Autor Thema: Diabetische Gastroparese  (Gelesen 23730 mal)

Offline Joa

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #50 am: Juni 15, 2009, 01:02 »
Nochmal zu ein paar "Kleinikgkeiten" Deiner Fragen:

... meine Frage, warum mit einer Gastroparese der BZ erst angehoben werden soll, um ihn dann mit SEA wieder abzusenken...

Die Aussage sehe ich für Gastroparese und Nichtgastroparese erstmal gleich.
Es geht weniger um das Anheben, sondern eher um die Verhinderung des Absinkens. Entweder des Absinkens durch den - richtigerweise - gleich beibehaltenden SEA/DEA oder aber auch durch noch eine gewisse Insulinwirkung, die grade greift.

Die erforderliche KH-Korrektur definiert sich an an der vorhandenen Insulinwirkung.

Zitat
wenn die Argumentation ist, daß mit einem niedrigen BZ der Magen sich schneller entleert!?!?  :gruebeln:
Dann laß ich den BZ doch niedrig, schicke mein Insulin los und esse, ohne erleben zu müssen, daß die Werte abgehen wie Nachbars Katze?! Was verstehe ich falsch  :patsch:?? Und wenn der BZ "höher" ist, dann kann ich mit wenig SEA essen, weil der Magen sich langsam entleert - das leuchtet mir ein; das andere nicht!

Die Fragen kannst Du alle stellen, wenn Dein C-Peptid bei Null liegt.

Zitat
Also lassen wir mal die Hypos außen vor - wenn es für den Fötus wichtig ist, nicht zu "hohe" BZ-Werte mitzubekommen - was ist daran falsch, so auch für das Männlein oder Weiblein zu argumentieren?!

Schau Dir mal die Anzahl von Frauen an, deren adrenergene Gegenregulation nach der Schwangerschaft nahe NULL liegt.

Zitat
Oder nochmals anders rum: wenn Männlein und / oder Weiblein gesund mit einem 1c um 3 oder 4 unverdächtig des Diabetes sind, mit nem BZ im Durchschnitt um 70 rumlaufen, warum "trainieren" wir unseren Körper nicht, sich ebenso zu verhalten?  :kratz:

 :kreisch:
Gibst Du mir bitte mal einen heißen Tipp, wie ich meine Betas trainieren kann, die Alpha-Zellen auch gleich mit?
Und meine Insulinrezeptoren dazu, damit die externes Insulin bei niedrigen Werten ignorieren!

Und nun schalt mal den Pia-Modus wieder aus.

Gruß
Joa
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Offline diotmari

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #51 am: Juni 15, 2009, 02:06 »
Guten Morgen, Vera,

ich muß mich hier auf das Netz reduzieren: höherer 1c und Fehlt Insulin, steigt der Blutzucker über den Normalbereich (etwa 70 - 140 mg pro Deziliter Blut) . Die meisten Angaben beziehen sich aber auf den  Typ II....
Selbst betrachte ich mich ja noch als Schüler  :unschuldig: !
Zitat
Nicht- Diabetiker haben einen Durschnitt von 95-100mg/dl
- und warum sind dann die Werte bei Schwangeren so streng? Hab irgendwo von 70 gelesen - OK, die sollen keine Elephanten gebären, aber....

Lieber Joa, mir geht es hier um Verständnis - nicht um ne Diskussion der Diskussion wegen!
Nöö, die Posts hab ich auch nach dem 4. oder 5. Mal nicht aufgedröselt bekommen!
Also bitte, kann mir jemand das Brett vom Kopp entfernen?  :hilfe:!!!

... Folgende Situation sei vor einer Mahlzeit gegeben:

- Keine aktive Insulinwirkung aus vorgehendem Bolus (Insulinpower).
- niedriger BZ-Wert vor der nächsten Mahlzeit, z.B. wg. unvorhergesehen langem Spaziergang.
- der funktionale DEA/SEA für die Mahlzeit sei 30 Minuten.
- alles andere sei normal.

