw. Aufstehzeitpunkt nach vorne gezogen. Die Boslusfaktoren und Korrekturfaktoren habe ich auch entsprechend zeitlich angepasst.

Nun hat das leider nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe und ich hatte während der Arbeit eine Hypo. Der BZ ist innerhalb von 2 Stunden von 137 auf 45 gefallen. Eigentlich muss ich während der Arbeit voll einsatzbereit sein und deswegen will ich unbedingt vermeiden, dass so etwas noch mal vorkommt. Jetzt zerbreche ich mir den Kopf wie ich das am besten anstelle. BZ messen zwischendurch ist leider nicht jederzeit möglich, aber ich will den BZ natürlich auch nicht den ganzen Tag höher laufen lassen.

Vermutlich hat sich mein Körper am 2. Tag noch nicht komplett an die neue Zeit gewöhnt. Dadurch stimmen wohl die Bolusfaktoren und die Korrekturfaktoren nach der neuen Zeit auch nicht. Problem ist nur, dass ich maximal 2 Tage in einer Schicht arbeite, für diese Woche z.B. 2 Tage Frühschicht, 2 Tage Spätschicht, 1 Tag Frühschicht, Wochenende. Ich muss die nächsten 4 Monate irgendwie über die Runden kommen. Aber wie bestimmt man bei solchen Schichten die richtige Basalrate? Der Körper hat ja kaum Zeit sich auf eine Zeit einzustellen. :aechz:

Kann natürlich auch sein, dass ich das teilweise lange Stehen in einem warmen Raum als körperliche Arbeit unterschätzt habe. Oder dass ich mich bei dem Milchkaffee aus der Kantine verschätzt habe. Oder dass die Schilddrüse mal wieder spinnt (Hashimoto). Nur wie soll ich das denn ausschließen wenn ich mich auf die Basalrate nicht verlassen kann?

Bin mal gespannt, wie ihr damit umgehen würdet...

Schöne Grüße

Offline Adrian

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #1 am: September 01, 2009, 23:15 »
> Nur wie soll ich das denn ausschließen wenn ich mich auf die Basalrate nicht verlassen kann?

Hm, da scheinen ja einige Störfaktoren zusammengekommen zu sein. Wann stehst Du denn normal auf? Bei 7:30h würde ich z.B. den Unterschied als noch nicht als dramatisch ansehen.

Ansonsten: Umstellungs-Test nach Verschiebung mit bekannten Parametern - magst Du einen Wochenendtag opfern?

Gruß
Cozmo mit Humalog 

Offline cat

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #2 am: September 03, 2009, 01:30 »
Hallo Adrian,

danke für deine Antwort.
Wir hatten bis letzte Woche knappe 4 Wochen Ferien und der Unterschied zu der jetzigen Aufstehzeit ist ehrlich gesagt schon etwas größer… :verlegen3: Das würde definitiv für ein ausgewachsenes Jetlag reichen. :snoopy1:


Stellt sich eigentlich der Körper mit der Zeit auf quasi 2 Zeitzonen ein, sodass man einfacher hin und her springen kann und er nicht so krampfhaft an einer bestimmten festhalten will?

Viele Grüße

Offline Joerg Moeller

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #3 am: September 03, 2009, 08:35 »
Stellt sich eigentlich der Körper mit der Zeit auf quasi 2 Zeitzonen ein, sodass man einfacher hin und her springen kann und er nicht so krampfhaft an einer bestimmten festhalten will?

Kommt auf den Körper an. Ich hatte ja auch kompletten Schichtdienst (Früh/Spät/Nacht) und nachdem ich die Dosierungen erstmal rausgefunden hatte (Basalraten gab es ja noch nicht, weil ich das damals noch mit ICT hatte) gab es keine Probleme mehr beim Umstellen.

