Autor Thema: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !  (Gelesen 32470 mal)

Offline johann

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #10 am: Juni 01, 2009, 16:26 »
Hallo Sabine,

ein Superbericht und ein grandioser persönlicher Erfolg nach soviel Diabetesjahren, wo ich doch in Erinnerung habe, dass Dr.Renner mit seinen Methoden bei dir wie bei vielen anderen sehr hoch im Kurs stehen.

Wenn mein HbA1c nicht näher zu 5 als zu 6 stünde und meine private KK den Kurs zahlen würde, stände ich trotz meines Alters bei doc Teupe bald auf der Matte.

Ein dickes Dankeschön!
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline Mauro

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #11 am: Juni 14, 2009, 13:06 »
Danke SabineS für diesen wunderschönen Bericht. Ich freue mich sehr, dieses Forum gefunden zu haben, denn endlich kann ich mir vorstellen, wie die Wochen im Diabetesdorf Althausen verlaufen.  Meine Tochter (5) hat seit drei Jahren Diabetes. Wir haben immer wieder vom Diabetesdorf Althausen und dessen Kinderkurse gehört, aber solch ein authentisch geschriebenes Statement konnte ich mir bisher trotz anhaltender Bemühungen nicht ergoogeln. Nur eine Sache hat mich gewundert. Du schreibst, dass die Schulung für Dich erholsam war. Bisher habe ich immer nur Schreckensgeschichten über den Schulungslevel gehört. Könntest Du oder andere Erfahrene bitte auf diesen Punkt kurz eingehen?

Mauro

Offline Trüffel

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #12 am: Juni 14, 2009, 17:29 »
Hallo Mauro,

ich war selbst vor wenigen Wochen dort auf Schulung und kann Dir aktuell berichten, wie es mir erging.

Im großen und ganzen trifft Sabines Bericht auch auf mich zu.
Seit Jahren hatte ich mit dem Gedanken gespielt und alle Argumente gegen eine Schulung in Althause von Sabine waren auch bei mir vorhanden. Jedoch waren irgendwann alle meine Ausreden haltlos und ich hatte eines Tages den Punkt erreicht, mich anzumelden.
Ich wußte, daß dort die größtmögliche Erfahrung in Sachen Pumpenerfahrung/Einstellung vorliegt und warum sollte ich mich derer nicht bedienen.  ;)

Zudem stimmte es mich im Laufe der Zeit sehr nachdenklich, daß Forumsbeiträge, die mir sehr hilfreich waren, fast (!) ausschließlich von Teupe-geschulten Personen stammten.  :staun:   :gruebeln:

Ich hatte die Ansätze in groben Zügen zwar verstanden, doch mir ging es wie Sabine. Den richtigen Durchblick konnte ich mir nicht im System der Marke "do-it-yourself" erarbeiten. Dazu bin ich ein zu schlechter Autodidakt.  :-\

Das ärgerte mich mehr und mehr, da ich wußte, daß einige größere Probleme bei meiner Einstellung von Teupe oft erklärt wurden, ich sie aber nicht in meine Therapie einbeziehen konnte (z.B. up- und down-Regulation).
Ich dachte zunehmend in den Theorien von Teupe und stand damit innerlich auf Konfrontationskurs mit meinem Diabetesteam, das eine andere Richtung verfolgte.  ???


Was dem Aufenthalt angeht, ist es natürlich angenehm, in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten (wir waren übrigens zu dritt aus diesem Forum dort zur Schulung) eine Weile zu verbringen. Man sieht, daß alle ähnliche Probleme, Sorgen und Nöte haben. Sprich DEA, wiegen, schätzen, Katheterprobleme oder sonstige Schwierigkeiten und so kann von anderen neues lernen oder altes auffrischen.


Was an dem Aufenthalt erholsam war. Nun, ich konnte mich völlig losgelöst vom Alltag voll und ganz dem Diabetes widmen. Keine Störfaktoren und keine Hektik, die das Berufs- und/oder Privatleben sonst mit sich bringt und eine Einstellung in häuslicher Umgebung in meinem Falle wesentlich erschwert hätte.  :D

Meine Einstellung hat erst angefangen. Es dauert garantiert noch einige Wochen, wenn nicht Monate, bis das anständig läuft. Aber ich habe nun einen Grundstock an Wissen, kann planen, rechnen, daraus Rückschlüsse ziehen und muß nicht mehr alles nach Bauchgefühl entscheiden.  :super:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Joa

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #13 am: Juni 14, 2009, 21:17 »
Danke SabineS für diesen wunderschönen Bericht.

Ich fand auch dass Sabine das gaaanz toll berichtet hat.  :super:

Zitat
Nur eine Sache hat mich gewundert. Du schreibst, dass die Schulung für Dich erholsam war. Bisher habe ich immer nur Schreckensgeschichten über den Schulungslevel gehört. Könntest Du oder andere Erfahrene bitte auf diesen Punkt kurz eingehen?

Ich fand Althausen auch keineswegs stressig und täte da eher sagen wollen, total spannend.

