So,
ich habe so langsam den Eindruck, dass hier einige Mißverständnisse vorliegen und gebe deshalb mal einen genaueren Bericht meiner Situation:
1. Entdeckt wurde bei mir die Diabetes im Dezember letzten Jahres (BZ um die 550, HBA1C 12,2). Daraufhin hat mich man Hausarzt in eine Klinik überwiesen, die das ganze übernehmen und mich einstellen soll. Ich war daraufhin für eine Woche im Nürtinger Krankenhaus (Zertifizierte Behandlungseinrichtung für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker nach den Richtlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft), wo ich zunächst körperlich durchgescheckt wurde und dann eine Schulung durch die dort angestellten Diabetologen/Ernährungsberaterin erhielt. (Die haben mich zwar zuerst noch länger dabehalten wollen, aber weil Weihnachten war und das mit Spritzen/Messen etc. gut geklappt hat, hatten sie keine Bedenken). Ich war dann noch inzwischen dreimal zur abulanten Sprechstunde, die von der Oberärzten 2x die Woche einen halben Nachmittag durchgeführt wird. Schon während der Zeit im Krankenhaus bzw. danach beim Hausarzt sowie bei der Krankenkasse habe ich nach einer diabetologischen Praxis gefragt, aber keiner wußte eine Adresse. Im Krankenhaus wurde mir gesagt, ich könne ja an den diab. Sprechstunden teilnehmen und es gäbe bei Bedarf auch ein Schulungsangebot in der Klinik. Auch wurde mir ein Rezeptbogen für den Hausarzt mitgegeben, damit der weis, was er verschreiben muß. Bei diesen Sprechstunden-Terminen (die auf der Station stattfinden) habe ich immer brav meine Sidiary-Ausdrucke mitgenommen - worüber die Ärztin begeistert war (sowas hatte sie noch nicht gesehen). Da meine Werte alle rasch im Normbereich waren, war sie immer rasch mit mir fertig, lediglich auf meine Verdauungsbeschwerden (Pankrias insuffizienz) ist Sie noch eingegangen und hat mich damit an den Hausarzt zurücküberwiesen (Sie hatte den Verdacht auf Zölliakie und nicht auf Pankrias insuffizienz). Bei meinem Hausarzt war ich schön brav - wie ich es in der Schulung gelernt habe - einmal im Quartal zur HBA1C Bestimmung und immer wieder zum Rezept abholen. Meine Medis sind Novorapid (Faktor 0,5; 0,4 und 0,25)und Protophane (3IE aber derzeit - weil nicht nötig - ausgesetzt).
2. Medikamente/Hilfsmittel TK
a) DMP Programmvergünstigung ist wie berichtet genau zum Januar eingestellt worden, womit ich jetzt in den Genuß von allen Zuzahlungen komme. Die Diabetologin im Krankenhaus war sauer, weil sie darüber von der TK erst über die Patienten informiert wurde. Sie hat daraufhin gesagt, dass die Krankenkassen in 2008 händeringend um jeden Diabetiker gekämpft hätten (wegen irgendwelchen Prämien/höheren Verrechnungssätzen) und nun nach der Reform 2009 alle fallen lassen täten.
b) Bei den üblichen Mekdikamenten/Hilfsmitteln, die man als Diabetiker benötigt aber auch bei vielen anderen, habe ich ebenfalls ab Anfang des Jahres ziemliche Probleme in fast allen Apotheken (die Preise im Computer der Apotheker waren entweder nicht vorhanden bzw. entsprachen trotz Rezept dem vollen Preis). Auch hat mir die ein- oder andere Apotheke zwar freundlich signalisiert, dass ich als Kunde gern gesehen bin aber es mit der TK ziemliche Probleme gibt. Ich hatte daraufhin längere Diskussionen mit der TK und der zuständige MA hat mir bestätigte, dass es da wohl in ganz Deutschland Probleme gäbe - weil man zum Teil im Streit mit den Apotheken sei. So sei der Streit bzgl. Pen-Nadeln inzwischen beigelegt, aber bei den Lanzetten müßte jede Apotheke einen Kostenvoranschlag bei der TK einreichen.
Warum habe ich das jetzt so ausführlich geschrieben?
1. Weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich wohl eine falsche Vorstellung vom Diabetologen habe (wußte gar nicht, dass der auch Vorsorgeuntersuchungen wie ein Internist macht habe immer gedacht, dass ist die Aufgabe des Hausarztes) und nach den Sprechstunden im Krankenhaus immer das Gefühl hatte, dass sich die Ärztin fragt warum ich überhaupt komme - mir geht es doch gut (Aussage: Ihre Werte sind super, sie dürfen aber gerne jederzeit wiederkommen wenn Sie ein Problem haben oder sich unsicher fühlen).
* Hier hat mir von Euch der Hinweis geholfen, was ein Diabetologe alles macht. Ich hatte den Eindruck der Diabetologe (so wie ich ihn kennengelernt habe ist "nur" für Einstellungen und Ernährung zuständig). Andereseits werde ich mich wohl von einer ortsnahen Versorgung (darunter verstehe ich, als Coach-potatoe, ca. 20 km) verabschieden müssen.
2. Weil ich mich - je mehr ich von Euch hier zu dem Thema lese - von der Krankenkasse schlecht bzw. gar nicht beraten fühle. Könnte aber auch daran liegen, dass die TK zwar Niederlassungen hat aber eben nicht so wie die Barmer, AOK etc. lokal orientiert ist (telefonisch sind die zB. gar nicht zu erreichen, sondern nur das Hamburger Call-Center). Und eher eine Abzocke dahinter vermute (habe erst letztens von einem Arzt gehört, das derzeit über 50% aller Gesundheitskosten in Verwaltungskosten steckenbleiben).
* Hier hat mir von Euer Hinweis zu den Online-Bestellungen, grösseren Rezeptmengen und auf die BKKs geholfen. Danke!
Gruß
Franc