Was passiert, wenn Du eine BE Korrektur auf Zielwert machst?
Mein Zielwert ist 80  :heilig:, also eigentlich nix, weil ich keine machen würde, bin ja noch immer zuuu insulinunempfindlich :wech:, oder ne gemäßigte Hypo, weil, mich ja noch mein Basalinsulin auf Trab hält  ;D

Zitat
Was passiert wenn Du die nicht machst, sondern den Bolus statt 30 Minuten vor der Mahlzeit erst zu der Mahlzeit oder nach der Mahlzeit geben tust?
Je nach GI darf ich dann Werte jenseits von 200 runterholen!

Zitat
Was passiert wenn Du keine BE-Korrektur machst und den Bolus, wie üblich 30 Minuten vor dem Essen gibst?
Möglicherweise ne Hypo während des Essens, weil das Insulin schneller als die KE dann ist...DAS aber muß ich aus Bz-Wert UND GI der Mahlzeit abwägen...

Zitat
:super: Ich sehe Du hast verstanden! Und zwar Hauptbahnhof! Aber ich glaube, Bad Mergentheim hat eh nur einen.  ;D
Da würd ich liebend gerne hin, aber dann müßten wir hier dafür sammeln  :rotwerd:
Aber: ich würde jede Minute aufnehmen!!!  ;D

Viele Grüße
Dietmar
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Offline diotmari

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #52 am: Juni 15, 2009, 02:24 »
Die erforderliche KH-Korrektur definiert sich an an der vorhandenen Insulinwirkung.
Ok, meine Spirit kann das noch nicht vorhersagen, aber wenn KE und iE stimmen, weiß ich, wann Schluß ist....etwa  :rotwerd:

Zitat
Die Fragen kannst Du alle stellen, wenn Dein C-Peptid bei Null liegt.
  :gruebeln: der war doch schon vor knapp 2 Jahren nicht mehr meßbar....

Zitat
Schau Dir mal die Anzahl von Frauen an, deren adrenergene Gegenregulation nach der Schwangerschaft nahe NULL liegt.
  Bin sicher kein Frauenflüsterer - und von diesen Themen hab ich NULL Ahnung  :rotwerd: !!

 
Zitat
:kreisch:
Gibst Du mir bitte mal einen heißen Tipp, wie ich meine Betas trainieren kann, die Alpha-Zellen auch gleich mit?
Und meine Insulinrezeptoren dazu, damit die externes Insulin bei niedrigen Werten ignorieren!
:nein: Ich übe ja selbst noch - aber wie gesagt, von 70 auf 50 gleiten ist sicherlich nicht so hart, wie von 140 auf 60 abzustürzen!!!


Zitat
Und nun schalt mal den Pia-Modus wieder aus.
:kratz: :gruebeln: :kreisch:

Viele Grüße
Dietmar


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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #53 am: Juni 15, 2009, 02:47 »
Hallo Dietmar,

Das Thema ist wohl jetzt recht off topic geworden.

Sollte noch was zu klären sein, dann schlage ich vor, das in einem eigenen Thema zu machen. Es sei denn es geht um GP-Fragen.

Gruß
Joa

Nachtrag:

Falls die Diskussion noch einen Leser irritiert haben sollte versuche ich nochmal kurz eine Zusammenfassung:

Es geht zum Einen um die Frage der Gastroparese im besonderen.
Zum Anderen ging es um die allgemeine Frage des Umganges mit niedrigen Werten vor dem Essen.

Wie Teupe darstellt, ist die Diagnose einer Gastroparese unter der Bedingung bestehender überhöhter Blutzuckerspiegel in Frage zu stellen, weil dann die Magenpassage verlangsamt wird (, oder zumindest werden kann). http://www.apoverlag.at/DieApotheke/2006/10/seiten/tipp01_blutzucker_0610.html

Die allgemeine Aussage, niedrigen Werten am Bereich der deutlichen Gegenregulation des Stoffwechsels (Gluco-Homöostase) vor dem Essen  mit KH, nicht durch eine Verlagerung des SEA/DEA zu begegnen, steht erstmal für sich und wurde vorgehend hier mehrfach erläutert.