Etwas getrieben kann es werden, wenn man beim Mitdenken und Verstehen einerseits und Protokoll schreiben andererseits in's rotieren kommt.
Und manchmal dauert es auch etwas länger, bis die Kinnlade, die einem grade runtergeklappte, wieder ihren Platz gefunden hat.  :zwinker:

Man sollte sich aber nicht selber unter Stress setzen, alles, sofort immer verstehen zu müssen. Manches klärt sich im Kursverlauf, anderes kann man im Nachhinein bei Teupe telefonisch (Nachbetreuung) klären.

Hilfreich ist es mit anderen Teilnehmern arbeitsteilig vorzugehen. Gut wäre es sicher auch, eine Schulung in Althausen mit anderen Eltern aus der eigenen Umgebung gemeinsam zu planen.  :ja:

Gruß
Joa

p.s.
@ Trüffel: Ich denke Teupe bietet ganz wenig Theorie an. Das beruht auf knallharter Empirie. Theorie bezieht sich dann eher auf die Erklärungen oder Erklärungsmodelle, warum dieses oder jenes so und nicht anders läuft.

Wie hatte Susanne als Medizinfrau so schön geschrieben?
"WAS man da auf jeden Fall (wieder) wirklich ernstzunehmen lernt, ist dass erstmal die Stoffwechsel von uns Säugetieren verlässlich und vorhersehbar nach "Spielreglen der Natur" funktionieren - bei ALLEN !!"
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Offline SabineS

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #14 am: Juni 14, 2009, 22:17 »
Zitat
Ich fand auch dass Sabine das gaaanz toll berichtet hat.  :super:
 
 :rotwerd: :rotwerd: :rotwerd:

Hallo Mauro,

Trüffels und Joas Meinungen kann ich ohne Einschränkungen unterstreichen.

Du darfst Dich einfach nicht zu sehr stressen lassen. Die Schulung an sich ist schon anspruchsvoll. Wie schwer sie jeder Einzelne empfindet, ist wohl abhängig davon, wie ausgeprägt die geistige Fitness ist. Das soll jetzt bitte nicht böse rüberkommen, denn ich bin selbst jemand, dem nichts automatisch zufällt, sondern der sich alles erkämpfen muss. Aber ich hab halt schon einen relativ anspruchsvollen Job, bin Fortbildungen gewöhnt, liege auch in der Freizeit nicht nur faul rum und so macht es mir nicht ganz soviel aus, wenn ich in Althausen meine Gehirnzellen ein wenig fordern muss. Das Wissen wird von Dr. Teupe sogar auf dem Silbertablett gereicht, man braucht es sich nur runter zu nehmen.

Mit „erholsam“ habe ich jedoch nicht speziell den Unterricht gemeint, sondern den Aufenthalt in Althausen insgesamt. Klar muss man sich im Unterricht anstrengen, aber man hat dort ja zum Glück sonst nichts Anstrengendes zu tun. Der Berufsalltag ist weit weg und man kann sich mal so richtig viel Zeit für seinen Diabetes nehmen. Meiner hatte es im letzten Jahr echt verdient.

Die erste Schulung beginnt um 10 Uhr und die letzte endet um 22 Uhr, das hört sich heftig an und wirkt auf viele Teilnehmer vielleicht auch so, aber: es sind doch insgesamt nur 6 Stunden pro Tag. Die sind zu schaffen !

Viele Grüße
Sabine

Offline Archchancellor

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #15 am: Juni 15, 2009, 09:46 »
Was mich noch interessiert von denen die bei Teupe waren:
Wie hat sich Euere HBA1C-Wert verändert?
Vorher und später nach der Schulung :kratz:

Archchancellor
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BWG und GA

Offline Joa

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #16 am: Juni 15, 2009, 10:05 »
Bei mir proportional zur Intensität/Konsequenz der Therapieführung.  :zwinker:

Gruss
Joa
« Letzte Änderung: Juni 15, 2009, 19:47 von Joa »
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Offline Trüffel

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #17 am: Juni 15, 2009, 10:09 »
Das muß man mich in ein paar Monaten wieder fragen, die Schulung ist noch zu frisch und die Einstellung noch lange nicht abgeschlossen.
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline SabineS

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #18 am: Juni 15, 2009, 11:19 »
7,2% bei Ankunft in Althausen
6,7% bei Abreise in Althausen
6,5% 2 Monate nach Althausen
5,8% 5 Monate nach Althausen   :super:

(Wobei ich es eigentlich nicht mag, wenn die Einstellungsqualität nur nach dem HbA1c-Wert beurteilt wird  :nein:.)

Offline johann

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Re: Diabetesdorf Althausen: Ich komme wieder !
« Antwort #19 am: Juni 15, 2009, 11:33 »
Zitat
(Wobei ich es eigentlich nicht mag, wenn die Einstellungsqualität nur nach dem HbA1c-Wert beurteilt wird  .)

Für die Qualität der Stoffwechselführung
sollten 3 Werte wichtig sein:

Der HbA1c-Wert, die Nüchternglukose und der Wert 2h-postprandial.

Gut ist die Einstellung nur, wenn normnahe Werte ohne schwere und nur wenigen Hypos
erzielt werden.

Mit freundlichen Grüßen
johann