Autor Thema: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe  (Gelesen 15019 mal)

Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #10 am: Juni 28, 2009, 15:03 »
Also, wieviel Liter Blut/ZZW/Zellwasser jeweils im Spiel sind.

Hm, meinst Du die 3 Liter Blutwasser, 12 Liter ZZW und die 35 Liter Zellwasser einer 70 kg schweren Person?   :kratz:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #11 am: Juni 28, 2009, 17:50 »
Hab noch was in meinen Aufzeichnungen gefunden...

Der BZ-Abfall halbiert sich nach je 20 Minuten nach i.v.-Insulingabe - unabhängig von der BZ-Höhe.


 :kratz:
Noch ein paar Fragen an diejenigen, die i.v. anwenden:
In welchen Fällen wendet ihr i.v. an? Ausschließlich Kohlenhydrat-Korrekturen, Verhinderung der Down-Regulation oder auch zur Abklärung von Resistenzen?
Sprich interpretiert Ihr die BZ-Sinkgeschwindigkeit?
« Letzte Änderung: Juni 28, 2009, 22:57 von Trüffel »
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
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Offline Joa

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #12 am: Juni 28, 2009, 18:43 »
Yep, die Volumina meinte ich. Passt aber alles nicht so recht auf meine Idee daraus eine Rechenformel zu befüllen.  :staun:
Der BZ-Abfall halbiert sich nach je 20 Minuten nach i.v.-Insulingabe - unabhängig von der BZ-Höhe.

:kratz:

Halbiert sich, ausgehende vom Ausgangswert?
Oder ausgehend vom Abfall der ersten 20 Minuten ist in den zweiten 20 Minuten nochmal die Hälfte erwartbar? Usw. ...

Zitat
Noch ein paar Fragen an diejenigen, die i.v. anwenden:
In welchen Fällen wendtet ihr i.v. an?

Also eigentlich, wenn ich möglichst schnell eine klare Ausgangslage haben will. Z.B. um nicht mit einem Korrekturberg in die Nacht zu gehen. Oder falls es mal zu einer massiven Ketose/Azidose gelangt hat, um nicht lange damit rumzurödeln. Da komm ich nach spätestens 60 Minuten auf Schema B. und bin auch wieder ziemlich auf dem Dampfer.
(Ist mir aber auch schon ewig lange nicht mehr untergekommen.  :nein:)

Ansonsten hab ich noch im Sinn, dass es halt ein schneller und klarer Marker für das Resistenzniveau sei, wenn eine BZ-Senkung nach iv-Gabe der normal zu berechnenden Korrekturmenge unterhalb der erwarteten Größenordnung bleibt.
Oder wie war das?

Ansonsten kann ich mich für iv nun auch nicht wirklich begeistern. Daher eher ein Ausnahmefall bei mir.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #13 am: Juni 28, 2009, 22:56 »
Der BZ-Abfall halbiert sich nach je 20 Minuten nach i.v.-Insulingabe - unabhängig von der BZ-Höhe.

Also angenommen er sinkt die ersten 20 Minuten um 40 mg/dl, dann sinkt er in den nächsten 20 Minuten nur noch um 20 mg/dl, die nächsten 20 Minuten noch um magere 10 mg/dl... der Rest ist kaum noch zu erwähnen.
In 60 Minuten wären das also insgesamt 40 mg/dl + 20 mg/dl + 10 mg/dl = 70 mg/dl.

Nur mal so als Beispiel. Wie das beim einzelnen aussieht, hängt vom Resistenzgrad ab, vom individuellen Sinkfaktor, von der Korrektheit der i.v.-Abgabe und der Dosis.


Ansonsten hab ich noch im Sinn, dass es halt ein schneller und klarer Marker für das Resistenzniveau sei, wenn eine BZ-Senkung nach iv-Gabe der normal zu berechnenden Korrekturmenge unterhalb der erwarteten Größenordnung bleibt.
Oder wie war das?

Ja, so ist das immer noch. Ich habe noch einige Dinge notiert, wie die BZ-Verläufe danach zu interpretieren sind.  8)

Aber ab welchem Wert fängst Du damit an bzw. würdest Du damit anfangen. Uns wurde nahegelegt erst ab einem Wert von über 250 mg/dl mit i.v. anzufangen.
Jedoch zur Abklärung einer möglichen Resistenz wäre ich die letzten Tage nicht hoch genug gewesen...  ::)
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Offline Llarian

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #14 am: Juni 28, 2009, 23:05 »
Ja, so ist das immer noch. Ich habe noch einige Dinge notiert, wie die BZ-Verläufe danach zu interpretieren sind.  8)

Magst Du da ein wenig erzählen? Das fiel bei uns komplett unter den Tisch.

