Autor Thema: Krebsgefährlichkeit von Lantus  (Gelesen 28824 mal)

Offline diotmari

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #30 am: Juli 21, 2009, 23:17 »
hallo jörg,

... und wegen dieser einstellung find ich diese deine seite einfach unschlagbar. und das ist jetzt nicht geschleimt.  8)
c.

Da ich schon meinen Dankebutton hier irgendwo "verschossen" habe: jepp, c., ZUSTIMMUNG!!! :super:

Viele Grüße
Dietmar








Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
Er lacht sich nur schlapp über uns - wenn er nicht gerade kotzen muß.
DF

Offline johann

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #31 am: Juli 22, 2009, 10:24 »

Zur Stellungnahme der DGHO:

Hallo,

der "Taschenspielertrick" des S. besteht offenbar in der Hauptsache darin, dass er unter den Lantusanwendern eine Gruppe selektiert und als auffällig erkennt :

Diabetiker mit Insulintherapie, aber "nur" Lantus spritzen.

Wer sind diese Diabetiker mit dem höheren Krebsbefall?
In der Regel solche, die deutlich älter sind als ihre Mitpatienten, die sich mit ICT oder CSII  behandeln, aber schon eine mehrjährige Diät- und Tablettenkarriere hinter sich haben und oft bei hoher Insulinresistenz, Übergewicht und deutlicher Eigenproduktion auch noch eine hohe Dosis des Analogons spritzen.

Viele Lantusanwender sind jedoch beunruhigt, da sie diesen "Trick" zunächst nicht wahrnehmen oder einzuschätzen vermögen. Das Fazit einer höheren Kanzerogenität für ein Langzeitanalogon ist somit an Banalität wohl kaum zu übertreffen, denn:

Das Krebsrisiko nimmt statistisch mit zunehmenden Alter ebenfalls zu.
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline unknown

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #32 am: Juli 22, 2009, 20:32 »
Bitte nicht übersehen das es nicht nur Studien aus Deutschland sind die das erkannt haben.
Und deshalb nicht einfach das auf Herrn S. schieben.

Offline Siggi©®

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #33 am: Juli 23, 2009, 08:59 »
Was mich bei dem ganzen Thema interessieren würde ....