Aber ich reagiere eh nicht so sensibel auf Insulin.
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Offline Ufuk

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #4 am: September 03, 2009, 18:08 »
Ich habe meine Basalrate immer noch nicht zur 100% herausgefunden.
Obwohl ich schon seit 13.7.09 im schicht 12 stunden mal nacht mal früh arbeite.
Ich habe alles auf 0,5i.e. herunter gesetzt.
Den rest abgefeilt.  :ja:
Wetter,psyche,bewegung mal mehr oder weniger u.rest hängt alles mit zusammen.
mal habe ich keinen hunger und esse wehr wenig, spielt auch verrückt.

es ist schwer mit Pumpe, weiss gar nicht wie das funktionieren würde mit ICT???

ich habe für mich jetzt ein regel festgesetzt, wenn mein Werte über 3 tage hoch oder runter geht dann ändere ich es.

viel spass mit raten und bingo spielen.


gruss
ufuk

Offline Joerg Moeller

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #5 am: September 09, 2009, 14:42 »
Ich würde es z.B. einfach mal mit einer temporären Basalrate probieren. Wenn ich dann eine gefunden habe mit der es passt kann ich mir daraus ja ein neues Profil für Arbeitstage errechnen.
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Offline Wolf

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #6 am: September 18, 2009, 15:42 »
Hallo cat,

ich arbeite auch im Schichtdienst mit täglich wechselnder Schicht(meiner Meinung nach ein großer Vorteil). Bei mir muß ich an der BR gar nichts ändern. Nur im Nachtdienst muß ich die BR etwas niedriger ansetzen. Ich mach das aber immer über eine temporäre BR(ab 00:00 Uhr bis 05:00 Uhr z.B. nur 95%). Damit haut dann alles eigentlich ganz gut hin.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen.

Viele Grüße,
Wolf
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Offline Hannes E.

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #7 am: September 23, 2009, 17:00 »
Hallo,

ich würde die Basalrate nicht ändern, nur weilmal ein oder zwei Tage Frühschicht dazu kommen.
Der Körper braucht 3 bis 5 Tage sich auf eine neue rate einzustellen. Wenn also zwischen haupsächlich "normalen" Tagen ein "unnormaler" Tag (sprich Frühschicht) kommt, dann kann der Körper da eh nicht so schnell drauf reagieren und verhält sich dann auch inder Frühschciht erstmal wie bei einem "normalen" Tag.

Ich finde es zudem sicherer lieber etwas über diem Zeilbereich zu liegen, wenn man nicht ständig messen kann. Taste dich langsam von oben heran, dann ist das Risiko einer Hypo am geringsten.

Mit der Zeit wird sich dein Körper aber sicher irgendwie auf den Wechsel von Früh-und Spätschicht einstellen. Dann muss auch die Basalrate angepasst werden. Auf Dauer ist es ein wenig tricky den Blutzucker auf tägliche Schwankungen einzustellen, aber machbar.

Was du nicht machen solltest, die Einstellungen alle paar tage ändern. Dein Körper braucht Zeit sich daran zu gewöhnen.
Alternativ würde ich zur ICT raten. Also vorm Schlafengehen und bei Aufstehen Basal spritzen und ansonsten für jedes Essen wieder. Das solltest du aber mit deinem Arzt besprechen.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #8 am: September 24, 2009, 09:45 »
Der Körper braucht 3 bis 5 Tage sich auf eine neue rate einzustellen.

Wichtigster Grundsatz in der Medizin: den Körper gibt es nicht. Das kann bei jedem unterschiedlich sein. Entscheidend ist, was am Ende dabei rauskommt.

Zitat
Alternativ würde ich zur ICT raten. Also vorm Schlafengehen und bei Aufstehen Basal spritzen und ansonsten für jedes Essen wieder. Das solltest du aber mit deinem Arzt besprechen.

Wie würdest du das begründen und warum sollte es der CSII überlegen sein?
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Offline Hannes E.

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Re: Suche nach der richtigen Basalrate bei Schichtdienst
« Antwort #9 am: September 24, 2009, 11:56 »
klar. Jeder Mensch reagiert anders. Wollte nur darauf hinweisen, dass sich die Basalraten nicht von heute auf morgen anpassen lassen. Bzw. sich die Auswirkungen nicht sofort zeigen.

Die CSII ist definitv besser. Aber dort ist das Risiko für Hypos durch die bessere Einstellung ja auch höher.
Und daes unvorteilhaft ist im Job jeden Tag umzukippen (o.ä.), ist vielleicht die ICT mit der etwas schlechteren Einstellung besser, weil hier nicht so oft Hypos auftreten und die Werte meist auch noch akzeptabel sind.zumindst für einen Zeitraum von 4 Wochen. Die ICT sollte hier nur eine Übergangslösung sein.

Wer regelmäßig Schicht schiebt. Sollte definitv seine Pumpe anpassen.
Hoffe jetzt ist klarer was ich gemeint habe.
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