Grüße
Anja

Offline unknown

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #15 am: Juni 28, 2009, 23:19 »
Der BZ-Abfall halbiert sich nach je 20 Minuten nach i.v.-Insulingabe - unabhängig von der BZ-Höhe.

Also angenommen er sinkt die ersten 20 Minuten um 40 mg/dl, dann sinkt er in den nächsten 20 Minuten nur noch um 20 mg/dl, die nächsten 20 Minuten noch um magere 10 mg/dl... der Rest ist kaum noch zu erwähnen.
In 60 Minuten wären das also insgesamt 40 mg/dl + 20 mg/dl + 10 mg/dl = 70 mg/dl.


HWZ von Insulin in der Blutbahn liegt bei 6-8 Minuten :zwinker:

Das korreliert aber nicht. Eigentlich sollte die HWZ bzw. die Reduktion des BZ in gleichen Zeiträumen ablaufen und nicht beim BZ 20 Minuten HWZ und beim Insulin 6 - 8 Minuten anzusetzen sein.

Die Nachwirkdauer der Rezptoren wenn das Insulin weg ist ist doch nicht so groß?

Kann das jemand aufklären? Trüffel vielleicht du wenn du mal in Althausen anrufst? Oder Susanne? oder?

Oder muss ich da meinen Aufschrieb noch mal man durchsehen?

Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #16 am: Juni 28, 2009, 23:22 »
Voila, meine Mitschriften zu diesem Kapitel... die anderen hats glaub ich nicht so interessiert...
eigene Anmerkungen habe ich kursiv geschrieben.  :zwinker:


Ergebnisinterpretation:

BZ sinkt innerhalb von 30 - 90 Min. und bleibt unten

   -> abgeschlossene KH-Entgleisung durch Essen oder beendeter Leberzuckerfreisetzung (Katheterproblem)

   -> anstelle von Schema C



BZ sinkt innerhalb von 30 - 90 Min. und steigt dann wieder

   -> nicht abgeschlossene KH-Entgleisung durch Essen oder nicht beendete Leberzuckerfreisetzung (Katheterproblem)



BZ sinkt träger/weniger und steigt dann wieder an

   -> milde Resistenz:
kleine Lipolyse (Anfang oder Ende)
Ende von anderen hormonellen Resistenzen: Cortison, posthypoglykämisch



BZ sinkt kaum, bleibt, steigt an

   -> starke Resistenz, evtl. mit Leberzuckerfreisetzung:
Lipolysen, hormonelle Resistenzen, Ketoazidosen



BZ sinkt innerhalb von ca. 2-3 Stunden (unvollständig), dann

-steigt er weiter an
-bleibt er unten
-kommt es zu Unterzuckerungen

-> Insulin ist nicht oder nur teilweise in die Vene gelangt (entspricht der Wirkung von s.c.).



BZ sinkt rasch, dann Unterzuckerung

- Restbolus nicht berücksichtigt
- höhere als empfohlene Dosis (ich vermute zum letzten Bolus :kratz:) nicht eingehalten

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Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #17 am: Juni 28, 2009, 23:25 »
Das korreliert aber nicht. Eigentlich sollte die HWZ bzw. die Reduktion des BZ in gleichen Zeiträumen ablaufen und nicht beim BZ 20 Minuten HWZ und beim Insulin 6 - 8 Minuten anzusetzen sein.

Die Nachwirkdauer der Rezptoren wenn das Insulin weg ist ist doch nicht so groß?

Ja, das ist mir auch schon ins Auge gefallen, aber soviel Rechnerei und Theorie...  :schwirr:

Also Norbert, Du bist doch sicherlich so lieb und schwingst gerne Deine Hufe, um für uns in Deinen Schriften nachzugucken!!  :prost:
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Offline unknown

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #18 am: Juni 28, 2009, 23:30 »

Ja, das ist mir auch schon ins Auge gefallen, aber soviel Rechnerei und Theorie...  :schwirr:

Also Norbert, schwing mal Deine Hufe und guck nach!!  ;D


Danke für die Beförderung zum? Pferd (Unparhufer) oder Paarfhufer?  :zwinker:

Wir haben doch in Beiden Fällen einen expotentiellen Abfall (also e-Funktion) als Grundlage. Das läuft dann bei 5 HWZ nicht mehr parallel.
Ich bin mir auch nicht sicher wie genau wir das damals behandelt haben. Allerdings waren mir die 6 -8 Minuten irgendwie ein Begriff.

Offline Trüffel

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Re: verminderte Hypogefahr bei intravenöser Insulingabe
« Antwort #19 am: Juni 28, 2009, 23:34 »
Das läuft dann bei 5 HWZ nicht mehr parallel.

 :kratz:
Erklär mir bitte, wohin ich eine 5 HWZ sortieren muß?
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