Bei einer bestehenden Gastroparese allerdings wäre dieser Rat, insbesondere bei drohender Hypogefahr, umso wichtiger.
Erfolgt die KH-Korrektur erst im Rahmen der Hauptmahlzeit würde sich die Korrektur, bei gefüllten Magen,  im allgemeinen Speisebrei verstecken und würde von der Verzögerung der Magenentleerung mitbetroffen. Ihre BZ-Wirkung würde also auch "gelähmt" werden.

Bei einer kleinen Menge schneller KH vor dem Essen wäre jedoch zu erwarten, dass deren Passage durch eine verlangsamte Magenmotorik kaum wesentlich beeinflusst werden sollte.






« Letzte Änderung: Juni 15, 2009, 08:33 von Joa »
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Offline diotmari

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #54 am: Juni 15, 2009, 09:31 »
...insbesondere bei drohender Hypogefahr....
Bei einer kleinen Menge schneller KH vor dem Essen wäre jedoch zu erwarten, dass deren Passage durch eine verlangsamte Magenmotorik kaum wesentlich beeinflusst werden sollte.

Guten Morgen!
:danke: DAS hab ich jetzt endlich kapiert! :ja:
Warum nicht gleich so einfach? :zwinker: ....Hab doch gesagt, daß ich ein Brett vor dem Kopp hab... :pfeif:

OK, der Rest ist wirklich für dieses Thema off topic, aber bei Gelegenheit häng ich mich daran noch mal auf  ;)


Viele Grüße
Dietmar
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Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #55 am: Juni 15, 2009, 10:21 »
Die allgemeine Aussage, niedrigen Werten am Bereich der deutlichen Gegenregulation des Stoffwechsels (Gluco-Homöostase) vor dem Essen  mit KH, nicht durch eine Verlagerung des SEA/DEA zu begegnen, steht erstmal für sich und wurde vorgehend hier mehrfach erläutert.

Ja, so kann man das machen, muß es aber nicht in jedem Fall. Viele Wege führen nach Rom und nicht jeder Körper ist gleich. Was zählt ist das, was am Ende rauskommt.

Bei mir klappt es z.B. bestens, wenn ich bei niedrigem Ausgangs-BZ den Essensbolus reduziere und auf DEA verzichte. Vorab schnelle KH brauche ich nur, wenn ich schon leichte Hypo-Symptome verspüre.

Was mir auch nicht so ganz einleuchtet: wieso soll man bei einem niedrigen Ausgangs-BZ den SEA/DEA verlängern? Um in den Genuß einer ausgeprägten Hypo zu kommen?
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Offline Trüffel

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #56 am: Juni 15, 2009, 10:53 »
Für Fachchinesen ist hier noch eine interessante Studie zu lesen:
http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z1999/0441/html/


Was mir auch nicht so ganz einleuchtet: wieso soll man bei einem niedrigen Ausgangs-BZ den SEA/DEA verlängern? Um in den Genuß einer ausgeprägten Hypo zu kommen?

Um der Hypo zu entgehen, reicht es meistens, 0,5 BE zu sich zu nehmen.
Bei niedrigem BZ erreicht man schneller den PEAK nach dem Essen. Um den abzufangen, verlängert man den DEA/SEA entsprechend.

Klang auch für mich zuerst mal unplausibel, funktioniert aber.  :ja:

Anmerkung: Es wurde großes Augenmerk darauf gelegt, bei tiefen Werten (alles unter 70 mg/dl) IMMER und unverzüglich mit schnellen BEs zu kontern.
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #57 am: Juni 15, 2009, 10:58 »
Ja, dann kann man auch mit dem SEA/DEA spielen. Das muß dann aber auch so kommuniziert werden, sonst rauscht wirklich einer in die Hypo, wenn er nur mit dem Bolus ausgleicht.
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Offline Trüffel

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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #58 am: Juni 15, 2009, 11:05 »
Es ist immer wieder mal schwer, jemanden Sachen zu erklären, wo man meint es wäre doch gaaaanz einfach...  :zwinker:
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Re: Diabetische Gastroparese
« Antwort #59 am: Juni 15, 2009, 11:08 »
Es ist immer wieder mal schwer, jemanden Sachen zu erklären, wo man meint es wäre doch gaaaanz einfach...  :zwinker:

Willkommen in meiner Welt... ;D
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