Hallo Franc,
ich könnte mir vorstellen, dass die TK bei Dir deshalb rumzickt, weil sie eben von anderen Diabetespatienten die Versandhändler kennt und meint eventuell, Du könntest genauso gut bei Diabetesversandhändlern bestellen. Dadurch könnten sie Kosten sparen, da die Versandhändler die Hilfsmittel zu einem kostengünstigeren Preis abgeben als die Apotheken, zB durch Mengenrabatte. 50 Testreifen kosten beim Versandhändler soviel und 500 Teststreifen soviel, aber halt kostengünstiger als wenn man 10 * 50 Testreifenkosten rechnet, also den Einzelpreis der Teststreifen einfach mal 10. Das Gleiche bei Lanzetten und Pennadeln.
Wobei man bei Lanzetten und Pennadeln ja nicht vor jedem Picks/jeder Injektion eine neue Nadel/Lanzette auf den Pen/den Pickser muss. Die Pennadeln hab ich früher, vor der Pumpe, erst dann gewechselt, wenn sie stumpf waren bzw. die Ampulle leer und das Gleiche beim Pickser: es wird erst gewechselt, wenn ich keinen Bluttropfen mehr aus den Fingern kriege. Meine Fingerkuppen sehen schon zerstochen aus, aber was solls.
Meinem Bauch siehr man die 18 Jahre Spritzerei und 8 Jahre Kathetersetzen nicht an.
Probier doch einfach mal nen Versandhändler aus und guck, wie die TK dann reagiert? Du musst ja wirklich auch nicht andauernd Dein Material neu bestellen. Alle 3 Monate reicht doch? Für wie lange verschreibt Dein HausDoc Dir das Zeug denn? Alle 4 Wochen? Musst Du dann wieder zu ihm hin und neue Rezepte holen?
Das Spontan-Kaufen in der Apo ist ja gut und schön, aber ich finde, in Sachen chronische Krankheiten, für die man Hilsmittel braucht, einfach nicht praktikabel.
Gib nicht gleich der TK die Schuld. Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen mit ihr gemacht und hatte noch nie Probleme. Ich würde erst andere Wege beschreiten - zB Versandhändler, Online-Apotheke - bevor ich einen Wechsel der KK in Betracht ziehen würde.
Für die Arztsuche hab ich bei Mister Google einfach mal "diabetologische Schwerpunktpraxen Göppingen" eingegeben und bin dann auf diese Ärzte bei diabetes-news.de gestossen.
Echt, freunde Dich lieber damit an, für einen Arzt auch mal längere Fahrten in Kauf zu nehmen.
Der Sinn, dass man gut eingestellt ist und trotzdem zum Diabetologen geht, ist der, dass es zwar gut laufen mag, aber eine diabetologische Schwerpunktpraxis halt mehr macht als nur sich Deine Werte der letzten Woche anzuschauen. Da werden die Laborergebnisse ermittelt - Blut, Urin, da werden EKG geschrieben, Ultraschall gemacht von Magen und Darm, Deine Füsse untersucht. Da sind Diabetesberater, die Dich in Bezug auf technische Ausrüstung beraten können (Pens, Messgeräte, Software etc), aber auch des ganzen medizinischen wegen, ausserdem Ernährungsberatung. ausserdem werden andere endokrinologische Stoffwechselerkrankungen mitbetreut, zB. Schilddrüsengeschichten oder auch diabetologische Folgeschäden.
Ausserdem ist eine Einstellung trotz allem nie abgeschlossen, es gibt immer was zu drehen und zu schrauben.
Je eher Du Dich in Bezug auf den Diabetes von einem Diabetologen betreuen lässt, je besser lernt Dich die DiaDoc/der DiaDoc kennen, menschlich und medizinisch gesehen und umgekehrt. Das geht auch nicht von heute auf morgen, sondern braucht mitunter seine Zeit. Ich für meine Verhältnisse finde es blöd, erst zum Spezialisten zu gehen, wenn sich die Therapie verschlechtert. Dann kann es schon zu spät sein.
Betreuen nur deshalb, weil ein Diabetologe nur Partner sein kann und Ratgeber, Du entscheidest, wie Du Deine Therapie führst und welche Ratschläge du annimmst und welche nicht.
Liebe grüsse,
Britta