Diabetesfragen > Theorie
Warum bei niedrigem BZ frühzeitig intervenieren?
unknown:
--- Zitat von: Corinna am Juni 22, 2009, 14:25 ---Man könnte natürlich versuchen, die Basalrate eine Stunde vor der Hypo runterzuregeln. Aber ich glaube, das gestaltet sich als äußerst schwierig. ;D
--- Ende Zitat ---
Also bitte Corinna: Das muss die Glaskugel schon hergeben. :moser: :zwinker: :wech:
Und wie ist das mit der Planung? :wech: :wech: :zwinker:
Eine Basalratenabsenkung bringt nichts außer das das das System vollständig aus dem Rhytmus gebracht wird.
Wenn noch 5IE oder 10IE wirken was will ich dann mit einer Reduzierung von 0,5IE/h auf 0.1IE/h wirklich in der Wirkdauer ändern? :gruebeln:
Das subcutan gespritzte und noch zu resorbierende Insulin des Bolus kann ich ja auch nicht mehr wegbekommen. Mir bleibt da doch nur noch die Zufuhr von Schnellwirkenden KH.
Joa:
--- Zitat von: diotmari am Juni 22, 2009, 10:04 ---Welchen Sinn macht es, schon bei einem BZ von 75 oder gar 80mg/dl (den einige als persönliche Hyposchwelle definieren) mit einer / einer halben BE zu intervenieren?
--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich nimmt man 70 mg/dl als Interventionsschwelle. 80 wäre für Diabetiker mit bereits desensiblisierter Adrenalinantwort zweckmäßig, um nicht zwei Jahre, sondern nur einige Monate auf die Reaktivierung derselben warten zu müssen. Diese Diabetiker mit fehlender Hypowahrnehmung müssen ja auch erstmal höhere Blutzucker tolerieren.
--- Zitat ---Ich lese immer das Argument, daß man sich die adrenergene Hypowahrnehmung nicht versaut?!
Ist das wirklich so allgemeingültig - oder gibt es da auch andere Ansätze?!
--- Ende Zitat ---
[Ironiemodus]Klar! Blutzuckerwerte immer über 150 mg/dl sicherstellen. :lachen:
[/Ironiemodus]
Aber mal im Ernst. Ein Dogma sind 70 mg/dl nicht. Z.B. kommt es auch auf Dein Messgerät an.
Wenn ich auf dem FSL oder OTU 90 sehe, kann es vorkommen, nicht selten, dass das Contour oder Compact+ was um die 70 anzeigen. :ja:
Auch kommt es natürlich auf die Einschätzung der aktuell wirkenden Insulinpower an, also der noch zu erwartenden Insulinwirkung und auf die anderen BZ-senkenden Faktoren, z.B. Bewegungslevel.
Entsprechend nimmste dann 1/2 oder auch 4 BE oder auch keine BE. Zumindest als denkender Diabetiker, der auch noch eine Einschätzung seiner eigenen Hypowahrnehmung hat.
--- Zitat ---
1. Frage: dieses zusätzliche Futter sind doch auch Kalorien, die unnötig sind - und die ich mir dann von meinem eigentlichen Essen wieder abziehen muß - oder ich lege gnadenlos zu....?
--- Ende Zitat ---
Falsch gedacht!
Es kommt erst mal darauf an, eine funktionierende Insulinversorgung auf die Beine zu stellen. Also eine, die es Dir ermöglicht, den BZ weitgehend verlässlich im Zielbereich zu halten.
Erst auf dieser Basis lässt sich die Situation im Weiteren gut einschätzen und an den weiteren Parametern verlässlich steuernd drehen.
Z.B. am Regulationsstatus der Insulinrezeptoren.
(Ok, man kann sich natürlich auch mal ein paar Zähne ziehen lassen. :zwinker: :schwitz:)
Zu so einem Gesamtkonzept gehört dann auch eine rechtzeitige Vermeidung heftigerer Gegenregulationen durch weitere Hormonausschüttungen, die ihrerseits dann wieder zu längeren Resistenzen, mehr Korrekturinsulin, mehr Schwankungen, mehr Hypo-BE, mit nachfolgenden überschießenden Zuckerwerten, nochmal mehr Korrekturinsulin etc, etc, führen könnte.
Und wie Jörg schon sagte, wenn Dich 1/2 oder eine BE, die den BZ auf Normniveau hält, zum Platzen bringen würde ... :kratz:
Das Regelwerk ist ein Allgemeines. Es hat den Anspruch, und muss ihn haben, unter allen Bedingungen von Diabetes (Typ 1) anwendbar zu sein und zu funktionieren.
Individuell funktionierende Abwandlungen sind natürlich möglich und individuell auch sinnvoll, wenn das Konzept "Stoffwechsel + Insulin" einigermaßen sitzt.
Gruß
Joa
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