Wie beweist man, das diejenigen, die angeblich durch das spritzen von Lantus an Krebs erkrankten, nicht auch ohne Lantus den Krebs bekommen hätten? Es hät ja gut sein können, das diese sowieso den Krebs bekommen hätten....
~~~~~~~~~~~
       so long ...
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Offline eagleton

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #34 am: Juli 23, 2009, 10:05 »
Das kann man nicht beweisen, Siggi. Man kann nur zeigen, dass Leute unter Lantus öfter Krebs bekommen, was wegen der Möglichkeit von Fehlkorrelationen kein ganz einfaches Geschäft ist. Und man kann in Experimenten an Zellkulturen zeigen, ob bestimmte Substanzen - wie Lantus - Krebs erzeugen können.

Die Tabakindustrie hat ja lange versucht das Argument zu reiten, bei keinem einzelnen Menschen sei nachgewiesen, dass er ausgerechnet durch Zigaretten Krebs bekommen hätte. Statistisch ist hier jedoch der Zusammenhang eindeutig, und es ist völlig klar, dass Nikotin Krebs erzeugt.

Offline johann

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #35 am: Juli 23, 2009, 10:17 »
Hallo Norbert,

richtig, die einseitige und für einen Pharmahersteller äußerst nachteilige Kampagne in mehreren Ländern um das Insulin Glargin kann nicht allein  dem Leiter des IQWiG zugeschoben werden. Nur kommt manches Fazit einiger Studien und Medien dem Institut sehr gelegen, da es ohnehin keinen zusätzlichen medizinischen  Nutzen in Anbetracht höherer Kosten  in der Anwendung der Insulinanaloga sieht.

Hallo Siggi,

wohl nicht die Entstehung von Krebszellen steht hier im Fokus, sondern die Vermutung, dass das eine oder andere Insulin mehr oder weniger das Tumorwachstum fördert.

Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline unknown

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #36 am: Juli 23, 2009, 20:03 »
Hallo Norbert,

richtig, die einseitige und für einen Pharmahersteller äußerst nachteilige Kampagne in mehreren Ländern um das Insulin Glargin kann nicht allein  dem Leiter des IQWiG zugeschoben werden. Nur kommt manches Fazit einiger Studien und Medien dem Institut sehr gelegen, da es ohnehin keinen zusätzlichen medizinischen  Nutzen in Anbetracht höherer Kosten  in der Anwendung der Insulinanaloga sieht.

Das ist für mich kein Grund auf Herrn S. rumzuhacken. Die Analoga stehen schon seit langem im Verdacht und Glargin hat einen anderen Mechanismus die Langzeitwirkung zu erzielen.

Der erste Versuch eines schnellwirkdenen Analoginsulins (von Novo) hat im übrigen im Tierversuch auch Brustkrebs erzeugt. Darauf hin gewiesen hat damals Lilly und ist kurz darauf mit Humalog auf den Markt gekommen. Novo hat dann sehr lange geforscht bis sie mit NovoRapid auf den Markt gekommen sind.
 

Offline johann

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #37 am: Juli 24, 2009, 16:19 »
Nööö, mir liegt es auch ganz fern, auf Herrn S. in der laufenden Tumorkampagne "rumzuhacken". Meine Darstellung ist lediglich eine informative zu o.a. Statement einer Fachgesellschaft.

Man sollte nun nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, nämlich kurzwirksame Insulinanaloga mit Langzeitanaloga. Das aktuelle Thema "Glargin" passt halt nur zu den letzteren.
Davon gibts's ja bekanntlich ein Pendant : Insulin Detemir (Handelsname Levemir).
Leider aber keinen (publizierten) Vergleich mit Lantus oder NPH-Insulinen bzgl. der Wachstumsförderung von Krebs.
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline unknown

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #38 am: Juli 25, 2009, 23:31 »
Man sollte nun nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, nämlich kurzwirksame Insulinanaloga mit Langzeitanaloga. Das aktuelle Thema "Glargin" passt halt nur zu den letzteren.
Davon gibts's ja bekanntlich ein Pendant : Insulin Detemir (Handelsname Levemir).

Der Mechanismus für die "Verzögerung" von Detemier und Glagin ist stark verschieden. Deshalb kann man die meiner Meinung nach nur einzeln mit anderen NPH oder was auch immer Insulinen vergleichen.

Der Hinweis auf die "schnellwirkenden" Analog Insulien und Krebs habe ich nur gebracht weil es ja auch dort ein (glücklicherweise nicht auf den Markt gekommen) Insulins gab das im Tierversuch Krebs ausgelöst hat.

Wenn man den Bogen noch etwas weiter aufmacht könnte man auch noch die Krebsfälle beim inhalierbaren Humaninsulin betrachten. Der Krebs ist dort ja bei Patienten aufgetreten die vor der Therapie geraucht hatten.

Offline johann

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #39 am: Juli 26, 2009, 10:03 »
Ja, dem kann ich mich weitgehend anschließen.
Nach meinen Infos hat jedoch Novo einen entsprechenden Vergleich - Levemir versus NPH- bisher nicht vorgelegt. Deshalb wäre für Ärzte und Patienten ein schnell entschlossener Wechsel wohl auch nicht das "Gelbe vom Ei".

Zitat
Der Krebs ist dort ja bei Patienten aufgetreten die vor der Therapie geraucht hatten.
Und deshalb bestand bei Rauchern von Anfang an bei der Zulassung des "Knallfroschs" Exubera eine Kontraindikation. Die Rücknahme des Medikamentes vom Markt war aus weiteren schwerwiegenden Gründen, auch ökonomischen, sehr begrüßenswert.



Mit freundlichen Grüßen
johann